Schon wieder Sand im Mund. Den Tränen nahe rappele ich mich zum dritten Mal in dieser Reitstunde vom Boden auf und nehme Benny, das Reitschulpony, erneut im Empfang, der mich schon wieder mit gezielten Bocksprüngen abgesetzt hat. Er ist unglücklich über sein Dasein als geschundenes Reitschulpony. Ich bin unglücklich über mein Dasein. Vorhang auf: Hallo Selbstzweifel!
„Du bist die schlechteste Reiterin im ganzen Reitstall!“, tönt Bernd, der Reitlehrer alter Schule, vor versammelter Mannschaft durch die Halle. Ich höre das Blut vor Scham in meinen Ohren rauschen, während ich mich erneut in den Sattel ziehe und versuche nun einfach unsichtbar zu werden. Ich bin 9 Jahre alt und kann an nichts anderes mehr denken als daran, dass ich einfach „nicht gut genug“ bin. Nicht mal für die Dinge, die ich liebe.
Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl fallen mit dem Vorhang.
Selbstzweifel und mangelndes Selbstwertgefühl als Vorbild für deine Kinder
Fast forward 2023: Ich sitze hier in meinem Wohnmobil und habe mir vorgenommen über Selbstzweifel und das Gefühl „nicht gut genug“ zu sein zu schreiben. Wo es meiner Meinung nach herkommt und vor allem auch wie ich es regelmäßig wieder loswerde! Und da ist es schon: „Wer bin ich eigentlich, dass ich über sowas schreiben will?“ und „Ich bin doch keine Therapeutin, das können andere viel besser als ich!“ und „Da haben doch schon so viele Menschen drüber geschrieben und dazu noch viel besser als ich!“.
Und dann ist da noch diese andere Stimme, die ich lange Jahre nicht hören konnte, die regelrecht überschrien wurde von meinem Reitlehrer oder meinem Chorleiter, dem Erdkundelehrer, Mathelehrer und Geschichtslehrer bis nicht zuletzt ich selbst sie stumm geschaltet hatte.
Diese Stimme schaltet sich nun erst ganz vorsichtig, dann immer durchdringender ein und sagt: „Wer sagt das? Wer sagt denn, dass ich nicht genau die Richtige dafür bin, um aus meiner eigenen Perspektive hier zu erzählen? Wo kommen wir denn hin, wenn man für alles ein Zertifikat braucht, was man fühlt?“
Mir als Mama ist es vermutlich genauso wichtig wie dir, dass Kinder nicht von dem Gefühl geleitet werden, nichts richtig zu können und einfach nicht gut genug zu sein für die Dinge, die sie gern erreichen oder können wollen. Du wünschst dir für sie, dass sie ihr volles Potenzial entfalten können und selbstbewusst und mit Selbstvertrauen ihren Weg gehen. Was andere dazu sagen? Schnurzpiepegal.
Vielleicht strugglest du im Alltag so wie ich immer wieder noch mit diesem Gefühl, mit Selbstzweifeln oder deinem Selbstwert? Fühlst dich als schlechte Mama, wenn du wieder nicht zum Saugen gekommen bist, während die Kinder glücklich krümelnd durch die Polster hüpfen und du einfach hoffst, dass jetzt niemand zu Besuch kommt. Oder du bist wieder mal zu laut geworden, weil dich drei Kinder gleichzeitig brauchen und du dich selbst auch noch (!), obwohl du gewaltfreie Kommunikation befürwortest.
Auch wenn es heutzutage hoffentlich nicht mehr solche Reitlehrer gibt, wie ich damals einen hatte, gibt es leider immer noch haufenweise Möglichkeiten als Mensch sein eigenes Können, die eigenen Fähigkeiten und irgendwann auch den eigenen Wert in Frage zu stellen.
Warum fühle ich mich nicht gut genug? Woher kommen die Selbstzweifel?
Sich „nicht gut/intelligent/liebevoll genug“ zu fühlen, bedeutet, dass du einen Maßstab an dein eigenes Können, deine Eigenschaften und Fähigkeiten ansetzt. Was ganz oben bei mir als „gut genug“ stand, ist mir selbst lange gar nicht unbedingt immer ganz klar gewesen. Bist du dir dessen bewusst?
Möglicherweise ist es das Supermodel, mit dem du deinen Körper vergleichst. Die Milliardärin, mit der du deinen Kontostand vergleichst. Die Mutter von nebenan, die aus deiner Sicht immer in sanfter Stimme spricht und unendlich Kraft hat oder auch all die Leute, die auf Reisen gehen oder auswandern und es auch noch irgendwie schaffen, diesen Lebensstil zu finanzieren. Dein Selbstwertgefühl sinkt.
Du selbst bist nicht gut genug dafür.
All diese Punkte haben eines gemeinsam: Du vergleichst dich, dein Können, deine Fähigkeiten mit anderen. Die logische Schlussfolgerung für dein Gehirn: Die haben, machen, können was, was du auch gern hättest, könntest oder machen würdest, also müssen sie einfach besser sein als du in dem, was sie tun.
Das Ergebnis: Du traust dir kaum was Neues zu und akzeptierst dein „nicht genügendes“ Dasein, obwohl es dich unglücklich macht, wobei du möglicherweise einen Groll hegst gegen Menschen, die nach deinem Maßstab „genug“ sind.
Fun Fact: Genau deshalb schauen so viele Menschen gerne TrashTV im Fernsehen, denn bei diesem Vergleich im Gehirn kommen sie aus ihrer Sicht mal richtig gut weg.
Vergleiche sind überall
Jetzt vergleichst du dich als Kleinkind aber ja noch gar nicht mit dem Nachbarskind, denn vergleichen tust du erst, wenn du es gelernt hast.
Das kann schnell passieren, zum Beispiel, wenn du Geschwister hast und das bloße Gefühl hast, dass dein Bruder oder deine Schwester dir gegenüber vorgezogen wird, auch wenn das in der Realität möglicherweise gar nicht der Fall ist.
So richtig geht das Vergleichen und Bewerten aber mit 6 Jahren los und zwar in der Schule. Was eine achtsame und liebevolle Elternschaft grundsätzlich noch hätte auffangen können, ist jetzt nicht mehr zu bremsen.
Das deutsche Schulsystem legt nun den Maßstab an und zwingt dir diesen auf. Hier entscheidest nicht du, mit wem du dich vergleichst, sondern hier entscheidet das System, dass du mit allen Gleichaltrigen aus deinem Umkreis verglichen wirst und dies dann anhand dieses Maßstabs bewertet wird.
Dein Verhalten, deine Fähigkeiten, deine Interessen, einfach alles an deiner Person wird in ein Schema gepresst, nach dem du bewertest wirst. Dass dir diese Noten und Bewertungen, die du erhältst (auch schriftliche Zeugnisse zählen da rein!), auch noch vorgesetzt werden und als Ansporn dienen sollen, dich „zu bessern“ (denn du bist noch nicht gut genug!), setzt dem ganzen noch die Krone auf.
Welche Auswirkung Noten auf deinen Selbstwert und deine Selbstzweifel haben
Glückwunsch, du hast eine 2 in Mathe bekommen! Was? Darüber bist du nicht glücklich?
Eine 2 in Mathe muss nicht bedeuten, dass sich die Betroffnen darüber freuen. Höchstens oberflächlich. Im Gegenteil: Sie kann für sie genauso gut bedeuten, dass da noch Luft nach oben ist und man einfach noch „nicht gut genug“ für eine 1 gewesen ist. Dabei ist es egal, ob man eine 5 oder eine 2 bekommt, denn nur eine 1+ mit Sternchen ist das angelegte Maß aller Dinge, die es theoretisch zu erreichen gilt.
Alles schlechter als das ist „nicht genug“.
Aber Achtung: Meistens läuft dieser Gedanke unbewusst ab. Zu sehr haben wir uns an die Bewertung durch andere gewöhnt, halten sie sogar für notwendig und hinterfragen sie nicht! Doch unbewusst setzt sich mit jeder weiteren Bewertung der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut/schlau/intelligent/schön genug.“ tiefer und tiefer in uns fest.
Die Angst zu versagen oder Angst vor Fehlern wächst auf diese Weise auf ungeahnte Größe, genau wie die Selbstzweifel.
Hallo Perfektionismus & hallo Imposter Syndrome!
Den Glaubenssatz „nicht … genug“ zu sein lösen und Selbstzweifel & mangelndes Selbstwertgefühl überwinden
Nach vielen Jahren in Verhältnissen wie dem deutschen Schulsystem (und vielen anderen) ist es nicht verwunderlich, dass wir aus der Schule heraustreten und brav in dem Rahmen bleiben, den wir kennen. Nur den wenigsten hat die dauerhafte Bewertung so wenig angetan, dass sie nun voller Selbstvertrauen endlich in ihr Leben starten und all die vielen neuen Sachen angehen, für die ihren Mitschülern das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl fehlt.
All die anderen kämpfen tagein tagaus mit ihrem Selbstwert und träumen nur von einem Leben, das sie sich wünschen. Bist du eine von ihnen so wie ich es war?
Mein eigener Prozess des Deschooling durch meine Kinder, die als Freilerner aufwachsen können, hat mir enorm geholfen, mich mit dem Glaubenssatz nicht gut/schlau/schön/etc. genug“ zu sein auseinanderzusetzen und ihm etwas entgegen zu setzen zu haben. Bye, bye Selbstzweifel!
Doch auch für diejenigen, die nach deinem Maßstab ganz nach oben geklettert sind, gehen diese Gedanken nicht immer gänzlich vorbei. Versagensängste oder das Imposter Syndrome sind auch unter ihnen wohlbekannt.
Was machen diese Menschen, um sich von diesem Glaubenssatz zu lösen und ihr Selbstvertrauen aufzubauen?
Ich möchte dir hier erzählen, wie ich mit diesem Glaubenssatz umgehe. Ich bin keine Therapeutin, noch super spirituell angehaucht oder will dir hier was von „mit Liebe geht alles“ (obwohl das sicherlich stimmt, hehe)erzählen.
Mein wahnsinniges Interesse gilt den Prozessen im Hirn und wie wir bewusst das Unbewusste lenken können, weshalb ich auch meinen Kurs „Zwischen Freiheit und Festanstellung“, in dem es um den Start deines eigenen Online Business geht, mit einem extra Mindset-Modul ausgestattet habe. Willst du den nächsten Kursstart oder weitere Infos dazu nicht verpassen, meld dich hier in meinem regelmäßigen Newsletter an. Denn ein Unternehmen zu gründen hat immer was mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun. Ohne diese, kein Erfolg.
Jetzt aber zu den 4 Schritten, die ich durchlaufe, wenn ich mich mal wieder nicht genug fühle:
Step-by-Step Anleitung: 4 Schritte, die ich durchlaufe, um negative Glaubenssätze aufzulösen
1. Bewusstwerdung & Ehrlichkeit
Um etwas zu ändern, muss ich erstmal merken, dass ich wieder mit diesem Glaubenssatz zu tun habe. Das findest du i.d.R. ganz schnell raus, indem du dir und deinen Gedanken einfach bewusst zuhörst und lauschst.
„Ich kann das nicht.“, „Nur andere haben dieses Glück.“, „Ich habe das nicht gelernt.“, „Ich bin hässlich.“, „Niemand mag mich.“, „Alle lachen dann über mich.“
So oder so ähnlich klingt dein selbstzerstörerischer Self-Talk. Diese Gedanken übernehmen immer wieder deine innere Stimme und lassen dich bestimmte Situationen suchen oder vermeiden.
Übung: Suche dir ein ruhiges Plätzchen und denke an all die Dinge, die du gerne erleben, erreichen oder mal machen möchtest, ganz egal, wie weit weg etwas für dich scheint, du darfst richtig in die Vollen gehen. Und nun achte auf die Stimme, die sofort Einwände hat und dir sagt, wie bekloppt das alles ist, weil… (was kommt da?). Notiere dir alles, was da kommt. Sei ehrlich dir gegenüber darüber, dass du diese Gedanken hast, denn nur wenn du sie annimmst, kannst du sie auch loslassen.
