In dem Moment, in dem du in dein Wohnmobil oder Camper steigst, wird alles gut. Du fährst los und all deine Probleme lösen sich in Luft auf und Konflikte im Wohnmobil gibt es sowieso nicht. Die Sonne scheint dir ab jetzt selbstverständlich aus dem Arsch.
So oder so ähnlich könnte man meinen, dass der Reisealltag im Wohnmobil – auch mit Kindern -, sein müsste, schaut man sich in den Sozialen Medien wie Instagram & Co. um. Strahlende Gesichter, Sonne, Strand, Palmen und glückliche Kinder. Alles läuft reibungslos, alle entwickeln sich prächtig.
Was aber hinter diesen häufigen Darstellungen wirklich abläuft, darum soll es nun gehen:
Keine Konflikte im Wohnmobil? Falsche Vorstellungen durch Instagram, die „Fake-Welt“?
Bei einigen Menschen entwickelt sich aufgrund der Positivität vieler Inhalte eine Aversion (Abneigung) gegen Instagram. Weil Instagram eine „Fake-Welt“ sei, wo alles nur dargestellt und unecht sei. Auf so manchen Account mag das zutreffen, doch das sind aus meiner Sicht die wenigsten. Denn das Problem ist nicht Instagram selbst.
Instagram hatte nie Absicht eine Kopie der realen Welt abzubilden mit all ihrem Konfliktpotenzial. Denn Fun Fact: Instagram war ursprünglich ein Treffpunkt für Bourbontrinker und hieß „Burbn“. Doch diese Geschichte wird an anderer Stelle erzählt. Instagram entwickelte sich zu einer Plattform, auf der die Menschen Momente ihres Lebens in Foto und mittlerweile auch Videoform teilen. Aber auch, wo Unternehmer ihre Dienste anbieten und anderen mit neuem Input helfen wollen, Lösungen für Probleme zu finden.
Mach dir also als allererstes richtig bewusst, dass es noch mehr Leben gibt in einem Familienalltag, als den Teil, den du bei Instagram von einer Familie siehst. Überall, wo es Lachen, Glück und Sonnenschein gibt, gibt es auch Tränen, Verzweiflung und Regen. Genau deshalb gibt es auch bei jeder Reisefamilie, die in die Kamera strahlt, Konflikte im Wohnmobil.
Instagram als echtes Abbild des Alltags?
Wäre Instagram nun aber bei vielen Familien ein Abbild ihren ganz realen Alltags, wäre das schon befremdlich. Warum? Ich zumindest würde mich fragen, wer denn das weinende, verzweifelte, wütende Kind auffängt, wenn man grad beschäftigt ist, es zu fotografieren, um die nächste Insta-Story noch anschaulicher zu gestalten? Für mich ist es ein positives Zeichen, keine Wutanfälle von fremden Kindern in den Sozialen Medien zu sehen, weil ich so wenigstens den Eindruck habe, dass man sich während der instafreien Zeit um das Kind kümmert und nicht die Kamera drauf hält. Ein aus meiner Sicht großer Punkt, warum man so wenig Konflikte im Wohnmobil auf Instagram sieht. Denn Instagram ist nicht das Leben.
Erzählungen zu hektischen Alltagen, miesen Übernachtungsspots, Küchenchaos und ähnliches, findet sich auf fast jedem Account in den Stories, dem wir folgen. The Real Vanlife existiert: Achte mal drauf. 😉
Mein ganz persönlicher Blick auf Instagram
Ich nutze Instagram, um mich inspirieren zu lassen, neue Orte zu entdecken und mit anderen reiselustigen Menschen auszutauschen. Wenn ich mir dort jeden Tag ansehen müsste, wie schlecht es XY geht und wie schlimm alles grad ist, würde ich sehr viel seltener diese Plattform betreten.
Ich umgebe mich bewusst auch nicht gern im Real Life mit Menschen, die überall Probleme sehen, sowieso alles kacke finden und täglich über nichts anderes sprechen, als darüber, wie übel ihnen das Leben mitspielt und wie gut es alle anderen haben. (Nicht verwechseln: Ich helfe gerne Menschen ihre Probleme zu lösen, doch Bock aufs Lösen der Probleme müssen sie selbst mitbringen!)
Es würde mir auf Dauer sehr schwer fallen, mich nicht von den fremden, schweren Gedanken und Konflikten runterziehen zu lassen. Das ist für mich wie Nachrichten schauen. Nur Not und Übel zu sehen. Danach fühle ich mich hoffnungslos, ziellos und sinnlos.
Das neue Leben beginnt – Einzug ins Wohnmobil
Inspiriert wurde dieser Beitrag durch einen Post auf Facebook. Eine Mama schrieb sich von der Seele, dass ihnen so gar nicht die Sonne aus dem Hintern scheint, während auf Instagram alles fröhlich am Strand chillt. Viele Familien reagierten darauf und waren sich einig, dass die Online-Welt eben nicht kein reales Abbild des echten Lebens ist, Konflikte im Wohnmobil absolut normal sind und dass es etwas braucht, um sich in das neue Leben einzugewöhnen.
Gib dir Zeit anzukommen
Wieviel Zeit benötigt denn das Ankommen im Wohnmobil? Die Frage lässt sich vermutlich individuell ganz unterschiedlich beantworten, doch im Großen und Ganzen scheinen 3-4 Monate ein häufig genannter Zeitraum zu sein. Interessanterweise auch oft der Zeitraum, den eine Familie benötigt, wenn aus einem Kind zwei werden oder aus einem Paar eine Familie oder auch ein Umzug in eine neue Stadt, um wieder besser klarzukommen. Ist dir das mal aufgefallen? 😉
Dein Umzug ins Wohnmobil ist eine Krise
Richtig gelesen: Du wählst eine Krise, wenn du ins Wohnmobil ziehst. Eine Krise für dein Gehirn. Die entsteht immer, wenn sich grundlegende Dinge verändern, auf die dein Gehirn sicher eingestellt war und die nun einfach nicht mehr gegeben sind. Das passiert eben auch bei Umzügen oder in noch größerem Stil bei Familiengründung, Schwangerschaft usw. Die Folge daraus: Konflikte. Deinem Gehirn ist es egal, ob in einem Haus oder im Wohnmobil. Konflikte im Wohnmobil nimmt es auf die gleiche Art wie in einem Haus. Erstmal!
Diese Krisen in verschiedenen Intensitäten kennst du sicher auch von deinen Kindern. Kindergehirne üben diese Krisen auch schon ganz früh, wenn du ihnen nicht den Becher mit der richtigen Farbe gibst. Der Körper nimmt Durst wahr und gleichzeitig taucht eine Vorstellung des Bechers auf, aus dem das Getränk kommen soll oder das letzte Mal kam oder das erste Mal kam etc. Als Eltern wissen wir nicht, welche Farbe sich das Kind vorgestellt hat. Das Kind allerdings schon. Und da es noch nicht weiß, dass du nicht automatisch alles genauso siehst und weißt, wie es selbst, sagt es dir die Farbe nicht unbedingt von selbst. 😀
Ich glaube, wir alle kennen diese Situation und wollten schon so manches Mal an ihr verzweifeln, wenn das Gehirn des Kindes nun einen Plan bzw. eine Vorstellung hatte und dieser Plan im Kopf einfach nicht aufgeht, weil die Becherfarbe eine falsche ist. Genau solche Krisen durchleben wir als Erwachsene nun auch, doch haben wir andere Strategien entwickelt, damit umzugehen und das ganze läuft wesentlich subtiler und leiser ab. Trotz allem, kann es uns gerade am Anfang megamäßig stressen.
