Schweißperlen auf deiner Stirn? Du hast schon lange keine anderen Reisefamilien treffen können, weil du einfach nicht weißt, wo sie sich möglicherweise aufhalten?
Wer lange unterwegs ist oder vor hat, länger als nur 2-3 Wochen pro Jahr zu reisen, macht sich notgedrungen Gedanken darum, wo denn die eigenen Kids nun auf andere Kinder, bestenfalls auch noch auf andere Reisefamilien treffen können.
Genau deshalb entsteht hier für dich eine Liste an Treffpunkten, an denen du häufig andere Reisefamilien treffen kannst. Das können bei Reisefamilien beliebte offizielle Campingplätze, Stellplätze&Freistehplätze(Freistehen immer auf eigene Verantwortung!) sein, an denen deine Chancen größer sind auf andere Reisefamilien zu treffen. Aber auch niedergelassene Freilernerfamilien in Communities kannst du hier besuchen.
Kennst du einen Platz oder Ort (auch sehr gerne außerhalb Europas!), der auf dieser Liste noch fehlt? Schreib ihn mir in den Kommentaren oder über das Kontaktformular.
Schau auch hier nach meinem Family Travel Guide, damit dir niemals unterwegs die Sozial- und Spielkontakte ausgehen: Family Travel Guide
Ein besonders beliebter Ort/Strand mit vielen reisenden Familien, die teilweise viele Wochen und Monate dort stehen, wird dir auf Nachfrage von anderen Reisenden, die du in der Gegend triffst, mitgeteilt. Aus Gründen des Naturschutzes, insbesondere der Meeresschildkröten, sollte dieser Ort nicht überrannt werden und wird von unserer Seite daher nicht öffentlich geteilt.
Salanti Beach
Saladi Beach Hotel Ruine
Ruine eines verlassenen Hotels am Strand, die immer wieder gut besucht wird
Wasser an der Tanke oben am Berg für 2 € pro Füllung.
Besucherempfehlung: klein und schnuckelig, mit nettem Betreiber, freilaufenden Hunden und anderen Tieren und der Möglichkeit zu reiten.
Community
in der Nähe von Gracac in den Bergen
Info der Inhaber: Das Grundstück liegt an einem Bach und in der Nähe gibt es einen Stausee und eine Höhle. Wir sind mitten in der Natur, abseits vom Tourismus. Eine halbe Stunde von uns aus liegt das Meer und jeweils eine Stunde nach Zadar und den Plitvicer Seen. Wir freuen uns über Familien mit Kindern und genauso über ältere Besucher.
Oft von Reisefamilien angefahren, günstige Preise bei längeren Aufenthalten, beheizter Indoor-Pool auch im Winter, Bungalows verfügbar. Achtung: Anlaufstelle auch für viele Rentner, so dass jährlich zu Konflikten kommen kann. Vor Neujahr bester Zeitpunkt.
Dann schau mal in unseren Veranstaltungskalender, ob ein Freilernertreffen oder -camp in deiner Nähe veranstaltet wird oder ob sich eine private Freilernerfamilie freuen würde, dich bei sich zu begrüßen.
In der Vagabundenpost teile ich neben viel Wissenswertem zum Reisen mit Kids, Bildung unterwegs, ortsunabhängig arbeiten und Vanlife & Co. auch meine 6 bewährten Wege, um andere Reisefamilien zu treffen.
Und sag mir natürlich sofort Bescheid, wenn du einen Ort auftust, der definitiv in diese Liste gehört, aber seinen Weg hierher bisher noch nicht gefunden hat!
In dem Moment, in dem du in dein Wohnmobil oder Camper steigst, wird alles gut. Du fährst los und all deine Probleme lösen sich in Luft auf und Konflikte im Wohnmobil gibt es sowieso nicht. Die Sonne scheint dir ab jetzt selbstverständlich aus dem Arsch.
So oder so ähnlich könnte man meinen, dass der Reisealltag im Wohnmobil – auch mit Kindern -, sein müsste, schaut man sich in den Sozialen Medien wie Instagram & Co. um. Strahlende Gesichter, Sonne, Strand, Palmen und glückliche Kinder. Alles läuft reibungslos, alle entwickeln sich prächtig.
Was aber hinter diesen häufigen Darstellungen wirklich abläuft, darum soll es nun gehen:
Keine Konflikte im Wohnmobil? Falsche Vorstellungen durch Instagram, die „Fake-Welt“?
Bei einigen Menschen entwickelt sich aufgrund der Positivität vieler Inhalte eine Aversion (Abneigung) gegen Instagram. Weil Instagram eine „Fake-Welt“ sei, wo alles nur dargestellt und unecht sei. Auf so manchen Account mag das zutreffen, doch das sind aus meiner Sicht die wenigsten. Denn das Problem ist nicht Instagram selbst.
Instagram hatte nie Absicht eine Kopie der realen Welt abzubilden mit all ihrem Konfliktpotenzial. Denn Fun Fact: Instagram war ursprünglich ein Treffpunkt für Bourbontrinker und hieß „Burbn“. Doch diese Geschichte wird an anderer Stelle erzählt. Instagram entwickelte sich zu einer Plattform, auf der die Menschen Momente ihres Lebens in Foto und mittlerweile auch Videoform teilen. Aber auch, wo Unternehmer ihre Dienste anbieten und anderen mit neuem Input helfen wollen, Lösungen für Probleme zu finden.
Mach dir also als allererstes richtig bewusst, dass es noch mehr Leben gibt in einem Familienalltag, als den Teil, den du bei Instagram von einer Familie siehst. Überall, wo es Lachen, Glück und Sonnenschein gibt, gibt es auch Tränen, Verzweiflung und Regen. Genau deshalb gibt es auch bei jeder Reisefamilie, die in die Kamera strahlt, Konflikte im Wohnmobil.
Instagram als echtes Abbild des Alltags?
Wäre Instagram nun aber bei vielen Familien ein Abbild ihren ganz realen Alltags, wäre das schon befremdlich. Warum? Ich zumindest würde mich fragen, wer denn das weinende, verzweifelte, wütende Kind auffängt, wenn man grad beschäftigt ist, es zu fotografieren, um die nächste Insta-Story noch anschaulicher zu gestalten? Für mich ist es ein positives Zeichen, keine Wutanfälle von fremden Kindern in den Sozialen Medien zu sehen, weil ich so wenigstens den Eindruck habe, dass man sich während der instafreien Zeit um das Kind kümmert und nicht die Kamera drauf hält. Ein aus meiner Sicht großer Punkt, warum man so wenig Konflikte im Wohnmobil auf Instagram sieht. Denn Instagram ist nicht das Leben.
Erzählungen zu hektischen Alltagen, miesen Übernachtungsspots, Küchenchaos und ähnliches, findet sich auf fast jedem Account in den Stories, dem wir folgen. The Real Vanlife existiert: Achte mal drauf. 😉
Mein ganz persönlicher Blick auf Instagram
Ich nutze Instagram, um mich inspirieren zu lassen, neue Orte zu entdecken und mit anderen reiselustigen Menschen auszutauschen. Wenn ich mir dort jeden Tag ansehen müsste, wie schlecht es XY geht und wie schlimm alles grad ist, würde ich sehr viel seltener diese Plattform betreten.
Ich umgebe mich bewusst auch nicht gern im Real Life mit Menschen, die überall Probleme sehen, sowieso alles kacke finden und täglich über nichts anderes sprechen, als darüber, wie übel ihnen das Leben mitspielt und wie gut es alle anderen haben. (Nicht verwechseln: Ich helfe gerne Menschen ihre Probleme zu lösen, doch Bock aufs Lösen der Probleme müssen sie selbst mitbringen!)
