Ein Thema, das immer wieder viele viele Fragen aufwirft und in seiner Gänze nicht für jede Familie zufriedenstellend beantwortet werden kann. Zonk! Schade. Gerade die Gruppen auf den üblichen Social Media Plattformen sind voll davon. Allerdings auch voll von Halbwahrheiten & Vermutungen.
Wer bekommt denn nun noch Kindergeld im Ausland oder auf Reisen?
Auch wir standen in unserer Reiseplanungsphase vor der Frage, ob wir eigentlich noch weiter Kindergeld auf Reisen bekommen können. Die freundliche, aber uninformierte Sachbearbeiterin am Telefon der Familienkasse war sich ruckzuck sicher, dass das in unserer Situation nicht ginge. Da sie mir keine rechtlichen Grundlagen benennen konnte, erwachte bei mir deie Neugier und ich stürzte mich in den Paragraphendschungel. Verständlich aber, wenn ihr da nicht so Bock drauf verspürt. 😉
Was müsst ihr tun, um weiterhin Kindergeld auf Reisen und im Ausland zu bekommen?
Fangen wir vorne an: Ihr seid der Familienkasse gegenüber verpflichtet, jegliche Änderungen mitzuteilen, die Auswirkungen auf euren Anspruch haben.
Tut ihr das nicht, findet sie es durch einen regelmäßig stattfindenden Meldeabgleich selbst heraus und wird euch viele viele viiiiele Fragen stellen. Oftmals entsteht der Eindruck, dass ihre Fragen gar nicht zum Thema passen, manchmal überschreitet die Familienkasse damit ihre eigenen Kompetenzen und nicht selten versucht sie von euch Nachweise zu bekommen, die sie zu einem bestimmten Ziel führen, das euch u.U. nicht ganz klar sein könnte.
Seit wir unterwegs sind, kontaktieren mich Familien, die mit teilweise horrenden Rückforderungen zu kämpfen haben. Oftmals schon deshalb, weil sie diesen wichtigen Schritt ausgelassen haben. Manche mussten ihre Reisepläne deshalb sogar unterbrechen oder knallhart umplanen. Damit euch das nicht passiert, solltet ihr vorbereitet und informiert sein.
Deshalb steht fest: Das erste, was ihr nach eurer Abmeldung aus Deutschland tut, ist die Benachrichtigung der Familienkasse über eure Abmeldung.
Ihr bekommt in der Folge ein Formular zugesendet (oder zumindest die Aufforderung euch zu erklären, wenn ihr weiterhin Kindergeld beziehen möchtet), in dem ihr die neuen Umstände erklären könnt. Hierzu solltest ihr gut vorbereitet sein, so dass die Familienkasse nicht vorschnell entscheidet und euch im Falle eines Ablehnungsbescheids nur noch der Rechtsweg bleibt.
Ob ihr noch einen Anspruch auf Kindergeld habt, findet ihr heraus, indem ihr euch das ganze Einkommenssteuergesetz durchlest.
Haha, nein Scherz. 😉
(Aber einen Blick da rein zu werfen, schadet definitiv nicht.) Die Arbeitsagentur informiert hier auch auf ihrer Webseite über die Thematik. Trotz allem bleiben auch hier beim durchschnittlich interessierten Menschen an Verordnungen und Paragraphen (das liegt meist bei Null :D) Fragen offen und es werden leicht verständliche Zusammenhänge gerne mal komplizierter ausgedrückt und Möglichkeiten nicht genannt. Vielleicht geht es euch damit genauso.
Um die ganze rechtliche Suppe aber abzukürzen, nenne ich euch hier die vier wesentlichen Voraussetzungen, die ihr erfüllen müsst, um weiterhin Kindergeld nach dem EStG aus Deutschland beziehen zu können.
Das betreffende Kind hat eine Identifikationsnummer, durch die es zweifelsfrei identifiziert werden kann. Das dient der Familienkasse u.a. auch dazu, dass nicht für ein und das selbe Kind zweimal Kindergeld an unterschiedliche Personen ausgezahlt wird. Meldet ihr euer Kind nach der Geburt bei eurer Gemeinde an, so bekommt euer Kind schon nach wenigen Tagen Post mit dieser Nummer.