2. Hinterfrage deine Gedanken
Nimm nun deine in Schritt 1 notierten Sätze und frage dich danach laut: „Aber warum?“ und lausche auf die Antwort, die in dir hoch sprudelt. Auch auf diese Aussage fragst du erneut „Warum?“. Dies wiederholst du so lange es Sinn macht oder sobald du nicht weiter kommst, dann frage dich: „Was könnte eine Lösung sein, um hier voranzukommen?“
Beispiel: Dein Wunsch ist zu reisen wohin du willst.
Die Stimme: „Das geht aber nicht, das ist total bescheuert!“
Aber warum? „Na, ist doch klar, dafür muss man reich sein!“
Warum? „Na, weil alles Geld kostet, Hotels, Flüge, Fahrzeuge. Ich habe kein Geld.“
Warum? „Weil ich eben was gelernt habe, mit dem das nicht geht.“
Warum? „Weil man dafür ja was braucht, was von überall geht und ich kann nichts anderes. Ich kenn mich nicht aus und weiß nicht, wie das geht.“
Warum? „Ich hab halt nichts anderes gelernt! Es ist zu schwierig.“
Warum? „Weil ich keine Ahnung davon habe, woher soll ich denn wissen, wie das geht?“
Warum? „Dafür bin ich zu alt/hab doch nicht umsonst was anderes studiert/dafür bin ich nicht schlau genug, das können nur andere.“
Warum? oder auch: Stimmt das wirklich?* „Warum bin ich nicht schlau genug bin/Warum bin ich zu alt? Äh…“ oder „Ob das stimmt? Hm… ich weiß nicht, ob das wirklich stimmt.“ oder sogar “ Nein, natürlich stimmt das nicht! Ich denke das, weil mir dieser Schritt insgeheim Angst macht, ich mich aus meiner Komfortzone heraus bewege und ich Angst vor Kritik von außen habe.“ oder ähnliches
An dieser Stelle kannst du nun noch ewig weiter mit dir selbst diskutieren, warum das alles nicht geht. Irgendwann kommst du aber zu dem Punkt, an dem du merkst, dass du versuchst etwas zu vermeiden oder dich im Kreise drehst, deshalb nun die Frage:
Was könnte eine Lösung sein, um hier voranzukommen? (Nimm dir Zeit für die Antwort.) „Öhm… vielleicht stimmt es ja gar nicht, dass ich nicht intelligent genug bin oder zu alt oder umsonst studiert habe. Dann stimmt es auch nicht, dass ich nichts anderes lernen könnte und dann könnte ich wiederum auch das Geld verdienen, um meine Träume wahr werden lassen.“
*Tipp: Sobald du an die Kernaussagen auf dich als Menschen bezogen kommst („Ich bin nicht schlau genug“, „Ich bin nicht gut genug“, „Ich kann nichts anderes.“) weitab von deinem Kontostand und deinem Ausbildungsstand, kannst du auch fragen: „Stimmt das wirklich?“
3. Finde kleine Babyschritte
Nachdem du nun zumindest unsicher geworden bist, was deine vorherige negative Einstellung zu deinem Wunsch und zu dir selbst betrifft, finde kleine Babyschritte, die du jetzt beginnen kannst und leicht erreichst.
Brich dazu dein großes Ziel auf viele kleine Zwischenschritte herunter. Schau dazu auch beim Vision Board rein, um dir Inspiration zu holen dafür, wie so ein Vision Board eigentlich aufgebaut ist (nämlich ganz anders als du es kennst!) und wie du deiner Vision näher kommst.
Diese Baby Steps bringen dich nun direkt deinem Ziel ein kleines bisschen näher. Indem du überhaupt beginnst zu handeln, sagst du nämlich deinem Gehirn: „Ich halte es für möglich.“
Je weiter du gehst, desto häufiger wird dir dein Gehirn nun Möglichkeiten aufweisen, die dich deinem Ziel noch näher bringen. Denn indem du deinem Gehirn zeigst, dass du das Erreichen deiner Ziele für möglich hältst, beginnt dein Gehirn seine Umwelt anders wahrzunehmen und dir von nun an Möglichkeiten zu zeigen, die du vorher gar nicht wahrgenommen hast! Einfach deshalb nicht, weil du es für dich eh nicht für möglich gehalten hast. Wahnsinn, oder?
Ein genialer Nebeneffekt: Dein Selbstvertrauen in deine Fähigkeiten, dein Können und in dich selbst wächst mit dem Erreichen jedes neuen Babyschrittes und damit auch dein Selbstwertgefühl.
Um den Prozess zu unterstützen oder zu beschleunigen, kannst du dir natürlich auch die Autosuggestion zu Nutze machen. Hierbei geht es um spezifische, positive Affirmationen, mit deren Hilfe du dein Unterbewusstsein beeinflussen und lenken lernst, um deine Ziele zu erreichen.
4. Wähle dein Umfeld bewusst
Suche dir gezielt Menschen in deinem Umfeld oder auch bei Social Media, die bereits ein positives Mindset haben. Lass den ganzen Hate, negative Nachrichten oder Schlagzeilen und dauerhaft schlecht gelaunte Menschen hinter dir. Je mehr und je häufiger du diesen neuen positiven Gedanken ausgesetzt bist, desto eher wirst du sie selbst in dir hören können.
Fazit & Empfehlung
Du bist nicht alleine. Ich kenne keinen Menschen, der nicht auch mal mindestens unter Selbstzweifeln leidet. Ich kenne hingegen wahnsinnig viele, die unter ihrem Perfektionismus leiden, unter Versagensängsten oder sich selbst einreden, dass alle anderen alles besser können als sie selbst. Und dazu gehörte ich selbst.
Das für sich festzustellen ist das eine, aber nichts dagegen zu unternehmen und die eigenen Träume nicht zu leben, ist das andere. Wo willst du stehen? Was möchtest du deinen Kindern mitgeben auf ihrem Weg in diese Welt?
Glaub nicht alles, was du dir selbst zuflüsterst, wenn alles still ist.
Schweißperlen auf deiner Stirn? Du hast schon lange keine anderen Reisefamilien treffen können, weil du einfach nicht weißt, wo sie sich möglicherweise aufhalten?
Wer lange unterwegs ist oder vor hat, länger als nur 2-3 Wochen pro Jahr zu reisen, macht sich notgedrungen Gedanken darum, wo denn die eigenen Kids nun auf andere Kinder, bestenfalls auch noch auf andere Reisefamilien treffen können.
Genau deshalb entsteht hier für dich eine Liste an Treffpunkten, an denen du häufig andere Reisefamilien treffen kannst. Das können bei Reisefamilien beliebte offizielle Campingplätze, Stellplätze&Freistehplätze(Freistehen immer auf eigene Verantwortung!) sein, an denen deine Chancen größer sind auf andere Reisefamilien zu treffen. Aber auch niedergelassene Freilernerfamilien in Communities kannst du hier besuchen.
Kennst du einen Platz oder Ort (auch sehr gerne außerhalb Europas!), der auf dieser Liste noch fehlt? Schreib ihn mir in den Kommentaren oder über das Kontaktformular.
Schau auch hier nach meinem Family Travel Guide, damit dir niemals unterwegs die Sozial- und Spielkontakte ausgehen: Family Travel Guide
Ein besonders beliebter Ort/Strand mit vielen reisenden Familien, die teilweise viele Wochen und Monate dort stehen, wird dir auf Nachfrage von anderen Reisenden, die du in der Gegend triffst, mitgeteilt. Aus Gründen des Naturschutzes, insbesondere der Meeresschildkröten, sollte dieser Ort nicht überrannt werden und wird von unserer Seite daher nicht öffentlich geteilt.
Salanti Beach
Saladi Beach Hotel Ruine
Ruine eines verlassenen Hotels am Strand, die immer wieder gut besucht wird
Wasser an der Tanke oben am Berg für 2 € pro Füllung.
Besucherempfehlung: klein und schnuckelig, mit nettem Betreiber, freilaufenden Hunden und anderen Tieren und der Möglichkeit zu reiten.
Community
in der Nähe von Gracac in den Bergen
Info der Inhaber: Das Grundstück liegt an einem Bach und in der Nähe gibt es einen Stausee und eine Höhle. Wir sind mitten in der Natur, abseits vom Tourismus. Eine halbe Stunde von uns aus liegt das Meer und jeweils eine Stunde nach Zadar und den Plitvicer Seen. Wir freuen uns über Familien mit Kindern und genauso über ältere Besucher.
Oft von Reisefamilien angefahren, günstige Preise bei längeren Aufenthalten, beheizter Indoor-Pool auch im Winter, Bungalows verfügbar. Achtung: Anlaufstelle auch für viele Rentner, so dass jährlich zu Konflikten kommen kann. Vor Neujahr bester Zeitpunkt.
Dann schau mal in unseren Veranstaltungskalender, ob ein Freilernertreffen oder -camp in deiner Nähe veranstaltet wird oder ob sich eine private Freilernerfamilie freuen würde, dich bei sich zu begrüßen.
In der Vagabundenpost teile ich neben viel Wissenswertem zum Reisen mit Kids, Bildung unterwegs, ortsunabhängig arbeiten und Vanlife & Co. auch meine 6 bewährten Wege, um andere Reisefamilien zu treffen.
Und sag mir natürlich sofort Bescheid, wenn du einen Ort auftust, der definitiv in diese Liste gehört, aber seinen Weg hierher bisher noch nicht gefunden hat!
Der Dauerbrenner „Sozialisation“ in Bezug auf psychische Gewalt als Konfliktlösung. Nicht nur unter reisenden Kindern und Schulkindern betrachtet, aber auch.
Lange lag dieser Artikel als Entwurf rum. Der richtige Zeitpunkt war noch nicht gekommen. Doch jetzt ist er da. Sehr wahrscheinlich wird dir nicht alles gefallen, was du hier zum Thema psychische Gewalt lesen wirst. Nicht wenige werden sich auf den Schlips getreten fühlen. Das bleibt nicht aus, doch mit umso mehr Klarheit kann ich heute dazu stehen, was ich hier sage und was für einige sehr konträr klingt zu ihrer Realität von einem Leben und einer Kindheit in Freiheit.
Denn anzunehmen, was ich hier über psychische Gewalt zu sagen habe, würde für viele bedeuten, dass man selbst aktiv werden müsste und sich eventuell eingesteht, diesen Punkt bisher außer Acht gelassen zu haben. Sowas tut weh, ganz besonders dann, wenn es um die eigenen Kinder geht. I get you. Hab ich auch durch. Schuldig.
Doch lass uns starten: Meine Kinder sind nicht sozialisiert. Genau wie alle anderen Kinder und die meisten Menschen auf dieser Welt auch nicht. Wenn man denn die Sozialisation als einen Prozess betrachtet und nicht als einen Zustand, der ruckzuck erreicht werden kann – praktisch einmal geschnipst, fertig sozialisiert.
Zu dieser Anpassungsphase (dem Prozess) zählt natürlich auch das Verhalten in der Konfliktbewältigung.
Was ist gesellschaftlich in Konflikten akzeptiert, was nicht? Knallst du dein Gegenüber direkt ab, ist das natürlich (?) nicht akzeptiert. Auch der allseits beliebte “Schlag in die Fresse” unter erwachsenen Männchen, den sich laut Faustinhaber so mancher verdient habe, ist kein gutes Beispiel für gelungene Sozialisation. Hierbei handelt es sich um asoziales – von den gesellschaftlichen Normen abweichendes – Verhalten.