Es würde mir auf Dauer sehr schwer fallen, mich nicht von den fremden, schweren Gedanken und Konflikten runterziehen zu lassen. Das ist für mich wie Nachrichten schauen. Nur Not und Übel zu sehen. Danach fühle ich mich hoffnungslos, ziellos und sinnlos.
Das neue Leben beginnt – Einzug ins Wohnmobil
Inspiriert wurde dieser Beitrag durch einen Post auf Facebook. Eine Mama schrieb sich von der Seele, dass ihnen so gar nicht die Sonne aus dem Hintern scheint, während auf Instagram alles fröhlich am Strand chillt. Viele Familien reagierten darauf und waren sich einig, dass die Online-Welt eben nicht kein reales Abbild des echten Lebens ist, Konflikte im Wohnmobil absolut normal sind und dass es etwas braucht, um sich in das neue Leben einzugewöhnen.
Gib dir Zeit anzukommen
Wieviel Zeit benötigt denn das Ankommen im Wohnmobil? Die Frage lässt sich vermutlich individuell ganz unterschiedlich beantworten, doch im Großen und Ganzen scheinen 3-4 Monate ein häufig genannter Zeitraum zu sein. Interessanterweise auch oft der Zeitraum, den eine Familie benötigt, wenn aus einem Kind zwei werden oder aus einem Paar eine Familie oder auch ein Umzug in eine neue Stadt, um wieder besser klarzukommen. Ist dir das mal aufgefallen? 😉
Dein Umzug ins Wohnmobil ist eine Krise
Richtig gelesen: Du wählst eine Krise, wenn du ins Wohnmobil ziehst. Eine Krise für dein Gehirn. Die entsteht immer, wenn sich grundlegende Dinge verändern, auf die dein Gehirn sicher eingestellt war und die nun einfach nicht mehr gegeben sind. Das passiert eben auch bei Umzügen oder in noch größerem Stil bei Familiengründung, Schwangerschaft usw. Die Folge daraus: Konflikte. Deinem Gehirn ist es egal, ob in einem Haus oder im Wohnmobil. Konflikte im Wohnmobil nimmt es auf die gleiche Art wie in einem Haus. Erstmal!
Diese Krisen in verschiedenen Intensitäten kennst du sicher auch von deinen Kindern. Kindergehirne üben diese Krisen auch schon ganz früh, wenn du ihnen nicht den Becher mit der richtigen Farbe gibst. Der Körper nimmt Durst wahr und gleichzeitig taucht eine Vorstellung des Bechers auf, aus dem das Getränk kommen soll oder das letzte Mal kam oder das erste Mal kam etc. Als Eltern wissen wir nicht, welche Farbe sich das Kind vorgestellt hat. Das Kind allerdings schon. Und da es noch nicht weiß, dass du nicht automatisch alles genauso siehst und weißt, wie es selbst, sagt es dir die Farbe nicht unbedingt von selbst. 😀
Ich glaube, wir alle kennen diese Situation und wollten schon so manches Mal an ihr verzweifeln, wenn das Gehirn des Kindes nun einen Plan bzw. eine Vorstellung hatte und dieser Plan im Kopf einfach nicht aufgeht, weil die Becherfarbe eine falsche ist. Genau solche Krisen durchleben wir als Erwachsene nun auch, doch haben wir andere Strategien entwickelt, damit umzugehen und das ganze läuft wesentlich subtiler und leiser ab. Trotz allem, kann es uns gerade am Anfang megamäßig stressen.
Übersetzt auf deine Konflikte im Wohnmobil bedeutet das, dass du dich in deiner neuen Welt erstmal zurechtfinden musst.
5 Krisen, die du überwältigen musst für weniger Konflikte im Wohnmobil:
Krise Nr. 1: Wie funktioniert alles?
Du musst plötzlich an deine Wasserversorgung denken. Viel häufiger als im Leben in einem Haus, in dem dein Wasser höchstwahrscheinlich automatisch aus der Wand kam. Höchstens die Jahresabschlussrechnung hat dich daran erinnert. Ähnliches gilt für Strom. Wird der Strom der Solaranlage reichen? Wo kann ich uns an die nächste Steckdose schließen? Und überhaupt: Wo schlafen wir heute? Finden wir einen schönen Platz? Dürfen wir hier bleiben? Campingplatz oder Freistehen? An all diese neue Themen musst du dich erst gewöhnen und sie in deinen Alltag integrieren. Dieser Mehraufwand kann zu Zeitmangel führen, was wiederum zum Konflikt im Wohnmobil führen mag, weil keiner mehr weiß, wo einem der Kopf steht.
Krise Nr. 2: Wo treffen wir andere Kinder?
Du suchst aktiv nach Spielkontakten für deine Kinder, denn die üblichen Nachbarskinder oder Schulfreunde sind nicht mehr da und die neuen findest du noch nicht. Schau mal in unsere Listen an Freilernerfamilien und Freilernertreffen! Und vielleicht magst du auch zum direkten Vernetzen in unsere „Freilerner unterwegs“-Telegram Themengruppe kommen? Schreibe mir dazu einfach eine Nachricht (@Vagabundenliebe). Auch diese Thematik kann Konflikte im Wohnmobil provozieren. Manchmal sind es aber wir Eltern, die dem Thema mehr Gewicht geben als unsere Kinder selbst. Wie ich das meine? Das erkläre ich in ein paar Tagen in einem weiteren Artikel.
Krise Nr. 3: Wieso kann ich nicht mehr „weglaufen“?
Deine ganze Lebenssituation ist neu und das dazu auf engem Raum, wo du nicht einfach eine Tür hinter dir zuschmeißen kannst und deine Ruhe hast. Du bist nun gezwungen dich deinen Konflikten IM Wohnmobil zu stellen. In einem Alltag in einem Haus mit mehreren Räumen, womöglich auch noch viele Stunden außer Haus getrennt von deinen Kindern und möglicherweise Partner, hast du ganz andere Konfliktstrategien verinnerlicht, die dich hier und jetzt nicht mehr weiterführen. Im Gegenteil: Hier, in deinem neuen Umfeld, wo du Kids und Partner 24/7 um dich hast, bringen sie das Fass zum Explodieren. Übrigens einer der tollsten Gründe für’s Reisen, weil der stetige Wandel, die Veränderung, wie ein Katalysator für dein persönliches Wachstum wirkt. Wenn du es zulässt.
Krise Nr. 4: Wo bleib ich?
Du nimmst unterwegs viel mehr Reize auf durch sich immer verändernde Situationen, Orte, Menschen um dich herum. Du bekommst einen Haufen Input und der will erstmal verarbeitet werden. Gerade zu Beginn neigen viele Familien dazu, zu schnell zu reisen. Uns erging zumindest so und wir hören es oft von vielen anderen. Konflikte im Wohnmobil waren so vorprogrammiert, weil wir uns nicht die Zeit zum Verweilen und Ausruhen gaben. Wir hatten noch nicht verinnerlicht, dass wir jetzt so leben und nicht irgendwo „ankommen“ müssen. Dass jetzt tatsächlich der Weg unser Ziel ist. Einfach mal an einem Ort zu bleiben für mehr als 1-2 Nächte und das Erlebte der letzten Tage sacken zu lassen, mussten wir erst üben.
Krise Nr. 5: Wieso lernt das Kind nicht?
Wenn du Kinder im schulpflichtigen Alter dabei hast, die aber keiner Schulpflicht in Deutschland unterliegen, weil ihr ausgewandert seid, dann ist vielleicht auch diese Situation neu für dich.