Übersetzt auf deine Konflikte im Wohnmobil bedeutet das, dass du dich in deiner neuen Welt erstmal zurechtfinden musst.
5 Krisen, die du überwältigen musst für weniger Konflikte im Wohnmobil:
Krise Nr. 1: Wie funktioniert alles?
Du musst plötzlich an deine Wasserversorgung denken. Viel häufiger als im Leben in einem Haus, in dem dein Wasser höchstwahrscheinlich automatisch aus der Wand kam. Höchstens die Jahresabschlussrechnung hat dich daran erinnert. Ähnliches gilt für Strom. Wird der Strom der Solaranlage reichen? Wo kann ich uns an die nächste Steckdose schließen? Und überhaupt: Wo schlafen wir heute? Finden wir einen schönen Platz? Dürfen wir hier bleiben? Campingplatz oder Freistehen? An all diese neue Themen musst du dich erst gewöhnen und sie in deinen Alltag integrieren. Dieser Mehraufwand kann zu Zeitmangel führen, was wiederum zum Konflikt im Wohnmobil führen mag, weil keiner mehr weiß, wo einem der Kopf steht.
Krise Nr. 2: Wo treffen wir andere Kinder?
Du suchst aktiv nach Spielkontakten für deine Kinder, denn die üblichen Nachbarskinder oder Schulfreunde sind nicht mehr da und die neuen findest du noch nicht. Schau mal in unsere Listen an Freilernerfamilien und Freilernertreffen! Und vielleicht magst du auch zum direkten Vernetzen in unsere „Freilerner unterwegs“-Telegram Themengruppe kommen? Schreibe mir dazu einfach eine Nachricht (@Vagabundenliebe). Auch diese Thematik kann Konflikte im Wohnmobil provozieren. Manchmal sind es aber wir Eltern, die dem Thema mehr Gewicht geben als unsere Kinder selbst. Wie ich das meine? Das erkläre ich in ein paar Tagen in einem weiteren Artikel.
Krise Nr. 3: Wieso kann ich nicht mehr „weglaufen“?
Deine ganze Lebenssituation ist neu und das dazu auf engem Raum, wo du nicht einfach eine Tür hinter dir zuschmeißen kannst und deine Ruhe hast. Du bist nun gezwungen dich deinen Konflikten IM Wohnmobil zu stellen. In einem Alltag in einem Haus mit mehreren Räumen, womöglich auch noch viele Stunden außer Haus getrennt von deinen Kindern und möglicherweise Partner, hast du ganz andere Konfliktstrategien verinnerlicht, die dich hier und jetzt nicht mehr weiterführen. Im Gegenteil: Hier, in deinem neuen Umfeld, wo du Kids und Partner 24/7 um dich hast, bringen sie das Fass zum Explodieren. Übrigens einer der tollsten Gründe für’s Reisen, weil der stetige Wandel, die Veränderung, wie ein Katalysator für dein persönliches Wachstum wirkt. Wenn du es zulässt.
Krise Nr. 4: Wo bleib ich?
Du nimmst unterwegs viel mehr Reize auf durch sich immer verändernde Situationen, Orte, Menschen um dich herum. Du bekommst einen Haufen Input und der will erstmal verarbeitet werden. Gerade zu Beginn neigen viele Familien dazu, zu schnell zu reisen. Uns erging zumindest so und wir hören es oft von vielen anderen. Konflikte im Wohnmobil waren so vorprogrammiert, weil wir uns nicht die Zeit zum Verweilen und Ausruhen gaben. Wir hatten noch nicht verinnerlicht, dass wir jetzt so leben und nicht irgendwo „ankommen“ müssen. Dass jetzt tatsächlich der Weg unser Ziel ist. Einfach mal an einem Ort zu bleiben für mehr als 1-2 Nächte und das Erlebte der letzten Tage sacken zu lassen, mussten wir erst üben.
Krise Nr. 5: Wieso lernt das Kind nicht?
Wenn du Kinder im schulpflichtigen Alter dabei hast, die aber keiner Schulpflicht in Deutschland unterliegen, weil ihr ausgewandert seid, dann ist vielleicht auch diese Situation neu für dich.
Vielleicht möchtest du sie selbst unterrichten und merkst, dass es was ganz anderes ist, wenn du anstelle einer Lehrkraft deinem Kind viele Vorgaben machst und es arbeitet nicht wie vorgestellt mit? Hier findet sich sicherlich noch ganz viel Konfliktpotenzial für viele unschöne Stunden im Wohnmobil. Genau deshalb mag ich dir Majka von der Reisefamilie Yafekama vorstellen, die als Ex-Lehrerin einen bedürfnisorientierten Weg zwischen Lehrplänen und Freilernen verfolgt und auch deiner Familie passende Möglichkeiten für euch aufzeigen kann.
Verfolgst du den Weg des Freilernens, dann steckt ihr alle vielleicht auch grad noch in der Deschoolingphase. Diese Phase ist ein möglicherweise anstrengender Prozess und fast schon ein Garant für Konflikte im Wohnmobil, der aber bitternötig ist, um erfolgreich freilernen zu können. Was es mit dem Deschooling auf sich hat, das liest du hier: Deschooling – Essentieller Prozess auf dem Weg zum Freilernen
Und dein ganz normaler Alltag
Dass die erste Zeit im Wohnmobil so manchen ganz schön schlauchen kann, kannst du dir nun sicher gut vorstellen. Das geballte Konfliktpotenzial kommt auf einmal auf dich eingeströmt – zusätzlich zu deinem sonstigen Alltag, den Entwicklungsphasen deiner Kinder und weiteren Sorgen, die du vielleicht grad hast.
Deine Kinder kommen ja trotzdem in die Pubertät oder die Wackelzahnpubertät oder in die Autonomiephase oder tun sich weh oder oder oder. Ob im Haus oder im Wohnmobil. Auch deine Sorgen nimmst du immer mit, egal, wohin du gehst, außer du löst sie auf.
Fazit
Das Vanlife, das Leben im Wohnmobil, ist aus unserer Sicht definitiv nicht geeignet, um vor irgendwas zu fliehen. Wenn du aber Bock hast auf Wandel, nicht nur äußerlich durch neue Orte, neue Menschen, neue Landschaften, neue Erfahrungen, sondern ganz besonders auch innerlich, dann ist es das Beste, das dir wohl passieren kann und du überstehst die ersten Monate unterwegs mit Leichtigkeit (rückwirkend betrachtet 😉 ).
Gönn‘ dir Pausen, bleib‘ einfach mal länger an einem Ort, gesteh dir ein, dass es viele Phasen/Situationen auch im Haus gegeben hätte, atme tief durch und weiter geht’s. Denn es geht immer weiter.
Wie erlebst du die erste Zeit auf Reisen? Wir sind ganz gespannt, ob du auch einige dieser Krisen zu bewältigen hast oder hattest und freuen uns auf deine Worte in den Kommentaren. Vielleicht magst du auch damit der einen oder anderen Familie neuen Mut!
Online Geld verdienen: Das sich immer wiederholende Gespräch
Wir stehen wieder einmal an einem Strand mit unserem Wohnmobil und kommen mit einem urlaubenden, älteren Ehepaar ins Gespräch. Nachdem der obligatorische Kommentar kommt, dass unser Urlaub ja sicher bald zu Ende sei und ob die Kids sich schon wieder auf die Schule freuen, komme ich kurz ins Stocken.