Damit junge Menschen schon früh die gesellschaftlichen Normen kennenlernen, wird die Verantwortung für die Sozialisation der eigenen Kinder in Deutschland gerne komplett an Institutionen wie Schule und Kita abgegeben. Auch der Staat selbst sieht die Sozialisation als sein Gebiet an. Durch die Schulpflicht bzw. die Schulgebäudeanwesenheitspflicht wird die Schule damit tatsächlich zu einem Ort der Sozialisation, da sich ein großer Teil des Tages eines Schulkindes in der Schule abspielt. Ähnliches passiert schon im Kindergarten. Der Lebensstil vieler Menschen kann nur aufrecht erhalten werden, wenn beide Partner arbeiten gehen und oft fehlt schlichtweg „das Dorf“, das gebraucht wird, um Kinder großzuziehen. Also geht das Kind mit allerspätestens drei Jahren in den Kindergarten, in dem es „sozialisiert wird“.
Mittlerweile gibt es immer mehr Menschen, die bemängeln, dass ein Großteil des Tages eines Kindes außerhalb der Familie stattfindet. Denn dieses System der Zwangsbeschulung und damit Zwangssozialisation kann und will die Verantwortung für das Outcome der Zwangssozialisation gar nicht tragen. Ein Dilemma…?! Brainfuck!
Genau deshalb werden Kinder heutzutage immer öfter aus Schulen und Kitas genommen. Auch Familien, deren Kinder freilernen oder im Homeschooling sind, führen oft den Punkt der Sozialisation als Aspekt ihres Lebensweges an. Sie möchten ihre Kinder vor der schulischen Sozialisation schützen.
Konfliktbewältigung: Physische und psychische Gewalt – was ist erlaubt?
Wo die Grenzen zwischen sozial und asozial heute verlaufen, kann ich gar nicht sicher sagen. Sie scheinen auch von Individuum zu Individuum anders interpretiert zu werden. Das ist okay. Ich stütze mich in meinen folgenden Aussagen, auf meine persönlichen Erfahrungen und Wünsche für eine bessere Zukunft, in der es um Verbindung unter Menschen geht und wo nicht noch tiefere Gräben zwischen Menschen gezogen werden.
Ein Grundsatz der Konfliktlösung in der westlichen Gesellschaft
Eine Maxime bei der Konfliktbewältigung ist oft, dass körperliche Aktionen unter Kindern wie Hauen, Schubsen, Treten als asozial eingestuft werden.
Sind sich die Eltern relativ sicher, dass das eigene Kind keine dieser körperlichen Strategien (mehr) nutzt, wird es als sozialisiert betrachtet. Man klopft sich auf die Schulter und das Thema wird abgehakt. Salopp gesagt.
Zumindest muss ich irgendwie zu diesem Eindruck kommen, wenn ich mich mit meinen Kindern unter andere mische, egal ob Schulkinder, Freilerner, Kindergartenkinder oder kindergartenfreie Kids. Es ist alles erlaubt, aber wehe, ein Kind hebt die Hand, um auszuholen!
Nein, mir geht es ganz und gar nicht darum, körperliche Gewalt zu verharmlosen. Hauen ist kacke. Körperliche Gewalt ist kacke.
Ich weiß das, denn ich habe ein Kind, das sehr lange auf diese körperlichen Strategien zurückgegriffen hat und es bei einigen anderen Kids noch ab und an tut. Nicht, weil wir es als Eltern vermöbelt hätten oder körperliche Gewalt in unserer Familie Standard wäre (dieser Vorwurf schwebt schnell im Raum, denn “Irgendwoher muss es das ja haben!”, richtig?), sondern weil er als eher spät sprechendes Kind noch keine andere Strategie verinnerlicht hatte, die ihn wirklich weiter brachte, wenn er eine Grenze ziehen wollte.
Denn genau das ist es: Wenn Kinder (insbesondere junge Kinder) hauen oder anders körperlich auffallen, dann steckt dahinter nicht die Absicht zu verletzen. Es dient dazu, Unwillen kund zu tun, dem Ärger Ausdruck zu verleihen und vor allem eine Grenze zu ziehen, die anders noch nicht kommuniziert werden kann. Dass die Art und Weise nicht als sozial gilt, ist spürbar.
Evolutionsbiologisch betrachtet ist körperliche Gewalt eine gängige Strategie und für Säugetiere überlebenswichtig. Dieses Verhalten ist unter jungen Kindern also schlichtweg normal. Nein, ich sage nicht an dieser Stelle, dass es okay ist. Ich sage, es ist normal, aber schlichtweg nicht mehr notwendig, weil es Strategien gibt, die sich heutzutage besser eignen, um einen Konflikt zu lösen oder mit unangenehmen Gefühlen umzugehen.
Andere Eltern erwarten häufig verständlicherweise, dass wir unserem körperlich agierendem Kind zu verstehen geben, dass dieses Verhalten nicht okay ist. So weit, so gut erstmal.
Psychische Gewalt in Schulen und auf Reisen
Ich sah mich immer wieder in der Situation, dass ich mein Kind besonders intensiv begleiten musste, im Gegensatz zu Eltern, deren Kids nicht körperlich wurden. In der Zeit, in der ich so intensiv begleitet habe (und immer noch begleite) und ihm mit meiner Sprache geholfen habe, seine Konflikte möglichst nicht körperlich zu klären, habe ich etwas gelernt, was ich nicht vermutete.
Zuerst dachte ich, ich begleite ihn auch zum Schutz der anderen Kinder. Ich kenne seine “Trigger”, kann ihn lesen und weiß, was ihn auf die Palme bringt.
Doch ich entdeckte für mich etwas ganz anderes: Ich war nicht nur zum Helfen dabei.
Ich war dabei, um mein eigenes Kind vor psychischer Gewalt zu schützen.
Die gleichen Kinder, die als sozialisiert gelten, weil sie eben im Konflikt nicht als Erster hauen, treten, schubsen (höchstens als „Verteidigung“), wenden nicht selten psychische Gewalt an, wenn sie sich überfordert fühlen mit einer Konfliktsituation oder ihren eigenen Gefühlen.
Denn hier liegt der Knackpunkt: Die meisten Eltern, Betreuer, Lehrkräfte bekommen erst mit, dass es überhaupt einen Konflikt gibt, wenn eines der Kinder weint, nachdem körperliche Gewalt angewendet wurde. Dann schauen sie, dann wird analysiert, was bei dem hauenden Kind alles falsch gelaufen sein muss. Was vorher alles von ihnen unbemerkt abgeht, das ist nicht Teil ihrer Welt. Ich erlebte nun also hautnah, wie beleidigt, bedroht, sozial ausgegrenzt, über andere bestimmt u.s.w. wird. Und sind wir mal ehrlich, eigentlich wissen wir das alle, oder? Das ist psychische Gewalt.
Nein, Kinder, die psychische Gewalt anwenden, sind keine schlechten Menschen. Sie haben nur ebenso noch keine Strategien erlernt, die ihnen erlauben, ihre Konflikte zu lösen, ohne psychische Gewalt anzuwenden. Ist das sozial?
Ich war ziemlich überrascht. Ich hatte nämlich gedacht, dass Familien, die ihren Kindern ein freieres Leben ermöglichen wollen, sich über diesen Aspekt der psychischen Gewalt bewusst sind und diese ebenso begleiten, wie wir selbst es tun. Ich erwartete also das gleiche von anderen Eltern, was diese von mir erwarten, nämlich, dass sie – ebenso wie ich bei meinem Kind – auf ihr Kind eingehen, seine Überforderung und Hilflosigkeit sehen und ihm z. B. sprachliche Alternativen anbieten. Das war zu viel erwartet. Das weiß ich heute.
Physische vs. psychische Gewalt: Zwei Begriffe, ein Auslöser
Körperliche Gewalt unter Kindern wird am Häufigsten zur Verteidigung eingesetzt, um Grenzen zu ziehen, z.B auch dann, wenn sie selbst psychische Gewalt erleben. Diese Menschen sind keinesfalls die „fehl sozialisierten“ Kids, für die sie von so manchen Eltern gehalten werden, sondern meist sehr sensible Menschen, die schnell überwältigt sind von den Schmerzen, die die psychische Gewalt bei ihnen auslöst. In diesen Kindern geht das gleiche ab, das auch in einem Kind los ist, das psychische Gewalt anwendet und sagt „Du darfst nicht (mehr) mitspielen!“ oder „Du bist nicht mehr mein Freund.“ und Ähnliches. Beide ziehen eine Grenze.
Verständnis bekommen diese Kinder, die körperliche Gewalt anwenden, aber nur selten. Ihr Verhalten wird entweder zum Objekt gemacht, wie auf einem Seziertisch und in der nettesten Form als „spannend“ bezeichnet, direkt abgewertet oder es werden Stempel aufgedrückt. Ohne Bewertung einfach akzeptiert zu werden, ist für viele leider keine Option. Bei psychischer Gewalt ist das anders:
Ist psychische Gewalt sozial?
Warum zählt psychische Gewalt aus Sicht vieler Eltern zu sozialem Verhalten, wenn sie doch denselben Ursprung hat wie körperliche Gewalt? Dieselbe Hilflosigkeit und derselbe Versuch, eine Grenze zu ziehen oder mit den eigenen Gefühle umzugehen?
Denn würde psychische Gewalt als asozial gelten, würden sie ja ebenso bemängelt werden wie körperliche Gewalt, oder nicht? Doch psychische Gewalt ist unsichtbar für diejenigen, die sie nicht sehen wollen.
“Aber das sind doch nur Kinder, das ist doch keine psychische Gewalt.”,
“Kinder sind halt so.“,
„In diesem Alter gibt es noch kein Mobbing.“
„Die meinen das doch gar nicht so.”,
“Die meinen doch was ganz anderes, wenn sie sowas sagen, das darf man doch nicht ernst nehmen.”,
„Das muss man aussitzen und einfach aushalten lernen, dass andere so sind.“ oder auch
“Sie hat damit gesagt, dass sie das nicht will und das akzeptiere ich. Nein heißt halt nein.” *
*An dieser Stelle: Dass „Nein“ auch Nein heißt ist grundsätzlich nachvollziehbar und steht nicht zur Debatte. Trotz allem wird das „Nein“-sagende Kind in seiner Hilflosigkeit, seine Grenze oder sein Problem mit der Situation angemessen zu kommunizieren, alleine gelassen. Denn hinter jeder sozialen Ausgrenzung („Du darfst nicht mitspielen!“) und jedem Kontaktabbruch durch Sprache („Du bist nicht mehr meine Freundin!“) steht ein Grund, für den sich die meisten Eltern meiner Erfahrung nach gar nicht interessieren. Haut ein Kind aber, wollen alle den Grund wissen und analysieren, was bei diesem Kind nun falsch gelaufen ist. Alle Menschen suchen Verbindung zu anderen und Kinder ganz besonders. Bestärken wir unsere Kids aber im Gräben ziehen, indem uns einfach nicht interessiert, warum unser Kind Nein gesagt hat, fördern wir das Gegenteil von Verbindung.
Diese und weitere Kommentare höre ich dann, wenn ich den Umstand der psychischen Gewalt aufwerfe und z. B. kritisiere, dass es gesellschaftlich anerkannt zu sein scheint, dass ein Kind “Jetzt bist du nicht mehr mein Freund” sagt, aber nicht jedoch, dass ein Kind zuhaut und dabei so ziemlich genau das gleiche ausdrücken will. Nämlich sehr oft inhaltlich sowas wie “Mir gefällt nicht, wie sich die Situation entwickelt hat.” oder „Diese Situation fühlt sich nicht angenehm an.“
Natürlich meinen die das nicht so, dass sie keine Freunde mehr sein wollen oder nicht mehr gemeinsam spielen. Genauso wenig wie ein Kind, das haut, körperlich verletzen will. Sie sagen und tun das aus Überforderung und Hilflosigkeit mangels Verinnerlichung, wie es für alle angenehmer wäre.