Vielleicht möchtest du sie selbst unterrichten und merkst, dass es was ganz anderes ist, wenn du anstelle einer Lehrkraft deinem Kind viele Vorgaben machst und es arbeitet nicht wie vorgestellt mit? Hier findet sich sicherlich noch ganz viel Konfliktpotenzial für viele unschöne Stunden im Wohnmobil. Genau deshalb mag ich dir Majka von der Reisefamilie Yafekama vorstellen, die als Ex-Lehrerin einen bedürfnisorientierten Weg zwischen Lehrplänen und Freilernen verfolgt und auch deiner Familie passende Möglichkeiten für euch aufzeigen kann.
Verfolgst du den Weg des Freilernens, dann steckt ihr alle vielleicht auch grad noch in der Deschoolingphase. Diese Phase ist ein möglicherweise anstrengender Prozess und fast schon ein Garant für Konflikte im Wohnmobil, der aber bitternötig ist, um erfolgreich freilernen zu können. Was es mit dem Deschooling auf sich hat, das liest du hier: Deschooling – Essentieller Prozess auf dem Weg zum Freilernen
Und dein ganz normaler Alltag
Dass die erste Zeit im Wohnmobil so manchen ganz schön schlauchen kann, kannst du dir nun sicher gut vorstellen. Das geballte Konfliktpotenzial kommt auf einmal auf dich eingeströmt – zusätzlich zu deinem sonstigen Alltag, den Entwicklungsphasen deiner Kinder und weiteren Sorgen, die du vielleicht grad hast.
Deine Kinder kommen ja trotzdem in die Pubertät oder die Wackelzahnpubertät oder in die Autonomiephase oder tun sich weh oder oder oder. Ob im Haus oder im Wohnmobil. Auch deine Sorgen nimmst du immer mit, egal, wohin du gehst, außer du löst sie auf.
Fazit
Das Vanlife, das Leben im Wohnmobil, ist aus unserer Sicht definitiv nicht geeignet, um vor irgendwas zu fliehen. Wenn du aber Bock hast auf Wandel, nicht nur äußerlich durch neue Orte, neue Menschen, neue Landschaften, neue Erfahrungen, sondern ganz besonders auch innerlich, dann ist es das Beste, das dir wohl passieren kann und du überstehst die ersten Monate unterwegs mit Leichtigkeit (rückwirkend betrachtet 😉 ).
Gönn‘ dir Pausen, bleib‘ einfach mal länger an einem Ort, gesteh dir ein, dass es viele Phasen/Situationen auch im Haus gegeben hätte, atme tief durch und weiter geht’s. Denn es geht immer weiter.
Wie erlebst du die erste Zeit auf Reisen? Wir sind ganz gespannt, ob du auch einige dieser Krisen zu bewältigen hast oder hattest und freuen uns auf deine Worte in den Kommentaren. Vielleicht magst du auch damit der einen oder anderen Familie neuen Mut!
Gammelig am Waldrand abhängen, überall liegt Müll und die Musik ist laut aufgedreht.
oder
Von einer Sehenswürdigkeit zur anderen auf dem Roadtrip des Lebens?
Wie stellst du dir das Leben im Wohnmobil vor? Hier räumen wir mit den größten Irrtümern übers Vanlife auf, dem Leben on the road. Manches widerspricht sich einfach enorm, das macht es aber umso lustiger. 😀
Vanlife Irrtum Nr.1: Wir haben reichlich Geld, weil gut geerbt.
Wie können wir es uns sonst leisten, Vollzeit zu reisen? Zu diesem Irrtum kommt es sehr oft, weil Reisen gerne mit Urlaub gleichgesetzt wird. Für uns ist das Reisen aber nicht wie Urlaub. Wir leben lediglich in einem mobilen Heim, das wir an die verschiedensten Orte fahren, die die Menschen sicherlich auch mal im Urlaub anfahren. So entsteht der Eindruck, wir würden permanent Urlaub machen. Dass wir täglich auch darin arbeiten und einen ganz eigenen Alltag haben, das bleibt den meisten verborgen. Das führt auch gleich zu Irrtum Nr. 2:
Vanlife Irrtum Nr. 2: Wir machen jeden Tag Sight Seeing.
Jeden Tag was Neues!? Obwohl wir wirklich gerne Sight Seeing machen und genau deshalb ja auch diesen Lebensstil gewählt haben, (eben weil er uns ermöglicht mehr von der Welt zu sehen als immer nur den gleichen Ort und einmal im Jahr eine gewählte Urlaubsdestination) machen wir trotzdem nicht jeden Tag Sight Seeing. Auch wir sind nur Menschen und brauchen Zeit das Erlebte und Gesehene zu verarbeiten. Und weil das prozentual mehr ist als bei einem Menschen mit festem Heim, müssen wir auch genau deshalb öfter Pausen machen. Zum Verarbeiten, Erholen, Vor- und Nachbereiten.
Unser Alltag besteht also leider nicht immer nur aus Sight Seeing. An manchen Tagen machen wir gar nichts, an anderen Tagen stehen Ver- und Entsorgungsfahrten an, denn wir kümmern uns nicht nur um das, was in uns und unser Fahrzeug reinkommt, sondern auch um alles, was es besser wieder verlassen sollte ;).
Vanlife Irrtum Nr. 3: Wir sitzen ständig im Fahrzeug, fahren und machen Strecke.
Unser Kilometerstand wächst wie kaum andere?! Auch wenn das Leben im Wohnmobil gerne mal mit den beliebten Roadtrips verglichen wird, fahren wir nicht jeden Tag. Im Gegenteil: Wir fahren sehr gerne Orte an, an denen wir länger als nur eine Nacht bleiben können. Wir fahren auch nur ganz selten mal mehrere hundert Kilometer, so wie es in Filmen oft gezeigt wird. Tatsächlich bewegen wir uns als Slow Traveller, also Langsamreisende, ziemlich nun ja… langsam. Oft brauchen wir für 200km mehrere Wochen, weil es einfach viel zu viel zu sehen und genießen gibt, als nur die üblichen Touristenhotspots.
Vanlife Irrtum Nr. 4: Wir stehen nur an Traumständen und genießen das Leben.
Schön wär’s und irgendwann auch ziemlich langweilig. Tatsächlich stehen wir auch an Shopping Centern, an Flüssen und Seen, in Industriegebieten, auf Parkplätzen, in den Bergen, am Straßenrand und ja.. auch an Stränden. Manche sind traumhaft, andere gleichen einer Müllkippe. Die Stellplatzsuche gestaltet sich mit Kindern auch etwas anders, als für kinderlose Reisende. Warum das so ist? Das liest du in unseren 9+ Tipps für den perfekten Spot mit Kindern im Wohnmobil.
Vanlife Irrtum Nr. 5: Wir können uns nur in Seen oder dem Meer waschen.
Campen wie im Campingurlaub. Obwohl das sicherlich auf so manche Vanlifer zutrifft, ist das nicht bei allen so. Die meisten haben Wasser und Duschen an Bord oder fahren regelmäßig auf Campingplätze, um sich der körperlichen Hygiene zu widmen. Körperpflege bei uns im Womo betreiben wir nachhaltig und bewusst. Tatsächlich hüpfen wir aber nicht täglich unter die Dusche (was sowieso gesünder für Haut & Haar ist), sondern begnügen uns auch mal mit Lappen und Co., denn so ein Wassertank wäre sonst ruckzuck leer.
Vanlife Irrtum Nr. 6: Im Winter müssen wir frieren.
Jein. Zum Einen haben die meisten von uns eine Heizung irgendeiner Art mit an Bord. Ob Holz, Diesel, Strom oder Gas ist dabei zweitrangig. Zum Anderen neigen wir wohl alle dazu, die kalte Jahreszeit im Süden zu verbringen, weil unser Leben hauptsächlich draußen stattfindet. Im Grunde wie Zugvögel, die auch nicht den kaltnassen Winter in Deutschland aussitzen wollen, sondern sich lieber bei ein paar mehr Sonnenstrahlen und Graden im Süden tummeln. Übrigens begleiten wir diese, oft in Form von Störchen, auf unseren Routen tatsächlich. 😉
Vanlife Irrtum Nr. 7: Wir schnorren uns durchs Leben.