Die anspruchstellende Person ist in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig. Ein Wohnsitz ist entgegen vieler Behauptungen keine Voraussetzung! Denn was nicht einmal allen Sachbearbeiter*innen bei der Familienkasse klar zu sein scheint: Kindergeld ist nach dem EStG eine Steuererleichterung und keine Sozialleistung!
Das betreffende Kind gehört zum Haushalt der Person, die Kindergeld beantragen möchte.
Kindergeld wird (neben wenigen Ausnahmen) nur für Kinder gezahlt, deren gewöhnlicher Aufenthalt in der Europäischen Union oder dem Europäischen Wirtschaftsraum mit Schweiz liegt.
Auch wenn euch die Hotline-Mitarbeiter der Familienkasse direkt zu Beginn ganz sicher sagen können, dass ihr definitiv kein Kindergeld erhaltet, lohnt es sich, dranzubleiben!
Nun gibt es diverse Varianten, wie Familien reisen oder auswandern. Seid und bleibt ihr in Deutschland gemeldet, seid ihr abgemeldet? Bleibt ein Elternteil in Deutschland gemeldet? Seid ihr vom Arbeitgeber entsendet? Habt ihr einen offiziellen Wohnsitz? Seid ihr wohnsitzlos? Seid ihr in Elternzeit? Sind die Kinder in schulpflichtigem Alter? Sind sie zum Reisen befreit oder muss abgemeldet werden? Nur die Kinder abmelden? Zieht ihr ganz in ein anderes Land, also wandert ihr aus? Woher stammt euer Einkommen? Was sagt das Finanzamt dazu? All dies hat Einfluss auf euren momentanen und zukünftigen Kindergeldbezug. Manchmal ist es nur ein winziges Schräubchen, an dem gedreht werden muss und schon ist ein weitere Bezug ohne Probleme möglich.
Um all diese Möglichkeiten für euch abzuklopfen, ist eine Auseinandersetzung mit der rechtlichen und steuerlichen Seite leider leider unausweichlich, um euren persönlichen Weg zu finden, das angeblich Unmögliche möglich zu machen. Diese Seite sieht bei jedem total individuell aus, weshalb ich euch die rechtlichen und steuerlichen Grundlagen dazu bestmöglich und leicht verständlich in meinen eBooks zusammengefasst, erklärt und anhand von geltenden Gesetzestexten belegt habe. Mit den enthaltenen Informationen könnt ihr den für euch besten Weg finden und lernt, an welchen Schrauben ihr noch drehen könnt, falls aktuell kein Kindergeldbezug möglich sein sollte oder ihr bereits Ärger mit der Familienkasse habt.
Der bulgarische Staat hat reagiert und seit Februar 2024 die e-Vignette auch für Camper über 3,5 Tonnen verpflichtend gemacht, was bedeutet, dass sie keinen Routenpass (das eigentliche Maut-System) mehr benötigen, um Bulgarien zu bereisen!
Damit löst sich endlich das leidige Maut-Theater, das Reisende in schwereren Fahrzeugen von mehr als 3,5 Tonnen seit 2020 mitgemacht haben, in dem sie vor jeder(!) Fahrt online ihre Route festlegen, einen entsprechenden Routenpass kaufen mussten und keine Möglichkeit mehr hatten, Bulgarien entspannt zu bereisen, wenn selbst die Fahrt zum Supermarkt vorab genauestens geplant werden muss.
Auf der offiziellen Seite von BG Toll ist zu lesen, dass die e-Vignette für schwere Camper bereits im Februar beschlossen wurde und auch Fahrzeuge über 3,5t in die Kategorie M1 fallen (für die e-Vignette) und keine Maut mehr entrichtet werden muss:
Ab dem 13. Februar müssen alle Wohnmobile, unabhängig von ihrer technisch zulässigen Gesamtmasse, eine elektronische Vignette bezahlen. Bislang war für Wohnmobile der Klasse M1 mit einem Gewicht von weniger als 3,5 Tonnen eine Vignette erforderlich, während für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen eine Mautgebühr zu entrichten war. Nach den Änderungen und Ergänzungen des Straßengesetzes, die im Amtsblatt, Ausgabe 13 vom 13.02.2024, veröffentlicht wurden, müssen Wohnmobile der Klasse M1, die in der Zulassungsbescheinigung des Fahrzeugs angegeben sind, nun unabhängig von ihrer technisch zulässigen Gesamtmasse eine Vignettengebühr entrichten.