Warum zur Hölle werden sie dabei nicht begleitet?
Warum geht kein Erwachsener gemeinsam mit dem Kind seinen Gefühlen auf den Grund, die es dazu veranlasst, die Verbindung zu dem anderen Kind plötzlich abzubrechen?
Warum zählt der schmerzende Popo, wenn man geschubst wurde, mehr als die seelische Verletzung, wenn man verbal geschubst wird?
Warum wird eine Entschuldigung von dem hauenden Kind verlangt und die Entscheidung eines Kindes wortlos akzeptiert, das ein anderes Kind ausgrenzt (ohne nach Gründen zu forschen)?
Warum wird im Streitfall zwischen Kindern das Hauptaugenmerk auf das hauende Kind gelegt, während dem anderen Kind signalisiert wird (indem es nicht adressiert wird), dass es z. B. okay ist, Drohungen auszusprechen?
Warum kann man sich nicht beiden zuwenden und mal zuhören, was sie brauchen?
Eltern würden erkennen, dass da Bedürfnisse und Wünsche unter diesen Worten liegen, die meistens nichts damit zu tun haben, dass sie Kind XY “einfach plötzlich nicht mehr mögen”. Meist ist eine Kleinigkeit vorher vorgefallen, die sich oft schnell lösen lässt (sogar von den Kindern selbst), wenn man denn gewillt ist, hinzuschauen. Und damit die Kinder wieder in Verbindung zu bringen und sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden.
Dies passiert nicht und daher muss ich annehmen, dass psychische Gewalt als sozial akzeptiert gilt.
Sich in jeden Kinderstreit einmischen? Wirklich? Kinder erziehen doch Kinder!
Nein, es geht mir nicht darum, Kindern bei jeder kleinen Streitigkeit dazwischenzufunken. Sie müssen selbstverständlich ihre Erfahrungen machen, indem sie gemeinsam nach einer Lösung suchen, sich versöhnen und manchmal auch feststellen, dass sie besser getrennte Wege gehen.
Es geht darum, dass wir Erwachsenen verstehen, dass psychische Gewalt nicht schlimmer oder harmloser ist, als die körperliche. Dass wir verstehen, dass wir die eine zulassen und die andere nicht, obwohl beide Ausdruck desselben sind. Es geht darum, dass wir das vorleben müssen, was wir uns für unsere Kinder wünschen. Das bedeutet, dass wir als Eltern ganz besonders deutlich hinhören müssen, um herauszufinden, ob und wann unsere psychische Gewalt einsetzen und warum.
Das aktuelle Prinzip in heutigen Einrichtungen: „Kinder erziehen Kinder“
Wir erleben heutzutage das Prinzip von „Kinder erziehen Kinder“ in Kitas, Schulen und auch sehr beliebt unter reisenden Familien. Dabei geht es darum, dass Kinder selbstständig Lösungswege finden für ihre Konfliktsituationen, sie lernen Kompromisse zu schließen, Aggressionskontrolle, aber auch positive wie negative Sanktionierung fallen hier herein – zu Deutsch Lob und Strafe: wer sich „gut“ verhält, bekommt dafür Lob von der Gruppe („Wenn du …, dann darfst du mitspielen“), wer sich „schlecht“ verhält, bekommt dafür Strafe („Du darfst nicht (mehr) mitspielen.“). Psychische Gewalt ist hier Mittel zum Zweck, demnach sehr wohl erwünscht.
Von Erwachsenen wird hier erwartet, dass sie sich bei Konflikten (mit psychischer Gewalt) passiv verhalten und auf die Fähigkeiten der Kinder zur Selbstregulation vertrauen. Dieses Prinzip passt sehr gut in unser heutiges System, da es den Arbeitsaufwand für das betreuende Personal klein hält und das Outcome (also was die Kinder dabei lernen) direkt dafür sorgt, dass sich dieses System selbst erhält, das von Bewertung, Lob und Tadel wie in Schule und Arbeitsleben lebt. Dasselbe erleben wir mit Schule. Die Schule erschafft Bürger, die das System Schule aufrecht erhalten. (Mehr zu Schulkritik: Deschooling – Essentieller Prozess)
Nachkriegszeit und Wiederaufbau haben diesem Prinzip den perfekten Nährboden geliefert, weil sowieso niemand da war, der sich hätte um Emotionen und Konflikte seiner Kinder kümmern können. Kinder mussten damit alleine fertig werden, obwohl sie noch gar nicht die biologische Reife dafür besaßen.
Die Falle, in die so manche Familie mit alternativem Lebensstil tappt:
Was beim „Kinder erziehen Kinder“-Prinzip so wunderbar frei klingt, hat es meiner Meinung nach ganz schön in sich. Denn die gleichen Familien, die sich frei von all den Werten und Normen unserer westlichen Gesellschaft machen wollen, die reisen, die ihre Kinder frei aufwachsen lassen möchten, die sich hart dafür einsetzen, dass Bewertungen, wozu auch Lob und Strafe gehören, abgeschafft gehören, die sich unter den Begriffen „unerzogen“ und „bindungs- und beziehungsorientiert“ tummeln, erkennen nicht, wie sie genau diese von ihnen nicht erwünschten Mechanismen füttern, wenn sie meinen, dass (gleichaltrige) Kinder sich gegenseitig erziehen und dabei psychische Gewalt unbegleitet und unkommentiert lassen.
Das Prinzip von Kinder erziehen Kinder ermöglicht es, genau diese herrschenden Strukturen, die viele von uns abschaffen wollen, durch unsere eigenen Kinder erst noch zu festigen. Wenn wir in einer Gesellschaft ohne Bewertung, Strafe, Manipulation, Druck etc. leben wollen, warum sollten wir ein Prinzip in der Konfliktbewältigung verfolgen, dass genau diese erschafft und beibehält? Wie können wir erwarten, dass unsere Kinder als Erwachsene wissen sollen, dass Ausgrenzung, Erpressung, Drohen usw. scheiße ist, wenn wir ihnen durch unsere Passivität bereits in ihrer Kindheit beibringen, dass diese Dinge funktionieren und eine geeignete Strategie sind, um Ziele zu erreichen?
Ein Gedankenspiel: Bist du davon überzeugt, dass das Prinzip von Kinder erziehen Kinder geeignet ist, um eine Gesellschaft zu formen, die endlich all ihre alten, krankhaften Muster hinter sich lässt und deine Kinder zu freieren Menschen macht? Falls ja, warum ist körperliche Gewalt weiterhin ein rotes Tuch für dich, nachdem du ja weißt, dass sie den selben Ursprung haben, nur ein anderes Gewand? Um konsequent diesem Prinzip zu folgen, ist körperliche Gewalt unter Kindern auch eine Art der selbstregulierten Konfliktlösung und bestens geeignet, um negativ zu sanktionieren, ebenso wie psychische Gewalt… nur ein Gedankenspiel.
Warum gehen wir nicht einen Schritt weiter und wachsen?
Wieso verfolgen wir kein Prinzip in der Konfliktbewältigung, das diejenigen Werte inne hat, die wir uns für eine Welt, in der unsere Kinder leben werden, wünschen? Ich für meinen Teil wünsche mir, dass meine Kinder in einer Welt leben werden, in der u.a. Verständnis, Empathie, Verbindung, Gemeinschaft, Gleichwertigkeit wichtige Werte sind. Wenn ich diese Werte nicht mit meinen Kindern schon in ihrer Kindheit lebe, woher sollen sie dann kommen? Wenn ich psychische Gewalt ablehne, warum sollte ich sie in der Kindheit unbegleitet und unkommentiert lassen?
Wie Konfliktbewältigung aussehen kann:
Wird ein Kind aufgrund von körperlicher Gewalt beiseite genommen, weil es geschubst hat und es wird daran gearbeitet, dass es eine neue Strategie verinnerlicht, die eben keine körperliche Gewalt oder anderweitige Verletzung hervorruft, so sollte dies ebenso für das Kind gelten, das psychische Gewalt aussendet.
Wie könnte sowas dann aussehen? Sobald Eltern davon hören, z. B. vom eigenen Kind oder von anderen Eltern, dass das eigene Kind psychische Gewalt ausgesendet hat (was eher im Nachhinein ist, weil unsichtbar – man muss also sehen wollen und begleiten), ist den Eltern möglicherweise daran gelegen, zu erfahren, was dazu führte. Mich persönlich interessiert es, wenn mein Kind ein anderes ausschließt und ich möchte erfahren, was es dazu brachte, da es ja offensichtlich einen Konflikt in dieser Situation in sich trägt. Wie ist das bei dir?
Es geht hier nicht darum, dass wir als Eltern unseren Kindern jeglichen Schmerz nehmen oder sie anschreien, sondern darum, dass sie sich verstanden fühlen, dass sie lernen, wie und wo sich welche Gefühle anfühlen (kein Wunder, dass die meisten Menschen heutzutage kaum mit ihren Gefühlen umgehen können), die man sich erstmal bewusst machen muss. Dass Gefühle kommen und gehen und sich manchmal nicht gut anfühlen können. Dann können wir die Gefühle beim nächsten Mal leichter erkennen und lernen sie zu benennen und auszudrücken, ohne dabei andere zu verletzen.
Ohne körperliche oder psychische Gewalt auszusenden.
Das ist ein Prozess und noch dazu einer, der viele Jahre und viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Wenn dieser wichtige Teil des Sprechens (und ich meine nicht tot labern, sondern altersgerechte Sprache) und Fühlens ausbleibt, können wir nicht erwarten, dass unsere Kinder als Erwachsene wie selbstverständlich über ihre Gefühle sprechen können und auch Gefühle in anderen Menschen erkennen.
Was passiert, wenn wir psychische Gewalt nicht adressieren?
Am das besser visualisieren zu könne, hier ein Beispiel: Eine Gruppe von drei Kindern spielen. Ein Kind schreit auf, denn es wurde von einem anderen umgeschubst und hat sich dabei weh getan. Eltern horchen auf. Das geschubste Kind wird getröstet. Das schubsende Kind wird verbal, oft gleich von mehreren Eltern, zurechtgewiesen. Kann auch auf freundliche Weise passieren, was aber nicht immer einen großen Unterschied macht. Denn:
Wenn sich kein Elternteil dafür interessiert, was vor dem Schubsen passiert ist, findet auch niemand raus, dass die Kinder sich um etwas gestritten haben, z. B. um einen Platz („Das ist meiner, du darfst hier nicht sein.“), einen Stock („Gib den sofort wieder her, ich hatte ihn zuerst!“) oder auch einfach, um ihre eigenen Wahrheiten wie „Ich bin viel schneller als du!“. Auch Drohungen wie „Wenn du nicht xy machst, dann mach ich xy kaputt“! oder weitere Ausgrenzungen wie „Geh weg, du darfst nicht mitspielen.“, „Hier dürfen nur Große/nur Kleine spielen“ u.s.w. können Streit auslösen. Bis hier hin kommen einige Eltern noch mit.
Und dann ist Ende. Das schubsende Kind wird zurechtgewiesen, denn dieses Verhalten wird von niemandem akzeptiert. Doch egal, wie freundlich, verbindend und wohl gesonnen sich dem schubsenden Kind genähert wird: Wenn sich zeitgleich niemand den anderen Kids annimmt und sie nicht in ihrer Hilflosigkeit gesehen werden, die zur Anwendung psychischer Gewalt aus Ermangelung anderer Strategien führte, wird ihnen signalisiert: Das schubsende Kind hat sich falsch verhalten. Und hinter dieser Message steckt noch eine weitere, nämlich:
Ich habe mich richtig verhalten, denn niemand äußert sich zu meinem Verhalten.
So lernen Kinder durch die Passivität ihrer Eltern, dass psychische Gewalt akzeptiert wird und körperliche nicht.
Warum ist psychische Gewalt sozial akzeptiert?