Eigenverantwortung?! Obwohl uns auch schon solche Reisende begegnet sind, kann ich nicht sagen, dass es die Mehrheit ist. Im Gegenteil, nur ganz vereinzelt treffen wir auf Menschen, die die Verantwortung für ihr eigenes Leben auf anderen abladen. Versteh‘ mich nicht falsch: Ich bin immer dafür, Menschen zu helfen, die in Not geraten sind.
Es gibt aber zum Einen Menschen, die durch ihr Verhalten zeigen, dass sie erwarten, dass andere für sie sorgen. Oft wechseln sie ihr Umfeld nach einigen Wochen, wenn dieses nach viel Hilfe nicht mehr gewillt ist weiter zu sorgen, um bei noch unwissenden Menschen weiterzumachen. Zum Anderen gibt es Menschen, die offen und ehrlich zugeben, dass sie gerne so leben und andere anschnorren, weil sie nichts davon halten, für sich selbst zu sorgen, weil sie der Meinung sind, dass das ja auch andere tun können, die „so blöd waren für ihr Geld zu arbeiten“ (kein Witz, schon gehört), kann und will ich nicht mittragen. Das hat für mich nichts mit gemeinschaftlichem Sinn zu tun.
Vanlife Irrtum Nr. 8: Wir lernen ständig neue Sprachen.
„Camper sprechen von vielen Sprachen immer ein bisschen.“ war einer der ersten Sätze, den wir von einem Italiener hörten. Ja, wir schnappen wirklich einiges auf und nach ein paar Wochen im Land, sind wir in der Lage, möglichst unauffällig mit unseren paar Brocken an der Kasse im Supermarkt den angebotenen Plastikbeutel abzulehnen, Bestellungen aufzugebene, zu zählen und die üblichen Floskeln sin duns auch bekannt.
Um eine ganze Sprache zu lernen bedarf es aber dann schon noch ein bisschen mehr und das tun wir erst, wenn wir wissen, dass wir diese Sprache auch wirklich gebrauchen wollen und müssen. Das hat auch nichts mit Arroganz zu tun, sondern schlichtweg damit, dass wir wie alle anderen Menschen auch nur 24h pro Tag haben und leider nicht den ganzen Tag mit Einheimischen quatschen können oder Kurse machen. Schade eigentlich…
Trotz allem lernen wir bewusst die wichtigsten Floskeln, wenn wir vorhaben mehr Zeit ein einem Land zu verbringen. Auch unsere Kinder profitieren von fremden Sprachen, weil sie gar nicht erst Berührungsängste entwickeln und schnell gemerkt haben, dass alle Menschen gleich sind, auch wenn sie eine andere Sprache sprechen.
Vanlife Irrtum Nr. 9: Unsere Kinder wachsen ohne andere Kinder auf.
„Was ist mit der Sozialisation?“ Dieses Vorurteil ist weeeit gefehlt. Denn es gibt eine ganze Community an Reisefamilien, die sich untereinander vernetzen. So fällt es uns meist sehr leicht, andere Familien zu treffen. Es entstehen dabei immer wieder wunderbare Freundschaften, nicht nur für die Kids, auch für uns. Zu diesem Zweck haben wir auch eine Gruppe auf Telegram gegründet. Schreib mir dazu dort einfach über @Vagabundenliebe.
Vanlife Irrtum Nr. 10: Unsere Kinder gehen nicht in die Schule und verblöden daher.
Ich sach mal… teils teils. Ja, sie gehen nicht in die Schule. Sie verblöden deshalb? Hell, no!Nicht zur Schule zu gehen hat nichts mit verblöden zu tun. Sie sind Freilerner, Unschooler, Roadschooler oder Worldschooler. Wie auch immer man es nennen mag. Sie lernen vom Leben in unserem Alltag. Und der ist sehr viel bunter als der Alltag an einem festen Ort. Ja, das darf ich so dreist behaupten, weil ich den Großteil meines Lebens an einem festen Ort gelebt habe ;). Wenn du Fragen zu diesem Bildungsweg hast, schau gern in unser FAQ zum Thema Freilernen.
Von welchen Vorurteilen hast du selbst vielleicht schon gehört? Oder hattest du auch welche davon?
Wer durch den wunderschönen Osten Europas reisen mag, kommt um die Frage nicht herum: Wie läuft das mit der Maut in Tschechien für Wohnmobile über 3,5t? Vielleicht überlegst du auch, wie du auf dem Landweg nach Griechenland oder andere Balkanstaaten reisen kannst und stehst wie wir vor der Entscheidung: Maut in Österreich oder Maut in Tschechien?
Wie du sogar noch durch die Maut in Tschechien Geld verdienen kannst, erfährst du hier am Ende :D! Kein Witz! Keine Falle!
Eigentlich fahren wir liebend gerne mautfreie Landstraßen, weil wir so viel mehr von der Landschaft selbst mitbekommen. Doch in vielen Ländern gibt es nicht nur die Autobahnmaut, auch Landstraßen können zahlungspflichtig sein. Jedes Land hat also sein ganz individuelles System und die Maut in Tschechien ist da keine Ausnahme.
Nachdem wir in Deutschland unsere ganzen Termine und Erledigungen abgehakt hatten, sollte es nun wieder in unser neues Lieblingsland nach Rumänien gehen. Doch welche Route fahren wir denn nun? Tschechien, Slowakei, Ungarn oder über Österreich und Ungarn?
Nach langem Hin und Her haben wir uns (wie es immer so ist) bei Passau, also wirklich direkt vor der österreichischen Grenze doch noch für die Route über Tschechien entschieden. Das Mautsystem in Österreich ist uns durch unsere Reise nach Griechenland über Italien bereits bekannt und wirklich nicht die günstigste Maut in Europa. Zudem zerreißt mich das Piepen der österreichischen GoBox (On Board Unit) bei jedem Systemkontakt dermaßen, dass die Aussicht darauf einfach nicht cool war.
Mautfrei durch Tschechien haben wir direkt sein gelassen, da Tschechien ähnlich wie Frankreich aus lauter 3,5t Begrenzungen durch die Dörfer besteht und eine Umfahrung der vielen Mautstraßen damit sehr erschwert. Zudem hatten wir es eilig. Kommt selten vor, aber soll’s ja geben!
Was wir über die Maut in Tschechien mit einem Fahrzeug über 3,5t hörten, klang stressig. Die On Board Unit (OBU), die wir benötigen, könne nach der Nutzung nur nach Prag gesendet werden und es soll bis zu einem halben Jahr dauern, bis man das vorher aufgeladene Geld auch zurückbezahlt bekommt.
Andere berichteten, dass es total easy sei und so tauchten wir nochmal tiefer ab in die offiziellen Infoseiten zur Maut in Tschechien.
Wo bekomme ich den Tracker (OBU) für die Maut in Tschechien für Fahrzeuge über 3,5t?
Aus der Seite des tschechischen Anbieters MYTOCZ fanden wir nach kurzer Recherche heraus, dass wir die OBU an verschiedenen Stellen (Kontaktbüros, Tankstellen und Mautstellen an den Grenzen) holen und wieder abgeben können. Klingt erstmal nicht so schwer. Wichtig ist zu verstehen, dass man nicht nach den „Kontaktstellen“ sucht, sondern nach den „Distributionsstellen“, auch wenn erstere direkt angezeigt werden.