Wird es wieder um online Geld verdienen und Schulpflicht der Kinder gehen? Habe ich grad Lust und vor allem Zeit auf diese Unterhaltung? Nicht selten lautet die Antwort „Ja!“, denn tatsächlich sähe ich gerne kleine Samen in den Köpfen anderer Menschen, die bald in voller Blüte stehen werden und ihnen eine ganz neue Sicht auf die Dinge schenken.
Nach meiner ehrlichen Antwort warte ich ab.
Für gewöhnlich folgt ein weiteres Stocken, aber diesmal bei meinem Gegenüber. Ich kann förmlich hören, wie der Denkapparat angeschmissen wird und immer neue Fragezeichen aufploppen, wenn das Signal gegen eine Wand fährt. Dieses Szenario ist einfach nicht vorgesehen. Passiert dir das auch grad? Im Das große FAQ Unschooling / Freilernen beantworte ich dir alle Fragen.
Nachdem ich die wichtigsten Fragen zur Bildung befriedigend beantwortet habe („Ja, sie lernen trotzdem lesen, schreiben und rechnen und können später auch einen Abschluss machen, wenn sie das wollen…“), kommt die Frage der Fragen:
„Haben Sie gut geerbt, dass Sie sich das leisten können?“
Ich verneine wieder wahrheitsgemäß und erkläre, dass wir online Geld verdienen. Je nach Altersgruppe der Fragenden steigt dann das Interesse und spezifischere Fragen folgen oder aber es wird abgewunken und lachend gesagt: „Ach, das ist nichts für mich, ich bin froh, dass ich mein Telefon bedienen kann.“
Ominöse Online Arbeit: Wovon leben jetzt also all die Menschen, die es sich einfach leisten durch die Weltgeschichte zu reisen?
Eine pauschale Antwort gibt es hier natürlich nicht, aber sehr viele von ihnen nutzen das Internet und machen diese ominöse Onlinearbeit und können damit online Geld verdienen. Doch was ist das genau? Oft meinen Außenstehende oder Interessierte, dass Menschen in diesem Bereich nicht mit der Sprache rausrücken, irgendwie etwas zu verbergen zu haben scheinen und ihr Geheimnis nicht teilen mögen. Doch meiner Erfahrung nach ist das gar nicht so.
Da es so viele Möglichkeiten gibt, online Geld verdienen zu können, kann die Frage nicht so präzise immer gleich beantwortet werden. Neben der Vielschichtigkeit der Arbeit spielen aber auch noch folgende Faktoren eine Rolle:
Fehlendes Vorstellungsvermögen: Gerade ältere Menschen, die nicht wie wir mit einem quietschenden und surrenden Modem aufgewachsen sind, aber auch viele jüngere, sind sich der Möglichkeiten, um online Geld zu verdienen gar nicht bewusst. Sie können sich einfach nicht vorstellen, wie das gehen soll. Ging mir übrigens vor ein paar Jahren genauso. Wir sitzen alle im selben Boot ;). So geht es übrigens auch noch vielen Beamten in Deutschland, die dir die Vorbereitung auf deine Abmeldung aus Deutschland gerne noch spannender gestalten wollen, als es dir lieb ist…
Fehlendes Vertrauen in sich selbst: Traust du dir zu online Geld zu verdienen? Fehlt dir die Idee oder das Know-How, wie online Geld verdienen gehen soll? Wenn du ganz ehrlich bist zu dir selbst, glaubst du, dass du es schaffen kannst? Ich weiß, dass du es kannst, doch weißt du das tief in dir drinnen auch? Nutze die Kraft eines richtigen Vision Boards (und damit meine ich nicht die mit den schönen Bildchen, die in aller Munde sind!), um deine Visionen, Ziele und Wünsche auch tatsächlich Realität werden zu lassen!
Falsche Vorstellungen zur Selbstständigkeit: Vielleicht warnt dich deine Familie vor der Selbstständigkeit, weil deine Anstellung viel sicherer sei. Hast du diese Warnung mal genau überprüft? Hast du bereits eigene Erfahrungen in der Selbstständigkeit gesammelt, die du nicht wiederholen möchtest? Welche waren das und findest du diese im folgenden Artikel wieder? Online Job: Der ausführliche Vergleich zu Selbstständigkeit vs. Anstellung
Eigene Limitierung: Die meisten Menschen leben schon Jahre in ihrem Denkkasten und der macht das Leben manchmal leichter, aber es entgehen ihnen auch viele Dinge. Zum Beispiel haben viele die Vorstellung, dass man einen Abschluss oder eine Ausbildung braucht (ich nehm mich da nicht aus, da stand ich ebenso mal!), also irgendeine Art „offizielles“ Zertifikat, um erfolgreich online Geld zu verdienen. Es wird sich damit gern selbst limitiert, indem Glaubenssätze hochkommen wie „Ich hab das ja gar nicht gelernt.“ oder „Ich bin Krankenschwester, das geht gar nicht online.“
Fehlendes Know-How: Bei mir haben sich früher Schweißperlen auf der Stirn gebildet, wenn ich daran dachte, dass ich eine eigene Website bauen sollte. Einfach bei Instagram einen Account zu machen und loslegen, klingt so viel einfacher, oder? Warum du gerade das nicht tun solltest, erfährst du hier: Dein Online Business mit Social Media starten? 10 gute Gründe das nicht zu tun & die Lösung. Ich hatte also null Ahnung von der Materie und keinen Plan, wo ich da anfangen und aufhören muss. In der Vagabundenpost, meinem regelmäßigen Newsletter, geht es auch um das ortsunabhängige Arbeiten und genau dort wirst du u.a. auch informiert, sobald Marc (Webdesigner) und ich (Online Marketing) erneut mit unserem kostenlosen Workshop zum Aufbau deiner Website beginnen.
Geheimnissuche: Du versuchst das Geheimnis, wie andere online Geld verdienen zu knacken. Doch tatsächlich gibt es gar kein Geheimnis. Beim online Geld verdienen kann man fast alles machen, was man auch offline tun kann. Nur anders. Wenn es ein Geheimnis gäbe, dann wäre es das, wie man den Mind Shift vollbringt (also das Verändern der Einstellung und Sicht auf das Thema), um zu erkennen, was alles möglich wird und was „anders“ dabei bedeutet.
Online Geld verdienen, aber wie?
Wie ist das bei dir? Möchtest du auch online Geld verdienen, aber bei mindestens einem der obigen Punkte fängt dein Augenlid an zu zucken und du stellst fest, dass es möglicherweise mehr gibt, als du bisher dachtest?
Tatsächlich bin ich der Meinung, kann man in fast jedem Berufszweig online tätig werden. Zwar nicht immer haargenau im selben Tätigkeitsfeld, wie man es gewohnt ist (z.B. in der Altenpflege fehlt logischerweise die räumliche Nähe), aber das eigene Know-How auf diesem Gebiet lässt sich auch kreativ online zu einem Business entwickeln, das den Menschen wirklich weiterhilft und dir ein Einkommen verschafft.
Frag dich:
Wer kennt die Probleme seiner Berufssparte am besten und ist deshalb wie gemacht dafür, zu diesen Problemen Lösungen anzubieten?
Ich glaube, das bist du.
Aber nur solange du dich wirklich in diesem Berufsfeld zuhause fühlst und du weißt, dein Herz schlägt genau dafür, solltest du damit online Geld verdienen.