Ich erlebe, dass sowohl Eltern von Schulkindern auf Spielplätzen, aber auch Eltern von Freilernern und anderen reisenden Kindern ihre Kinder teilweise dafür feiern, dass sie andere verbal verletzen. Denn immerhin hauen sie nicht, richtig? 😉
Woher kommt das? Ich kann nur vermuten, dass es aus dem Denken entsteht, dass es mega wichtig ist, heutzutage “Nein” sagen zu können. Damit sie sich später “nichts gefallen lassen”, sich durchsetzen können. Das ist wichtig, um in dieser Gesellschaft zurechtzukommen. Also im Grunde genau das, was Sozialisation erreichen soll, oder? Wie praktisch. Also doch alles erreicht?
Ich bekomme auch den Eindruck, dass Traumata der Eltern eine Rolle spielen (wie bei uns allen natürlich). Viele von uns haben nicht gelernt, unsere Grenzen zu kommunizieren. Da macht es uns umso glücklicher, wenn unsere Kinder das tun. Ohne hinzuschauen, wie sie das tun (außer körperlich natürlich, denn das wurde bereits in unserer Kindheit bestraft!).
Gefällt dir diese Gesellschaft? Was meinst du, warum psychische Gewalt akzeptiert wird?
Mein Fazit zu psychischer Gewalt unter Kindern
Kennst du dein eigenes Konfliktverhalten? Zu Menschen, mit denen wir unterschiedlicher Meinung sind oder die mal was gesagt haben, was uns nicht so in den Kram passte, brechen viele von uns den Kontakt ab oder minimieren ihn soweit möglich. Warum tun wir das? Weil wir keine Ahnung haben, wie man mit Konflikten umgeht. Wir haben gelernt, dass sozialer Ausschluss (in diesen Fällen schließen wir andere aus unserem Leben aus) funktioniert. Es ist ein leichtes und gewohntes Mittel, um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen, um ein Gefühl nicht fühlen zu müssen. Doch was wäre, wenn wir in Verbindung blieben?
Wenn wir weg wollen von psychisch erkrankten Jugendlichen, von Skrupellosigkeit im Erwachsenenalter und hin zu mehr Wärme, Verständnis und Menschlichkeit, mehr Verbindung, Empathie und mehr Miteinander, müssen wir unseren Kindern die erforderlichen Werkzeuge genau dafür an die Hand geben. Wir können uns in diesem System voller Gleichaltriger in Einrichtungen (oder Gruppen von Gleichaltrigen auf Reisen) nicht zurücklehnen und sagen, dass die Kids das schon alleine machen. Klar, sie regeln das alleine. Die Frage ist nur wie.
Wer in dieser aktuellen Gesellschaft sehr gut leben will, muss lernen die Ellenbogen auszufahren und sich nicht in zu tiefe Verbindungen zu begeben, möglicherweise „über Leichen gehen“ lernen, um “nach oben” zu kommen. Wer früh lernt, dass nur kritisiert wird, was sichtbar ist, lernt, dass vermeintlich unsichtbares okay ist. Und wir als Gesellschaft klagen über Mobbing und Bullying in Schulen. Willst du so eine Gesellschaft für deine Kinder?
Wenn wir so eine Gesellschaft nicht mehr wollen, müssen wir uns selbst verändern und unseren Kindern ein Vorbild sein, ihnen einen gesunden Umgang mit ihren Gefühlen vermitteln und vorleben und ihnen Handlungsalternativen aufzeigen, wenn sie Strategien wie physische und psychische Gewalt anwenden, die sie persönlich nicht wachsen lassen.
Wenn die Welt keinen Handlungsbedarf bei psychischer Gewalt sieht, bleibe ich lieber unsozialisiert.
Hinweis: Sobald du dir und anderen gegenüber eingestehst, dass dein Kind auf physische oder psychische Weise Gewalt ausübt (und das ist ganz normal in dem Prozess), werden sich Eltern finden, die auf dein Kind zeigen werden. Wir alle lernen schon früh, dass Schwächen etwas blödes sein sollen und dass diese von dir offen kommunizierten Punkte, sich bestens eignen, um von den eigenen Punkten abzulenken. Perfekt für dich, um zu üben und zu akzeptieren, dass wir alle ein „work in progress“ sind und weder du, noch dein Kind perfekt sein müssen, um akzeptiert zu werden.
In dem Moment, in dem du in dein Wohnmobil oder Camper steigst, wird alles gut. Du fährst los und all deine Probleme lösen sich in Luft auf und Konflikte im Wohnmobil gibt es sowieso nicht. Die Sonne scheint dir ab jetzt selbstverständlich aus dem Arsch.
So oder so ähnlich könnte man meinen, dass der Reisealltag im Wohnmobil – auch mit Kindern -, sein müsste, schaut man sich in den Sozialen Medien wie Instagram & Co. um. Strahlende Gesichter, Sonne, Strand, Palmen und glückliche Kinder. Alles läuft reibungslos, alle entwickeln sich prächtig.
Was aber hinter diesen häufigen Darstellungen wirklich abläuft, darum soll es nun gehen:
Keine Konflikte im Wohnmobil? Falsche Vorstellungen durch Instagram, die „Fake-Welt“?
Bei einigen Menschen entwickelt sich aufgrund der Positivität vieler Inhalte eine Aversion (Abneigung) gegen Instagram. Weil Instagram eine „Fake-Welt“ sei, wo alles nur dargestellt und unecht sei. Auf so manchen Account mag das zutreffen, doch das sind aus meiner Sicht die wenigsten. Denn das Problem ist nicht Instagram selbst.
Instagram hatte nie Absicht eine Kopie der realen Welt abzubilden mit all ihrem Konfliktpotenzial. Denn Fun Fact: Instagram war ursprünglich ein Treffpunkt für Bourbontrinker und hieß „Burbn“. Doch diese Geschichte wird an anderer Stelle erzählt. Instagram entwickelte sich zu einer Plattform, auf der die Menschen Momente ihres Lebens in Foto und mittlerweile auch Videoform teilen. Aber auch, wo Unternehmer ihre Dienste anbieten und anderen mit neuem Input helfen wollen, Lösungen für Probleme zu finden.
Mach dir also als allererstes richtig bewusst, dass es noch mehr Leben gibt in einem Familienalltag, als den Teil, den du bei Instagram von einer Familie siehst. Überall, wo es Lachen, Glück und Sonnenschein gibt, gibt es auch Tränen, Verzweiflung und Regen. Genau deshalb gibt es auch bei jeder Reisefamilie, die in die Kamera strahlt, Konflikte im Wohnmobil.
Instagram als echtes Abbild des Alltags?
Wäre Instagram nun aber bei vielen Familien ein Abbild ihren ganz realen Alltags, wäre das schon befremdlich. Warum? Ich zumindest würde mich fragen, wer denn das weinende, verzweifelte, wütende Kind auffängt, wenn man grad beschäftigt ist, es zu fotografieren, um die nächste Insta-Story noch anschaulicher zu gestalten? Für mich ist es ein positives Zeichen, keine Wutanfälle von fremden Kindern in den Sozialen Medien zu sehen, weil ich so wenigstens den Eindruck habe, dass man sich während der instafreien Zeit um das Kind kümmert und nicht die Kamera drauf hält. Ein aus meiner Sicht großer Punkt, warum man so wenig Konflikte im Wohnmobil auf Instagram sieht. Denn Instagram ist nicht das Leben.
Erzählungen zu hektischen Alltagen, miesen Übernachtungsspots, Küchenchaos und ähnliches, findet sich auf fast jedem Account in den Stories, dem wir folgen. The Real Vanlife existiert: Achte mal drauf. 😉
Mein ganz persönlicher Blick auf Instagram
Ich nutze Instagram, um mich inspirieren zu lassen, neue Orte zu entdecken und mit anderen reiselustigen Menschen auszutauschen. Wenn ich mir dort jeden Tag ansehen müsste, wie schlecht es XY geht und wie schlimm alles grad ist, würde ich sehr viel seltener diese Plattform betreten.
Ich umgebe mich bewusst auch nicht gern im Real Life mit Menschen, die überall Probleme sehen, sowieso alles kacke finden und täglich über nichts anderes sprechen, als darüber, wie übel ihnen das Leben mitspielt und wie gut es alle anderen haben. (Nicht verwechseln: Ich helfe gerne Menschen ihre Probleme zu lösen, doch Bock aufs Lösen der Probleme müssen sie selbst mitbringen!)
Es würde mir auf Dauer sehr schwer fallen, mich nicht von den fremden, schweren Gedanken und Konflikten runterziehen zu lassen. Das ist für mich wie Nachrichten schauen. Nur Not und Übel zu sehen. Danach fühle ich mich hoffnungslos, ziellos und sinnlos.
Das neue Leben beginnt – Einzug ins Wohnmobil
Inspiriert wurde dieser Beitrag durch einen Post auf Facebook. Eine Mama schrieb sich von der Seele, dass ihnen so gar nicht die Sonne aus dem Hintern scheint, während auf Instagram alles fröhlich am Strand chillt. Viele Familien reagierten darauf und waren sich einig, dass die Online-Welt eben nicht kein reales Abbild des echten Lebens ist, Konflikte im Wohnmobil absolut normal sind und dass es etwas braucht, um sich in das neue Leben einzugewöhnen.
Gib dir Zeit anzukommen
Wieviel Zeit benötigt denn das Ankommen im Wohnmobil? Die Frage lässt sich vermutlich individuell ganz unterschiedlich beantworten, doch im Großen und Ganzen scheinen 3-4 Monate ein häufig genannter Zeitraum zu sein. Interessanterweise auch oft der Zeitraum, den eine Familie benötigt, wenn aus einem Kind zwei werden oder aus einem Paar eine Familie oder auch ein Umzug in eine neue Stadt, um wieder besser klarzukommen. Ist dir das mal aufgefallen? 😉
Dein Umzug ins Wohnmobil ist eine Krise
Richtig gelesen: Du wählst eine Krise, wenn du ins Wohnmobil ziehst. Eine Krise für dein Gehirn. Die entsteht immer, wenn sich grundlegende Dinge verändern, auf die dein Gehirn sicher eingestellt war und die nun einfach nicht mehr gegeben sind. Das passiert eben auch bei Umzügen oder in noch größerem Stil bei Familiengründung, Schwangerschaft usw. Die Folge daraus: Konflikte. Deinem Gehirn ist es egal, ob in einem Haus oder im Wohnmobil. Konflikte im Wohnmobil nimmt es auf die gleiche Art wie in einem Haus. Erstmal!
Diese Krisen in verschiedenen Intensitäten kennst du sicher auch von deinen Kindern. Kindergehirne üben diese Krisen auch schon ganz früh, wenn du ihnen nicht den Becher mit der richtigen Farbe gibst. Der Körper nimmt Durst wahr und gleichzeitig taucht eine Vorstellung des Bechers auf, aus dem das Getränk kommen soll oder das letzte Mal kam oder das erste Mal kam etc. Als Eltern wissen wir nicht, welche Farbe sich das Kind vorgestellt hat. Das Kind allerdings schon. Und da es noch nicht weiß, dass du nicht automatisch alles genauso siehst und weißt, wie es selbst, sagt es dir die Farbe nicht unbedingt von selbst. 😀
Ich glaube, wir alle kennen diese Situation und wollten schon so manches Mal an ihr verzweifeln, wenn das Gehirn des Kindes nun einen Plan bzw. eine Vorstellung hatte und dieser Plan im Kopf einfach nicht aufgeht, weil die Becherfarbe eine falsche ist. Genau solche Krisen durchleben wir als Erwachsene nun auch, doch haben wir andere Strategien entwickelt, damit umzugehen und das ganze läuft wesentlich subtiler und leiser ab. Trotz allem, kann es uns gerade am Anfang megamäßig stressen.