Also haben wir uns über folgende Liste (Liste der Geschäftsstellen) eine Tankstelle in Budweis herausgesucht und diese angefahren. Dazu mussten wir von der Grenze allerdings erstmal zwei Stunden über mautfreie Landstraßen nach Budweis kommen. Wenn du über größere Grenzen fährst als wir, dann findest du auch Distributionsstellen direkt am Grenzübergang.
Was kostet die Maut in Tschechien?
In der Tankstelle in Budweis händigte man uns die OBU samt Ladekabel für den Zigarettenanzünder aus. Man muss ein Pfand von umgerechnet 100€ hinterlegen und ein PrePaid-Guthaben auf die Box laden. Da ich keine Ahnung hatte, wieviel ich benötige habe ich mich für 50€ entschieden. Auf der Seite von MYTOCZ gibt es einen Mautkalkulator, um die Maut bereits vorab auszurechnen. Der errechnete Preis von 1,24€ kam mir jedoch viel zu niedrig vor, so dass ich auf Nummer Sicher gehen wollte, um nicht unterwegs nachladen zu müssen. Diese Preise kannten wir nur von der Maut in Bulgarien, aber dort ist das System viel nerviger!
Vorne an der Windschutzscheibe angebracht, ging es für uns nun über sämtliche Mautstraßen nach Brünn und von dort an die slowakische Grenze.
Dass dieses Kästchen, wenn es nicht permanent Strom bekommt, über Nacht piept, ist gewöhnungsbedürftig, lässt sich aber ausstellen. Ein Blick in die Bedienungsanleitung wirkt Wunder! Achte auch darauf, dass es nicht deine Starterbatterien anzapft über Nacht und du morgens nicht mehr starten kannst;). Wir haben zwar den „Natoknochen“ gezogen, sind uns aber nicht ganz sicher, ob nicht doch eine der Buchsen Strom zieht.
Diesmal haben wir uns eine Station direkt an der Grenze herausgesucht, über die man das Gerät abgeben kann und siehe da – alles ohne Probleme! Wir haben nach ein paar Tagen die Kaution und das nicht verbrauchte Guthaben wieder auf die Kreditkarte zurück überwiesen bekommen.
Und jetzt kommt der Clou: Wie du mit der Maut in Tschechien sogar Geld verdienen kannst!
Umgerechnet lag die Maut für unsere Strecke von Budweis nach Lanžhot bei sage und schreibe 0,58€! Wenn ich da an wenige Kilometer in Frankreich denke, die uns 75km Autobahn über 50 Euro kostete…
Aber es kommt noch besser: Durch Kursschwankungen der tschechischen Krone haben wir mehr Euro zurück erstattet bekommen als wir ein paar Tage vorher eingezahlt hatten und haben damit nun 0,77€ durch unsere Fahrt durch Tschechien verdient!
Fazit: Bei der Maut in Tschechien kannst du also richtig sparen und sogar ein paar Cents verdienen! Na gut, mit etwas Pech zahlst du bei Kursschwankungen in die andere Richtung ein paar Cents mehr.
Welche Erfahrungen hast du gemacht mit der Maut in Tschechien? Verdient oder verloren? 😉
Ein kleiner Fleck im Shirt? Ab auf den Wäschehaufen damit. Das Shirt schon 2 Tage am Stück an? Ab auf den Wäschehaufen. Sind wir mal ehrlich: Wenn wir in einem Haus wohnen und Wasser und Strom fast unbegrenzt aus der Wand fließen, steht Wäsche waschen, ganz besonders mit Kindern, fast täglich auf dem Plan. Irgendwas finden wir immer zum Waschen.
Doch ein Leben im Wohnmobil (oder auch nur eine Reise) stellt diese Gewohnheit auf den Kopf! Lohnt es sich eine Waschmaschine ins Wohnmobil einzubauen? Was kannst du machen, wenn keine Waschmaschine einbauen willst oder kannst?
Soll ich eine Waschmaschine ins Wohnmobil einbauen?
Vorweg: Wir haben für unseren 4-köpfigen Haushalt mit Hund keine Waschmaschine an Bord. Ob sich das für dich lohnt kommt auf zwei Faktoren an:
ausreichend Strom und Wasser, um die Waschmaschine zu füttern
ein großer Haushalt mit super viel anfallender Wäsche durch z. B. Stoffwindelgebrauch etc.)
Punkt 1: Strom und Wasser
Eine Waschmaschine schluckt natürlich Strom. Nicht nur um die Trommel zu bewegen, auch um das Wasser zu erhitzen mit einem Tauchsieder (eine Heizspirale). Kannst du Winter wie Sommer mit deiner Solaranlage genug Strom dafür bereitstellen? Denke an diesen Punkt, wenn du eine Solaranlage auf dein Wohnmobil montierst.
Kleiner Tim Taylor-Tipp: Möchtest du Strom sparen beim Wäsche waschen, kannst du den Tauchsieder aus der Maschine ausbauen und entweder nur mit kaltem Wasser waschen oder deine Maschine direkt an dein Warmwasseranschluss anbinden. Dieses Wasser erhitzt du dann womöglich mit Gas (das kostet dich natürlich Geld, aber wenn du nicht ausreichend Strom durch Solar hast, ist es eine Möglichkeit). Mach das aber nur, wenn du ausreichend Kenntnisse in Elektrik & Elektronik besitzt und bedenke, dass Schäden, die dadurch entstehen könnten, sicherlich nicht von deiner Versicherung abgedeckt sind. Wir übernehmen natürlich keine Haftung für diesen Tipp! Haben das nun schon öfters bei anderen Reisefamilien so gesehen und wollen dich über diese Möglichkeit informieren.
Punkt 2: Die Wäschemenge
Bei uns ist es so, dass wir nur noch alle 2-4 Wochen Wäsche waschen im Gegensatz zu früher fast täglich. Wie schaffen wir das? Stinken wir jetzt wochenlang? Oder haben wir Unmengen an Klamotten dabei? Nö, das ist gar nicht nötig. Was aber nötig ist, ist brutale Ehrlichkeit. Bist du sicher, dass das Shirt nach einem Tag tragen absolut nicht mehr tragbar ist und dringend gewaschen werden muss? Nachhaltig waschen heißt für uns nicht nur, dass wir umweltverträgliches Waschmittel nutzen, sondern auch, dass wir wirklich nur schmutzige Sachen waschen.
Nachhaltig Wäsche waschen unterwegs – mit und ohne Waschmaschine
Wo wir direkt beim Thema wären: Egal ob Wäsche waschen mit Waschmaschine oder ohne – wir wollen unsere Umwelt nicht unnötig belasten.
3 Tipps für nachhaltigeres Wäsche waschen unterwegs
Wasche nicht täglich, sondern prüfe gut, ob ein Teil schon gewaschen werden muss.
Sortiere Kunstfaser aus und kaufe nur noch Klamotten aus Naturfasern, denn bei jedem Waschgang verlieren Textilien aus Kunstfaser Mikroplastik, das in unsere Umwelt gelangt.
Wähle ein umweltverträgliches Waschmittel, bei dem du keine Bedenken hast, wenn du es in die Natur entlässt. (Der harte Part des Ganzen.)
Nachhaltiges Waschmittel selber machen
Es gibt einige Gründe, warum wir wenig bis keine Seifen benutzen. Aus einem weiteren Grund, nämlich, weil die Mengen an Tensiden (durch die pflanzlichen Saponine, die in Seifen enthalten sind), auch aus unserer Sicht nicht unumstritten für die Umwelt sind, versuchen wir Waschmittel zu verwenden, die nur wenige Tenside enthalten bzw. können selbst bestimmen, wieviel wir davon in die Umwelt entlassen.