Zieht es dich eigentlich in eine ganz andere Richtung? Dann lass uns mal dahin schauen! Doch, wirklich. Auch wenn du meinst, das sei nur irgendein Hobby oder eine brotlose Kunst.
Oder dir schwirrt der Kopf und du hast gar keine Idee oder kein Thema, mit dem du online Geld verdienen könntest und das dir wirklich lohnenswert erscheint? Die meisten Ideen bekommst du, wenn du losgelaufen bist. Jepp, du startest jetzt. Lad dir hier meinen Business Starter Guiderunter!
Willst du mehr übers digitale Nomadentum und online Geld verdienen erfahren, vertreib dir die Zeit mit der Vagabundenpost, in der du regelmäßig Wissenswertes & Neuigkeiten auch zum ortsunabhängigen Arbeiten erhältst und immer wieder kleine Guides, Checklisten oder Anleitungen. Gerade jetzt kannst du dir meine Online Business Roadmap sichern. Das ist dein Wegweiser durchs Online Business, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, so dass du immer weißt, wo du auf deiner Online Business Reise stehst und welche Schritte du möglicherweise noch nachholen willst.
Sozialisation. Schwere erfüllt den Raum, wenn dieses Wort fällt. Und vor meinen Augen flimmert immer wieder die selbe Schlüsselszene aus den Kleinkindjahren meiner Tochter auf:
Schluchzend und weinend kommt meine Tochter zu mir gerannt. Sie ist drei Jahre alt und ihre Welt ist grad erschüttert worden.
„Sie hat gesagt, sie ist nicht mehr meine Freundin!“, schluchzt sie voller Unverständnis über die Aussage eines Nachbarkindes. „Was ist denn passiert?“, frage ich und streichle ihr über die blonden Locken. Das Mädchen, das bis eben noch ihre Freundin war, wollte mit dem Lieblingsstofftier meiner Tochter spielen. Meine Tochter war aber nicht einverstanden. Und zack fiel dieser Satz, der alles für meine Tochter veränderte und mir sofort Ben Harpers Song „Welcome to the cruel world“ in den Kopf spielte.
Es sollten in den darauffolgenden Jahren noch viele ähnliche Situationen folgen. Auch mein Sohn musste dieselbe Erfahrung machen und es hat ihm ebenso den Boden unter den Füßen entrissen, wie vor vielen Jahren meiner Tochter. Auffällig war damals, dass diese Sprüche (psychische Gewalt in Form von emotionaler Erpressung) in erster Linie von Kindern kamen, die einen Kindergarten oder die Schule besuchten. Befanden wir uns in kleinen Kreisen unter anderen kiga- und schulfreien Kindern (Kinder, die keinen Kindergarten oder Schule besuchen -> Freilernen – Weg in die Freiheit), blieben diese Situationen meist aus oder waren zumindest sehr selten.
Ich betrachte hier das breite Feld der Sozialisation nicht in jedem einzelnen Aspekt, sondern ganz besonders in Hinblick auf Konfliktverhalten 3- bis 10-jähriger Kinder. Der Bereich, der am häufigsten dazu führt, dass ein Kind als „schlecht sozialisiert“ abgestempelt wird.Übrigens der selbe Bereich, der gemeint wird, wenn die unüberlegte Behauptung aufgestellt wird, dass Freilerner eben diese Sozialisation nicht erfahren, gerade weil sie keine Schule besuchen. Schauen wir uns das doch mal genauer an.
Sozialisation: Du bist der Durchschnitt deines Umfeldes.
Was ich hier nicht ausdrücken will, ist, dass Kinder, die Einrichtungen besuchen, schlechte Menschen seien. Das vorweg, auch wenn das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Was ich aber aus meinen Beobachtungen über die letzten Jahre schließe und was ich auch mein gesamtes Leben über selbst erfahren habe, ist:
„Du bist der Durchschnitt der Menschen, mit denen du dich selbst umgibst.“
Kinder – nicht nur in Kindergarten und Schule – können sich ihr Umfeld nicht selbst aussuchen und haben deshalb auch nicht viel Einfluss auf ihre Entwicklung und Sozialisation. Es liegt an ihren Eltern, Lehrern, Bezugspersonen und Betreuern, ob und wie sie lernen mit Konfliktsituationen umzugehen. Denn auch wenn es immer heißt, dass Kinder andere gleichaltrige Kinder brauchen für eine gute Sozialisation, so können sie doch nicht viel von ihnen lernen, wenn es um Konflikte geht – ohne nachahmenswerte Vorbilder und Hilfsangebote.
Sozialisation: Von wem wir lernen.
Wir lernen von Menschen, die auf dem Gebiet, auf dem wir lernen wollen, bereits weiter sind als wir selbst. Wir lernen aus Beobachtung, Nachahmung, Ausprobieren und möglicher aktiver Hilfestellung, indem wir Hilfe suchen – weil sich ein Konflikt nicht unbedingt gut in uns anfühlt. Bei Gruppen von Gleichaltrigen wird das eher schwierig, daher sind „erfahrenere“ Menschen für die Sozialisation unausweichlich, um alternative Lösungswege zu erlernen. Das können auch einfach ältere Kinder sein, nicht notgedrungen Erwachsene oder „professionelle Erwachsene“ (aka Lehrer/Betreuer).
Daraus ergibt sich für mich die umgekehrte Frage: Sind Kinder, die in gemischten Gruppen aufwachsen wie Freilerner, also i.d.R. ohne Schule und Kindergarten besser/weiter sozialisiert als Kinder, die den Hauptteil des Tages in Einrichtungen mit Gleichaltrigen verbringen?
Sozialisation: Sind Freilerner besser sozialisiert als Schulkinder?
Freilerner zum Beispiel: Viele von ihnen leben nicht in Gruppen von Gleichaltrigen, sondern haben nicht selten Sozialkontakte jeden Alters. Ein großer Teil der Freilerner-Community schreit jetzt sicherlich direkt „Ja, natürlich sind sie besser sozialisiert!“ und ich bin geneigt mit in diesen Jubelschrei einzustimmen. Doch etwas hält mich auf. Da kriechen unschöne Erinnerungen in mir hoch. An Treffen mit so manch einer reisenden Familie, die ich mir und meinen Kindern gern erspart hätte.
Und wieder: Ich spreche hier nicht von „schlechten Menschen“ oder „bösen Kindern“. Ich spreche von jungen Menschen, die sich und verschiedene Verhaltensweisen ausprobieren bis sie für verschiedene Situationen für sich selbst angenehme Strategien gefunden haben, um ihre Konflikte zu lösen. Dass diese nicht immer sozial verträglich sind, muss ich wohl niemandem mit Kindern erklären. Es ist wie alles ein Prozess.
Manche dieser Familien waren erst frisch raus aus Schule und Kindergarten und fielen uns durch das für uns schultypische Verhalten auf. Die Eltern, jedoch keinesfalls alle, waren meistens zugewandt und begleiteten ihre Kinder in der Umstellung, sprachen mit ihren Kindern über die Konflikte und boten ihnen Hilfe bei der Lösung an.
Denn das ist es, was das Erlernen von positivem, sozialem Konfliktverhalten ausmacht:
Unsoziales Verhalten als solches überhaupt erkennen (das fehlt aus meiner Sicht schon bei vielen, weil kaum ein Elternteil vor anderen Eltern zugeben will, dass das eigene Kind sich auch einfach mal scheiße unsozial verhält),
es (sich und dem Kind) bewusst machen, z. B. indem es darauf angesprochen wird und
mögliche Handlungsalternativen aufzeigen, ermutigen diese auszuprobieren.