Übersetzt auf deine Konflikte im Wohnmobil bedeutet das, dass du dich in deiner neuen Welt erstmal zurechtfinden musst.
5 Krisen, die du überwältigen musst für weniger Konflikte im Wohnmobil:
Krise Nr. 1: Wie funktioniert alles?
Du musst plötzlich an deine Wasserversorgung denken. Viel häufiger als im Leben in einem Haus, in dem dein Wasser höchstwahrscheinlich automatisch aus der Wand kam. Höchstens die Jahresabschlussrechnung hat dich daran erinnert. Ähnliches gilt für Strom. Wird der Strom der Solaranlage reichen? Wo kann ich uns an die nächste Steckdose schließen? Und überhaupt: Wo schlafen wir heute? Finden wir einen schönen Platz? Dürfen wir hier bleiben? Campingplatz oder Freistehen? An all diese neue Themen musst du dich erst gewöhnen und sie in deinen Alltag integrieren. Dieser Mehraufwand kann zu Zeitmangel führen, was wiederum zum Konflikt im Wohnmobil führen mag, weil keiner mehr weiß, wo einem der Kopf steht.
Krise Nr. 2: Wo treffen wir andere Kinder?
Du suchst aktiv nach Spielkontakten für deine Kinder, denn die üblichen Nachbarskinder oder Schulfreunde sind nicht mehr da und die neuen findest du noch nicht. Schau mal in unsere Listen an Freilernerfamilien und Freilernertreffen! Und vielleicht magst du auch zum direkten Vernetzen in unsere „Freilerner unterwegs“-Telegram Themengruppe kommen? Schreibe mir dazu einfach eine Nachricht (@Vagabundenliebe). Auch diese Thematik kann Konflikte im Wohnmobil provozieren. Manchmal sind es aber wir Eltern, die dem Thema mehr Gewicht geben als unsere Kinder selbst. Wie ich das meine? Das erkläre ich in ein paar Tagen in einem weiteren Artikel.
Krise Nr. 3: Wieso kann ich nicht mehr „weglaufen“?
Deine ganze Lebenssituation ist neu und das dazu auf engem Raum, wo du nicht einfach eine Tür hinter dir zuschmeißen kannst und deine Ruhe hast. Du bist nun gezwungen dich deinen Konflikten IM Wohnmobil zu stellen. In einem Alltag in einem Haus mit mehreren Räumen, womöglich auch noch viele Stunden außer Haus getrennt von deinen Kindern und möglicherweise Partner, hast du ganz andere Konfliktstrategien verinnerlicht, die dich hier und jetzt nicht mehr weiterführen. Im Gegenteil: Hier, in deinem neuen Umfeld, wo du Kids und Partner 24/7 um dich hast, bringen sie das Fass zum Explodieren. Übrigens einer der tollsten Gründe für’s Reisen, weil der stetige Wandel, die Veränderung, wie ein Katalysator für dein persönliches Wachstum wirkt. Wenn du es zulässt.
Krise Nr. 4: Wo bleib ich?
Du nimmst unterwegs viel mehr Reize auf durch sich immer verändernde Situationen, Orte, Menschen um dich herum. Du bekommst einen Haufen Input und der will erstmal verarbeitet werden. Gerade zu Beginn neigen viele Familien dazu, zu schnell zu reisen. Uns erging zumindest so und wir hören es oft von vielen anderen. Konflikte im Wohnmobil waren so vorprogrammiert, weil wir uns nicht die Zeit zum Verweilen und Ausruhen gaben. Wir hatten noch nicht verinnerlicht, dass wir jetzt so leben und nicht irgendwo „ankommen“ müssen. Dass jetzt tatsächlich der Weg unser Ziel ist. Einfach mal an einem Ort zu bleiben für mehr als 1-2 Nächte und das Erlebte der letzten Tage sacken zu lassen, mussten wir erst üben.
Krise Nr. 5: Wieso lernt das Kind nicht?
Wenn du Kinder im schulpflichtigen Alter dabei hast, die aber keiner Schulpflicht in Deutschland unterliegen, weil ihr ausgewandert seid, dann ist vielleicht auch diese Situation neu für dich.
Vielleicht möchtest du sie selbst unterrichten und merkst, dass es was ganz anderes ist, wenn du anstelle einer Lehrkraft deinem Kind viele Vorgaben machst und es arbeitet nicht wie vorgestellt mit? Hier findet sich sicherlich noch ganz viel Konfliktpotenzial für viele unschöne Stunden im Wohnmobil. Genau deshalb mag ich dir Majka von der Reisefamilie Yafekama vorstellen, die als Ex-Lehrerin einen bedürfnisorientierten Weg zwischen Lehrplänen und Freilernen verfolgt und auch deiner Familie passende Möglichkeiten für euch aufzeigen kann.
Verfolgst du den Weg des Freilernens, dann steckt ihr alle vielleicht auch grad noch in der Deschoolingphase. Diese Phase ist ein möglicherweise anstrengender Prozess und fast schon ein Garant für Konflikte im Wohnmobil, der aber bitternötig ist, um erfolgreich freilernen zu können. Was es mit dem Deschooling auf sich hat, das liest du hier: Deschooling – Essentieller Prozess auf dem Weg zum Freilernen
Und dein ganz normaler Alltag
Dass die erste Zeit im Wohnmobil so manchen ganz schön schlauchen kann, kannst du dir nun sicher gut vorstellen. Das geballte Konfliktpotenzial kommt auf einmal auf dich eingeströmt – zusätzlich zu deinem sonstigen Alltag, den Entwicklungsphasen deiner Kinder und weiteren Sorgen, die du vielleicht grad hast.
Deine Kinder kommen ja trotzdem in die Pubertät oder die Wackelzahnpubertät oder in die Autonomiephase oder tun sich weh oder oder oder. Ob im Haus oder im Wohnmobil. Auch deine Sorgen nimmst du immer mit, egal, wohin du gehst, außer du löst sie auf.
Fazit
Das Vanlife, das Leben im Wohnmobil, ist aus unserer Sicht definitiv nicht geeignet, um vor irgendwas zu fliehen. Wenn du aber Bock hast auf Wandel, nicht nur äußerlich durch neue Orte, neue Menschen, neue Landschaften, neue Erfahrungen, sondern ganz besonders auch innerlich, dann ist es das Beste, das dir wohl passieren kann und du überstehst die ersten Monate unterwegs mit Leichtigkeit (rückwirkend betrachtet 😉 ).
Gönn‘ dir Pausen, bleib‘ einfach mal länger an einem Ort, gesteh dir ein, dass es viele Phasen/Situationen auch im Haus gegeben hätte, atme tief durch und weiter geht’s. Denn es geht immer weiter.
Wie erlebst du die erste Zeit auf Reisen? Wir sind ganz gespannt, ob du auch einige dieser Krisen zu bewältigen hast oder hattest und freuen uns auf deine Worte in den Kommentaren. Vielleicht magst du auch damit der einen oder anderen Familie neuen Mut!
Sozialisation. Schwere erfüllt den Raum, wenn dieses Wort fällt. Und vor meinen Augen flimmert immer wieder die selbe Schlüsselszene aus den Kleinkindjahren meiner Tochter auf:
Schluchzend und weinend kommt meine Tochter zu mir gerannt. Sie ist drei Jahre alt und ihre Welt ist grad erschüttert worden.
„Sie hat gesagt, sie ist nicht mehr meine Freundin!“, schluchzt sie voller Unverständnis über die Aussage eines Nachbarkindes. „Was ist denn passiert?“, frage ich und streichle ihr über die blonden Locken. Das Mädchen, das bis eben noch ihre Freundin war, wollte mit dem Lieblingsstofftier meiner Tochter spielen. Meine Tochter war aber nicht einverstanden. Und zack fiel dieser Satz, der alles für meine Tochter veränderte und mir sofort Ben Harpers Song „Welcome to the cruel world“ in den Kopf spielte.
Es sollten in den darauffolgenden Jahren noch viele ähnliche Situationen folgen. Auch mein Sohn musste dieselbe Erfahrung machen und es hat ihm ebenso den Boden unter den Füßen entrissen, wie vor vielen Jahren meiner Tochter. Auffällig war damals, dass diese Sprüche (psychische Gewalt in Form von emotionaler Erpressung) in erster Linie von Kindern kamen, die einen Kindergarten oder die Schule besuchten. Befanden wir uns in kleinen Kreisen unter anderen kiga- und schulfreien Kindern (Kinder, die keinen Kindergarten oder Schule besuchen -> Freilernen – Weg in die Freiheit), blieben diese Situationen meist aus oder waren zumindest sehr selten.
Ich betrachte hier das breite Feld der Sozialisation nicht in jedem einzelnen Aspekt, sondern ganz besonders in Hinblick auf Konfliktverhalten 3- bis 10-jähriger Kinder. Der Bereich, der am häufigsten dazu führt, dass ein Kind als „schlecht sozialisiert“ abgestempelt wird.Übrigens der selbe Bereich, der gemeint wird, wenn die unüberlegte Behauptung aufgestellt wird, dass Freilerner eben diese Sozialisation nicht erfahren, gerade weil sie keine Schule besuchen. Schauen wir uns das doch mal genauer an.
Sozialisation: Du bist der Durchschnitt deines Umfeldes.
Was ich hier nicht ausdrücken will, ist, dass Kinder, die Einrichtungen besuchen, schlechte Menschen seien. Das vorweg, auch wenn das eigentlich selbstverständlich sein sollte. Was ich aber aus meinen Beobachtungen über die letzten Jahre schließe und was ich auch mein gesamtes Leben über selbst erfahren habe, ist:
„Du bist der Durchschnitt der Menschen, mit denen du dich selbst umgibst.“
Kinder – nicht nur in Kindergarten und Schule – können sich ihr Umfeld nicht selbst aussuchen und haben deshalb auch nicht viel Einfluss auf ihre Entwicklung und Sozialisation. Es liegt an ihren Eltern, Lehrern, Bezugspersonen und Betreuern, ob und wie sie lernen mit Konfliktsituationen umzugehen. Denn auch wenn es immer heißt, dass Kinder andere gleichaltrige Kinder brauchen für eine gute Sozialisation, so können sie doch nicht viel von ihnen lernen, wenn es um Konflikte geht – ohne nachahmenswerte Vorbilder und Hilfsangebote.
Sozialisation: Von wem wir lernen.
Wir lernen von Menschen, die auf dem Gebiet, auf dem wir lernen wollen, bereits weiter sind als wir selbst. Wir lernen aus Beobachtung, Nachahmung, Ausprobieren und möglicher aktiver Hilfestellung, indem wir Hilfe suchen – weil sich ein Konflikt nicht unbedingt gut in uns anfühlt. Bei Gruppen von Gleichaltrigen wird das eher schwierig, daher sind „erfahrenere“ Menschen für die Sozialisation unausweichlich, um alternative Lösungswege zu erlernen. Das können auch einfach ältere Kinder sein, nicht notgedrungen Erwachsene oder „professionelle Erwachsene“ (aka Lehrer/Betreuer).
Daraus ergibt sich für mich die umgekehrte Frage: Sind Kinder, die in gemischten Gruppen aufwachsen wie Freilerner, also i.d.R. ohne Schule und Kindergarten besser/weiter sozialisiert als Kinder, die den Hauptteil des Tages in Einrichtungen mit Gleichaltrigen verbringen?
Sozialisation: Sind Freilerner besser sozialisiert als Schulkinder?
Freilerner zum Beispiel: Viele von ihnen leben nicht in Gruppen von Gleichaltrigen, sondern haben nicht selten Sozialkontakte jeden Alters. Ein großer Teil der Freilerner-Community schreit jetzt sicherlich direkt „Ja, natürlich sind sie besser sozialisiert!“ und ich bin geneigt mit in diesen Jubelschrei einzustimmen. Doch etwas hält mich auf. Da kriechen unschöne Erinnerungen in mir hoch. An Treffen mit so manch einer reisenden Familie, die ich mir und meinen Kindern gern erspart hätte.