Zum Wäsche waschen, wenn wir unser Abwasser in die Natur entlassen müssen, nutzen wir Natron, Waschsoda oder auch Kastanien. Kastanien sind sozusagen das lokale Pendant zu indischen Waschnüssen.
Um Kleidungsstücke oder andere Stoffe, die du besser nicht mit 60 Grad waschen solltest oder die eine gewisse Zeit auf ihre Wäsche im Wäschesack warten müssen (weil grad keine Waschmöglichkeit vor Ort ist), zu desinfizieren, kannst du diese Stücke mit Essigentkeimen, um Gammelei vorzubeugen. So kannst du auch Stoffwindeln und andere Unterwäsche oder Socken vorbehandeln.
Lege die Stoffe in Wasser mit 20% Essiganteil, lass‘ sie eine halbe Stunde einweichen und spüle sie kurz aus. Entweder direkt in die Waschmaschine geben oder gut durchtrocknen lassen und in den Wäschesack.
Worin Wäsche waschen ohne Waschmaschine?
Wäsche waschen wir ohne Maschine meist in einer 50l Weithalstonne (leider Plastik), die wir in Griechenland zu diesem Zweck gekauft haben. Gibt’s natürlich auch online. Wir befüllen sie aber nur mit 25l, da es sonst zu schwer wird. So ist genug Bewegungsraum für die Klamotten und die Wäsche kann super einweichen und die Kids können die Tonne umher rollen, wenn sie Lust drauf haben. Verschmutzungen bürsten wir einfach mit einer kleinen Bürste aus.
Für kleine Mengen Wäsche, z. B. wenn du alleine oder nur mit einem Kind reist und häufiger waschen magst, eignet sich ein Waschsack. Da passt natürlich nicht viel rein, aber ein wenig durchkneten ohne die Hände ins Waschmittel stecken zu müssen, geht damit ganz gut.
Wem geht’s noch so? Irgendwie liebe ich solche Waschtage. Ja, Wäsche waschen ist nicht schnell und mal eben gemacht, aber es hat was so unabhängiges, meditatives und essentielles, dass ich kein Problem damit habe, mit reiner Muskelkraft unsere Wäsche zu waschen. Und ich finde, sie wird sauberer als in einer Maschine.
Waschmittel kaufen
Das Eco Egg habe ich nun schon bei einigen Familien im Einsatz gesehen. Leider ist es aus Plastik und kann daher ebenso Mikroplastik abgeben. Tatsächlich sparst du dir beim Wäsche waschen aber das Waschmittel, indem du einfach das Eco Egg in die Wäsche dazu gibst. Erhältlich bei dm.
Wäsche waschen im Waschsalon
Magst du keine Waschmaschine an Bord haben und auch nicht mit der Hand waschen, findest du in Westeuropa super viele Waschsalons oder Waschmaschinen auf Supermarktparkplätzen bei Intermarche, Carrefour, Dia oder bei Tankstellen. Nach unserer Erfahrung lohnt es sich aber Kleidungsstücke, die stark verdreckt sind, vorzubehandeln, weil die Maschinen nicht die besten sind.
In Osteuropa sieht die Waschsalonsituation etwas anders aus. Dort findest du sie zwar auch, aber meist nur in größeren Städten und engen oder vollgeparkten Straßen, so dass wir in diesen Fällen auf Campingplätze mit Waschmaschine ausweichen.
Rechne im Schnitt mit 5 Euro pro Waschgang.
Wäsche waschen mit eigenem Waschmittel ist in Osteuropa meist kein Thema, in Westeuropa ist es sinnvoll einen Eco Waschsalon anzufahren, der dir nicht automatisch zu dem 08/15-Waschmittel auch noch Weichspüler mit ultra viel Parfüm hinzugibt. Manchmal hast du aber auch in Westeuropa Glück und du findest einen Waschsalon, der eigenes Waschmittel erlaubt oder ökologisches Waschmittel ohne Weichspüler anbietet.
In Spanien am Mittelmeer liegen und morgens mit Blick auf die aufgehende Sonne aufwachen und direkt aus dem Bett im Van oder Wohnmobil ins kühle Nass fallen. Unendlich viele Erinnerungen und Fotos von Stränden von diesem Roadtrip mit nach Hause bringen gehört da schon dazu. Doch was ist, wenn Spanien mehr ist als nur Sonne, Strand und Meerblick? Vielleicht sogar märchenhafte Altstädte, Halbwüsten, Nationalsparks, spannende und lustige Geschichten, Burgen und Landschaften, die du so niemals in Spanien erwartet hättest? Komm mit uns mit auf einen Roadtrip durch Spaniens Inland – von der französischen Grenze bis nach Portugal.
Bei diesem Roadtrip lassen wir die meisten größeren Städte in Spanien aus und konzentrieren uns auf kleinere Sehenswürdigkeiten, von Touristen nicht zu überrannte Orte und gute Parkmöglichkeiten für auch größere Wohnmobile. Orte, die auch mit kleinen Kindern nicht zu Stress führen und in denen Touristen nicht als Qual wahrgenommen werden wie zurecht an den völlig überlaufenen Küsten. Tipps für die großen Städte gibt es online ja genug!
Roadtrip durch Spanien: Olite (Navarra)
Etwas südlich von Pamplona liegend befindet sich das kleine oft übersehene Örtchen Olite. Olite heißt auf baskisch „Erriberri“, weshalb du auch diesen Namen des Öfteren dort lesen wirst. Geschichtlichen Aufzeichnungen zufolge wurde die Stadt im 7. Jahrhundert n. Chr. gegründet, allerdings fand man noch Grundmauern einer älteren Siedlung aus dem 1. Jhd. n. Chr., auf denen Oligicus, wie Olite damals hieß, errichtet wurde.
Palacio Real de Olite und die mittelalterliche Altstadt
Mit unseren Kids, die sich von Burgen und Schlössern begeistern lassen und es lieben durch die dicken Steinmauern alter Ritterburgen zu streifen, kommt der Palacio Real de Olite hier genau richtig!
Der Bau der Burg wurde im 13. Jh. begonnen und im 14. Jh. zu einem Palast erweitert. Seit dem 20. Jh. wird die Anlage restauriert, nachdem sie in der Zwischenzeit durch Kriege und Brand schwer beschädigt wurde. Auch für uns war es wunderschön durch die mittelalterliche Stadt und die Burg zu schlendern.
Familienfreundliche Preise (eventuelle Preisänderungen möglich) für den Besuch der Burganlage:
Erwachsene: 3,5 Euro Kinder 6-13 Jahre: 2 Euro Kinder 0-5 Jahre: 0 Euro
Gegenüber der Iglesia de San Pedro parkst und schläfst du kostenlos ganz nah an der historischen Altstadt auf dem dafür vorgesehenen Wohnmobilstellplatz und bist innerhalb weniger Minuten schon mitten drin.
Ver- und Entsorgung kannst du hier ganz bequem auch mit großen Wohnmobilen machen. Als wir dort waren, hatten wir zwei ruhige Nächte.
Hast du einen Hund dabei, gehst du einfach hinten unter der Brücke durch und hast direkt viele weite Felder vor der Nase, die zum Spazierengehen einladen.
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Von Olite aus ist es wirklich nur ein Katzensprung bis Arguedas. Und hier wird’s nun richtig spannend!
Roadtrip durch Spanien: Arguedas & Bardenas Reales (Navarra & Aragonien)
Arguedas liegt am Rande der Halbwüste Bardenas Reales, ein Biosphärenreservat und gilt als Eingang zu dem 415 km² großen Areal. Von hier aus fahren wir circa 5km bis zur Touristeninformation (Google Maps) mit all den Flyern und Infos, die du benötigst, um deine Route durch die Halbwüste zu planen. Es gibt Wege, auf denen darfst du dich nur ohne Kraftfahrzeug bewegen, aber es gibt auch eine Route für Fahrzeuge, die auch für reguläre Wohnmobile geeignet ist. Auch ein Rundweg ist dabei.