Und das ganze immer und immer wieder. Manche Kinder brauchen das nur einmal, andere über viele Jahre wiederkehrend. Und das ist okay so. Wichtig ist nur, dass es überhaupt kommt, dass die Kinder nicht allein gelassen werden in Situationen, die sie noch gar nicht selber lösen können. Einfach deshalb, weil ihnen die Handlungsalternativen noch fehlen.
Die falsch verstandene Ja-Umgebung
Und dann kommen Erinnerungen hoch an Treffen mit Familien, deren Kinder wie meine noch nie eine Einrichtung besucht haben. Familien, die sich genau wie wir Freiheit auf die Fahnen geschrieben haben. Aber auch Familien, die ihren Kindern eine Ja-Umgebung erschaffen wollen, in der es kein einziges Nein zu finden gibt.
Die Ja-Umgebung: Häufig taucht dieser Begriff auf, wenn Babys mobil werden. Ihre Umgebung wird so gestaltet, dass sie nicht an Dinge drankommen, an die sie nicht drankommen sollten. So wird selten ein „Nein“ notwendig. Mittlerweile höre ich diesen Begriff auch bei Familien mit älteren Kindern häufiger, wo er gerne grob mit „Kindheit in Freiheit“ gleichgesetzt wird und dem Kind ein möglichst freiheitliches Aufwachsen, eigene Erfahrungen machen, Freilernen, etc. ermöglicht werden soll.
So sehr ich diese Prinzipien des freiheitlichen Aufwachsens befürworte, so sehr ist mir wichtig herauszustellen, dass eine solch freie Umgebung nicht die Abwesenheit des Neins ist:
Es handelt sich nicht um Freiheit,wenn Eltern durch ihre eigene Abwesenheit (physisch oder geistig) glänzen!
Nicht, wenn ihre Kinder mit Äxten und Sägen durch die Gegend laufen und damit auch andere Kinder bedrohen,
Nicht, wenn andere Kinder an einen Baum gefesselt werden, warum auch immer,
Nicht, wenn ihre Kinder psychische Gewalt (z. B. Emotionale Erpressung, Manipulation, Ausgrenzung) anwenden, um ihre Ziele zu erreichen,
Nicht, wenn ihre Kinder in ihrer Familie alleine bestimmen und die Eltern sich dem anpassen.
Das hier sind keine ausgedachten Beispiele. Das sind Erlebnisse, die wir und andere uns bekannte Familien mit anderen freilernenden Kindern und Familien gemacht haben. Aber keinesfalls nur mit ihnen.
Wir erleben, wie diese Eltern sich dafür feiern, wie frei ihre Kinder aufwachsen dürfen, während sie als Eltern aber nicht da sind, um ihren Kids Handlungsalternativen aufzuzeigen, wenn sich diese in Konfliktsituationen befinden, die sie noch nicht positiv für alle Beteiligten selber lösen können.
Leider ist es das, was ich beobachte: Aus falsch verstandener Freiheit heraus werden Kinder sich und ihren Konflikten selbst überlassen, damit sie lernen diese alleine zu lösen. Und das tun sie auch. Sie lösen ihre Konflikte. Aber eben auf nicht sehr soziale Art und Weise.
„Kinder sind halt grausam.“?
Es wird erpresst, gelogen, manipuliert. Aber nochmal: Diese Kinder sind nicht falsch. Sie haben nur noch keine sozialverträglicheren Strategien zum Lösen von Konflikten erlernt. Weil sie möglicherweise kein Umfeld haben, das ihnen in diesen Situationen zur Seite steht. Oder weil sie – selbst mit passendem Umfeld – einfach Zeit brauchen, um alternative Handlungswege auch tatsächlich abrufen zu können und auszuprobieren. Sie ahmen das von Anderen nach, was schnell funktioniert und leicht wirkt und das ist eben nicht selten psychische oder körperliche Gewalt. Die Intention ist nicht zu verletzten, das dürfen wir nicht vergessen.
Hier handelt es sich natürlich nicht „nur um freilernende Kinder“ oder „nur um Schulkinder“. Fehlgeschlagene Konfliktlösungen zieht sich durch alle Gruppen.
Sind diese Kinder gut sozialisiert? Nein, Sozialisation ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert. Sollten sie es sein? Nicht unbedingt, denn nicht jeder Aspekt von „guter Sozialisation“ ist tatsächlich auch für alle wünschenswert und in jeder Altersklasse zu erwarten. Haben sie eine Chance es zu werden? Ja, mit zugewandten Eltern und/oder Bezugspersonen, die insbesondere psychische Gewalt nicht übersehen, weil man diese Narben nicht sehen kann. Psychische Gewalt kann in Einrichtungen wie Schule und Kindergarten kaum aufgefangen werden.
Wir fragen uns, warum viele junge Menschen psychisch krank aus der Schulzeit ins Berufsleben einsteigen oder warum so manch „erfolgreicher“ Mensch so skrupellos handelt? Unter Anderem mit Sicherheit, weil sie entweder selber psychischer Gewalt ausgesetzt waren oder aber diese geschickt angewandt haben, um ihre Ziele zu erreichen.
Mein Fazit
Nein, Freilerner erfahren nicht automatisch eine bessere Sozialisation als Schulkinder, weil sie Freilerner sind. Sie alle stecken im selben Prozess.
Freilerner und andere Kinder, die nicht in Gruppen von Gleichaltrigen den Großteil des Tages verbringen, können unter Umständen die besseren Chancen haben, da sie nicht wie Schulkinder oft täglich Zwang, Druck, Angst oder psychischer/körperlicher Gewalt durch Mitschüler bis in hohe Klassenstufen ausgesetzt sind. Eine gute Sozialisation geht jedoch vom engen Umfeld der Kinder aus. Dann, wenn sie – egal ob Schulkind oder Freilerner, Familie und Freunde haben, die sich ihres eigenen Einflusses auf die soziale Entwicklung wirklich bewusst ist, ohne Vernachlässigung mit Freiheit zu verwechseln oder Schule mit Sozialisation gleichzusetzen.
Denn wir sind alle nur der Durchschnitt unseres engsten Umfeldes.
Gammelig am Waldrand abhängen, überall liegt Müll und die Musik ist laut aufgedreht.
oder
Von einer Sehenswürdigkeit zur anderen auf dem Roadtrip des Lebens?
Wie stellst du dir das Leben im Wohnmobil vor? Hier räumen wir mit den größten Irrtümern übers Vanlife auf, dem Leben on the road. Manches widerspricht sich einfach enorm, das macht es aber umso lustiger. 😀
Vanlife Irrtum Nr.1: Wir haben reichlich Geld, weil gut geerbt.
Wie können wir es uns sonst leisten, Vollzeit zu reisen? Zu diesem Irrtum kommt es sehr oft, weil Reisen gerne mit Urlaub gleichgesetzt wird. Für uns ist das Reisen aber nicht wie Urlaub. Wir leben lediglich in einem mobilen Heim, das wir an die verschiedensten Orte fahren, die die Menschen sicherlich auch mal im Urlaub anfahren. So entsteht der Eindruck, wir würden permanent Urlaub machen. Dass wir täglich auch darin arbeiten und einen ganz eigenen Alltag haben, das bleibt den meisten verborgen. Das führt auch gleich zu Irrtum Nr. 2:
Vanlife Irrtum Nr. 2: Wir machen jeden Tag Sight Seeing.