Und wieder: Ich spreche hier nicht von „schlechten Menschen“ oder „bösen Kindern“. Ich spreche von jungen Menschen, die sich und verschiedene Verhaltensweisen ausprobieren bis sie für verschiedene Situationen für sich selbst angenehme Strategien gefunden haben, um ihre Konflikte zu lösen. Dass diese nicht immer sozial verträglich sind, muss ich wohl niemandem mit Kindern erklären. Es ist wie alles ein Prozess.
Manche dieser Familien waren erst frisch raus aus Schule und Kindergarten und fielen uns durch das für uns schultypische Verhalten auf. Die Eltern, jedoch keinesfalls alle, waren meistens zugewandt und begleiteten ihre Kinder in der Umstellung, sprachen mit ihren Kindern über die Konflikte und boten ihnen Hilfe bei der Lösung an.
Denn das ist es, was das Erlernen von positivem, sozialem Konfliktverhalten ausmacht:
Unsoziales Verhalten als solches überhaupt erkennen (das fehlt aus meiner Sicht schon bei vielen, weil kaum ein Elternteil vor anderen Eltern zugeben will, dass das eigene Kind sich auch einfach mal scheiße unsozial verhält),
es (sich und dem Kind) bewusst machen, z. B. indem es darauf angesprochen wird und
mögliche Handlungsalternativen aufzeigen, ermutigen diese auszuprobieren.
Und das ganze immer und immer wieder. Manche Kinder brauchen das nur einmal, andere über viele Jahre wiederkehrend. Und das ist okay so. Wichtig ist nur, dass es überhaupt kommt, dass die Kinder nicht allein gelassen werden in Situationen, die sie noch gar nicht selber lösen können. Einfach deshalb, weil ihnen die Handlungsalternativen noch fehlen.
Die falsch verstandene Ja-Umgebung
Und dann kommen Erinnerungen hoch an Treffen mit Familien, deren Kinder wie meine noch nie eine Einrichtung besucht haben. Familien, die sich genau wie wir Freiheit auf die Fahnen geschrieben haben. Aber auch Familien, die ihren Kindern eine Ja-Umgebung erschaffen wollen, in der es kein einziges Nein zu finden gibt.
Die Ja-Umgebung: Häufig taucht dieser Begriff auf, wenn Babys mobil werden. Ihre Umgebung wird so gestaltet, dass sie nicht an Dinge drankommen, an die sie nicht drankommen sollten. So wird selten ein „Nein“ notwendig. Mittlerweile höre ich diesen Begriff auch bei Familien mit älteren Kindern häufiger, wo er gerne grob mit „Kindheit in Freiheit“ gleichgesetzt wird und dem Kind ein möglichst freiheitliches Aufwachsen, eigene Erfahrungen machen, Freilernen, etc. ermöglicht werden soll.
So sehr ich diese Prinzipien des freiheitlichen Aufwachsens befürworte, so sehr ist mir wichtig herauszustellen, dass eine solch freie Umgebung nicht die Abwesenheit des Neins ist:
Es handelt sich nicht um Freiheit,wenn Eltern durch ihre eigene Abwesenheit (physisch oder geistig) glänzen!
Nicht, wenn ihre Kinder mit Äxten und Sägen durch die Gegend laufen und damit auch andere Kinder bedrohen,
Nicht, wenn andere Kinder an einen Baum gefesselt werden, warum auch immer,
Nicht, wenn ihre Kinder psychische Gewalt (z. B. Emotionale Erpressung, Manipulation, Ausgrenzung) anwenden, um ihre Ziele zu erreichen,
Nicht, wenn ihre Kinder in ihrer Familie alleine bestimmen und die Eltern sich dem anpassen.
Das hier sind keine ausgedachten Beispiele. Das sind Erlebnisse, die wir und andere uns bekannte Familien mit anderen freilernenden Kindern und Familien gemacht haben. Aber keinesfalls nur mit ihnen.
Wir erleben, wie diese Eltern sich dafür feiern, wie frei ihre Kinder aufwachsen dürfen, während sie als Eltern aber nicht da sind, um ihren Kids Handlungsalternativen aufzuzeigen, wenn sich diese in Konfliktsituationen befinden, die sie noch nicht positiv für alle Beteiligten selber lösen können.
Leider ist es das, was ich beobachte: Aus falsch verstandener Freiheit heraus werden Kinder sich und ihren Konflikten selbst überlassen, damit sie lernen diese alleine zu lösen. Und das tun sie auch. Sie lösen ihre Konflikte. Aber eben auf nicht sehr soziale Art und Weise.
„Kinder sind halt grausam.“?
Es wird erpresst, gelogen, manipuliert. Aber nochmal: Diese Kinder sind nicht falsch. Sie haben nur noch keine sozialverträglicheren Strategien zum Lösen von Konflikten erlernt. Weil sie möglicherweise kein Umfeld haben, das ihnen in diesen Situationen zur Seite steht. Oder weil sie – selbst mit passendem Umfeld – einfach Zeit brauchen, um alternative Handlungswege auch tatsächlich abrufen zu können und auszuprobieren. Sie ahmen das von Anderen nach, was schnell funktioniert und leicht wirkt und das ist eben nicht selten psychische oder körperliche Gewalt. Die Intention ist nicht zu verletzten, das dürfen wir nicht vergessen.
Hier handelt es sich natürlich nicht „nur um freilernende Kinder“ oder „nur um Schulkinder“. Fehlgeschlagene Konfliktlösungen zieht sich durch alle Gruppen.
Sind diese Kinder gut sozialisiert? Nein, Sozialisation ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert. Sollten sie es sein? Nicht unbedingt, denn nicht jeder Aspekt von „guter Sozialisation“ ist tatsächlich auch für alle wünschenswert und in jeder Altersklasse zu erwarten. Haben sie eine Chance es zu werden? Ja, mit zugewandten Eltern und/oder Bezugspersonen, die insbesondere psychische Gewalt nicht übersehen, weil man diese Narben nicht sehen kann. Psychische Gewalt kann in Einrichtungen wie Schule und Kindergarten kaum aufgefangen werden.
Wir fragen uns, warum viele junge Menschen psychisch krank aus der Schulzeit ins Berufsleben einsteigen oder warum so manch „erfolgreicher“ Mensch so skrupellos handelt? Unter Anderem mit Sicherheit, weil sie entweder selber psychischer Gewalt ausgesetzt waren oder aber diese geschickt angewandt haben, um ihre Ziele zu erreichen.
Mein Fazit
Nein, Freilerner erfahren nicht automatisch eine bessere Sozialisation als Schulkinder, weil sie Freilerner sind. Sie alle stecken im selben Prozess.
Freilerner und andere Kinder, die nicht in Gruppen von Gleichaltrigen den Großteil des Tages verbringen, können unter Umständen die besseren Chancen haben, da sie nicht wie Schulkinder oft täglich Zwang, Druck, Angst oder psychischer/körperlicher Gewalt durch Mitschüler bis in hohe Klassenstufen ausgesetzt sind. Eine gute Sozialisation geht jedoch vom engen Umfeld der Kinder aus. Dann, wenn sie – egal ob Schulkind oder Freilerner, Familie und Freunde haben, die sich ihres eigenen Einflusses auf die soziale Entwicklung wirklich bewusst ist, ohne Vernachlässigung mit Freiheit zu verwechseln oder Schule mit Sozialisation gleichzusetzen.
Denn wir sind alle nur der Durchschnitt unseres engsten Umfeldes.
Am Montag beginnt die Schule wieder und die Sommerferien sind vorbei. Mein Kind freut sich schon richtig drauf!😊“
So oder so ähnlich heißt es stets pünktlich zum Ferienende von glücklichen Eltern. Oft bin ich mir nicht sicher, ob sie tatsächlich von ihren Kindern sprechen oder lediglich darüber, dass sie selbst als Eltern froh sind, wieder einem „normalen“ Alltag nachgehen zu dürfen. Ohne Ferienbetreuung und Urlaub nehmen.
I mean… like… seriously?!
Das Märchen um die Liebe zur Schule
Sommerferien rum und überall erleichterte Kinder, die eeendlich wieder in die Schule dürfen. Verrückt. Hat sich das deutsche Schulsystem so gravierend verbessert, dass die Kinder danach lechzen wieder in die Schule zu dürfen? Wann ist das passiert und warum hab ich davon nichts mitbekommen?
Und ich meine wirklich auf die Schule freuen… so mit allem drum und dran, was zum Schulalltag dazu gehört. Oder sind es die Eltern, die das gerne so verstehen?
„Yeah, mein Kind freut sich auf die Schule, wir haben alles richtig gemacht!“
Warum gibt es Bedarf bei den Eltern, diesen Satz auf sämtlichen Social Media Platzformen droppen zu lassen? Eltern, die freudig verkünden, ihre Kinder freuten sich schon übelst auf die Schule und könnten es kaum erwarten, morgens total übermüdet ins Klassenzimmer zu schlurfen.
Unwahrscheinlich.
Nein, ich glaube kaum, dass sich irgendein Kind auf den Schulbesuch freut. Spricht man mit den Kindern, dann freuen sie sich auf bestimmte Aspekte, die lediglich im Rahmen der Schule stattfinden, aber nicht exklusiv dem Schulbesuch vorbehaltensind.
Worauf sind Kinder nach den Ferien wirklich freuen
Einige Aspekte können sein:
Freunde: die Ferienzeit vergeht für viele Kinder mit Familienurlaub (ohne Freunde) und den Nachbarskindern. Die besuchen aber nicht immer auch die gleiche Schule oder Jahrgangsstufe. Schulfreunde können auch mal im nächsten Dorf wohnen und das tägliche Treffen bleibt daher in der Ferien oft aus. Vorfreude auf das regelmäßige Treffen der Freunde in den Pausen zwischen den Unterrichtsstunden.
Beschäftigung: Viele Kinder haben nie gelernt, sich selbst zu beschäftigen. Spätestens ab dem Kindergarten bekommen sie vorgegeben, was zu tun ist, ob durch Erwachsene oder andere Kinder. Schulkinder freuen sich auf das Gewohnte und darauf, sich nicht mehr ständig selbst um Beschäftigung/Unterhaltung/Input kümmern müssen. Das ist nämlich anstrengend und es ist einfach eine Erleichterung für den Kopf, zu wissen, wie der Tag ablaufen wird und dass Input von außen kommt.
Lob: Bestätigung durch Lehrkräfte fühlt sich für viele Kinder gut an. Sie haben schon früh durch Kindergarten, Umfeld etc. gelernt, ihren eigenen Selbstwert an ihre erbrachten Leistungen zu koppeln. Bewertung, Lob und Tadel in der Kindheit führen dazu, dass die Menschen auch noch im Erwachsenenalter mit ihrem Selbstwert zu kämpfen haben und permanent danach streben, besondere Leistungen zu erbringen. Schulkinder freuen sich unbewusst darauf, dass ihr Selbstwert wieder durch tägliche Bewertung und daraus möglicherweise resultierendem Lob gepusht wird.
Diese drei Punkte sind sicherlich noch zu ergänzen, z. B. mit Szenarien, in denen die Kinder in gewalttätigen Familien leben und froh darüber sind, ihr Haus zumindest zeitweise verlassen zu können. Sie alle haben eins gemeinsam: Sie sind nicht exklusiv mit der Schule verwoben. Freundschaften sind nicht exklusiv Schulkindern vorbehalten. Zugewandte Menschen, um dem Elternhaus zu entfliehen, findet man auch anderswo. Der Wunsch nach Beschäftigung und das Streben nach Lob sind ebenso außerhalb des Schulumfeldes umsetzbar, wobei ich diese Aspekte als negativ betrachte und ich es fraglich fänd, wenn die Erfüllung dieser durch die Eltern bewusst veranlasst wird.