Dich erwartet eine wirklich bizarr anmutende Landschaft, die in ihrer Form an den Meeresboden erinnert, die sie einst tatsächlich mal war. Die faszinierenden Kulissen haben unsere Kinder ebenso begeistert wie uns. Auch wenn es ein tolles Abenteuer für diesen Roadtrip wäre, in diesem Naturpark zu übernachten, ist dies verboten. Das macht aber gar nichts, denn es gibt hier den wunderbaren Wohnmobilstellplatz direkt am Rande von Arguedas, den du vor oder nach deiner Fahrt durch die Halbwüste unbedingt aufsuchen solltest!
Bei unserem Roadtrip war der Stellplatz in Arguedas unser Startpunkt durch die Bardenas Reales und wir empfanden ihn als eine wahre Überraschung. Denn hier wird nicht nur simpel und öde übernachtet, wie ein Blick ins Arguedas Zentrum eventuell vermuten lassen könnte. Hier gibt’s was zu entdecken! Der Stellplatz befindet sich nämlich haargenau vor den Cuevas de Arguedas. Diese Höhlen wurden gegen Ende des 19. Jh. erst in den Berg gegraben und dienten den weniger privilegierten Einwohnern von Arguedas, oft Bauern, als Wohnstätte. Bis 1940 gab es 52 dieser Wohnungen.
Weil Strom nur den besser betuchten Einwohnern zur Verfügung stand, wurden die Räumlichkeiten entlang der Fassade gebaut, so dass genügend Tageslicht einfallen kann, wobei die Temperatur bei angenehmen 18-22 Grad lag. Zudem konnten die Wohnungen bei Familienzuwachs einfach erweitert werden, indem ein weiterer Raum in den Felsen gegraben wurde. Diese Höhlen sind heute noch frei zugänglich.
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Nun folgt ein etwas weiterer Sprung. Entweder vorbei an Zaragoza in Richtung Teruel oder in Richtung Madrid und bei Soria in Richtung Süden in den Parque Natural Serranía de Cuenca. Sicherlich findest du auf dieser Strecke noch so manch tollen Ort, den du immer liebend gern mit uns hier in den Kommentaren teilen darfst!
Roadtrip durch Spanien: Cuenca & Parque Natural Serranía de Cuenca
Ab hier wird’s nun bergiger. Der Naturpark und die gleichnamige Bergkette Parque Natural Serranía de Cuenca besticht durch seine wirklich massiven Kiefernwälder, aber auch Mischwälder. Hier kannst du wandern oder von Naturdenkmal zu Naturdenkmal düsen oder dich an einem der Seen (um Uña herum) erfrischen. Die Tier- und Pflanzenwelt wird wohl jedes kleine Biologenherz höher schlagen lassen, es gibt einfach so viel zu sehen! Ganz besonders spannend ist aber das nun Folgende:
La Ciudad Encantada – Die Verzauberte Stadt
Die verzauberte Stadt liegt im Herzen des Naturpark und ist eine Landschaft, die skurriler kaum sein könnte. Ich persönlich fand die Fotos, die ich vor unserem Besuch davon sah „ganz nett“ und dachte, wir machen jetzt einfach mal einen kleinen Ausflug dadurch und erwartete schon genervte Kids, die keine Lust mehr haben zu laufen und die seltsamen Felsformationen, die einst ebenfalls zum Meeresboden gehörten, anzuschauen. Wie ich mich doch irren sollte!
Wir machten uns an Ostern mit einigen anderen Spaniern auf durch diese wirklich märchenhafte Welt an Gestein. Die Kinder hatte eine Menge Spaß, waren am Klettern, Erforschen, Rennen und genossen jede Minute dort. Unzählige Eidechsen kreuzten unsere Wege und sorgten immer wieder für Begeisterung, genauso wie die Formationen, die oftmals an Tiere erinnern, nach denen sie auch oft benannt sind.
Es war somit definitiv ein sehr kurzweiliger Spaß auf unserem Roadtrip und das Eintrittsgeld wert.
Zum Zeitpunkt unseres Besuchs in 2022 kosten die Tickets:
Erwachsene: 5 Euro Kinder 8-12 Jahre: 4 Euro Kinder 0-7: kostenlos
Übernachtet und geparkt haben wir auf dem offiziellen Parkplatz der Verzauberten Stadt, der auch extra Wohnmobilplätze ausweist. Auf Ver- und Entsorgung musst du an diesem Ort verzichten, dafür wirst du mit einer entspannten und ruhigen Nacht in bester Natur verwöhnt. Aus dem Wohnmobil heraus kannst du mit ein wenig Glück auch in der Dämmerung Füchse sehen, die bei den Campern nach Nahrung suchen. Lass also deine Mülltüte nicht am Boden stehen, sondern entsorge sie direkt in die bereitstehenden Container.
Wichtig: In einem Teil des Kiefernwaldes ist mit Kiefern-Prozessionsspinnern (die dort im April/Mai schlüpfen) zu rechnen. Ihr erkennt das an den Gespinsten in den Kiefern und natürlich an den Raupen selbst am Boden. Lasst sie eure Kids nicht anfassen, am besten nicht barfuß laufen und ganz besonders eure Hunde nicht ohne Leine laufen oder an den Raupen schnüffeln!
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Da wir um Ostern herum Cuenca und den Nationalpark besuchten, haben wir auch die in Spanien üblichen, traditionellen Umzüge zur Semana Santa verfolgen können, die auf uns zu Beginn etwas befremdlich wirkten. Menschen in Kapuzen kennen wir ja doch eher aus einem anderen Zusammenhang. Hier erwartete uns allerdings ein freudiges Familienfest!
Bei einem Stadtrundgang nach den Feierlichkeiten rum waren, entdeckten wir das Cuenca, das uns mit Sicherheit schon als Studenten gefallen hätte. Eine wundervolle Altstadt mit Kunst und Kultur und wahnsinnig schöner Architektur.
MUPA in Cuenca
Als begeisterte Dino-Fans war natürlich klar, dass wir das Museo Paleontológico de Castilla-La Mancha (MUPA) auf gar keinen Fall auslassen können!
Auf einem Hügel über der Stadt thronend erfährst du im MUPA von Cuenca alles über den Concavenator und sämtliche andere Saurier, deren Überreste in dieser Gegend gefunden wurden. Das Erlebnis beginnt mit einem Rundgang draußen noch vor dem Museum, wo ihr schon viele große und kleine Dinos bestaunen könnt. Ganz zu Schweigen von dem sagenhaften Blick auf die Stadt selbst.
Innen führt dich der Weg über zehn Ausstellungsräume, die unsere Dinoexperten bei Laune hielten und nach der sehr schönen, modernen Ausstellung geht’s direkt weiter zum Dinospielplatz, der sich nicht weit von den Parkplätzen befindet. Direkt hinter der Einfahrt ist übrigens extra Platz für circa drei Wohnmobile (autocaravanas). Sollten diese alle belegt sein, findet ihr in der Calle de Francisco Suay und ihren Parallelstraßen am Kreisel weitere Parkmöglichkeiten.
Eintrittspreise:
5 Euro pro Person. Jeden Mittwoch freier Eintritt.
Genau hier, nämlich „irgendwo“ in der Mancha hat der Autor Miguel de Cervantes bereits 1605 seinen Don Quijote, Ritter von der traurigen Gestalt, samt treuen Knappen Sancho Panza gegen eingebildete Riesen (Molinos – die Windmühlen) kämpfen lassen. Ersterer durch zu vieles Lesen von Ritterromanen Realitätsverlust erleidend und sich für einen tapferen Ritter haltend und Letzterer als dessen Begleiter mit eher(?) gesundem Menschenverstand, ängstlich, immer bemüht seinem Herren in den nächsten Schlamassel zu folgen.