Jeden Tag was Neues!? Obwohl wir wirklich gerne Sight Seeing machen und genau deshalb ja auch diesen Lebensstil gewählt haben, (eben weil er uns ermöglicht mehr von der Welt zu sehen als immer nur den gleichen Ort und einmal im Jahr eine gewählte Urlaubsdestination) machen wir trotzdem nicht jeden Tag Sight Seeing. Auch wir sind nur Menschen und brauchen Zeit das Erlebte und Gesehene zu verarbeiten. Und weil das prozentual mehr ist als bei einem Menschen mit festem Heim, müssen wir auch genau deshalb öfter Pausen machen. Zum Verarbeiten, Erholen, Vor- und Nachbereiten.
Unser Alltag besteht also leider nicht immer nur aus Sight Seeing. An manchen Tagen machen wir gar nichts, an anderen Tagen stehen Ver- und Entsorgungsfahrten an, denn wir kümmern uns nicht nur um das, was in uns und unser Fahrzeug reinkommt, sondern auch um alles, was es besser wieder verlassen sollte ;).
Vanlife Irrtum Nr. 3: Wir sitzen ständig im Fahrzeug, fahren und machen Strecke.
Unser Kilometerstand wächst wie kaum andere?! Auch wenn das Leben im Wohnmobil gerne mal mit den beliebten Roadtrips verglichen wird, fahren wir nicht jeden Tag. Im Gegenteil: Wir fahren sehr gerne Orte an, an denen wir länger als nur eine Nacht bleiben können. Wir fahren auch nur ganz selten mal mehrere hundert Kilometer, so wie es in Filmen oft gezeigt wird. Tatsächlich bewegen wir uns als Slow Traveller, also Langsamreisende, ziemlich nun ja… langsam. Oft brauchen wir für 200km mehrere Wochen, weil es einfach viel zu viel zu sehen und genießen gibt, als nur die üblichen Touristenhotspots.
Vanlife Irrtum Nr. 4: Wir stehen nur an Traumständen und genießen das Leben.
Schön wär’s und irgendwann auch ziemlich langweilig. Tatsächlich stehen wir auch an Shopping Centern, an Flüssen und Seen, in Industriegebieten, auf Parkplätzen, in den Bergen, am Straßenrand und ja.. auch an Stränden. Manche sind traumhaft, andere gleichen einer Müllkippe. Die Stellplatzsuche gestaltet sich mit Kindern auch etwas anders, als für kinderlose Reisende. Warum das so ist? Das liest du in unseren 9+ Tipps für den perfekten Spot mit Kindern im Wohnmobil.
Vanlife Irrtum Nr. 5: Wir können uns nur in Seen oder dem Meer waschen.
Campen wie im Campingurlaub. Obwohl das sicherlich auf so manche Vanlifer zutrifft, ist das nicht bei allen so. Die meisten haben Wasser und Duschen an Bord oder fahren regelmäßig auf Campingplätze, um sich der körperlichen Hygiene zu widmen. Körperpflege bei uns im Womo betreiben wir nachhaltig und bewusst. Tatsächlich hüpfen wir aber nicht täglich unter die Dusche (was sowieso gesünder für Haut & Haar ist), sondern begnügen uns auch mal mit Lappen und Co., denn so ein Wassertank wäre sonst ruckzuck leer.
Vanlife Irrtum Nr. 6: Im Winter müssen wir frieren.
Jein. Zum Einen haben die meisten von uns eine Heizung irgendeiner Art mit an Bord. Ob Holz, Diesel, Strom oder Gas ist dabei zweitrangig. Zum Anderen neigen wir wohl alle dazu, die kalte Jahreszeit im Süden zu verbringen, weil unser Leben hauptsächlich draußen stattfindet. Im Grunde wie Zugvögel, die auch nicht den kaltnassen Winter in Deutschland aussitzen wollen, sondern sich lieber bei ein paar mehr Sonnenstrahlen und Graden im Süden tummeln. Übrigens begleiten wir diese, oft in Form von Störchen, auf unseren Routen tatsächlich. 😉
Vanlife Irrtum Nr. 7: Wir schnorren uns durchs Leben.
Eigenverantwortung?! Obwohl uns auch schon solche Reisende begegnet sind, kann ich nicht sagen, dass es die Mehrheit ist. Im Gegenteil, nur ganz vereinzelt treffen wir auf Menschen, die die Verantwortung für ihr eigenes Leben auf anderen abladen. Versteh‘ mich nicht falsch: Ich bin immer dafür, Menschen zu helfen, die in Not geraten sind.
Es gibt aber zum Einen Menschen, die durch ihr Verhalten zeigen, dass sie erwarten, dass andere für sie sorgen. Oft wechseln sie ihr Umfeld nach einigen Wochen, wenn dieses nach viel Hilfe nicht mehr gewillt ist weiter zu sorgen, um bei noch unwissenden Menschen weiterzumachen. Zum Anderen gibt es Menschen, die offen und ehrlich zugeben, dass sie gerne so leben und andere anschnorren, weil sie nichts davon halten, für sich selbst zu sorgen, weil sie der Meinung sind, dass das ja auch andere tun können, die „so blöd waren für ihr Geld zu arbeiten“ (kein Witz, schon gehört), kann und will ich nicht mittragen. Das hat für mich nichts mit gemeinschaftlichem Sinn zu tun.
Vanlife Irrtum Nr. 8: Wir lernen ständig neue Sprachen.
„Camper sprechen von vielen Sprachen immer ein bisschen.“ war einer der ersten Sätze, den wir von einem Italiener hörten. Ja, wir schnappen wirklich einiges auf und nach ein paar Wochen im Land, sind wir in der Lage, möglichst unauffällig mit unseren paar Brocken an der Kasse im Supermarkt den angebotenen Plastikbeutel abzulehnen, Bestellungen aufzugebene, zu zählen und die üblichen Floskeln sin duns auch bekannt.
Um eine ganze Sprache zu lernen bedarf es aber dann schon noch ein bisschen mehr und das tun wir erst, wenn wir wissen, dass wir diese Sprache auch wirklich gebrauchen wollen und müssen. Das hat auch nichts mit Arroganz zu tun, sondern schlichtweg damit, dass wir wie alle anderen Menschen auch nur 24h pro Tag haben und leider nicht den ganzen Tag mit Einheimischen quatschen können oder Kurse machen. Schade eigentlich…
Trotz allem lernen wir bewusst die wichtigsten Floskeln, wenn wir vorhaben mehr Zeit ein einem Land zu verbringen. Auch unsere Kinder profitieren von fremden Sprachen, weil sie gar nicht erst Berührungsängste entwickeln und schnell gemerkt haben, dass alle Menschen gleich sind, auch wenn sie eine andere Sprache sprechen.
Vanlife Irrtum Nr. 9: Unsere Kinder wachsen ohne andere Kinder auf.
„Was ist mit der Sozialisation?“ Dieses Vorurteil ist weeeit gefehlt. Denn es gibt eine ganze Community an Reisefamilien, die sich untereinander vernetzen. So fällt es uns meist sehr leicht, andere Familien zu treffen. Es entstehen dabei immer wieder wunderbare Freundschaften, nicht nur für die Kids, auch für uns. Zu diesem Zweck haben wir auch eine Gruppe auf Telegram gegründet. Schreib mir dazu dort einfach über @Vagabundenliebe.