Worauf sich Kinder nach den Ferien wirklich nicht freuen
Was macht unser heutiges Schulsystem überhaupt aus? Welche Aspekte lassen sich denn nur der Schule zuordnen und findet sich nur schwer in anderen Kontexten?
Vier Punkte, ohne die das heutige Schulsystem nicht funktionieren würde:
Alles findet unter Zwang statt, es gibt keine vorgesehene, echte Wahl- oder Ausstiegsmöglichkeit
Bewegungs- und Kommunikationseinschränkung: möglichst still neben seinen Freunden zu sitzen, aber nicht frei mit ihnen interagieren zu dürfen (je nach Schulform auch mal weniger gravierend)
Im vorgegebenen Rahmen sich täglich unter obigem Zwang mit Themengebieten zu befassen, die nicht immer den eigenen Interessen entsprechen.
Bewertung & Beobachtung: permanent unter Beobachtung zu stehen, bewertet zu werden & Leistungen zu erbringen, die für den jungen Menschen selbst meist ohne Bedeutung sind, aber großen Einfluss auf die Zukunft des Menschen haben können
Diese vier Punkte zeichnen die Schule aus und finden sich kaum in einem anderen Umfeld wieder. Sie sind von der Institution Schule, wie wir sie heute in Allgemeinen kennen, nicht zu trennen.
Alles andere, das in der Schule passiert, kann auch woanders, in anderen Kontexten, an anderen Orten und unter anderen Bedingungen passieren. Gehört also nicht exklusiv zur Schule. Die Punkte, die Schule ausmachen, finden sich nicht woanders wieder. Allerdings mit einer Ausnahme und das sind Gefängnisse.
Kein Kind geht also gerne in die Schule um der Schule selbst willen. Diese vier Punkte sind es, die die Kinder als miesen Beigeschmack einfach hinnehmen und nicht hinterfragen, damit sie ihre obigen Wünsche nach Freundschaft, Lob und Input etc. erfüllt sehen!
Nicht selten ist es auch der Fall, dass sich die Schulkinder gar nicht darüber bewusst sind (meist so von Eltern und Lehrkräften gewollt), dass es Alternativen zur Schule gibt. Diese Kinder mögen zwar sagen, dass sie gern zur Schule gehen, mit allem drum und dran, doch geschieht das aus dem Nichtwissen heraus, dass es Alternativen gibt.
Sie haben den Schulbesuch als „da muss jeder durch“ abgespeichert, als nicht diskutierbare, dem Leben inhärente (also unausweichlich zum Leben gehörende) Phase oder Gegebenheit auf dem Weg des Erwachsenwerdens.
Denn einige der Sätze, die Schulkinder oft durch Eltern und Lehrkräfte verinnerlicht haben sind:
Ohne Schule bleibt man dumm.
Kinder, die nicht in die Schule gehen, sind arm dran (gerne werden hier „arme Kinder in Afrika“ als Totschlagargument angeführt).
Wer nicht in die Schule geht, gehört einer fanatischen Religionsgemeinschaft an.
Die Schule ist ein Ort der Bildung, die anderswo nicht stattfinden kann.
Schule ist unausweichlich, um ein klug zu werden.
Wir haben so ein Glück, dieses Schulsystem zu haben.
Ich brauche professionelle Hilfe (Lehrkraft), um etwas zu lernen.
Niemand kann all den Stoff alleine zuhause lernen. Woher sollte man auch wissen, wie?
u.v.m.
Ganz besonders ist dies in Deutschland der Fall, da hier die Schulpflicht Ausmaße annimmt, die in anderen Ländern so kaum bekannt sind. So wird das je nach Schulform vorkommende Stillsitzen, nicht mit Freunden frei interagieren zu können, sich mit Themen beschäftigen müssen, die einen nicht interessieren und weitere in Kauf genommen und nicht weiter hinterfragt. Würde man diese Kinder auf genau die Punkte ansprechen (nicht nur einmal, sondern sich intensiv damit beschäftigen), so würde herauskommen, dass die Kinder nicht glücklich mit diesen Aspekten des Schulalltags sind.
Das kritische Nachfragen können sich wiederum nur Eltern leisten, die selbst offen sind, andere Wege zu gehen. Eltern, die keine anderen Wege gehen wollen, werden diese Fragen nicht stellen (Stichwort: „einen Floh ins Ohr setzen“).
Was wir Eltern gern verstehen wollen
Wir Eltern neigen dazu, Situationen, die wir meinen nicht ändern zu können („Es muss doch jedes Kind zur Schule gehen…!“), uns selbst und anderen schön zu reden. Wir interpretieren dann einfach mehr in die Aussagen unserer Kinder über den ach so schönen Schulbesuch hinein, als unsere Kinder uns damit eigentlich mitteilen wollen.
Passiert dir das auch manchmal? Ich bin auch nicht frei davon und überprüfe Aussagen meiner Kinder, über die ich mich besonders freue oder die mir dolle missfallen sehr kritisch und hake nochmal nach, damit ich auch wirklich nichts interpretieren muss.
Ich bitte dich einmal bewusst für dich selbst zu überprüfen, ob die obige Aussage, dass dein Kind gerne beschult wird, eine Tatsache oder lediglich deinem natürlichen Wunsch geschuldet ist, dass es ihm gut geht und du seine Zustimmung gerne auf den gesamten Schulbesuch beziehen möchtest und nicht nur auf einzelne Aspekte.
Schulanfang: „Jetzt gehörst du zu den Großen!“
Kennst du noch diesen Satz? Ich erinnere mich noch zu gut, wie mir selbst dieser Satz erst im Kindergarten, dann in meiner Familie und auch am Tag meiner Einschulung und danach noch von allen Seiten entgegen schallte. Als Schulkind gehöre ich nun zu den Großen. Das ist etwas, das sich wohl die meisten Kinder wünschen. Groß sein. Machen dürfen, was Erwachsene so machen. Freiheit. Und was bekommen unsere Kinder in den Schulen dann letztendlich? Keine Freiheit, noch mehr Eingrenzung, aber immerhin nennen wir sie jetzt „groß“. Um es frei heraus zu sagen: Nur weil wir etwas immer und immer wiederholen, wird es nicht wahr.
Was jedes Jahr in vielen Familien, Kindergärten und Schulen abläuft ist krasse Manipulation, die notwendig(!) ist, um Kindern die Schule erst schmackhaft zu machen. Sie werden mit allem möglichen gelockt. Vom Märchen des „großen Schulkindes“ zu der „Zuckertüte“, dem gemeinsamen Essengehen am Tag der Einschulung, Omas und Opas zu Besuch und weiteren Geschenken. Wäre die Schule ein Ort, an den man wirklich gerne hingehen würde, so wäre dieses große Tamtam schlichtweg überflüssig. Es wäre Freude genug hingehen zu dürfen, so wie es viele Kids lieben in einen Freizeitpark zu gehen. Oder feierst du dein Kind vor dem Besuch des Freizeitparks auch mit Süßigkeiten und Geschenken, weil es jetzt endlich groß genug ist, um die Achterbahn zu fahren?
Wohl kaum. Dieses TamTam wird veranstaltet, weil wir tief in uns drinnen wissen, dass die Schulzeit nicht geil sein wird. Wir wollen unserem Kind, solange es uns möglich ist, eine Party daraus machen. Wir wollen, dass es Schule mit positiven Dingen verknüpft, bevor es selber merkt, dass Schule all das eben nicht ist. Wir wollen es ihm damit leichter machen. Weil wir es lieben und schützen wollen. Und dazu nehmen wir in Kauf es anzulügen.
Recht kurz nach dem Schulstart hören wir dann andere Sätze. Jetzt beginnt nämlich „der Ernst des Lebens“, denn „das ist hier kein Kindergarten!“, „jetzt ist Schluss mit lustig“.
Warum du nicht verallgemeinern solltest
„Aber mein Kind geht gerne zu Schule! Wie soll ich es denn sonst sagen?
Deutlich sinnvoller wäre es z.B. zu sagen:
„Mein Kind freut sich darauf, seine Schulfreunde wieder regelmäßig zu treffen.“
Damit sorgst du aktiv dafür, dass das Bild des Kindes, das die Schule selbst liebt, nicht weiter verbreitet wird. Doch warum ist das nötig? Jedes Mal wenn ein Kind mit „Ja“ auf die Frage antwortet, ob es gern zur Schule geht, stirbt ein Einhornbaby… also fast.
Nein, eigentlich ist es viel mehr so, dass dieses Bild, das noch immer in so vielen Köpfen rumspukt, auf seinen Realitätsgehalt überprüft wird, wenn wir uns genau ausdrücken und nicht die gesamte Institution Schule als Ort der Freude darstellen, wenn sie es doch gar nicht ist.
Wenn wir aufhören zu sagen, dass unsere Kinder gerne zur Schule gehen, wenn sie es doch gar nicht um der Schule selbst willen tun, sondern wegen der anderen Dinge, für die es gar keine Schule braucht, dann geben wir der Schule und den Teilen, für die sie exklusiv steht (Zwang etc.) Macht.
Wir nehmen billigend in Kauf, dass diese Teile existieren und geben ihnen von unserer „allgemeinen Liebe für die Schule“ Liebe ab. Das könnte bildlich gesprochen so aussehen, dass der Zwang sich mit der Liebe zur Schule rühmt, obwohl sie ihm gar nicht zusteht. Eine stille Akzeptanz des Zwangs und seinen Freunden. Damit das nicht passiert, damit wir ihm keine Bühne bieten, auf der er für sich werben kann („Schaut her, die Kinder lieben die Schule, sie lieben mich (den Zwang), ich störe sie nicht, sie wollen das so!“), müssen wir auf unsere Worte achtgeben.
Anders ausgedrückt: Indem du verallgemeinerst und sagst, dein Kind gehe gerne zur Schule, verharmlost du die Aspekte, die Leid verursachen. Und genau diese Aspekte sind es, die Schule erst zu Schule machen. In keinem anderen Umfeld wird von Menschen unter Zwang verlangt sich mit vorgegebenen Themen zu beschäftigen, sich permanent einer Bewertung zu unterziehen u.s.w. All dies verursacht – viel häufiger als uns lieb ist – Schäden, die wir nur mit ganz viel Mühe und manchmal gar nicht mehr reparieren können.
Indem du präzisierst, auf was sich deine Kinder freuen, kannst du verhindern, der Schule Aspekte zuzuschreiben, die gar nicht zur Schule selbst gehören, sondern nur eine Begleiterscheinung darstellen (wie z. B. das regelmäßige Treffen der Freunde, neuer Input etc.). Diese Aspekte sind auch außerhalb der Schule erlebbar und gehören daher nicht exklusiv zum Schulbesuch.
Worte sind mega mächtig. Daher ist das Präzisieren super wichtig, damit der Zwang (um ihn nochmal zu personalisieren für die bildliche Vorstellung) sich nicht mehr mitgemeint fühlen kann. Damit er keine Bühne mehr bekommt und damit er vielleicht sogar als das, was er ist, gesehen und adressiert werden kann.
Denn nur was man auch deutlich erkennen und benennen kann, kann man bekämpfen. Damit er sich endlich auflöst und Kinder freiwillig in die Schule gehen können, sofern sie es wollen, den Rahmen selbst vorgeben können und endlich eine echte Wahl haben.
Sprache ist eine subtile, aber mächtige Artm, um die Welt zu verändern.
Sprache schafft Bilder im Kopf und Bilder führen zu Gefühlen und diese zu Handlungen.
Wenn du mehr über Alternativen lesen magst, dann schau gerne in unserem Beitrag zum Freilernen / Unschooling hinein und finde Antworten auf deine Fragen in unserem großen FAQ Freilernen.
Geht dein Kind gerne zur Schule? Erzähl uns gerne davon in den Kommentaren!