Ihre Abenteuer enden meist damit, dass Don Quijote arg vermöbelt wird oder anderweitig zu schaden kommt. Irgendwie sympathisch, dachten wir und machten uns auf diese sagenumwobenen Windmühlen mal näher zu betrachten. Nun gibt es nicht nur einen Ort, an dem man in La Mancha auf Windmühlen stößt, sondern haufenweise Windmühlen aus den vergangenen Jahrhunderten.
Als Schullektüre hätte ich zu 100% keinen Bock drauf gehabt, mir diese Geschichten genauer anzusehen. Aber in diesem Setting war es ein Genuss! Unsere Kids hören auch schon fleißig die kindgerechten Hörspiele dazu. -> Hör‘ mal hier!*
Hier ein paar Orte mit Windmühlen, die auf deinen Roadtrip durch Spanien integrieren kannst:
Unser Roadtrip führt uns weiter zu einer wirklich großen Burg, zum Castillo de Belmonte.
Die Anlage wurde im 15. Jh. gebaut und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder von neuen Besitzern umgebaut. Heute ist sie ein sehr gut erhaltenes Museum, das nicht nur von außen begangen werden kann, sondern auch Einblick in die Einrichtung vergangener Zeiten gibt, was ganz besonders bei unseren Kids super ankommt!
Zusätzlich kann neben der Burg noch einen Garten begangen werden, in dem verschiedene Katapulte und Kriegsgeräte aus unterschiedlichen Zeiten und Kulturen ausgestellt werden, den wir uns aber nicht angesehen haben.
Es gibt einen mehrsprachigen Audioguide über eine App (Links zur App findest du hier), mit dem du die Burg entspannt mit deinem Smartphone begehen kannst.
Wir sind am Abend vorher angereist und haben einfach auf dem Parkplatz der Burg wunderbar ruhig genächtigt. Ver- und Endsorgnung ist hier natürlich nicht möglich.
Was ist aber möglich? Grandiose Wanderwege haben wir direkt hinter der Burg entdeckt. Hier hat unsere Tochter plötzlich ihre Wanderlust entdeckt und möchte nun bald mit mir zusammen eine längere Strecke über mehrere Tage wandern. Mann, war ich da überrascht! Die Landschaft war bei uns im Frühling aber auch wirklich traumhaft schön! Wenn dich ein Hund mit Jagdtrieb auf diesem Roadtrip begleitet, solltest du diese Wege aber besser meiden, denn die ganze Gegend ist ein riesiger (Oster-) Hasenbau ;).
Roadtrip durch Spanien: Toledo
Ja, Toledo, die Hauptstadt von Kastilien – La Mancha, war eigentlich nur als kurzer Zwischenstopp auf unserem Roadtrip in die Extremadura geplant. Wir fanden einen schönen Parkplatz nahe der historischen Altstadt und wollten uns nur mal etwas umsehen. Wer konnte denn ahnen, dass Toledo so eine spezielle Atmosphäre hat und uns auf unserem Rundgang in der Stadt so in ihren Bann ziehen kann?
Man kann sicherlich noch ganz viel in Toledo erleben, z. B. Marzipan ohne Ende naschen, Kunsthandwerk jeglicher Art, ganz besonders Klingen (Schwerter, Messer etc.) bestaunen oder sich einfach an den historischen Bauten ergötzen. Für uns ging es leider recht schnell weiter, aber es war definitiv nicht das letzte Mal, dass Toledo uns gesehen hat!
Die beste Pizza in Toledo findet ihr aber hier und das beste hausgemachte Eis gibt’s hier :D!
Roadtrip durch Spanien: Mérida & Proserpina-Talsperre (Extremadura)
Jetzt wird’s aber Zeit sich abzukühlen, denn die Temperaturen in der Extremadura können extrem werden! Was wäre ein Roadtrip ohne mal zu Plantschen?
Embalse de Proserpina
Aus Richtung Toledo kommend erreichst du Mérida von Norden und strandest direkt an der Proserpina-Talsperre. Diese wurde bereits im 2. Jh. von den Römern angelegt und versorgt bis heute die Einwohner von Mérida über ein Aquädukt mit Wasser. Sie liegt übrigens direkt an einem der vielen beliebten Caminos (Jakobsweg), weshalb dort viele Pilger entlangkommen auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela.
Das kühle Nass war eine willkommene Erfrischung, ist nicht tief und lädt an vielen Stellen zum Plantschen für Tier und Mensch ein.
Übernachtung & Parken
Ob du hier übernachten kannst, wird sehr von der Jahreszeit abhängen und wie groß dein Fahrzeug ist. Im nördlichen Bereich gibt es einige Möglichkeiten, um einen schönen, entspannten Tag am See zu verbringen.
Mérida: Amphietheater & Aquädukt
Wer auf so historischen Schnick-Schnack steht wie wir, kommt in Merida definitiv auf seine Kosten. Leider leider haben wir es nicht geschafft die Bauwerke selber zu besuchen, weil wir die Zeit dort mit einer wunderbaren anderen Reisefamilie verbracht haben und auf dem Hof einer deutschen Familie, die erst kürzlich nach Spanien ausgewandert ist.
Für uns hat es sich gelohnt in Mérida einfach auf kostenlosen Parkplätzen zu stehen, die Märkte zu besuchen und dort auch zu übernachten. Relativ schön am Fluss und nah an der Innenstadt, Aquädukt und tollen Spielplätzen parkten wir u.a. hier: Aparcamiento ferial
Für alle, die es lieber etwas kleiner, ruhiger, beschaulicher und günstiger mögen, geht’s einfach weiter nach:
Roadtrip durch Spanien: Medellín
Ein kleiner Schlenker nach Osten führt dich auf deinem Roadtrip ins kleine Städtchen Medellín.
Übernachtung & Parken
Hier geht’s zuallerst auf den offiziellen und kostenlosen Wohnmobilstellplatz. Dieser ist sehr schön gelegen unter Bäumen am Fluss Guadiana mit einer wunderschönen Kulisse dank der Ruinas Puente Romano Medellín, eine sehr gut erhaltene römische Brücke, die über den Fluss führt. Hier findest du nachts Ruhe, sowie Frischwasser und Ablassmöglichkeiten. Ebenso einen kleinen Kinderspielplatz.
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Auf deinem Roadtrip durch Spanien gibt es natürlich noch einiges mehr zu sehen. Wir selbst haben es nicht geschafft all die Orte zu besuchen, die wir auf unserer Liste stehen hatten, aber vielleicht magst du ja deine Route etwas variieren. Hier sind drei Ideen für kleine Abstecher:
Parque Arqueológico de Segóbriga
Eine weitläufige römische Ausgrabungsstätte. Es handelt sich dabei um die Ruinen einer ganzen Stadt, Segobriga, vermutlich Hauptstadt der Keltiberer. Am besten schaust du dir das ganze von oben in der Satellitenansicht bei Maps an, um einen Eindruck davon zu bekommen, was dich dort erwarten könnte.
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Der Nationalpark Tablas de Daimiel ist eine der letzten Flussauen Spaniens. Tierliebhaber, ganz besonders Vogelfreunde kommen hier auf ihre Kosten, aber grundsäztlich wohl alle Naturfreunde.
Schau dir unbedingt die bei Google Maps hinterlegten Fotos an:
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Tja, wohl nicht nur für Kinder ziemlich cool! Der Freizeitpark bei Madrid von Warner Brothers. Aus Zeitgründen haben wir den leider nicht mehr geschafft.
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