Vanlife Irrtum Nr. 10: Unsere Kinder gehen nicht in die Schule und verblöden daher.
Ich sach mal… teils teils. Ja, sie gehen nicht in die Schule. Sie verblöden deshalb? Hell, no!Nicht zur Schule zu gehen hat nichts mit verblöden zu tun. Sie sind Freilerner, Unschooler, Roadschooler oder Worldschooler. Wie auch immer man es nennen mag. Sie lernen vom Leben in unserem Alltag. Und der ist sehr viel bunter als der Alltag an einem festen Ort. Ja, das darf ich so dreist behaupten, weil ich den Großteil meines Lebens an einem festen Ort gelebt habe ;). Wenn du Fragen zu diesem Bildungsweg hast, schau gern in unser FAQ zum Thema Freilernen.
Von welchen Vorurteilen hast du selbst vielleicht schon gehört? Oder hattest du auch welche davon?
Wie schnell das geht… klick klick und schon liefert der Online-Shop direkt zu dir nach Hause. Es gibt Phasen, da kommen die Pakete nur so reingeflattert, manchmal täglich! Wie funktioniert es aber nun, wenn du dein Paket im Ausland oder auf Reisen zu empfangen magst und du keinen Wohnsitz oder feste Adresse hast, an die die Pakete gesendet werden können?
Hier eine Sammlung an Tipps für dich:
Möglichst vor Ort kaufen
Wenn auch etwas unbequemer, aber trotzdem eine Möglichkeit, die gerne mal vergessen wird (kein Witz, schon oft gehört!): Vieles kann man auch einfach vor Ort kaufen. Nur weil du in einem fremden Land bist, heißt das nicht automatisch, dass es dort keine Möglichkeiten gibt, das Gewünschte zu besorgen und du dir ein Paket auf Reisen senden lassen musst.
Okay, alles haargenau wie gewohnt bekommst du wahrscheinlich nicht. Andere Hersteller, andere Möglichkeiten. Aber nicht unbedingt schlechter.
Du brauchst immer noch was? Alles klar, hier gibt’s die Lösungen, um dein Paket im Ausland ohne eigene Adresse empfangen zu können:
Paket im Ausland postlagernd empfangen
Bei dieser Versandart wird dein Sendung an eine von dir ausgesuchte Poststation direkt versendet und dort für einige Tage gelagert, bis du die Sendung abholst. Du solltest diese Versandmethode je nach Zielland vorab mit den Mitarbeitern vor Ort absprechen und dir die genaue Anschrift geben lassen, unter der dein Paket im Ausland auch sicher eintreffen kann. Nicht nur die staatliche Post der jeweiligen Länder, sondern auch schon einige lokale Serviceunternehmen bieten diesen Service an. Wir finden diese meist über Google Maps, in dem wir dort nach „Post“, „Mail“, dem Begriff in der Landessprache und weiteren Suchbegriffen suchen.
Paket im Ausland an Paketboxen versenden
Möchtest du von Amazon Pakete empfangen (ja, das ist nicht gut) und in deinem Zielland ist diese Firma auch vertreten, dann wirst du seit einigen Jahren vermehrt Amazon Hubs finden. Amazon Hubs sind Paketstationen, an die du bis zu einer gewissen Größe die Ware direkt versenden lassen kannst.
In vielen Ländern Osteuropas ist Amazon noch nicht eingezogen. Dort gibt es allerdings andere Unternehmen, die diesen Platz einnehmen. Gut vertreten ist dort häufig eMAG, die auch Paketstationen (easybox) haben und an diese direkt versenden. Manchmal muss eine Adresse online hinterlegt werden, zu der gesendet wird, wenn es – aus welchen Gründen auch immer -, nicht an die Paketstation gesendet werden kann. Welche Adresse du für dein Paket im Ausland da nehmen kannst, liest du jetzt.
Paket im Ausland an Campingplätze, Tankstellen oder kleine Läden versenden
Planst du eh einen Besuch auf dem Campingplatz und alles passt vom Timing, kannst du die Adresse des Campingplatzes nutzen, um dein Paket auf Reisen zu empfangen. Auch hier solltest du mit dem Betreiber vorab absprechen, was genau in der Adresszeile stehen muss, damit deine Sendung auch ankommen kann. Auch Tankstellen oder kleine Läden sind manchmal offen dafür. In jedem Fall vorab absprechen und niemals einfach hin senden lassen.
Pakete auf Reisen von Einheimischen empfangen lassen
Das Kennenlernen geht eigentlich ziemlich schnell. Irgendwen lernt man ja immer kennen, gerade in Ländern, wo die Menschen eher gastfreundlich und offen sind, so wie wir es in Osteuropa häufig erfahren. Je nachdem, wie gut ihr euch versteht und euch vertraut, kannst du fragen, ob du dein Paket an ihn oder sie adressiert versenden lassen darfst. Achte darauf, dass du die Gastfreundlichkeit nicht überstrapazierst!
Paket im Ausland mit Freilernerfamilien empfangen
Wenn du noch so gar keine Kontakte hast, kannst du in unserer Freilernerfamilienliste schauen, ob eine Familie in dem Land wohnt, in das du dein Paket senden lassen willst. Ob sie bereit sind oder in der Lage, dein Paket anzunehmen, sprichst du persönlich mit ihnen ab. Sollten sie dazu nicht bereit sein, nimm es nicht persönlich. Bitte frag die Familien auch nur an, wenn ihr eh vor habt, euch zu treffen. Sie dienen an dieser Stelle nicht als Adressoption für völlig Themenfremde, was das Freilernen anbelangt.
Manche Menschen nutzen leider die Hilfsbereitschaft anderer aus und bombardieren die Adresse dann mit Paketen und möchten, dass die, die ihnen ihre Adresse bereit gestellt haben, das Paket im Ausland noch weiter hinterher senden, weil ihnen z. B. „irgendwas dazwischen“ gekommen ist. Das ist natürlich nicht deine Art und du möchtest nicht, dass den Familien, die dir ihre Adresse leihen, damit du dein Paket auf Reisen empfangen kannst, mehr Stress dadurch entsteht. Um das Stresslevel auch bei dir gering zu halten, folgt nun den letzte Tipp:
Keine Einzelbestellungen machen
Lass dir lieber selten eine große Sendung schicken, als oft und viele Einzelsendungen. Wir sammeln über mehrere Wochen, wenn wir wissen, dass wir um einen Paketversand aus Deutschland nicht herumkommen. Mach das aber nicht zu oft, denn auch deine Kontakte im Heimatland wollen nicht ständig deine Pakete annehmen und bei sich lagern. Lieber 1-2x im Jahr als alle 3 Wochen.
Weitere Tipps zum Versand deines Pakets auf Reisen selbst:
Beachte beim Versand deines Pakets dann, dass es bei Nichtzustellung wieder zurück an den Empfänger gesendet werden soll. Dieses Häkchen musst du bei DHLextra setzen. Kann dein Paket, aus welchen Gründen auch immer, nicht an dich zugestellt werden, wird es sonst verschrottet oder versteigert.
Achte auch auf eine wertmäßig ausreichende Versicherung des Pakets, so dass du bei Verlust des Pakets nicht den gesamten Wert verlierst.
Wichtig zu wissen ist auch, dass die Sendungsverfolgung für die deutschsprachige Versandseite nur solange dein Paket trackt, wie es sich in Deutschland befindet. Danach wird üblicherweise das übernehmende Transportunternehmen verlinkt, bei dem du unter Umständen auch eine neue Tracking-ID bekommst und über das du nun dein Paket verfolgen kannst.
Lass deine Telefonnummer (mit Ländervorwahl) zusammen mit der Adresse auf den Versandaufkleber schreiben, damit der Zusteller im Ausland dich im Zweifelsfall anrufen kann, um dir das Paket zuzustellen. Nicht überall wird an die Haustür geliefert, manchmal musst du dein Paket suchen oder der Zusteller findet die Adresse nicht Anhieb. Eine deutsche Telefonnummer wird aus Sorge vor hohen Kosten oder Sprachbarrieren eher nicht angerufen. Hast du eine lokale Nummer, was nicht selten der Fall ist, wenn du Internet über Prepaid Sim-Karten vor Ort besorgst, gib besser diese an oder die eines Bekannten, der der Sprache mächtig ist (wenn du z.B. an Privatpersonen versenden lässt.).
Hast du noch mehr Tipps, um Pakete im Ausland oder auf Reisen zu empfangen, die du hier nicht findest? Schreib sie uns in die Kommentare!
Wer durch den wunderschönen Osten Europas reisen mag, kommt um die Frage nicht herum: Wie läuft das mit der Maut in Tschechien für Wohnmobile über 3,5t? Vielleicht überlegst du auch, wie du auf dem Landweg nach Griechenland oder andere Balkanstaaten reisen kannst und stehst wie wir vor der Entscheidung: Maut in Österreich oder Maut in Tschechien?
Wie du sogar noch durch die Maut in Tschechien Geld verdienen kannst, erfährst du hier am Ende :D! Kein Witz! Keine Falle!
Eigentlich fahren wir liebend gerne mautfreie Landstraßen, weil wir so viel mehr von der Landschaft selbst mitbekommen. Doch in vielen Ländern gibt es nicht nur die Autobahnmaut, auch Landstraßen können zahlungspflichtig sein. Jedes Land hat also sein ganz individuelles System und die Maut in Tschechien ist da keine Ausnahme.
Nachdem wir in Deutschland unsere ganzen Termine und Erledigungen abgehakt hatten, sollte es nun wieder in unser neues Lieblingsland nach Rumänien gehen. Doch welche Route fahren wir denn nun? Tschechien, Slowakei, Ungarn oder über Österreich und Ungarn?
Nach langem Hin und Her haben wir uns (wie es immer so ist) bei Passau, also wirklich direkt vor der österreichischen Grenze doch noch für die Route über Tschechien entschieden. Das Mautsystem in Österreich ist uns durch unsere Reise nach Griechenland über Italien bereits bekannt und wirklich nicht die günstigste Maut in Europa. Zudem zerreißt mich das Piepen der österreichischen GoBox (On Board Unit) bei jedem Systemkontakt dermaßen, dass die Aussicht darauf einfach nicht cool war.
Mautfrei durch Tschechien haben wir direkt sein gelassen, da Tschechien ähnlich wie Frankreich aus lauter 3,5t Begrenzungen durch die Dörfer besteht und eine Umfahrung der vielen Mautstraßen damit sehr erschwert. Zudem hatten wir es eilig. Kommt selten vor, aber soll’s ja geben!
Was wir über die Maut in Tschechien mit einem Fahrzeug über 3,5t hörten, klang stressig. Die On Board Unit (OBU), die wir benötigen, könne nach der Nutzung nur nach Prag gesendet werden und es soll bis zu einem halben Jahr dauern, bis man das vorher aufgeladene Geld auch zurückbezahlt bekommt.
Andere berichteten, dass es total easy sei und so tauchten wir nochmal tiefer ab in die offiziellen Infoseiten zur Maut in Tschechien.
Wo bekomme ich den Tracker (OBU) für die Maut in Tschechien für Fahrzeuge über 3,5t?
Aus der Seite des tschechischen Anbieters MYTOCZ fanden wir nach kurzer Recherche heraus, dass wir die OBU an verschiedenen Stellen (Kontaktbüros, Tankstellen und Mautstellen an den Grenzen) holen und wieder abgeben können. Klingt erstmal nicht so schwer. Wichtig ist zu verstehen, dass man nicht nach den „Kontaktstellen“ sucht, sondern nach den „Distributionsstellen“, auch wenn erstere direkt angezeigt werden.
Also haben wir uns über folgende Liste (Liste der Geschäftsstellen) eine Tankstelle in Budweis herausgesucht und diese angefahren. Dazu mussten wir von der Grenze allerdings erstmal zwei Stunden über mautfreie Landstraßen nach Budweis kommen. Wenn du über größere Grenzen fährst als wir, dann findest du auch Distributionsstellen direkt am Grenzübergang.
Was kostet die Maut in Tschechien?
In der Tankstelle in Budweis händigte man uns die OBU samt Ladekabel für den Zigarettenanzünder aus. Man muss ein Pfand von umgerechnet 100€ hinterlegen und ein PrePaid-Guthaben auf die Box laden. Da ich keine Ahnung hatte, wieviel ich benötige habe ich mich für 50€ entschieden. Auf der Seite von MYTOCZ gibt es einen Mautkalkulator, um die Maut bereits vorab auszurechnen. Der errechnete Preis von 1,24€ kam mir jedoch viel zu niedrig vor, so dass ich auf Nummer Sicher gehen wollte, um nicht unterwegs nachladen zu müssen. Diese Preise kannten wir nur von der Maut in Bulgarien, aber dort ist das System viel nerviger!
Vorne an der Windschutzscheibe angebracht, ging es für uns nun über sämtliche Mautstraßen nach Brünn und von dort an die slowakische Grenze.
Dass dieses Kästchen, wenn es nicht permanent Strom bekommt, über Nacht piept, ist gewöhnungsbedürftig, lässt sich aber ausstellen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung wirkt Wunder! Achte auch darauf, dass es nicht deine Starterbatterien anzapft über Nacht und du morgens nicht mehr starten kannst;). Wir haben zwar den „Natoknochen“ gezogen, sind uns aber nicht ganz sicher, ob nicht doch eine der Buchsen Strom zieht.
Diesmal haben wir uns eine Station direkt an der Grenze herausgesucht, über die man das Gerät abgeben kann und siehe da – alles ohne Probleme! Wir haben nach ein paar Tagen die Kaution und das nicht verbrauchte Guthaben wieder auf die Kreditkarte zurück überwiesen bekommen.
Und jetzt kommt der Clou: Wie du mit der Maut in Tschechien sogar Geld verdienen kannst!
Umgerechnet lag die Maut für unsere Strecke von Budweis nach Lanžhot bei sage und schreibe 0,58€! Wenn ich da an wenige Kilometer in Frankreich denke, die uns 75km Autobahn über 50 Euro kostete…
Aber es kommt noch besser: Durch Kursschwankungen der tschechischen Krone haben wir mehr Euro zurück erstattet bekommen als wir ein paar Tage vorher eingezahlt hatten und haben damit nun 0,77€ durch unsere Fahrt durch Tschechien verdient!
Fazit: Bei der Maut in Tschechien kannst du also richtig sparen und sogar ein paar Cents verdienen! Na gut, mit etwas Pech zahlst du bei Kursschwankungen in die andere Richtung ein paar Cents mehr.
Welche Erfahrungen hast du gemacht mit der Maut in Tschechien? Verdient oder verloren? 😉