Nachdem Bulgarien nun eingelenkt hat, bleibt zu hoffen, dass auch Ungarn seine gerade neu eingesetzte Maut wieder reisefreundlicher gestaltet.
2021 hatte ich hier von unseren Schwierigkeiten berichtet und bin nun mehr als erleichtert, dass auch wir in Zukunft Bulgarien näher kennenlernen können.
Es folgt hier der ursprüngliche Artikel, dessen Infos nun der Vergangenheit in Bulgarien angehören. Leider ist das noch nicht der Fall für Ungarn, wo es nicht nur genauso nervig ist, wie hier im Artikel beschrieben, sondern zudem noch sauteuer:
Wie ihr wisst, ist unser Wohnmobil Wendy eher ein kleines Schwergewicht. Mit ihren 7,5t zulässiger Gesamtmasse stellt uns das in Bulgarien vor eine ganz neue Herausforderung, die wir so aus noch keinem anderen Land kennen. Die Maut.
Der Balkanstaat hat nämlich in 2020 eine LKW-Maut eingeführt, die es ganz schön in sich hat. Nicht kostentechnisch, nein. Aber fangen wir von vorne an:
Im März 2021 haben wir einen Transit von Griechenland über Bulgarien nach Rumänien gemacht. Wir kauften nach Vorlage unseres KFZ-Scheins eine e-Vignette und konnten das gesamte Straßennetz ganz normal benutzen. Als wir im Juni 2021 ordnungsgemäß einreisten, war uns daher nicht bewusst, dass dem Vignettenverkäufer damals ein Fehler unterlaufen sein musste. Oder er wollte uns einen Gefallen tun? Wir wissen es nicht.
Tatsächlich muss nämlich für alle Fahrzeuge über 3,5t zulässiges Gesamtgewicht die neue Gebühr zur Straßennutzung entrichtet werden und die unterscheidet sich in der Handhabung ganz beträchtlich von der bequemen e-Vignette für leichtere Fahrzeuge.
Wie funktioniert das Mautsystem in Bulgarien?
Die bulgarische Mautgebühr wird über ein anderes System entrichtet. Genaugenommen gibt es zwei Möglichkeiten. Zum Einen über eine On Board Unit mit GPS-Tracker, so wie wir es schon aus Österreich kannten. Dort bekommt man an der Grenze ein kleines Gerät zur Verfügung gestellt und das bucht von einem im Voraus bezahlten Betrag bei jeder Videokontrolle einfach ab. Sollte bei Ausreise noch ein Betrag übrig geblieben sein, so bekommt man diesen einfach ausgezahlt, wenn man die kleine On Board Unit wieder abgibt. Kein Problem, dachten wir und mussten feststellen, dass diese GPS-Tracker ausschließlich für Firmen ausgegeben werden, nicht aber an Privatleute und Touristen wie uns.
Bleibt daher nur noch die zweite Möglichkeit: der sog. Routenpass. Diesen kann man sowohl online als auch am Automaten kaufen. Mit einer Gültigkeitsdauer von nur 24h kann man sich leicht vorstellen, wie nervig die Fahrerei nun wird. Man legt Start- und Zielort fest und darf noch bis zu vier weitere Zwischenstopps hinzufügen. Die Route legt das System fest und an die muss sich gehalten werden. Puh.
Liebes Bulgarien, hier gibt es eindeutig Nachholbedarf!
Ist freies Reisen mit dem Routenpass möglich?
Wir verstehen ja, dass dieses System Sinn macht für den durchschnittlichen Truckerfahrer, der nur seine Güter von A nach B bringt. Für uns Privatleute wird schon die Fahrt zum Supermarkt zur Eventplanung. Für also jede Fahrt auf Autobahnen und „erstklassigen Straßen“ (das „erstklassig“ bezieht sich hier nicht auf den Straßenbelag!), das sind die Hauptverkehrsstraßen, ohne die man im Grunde kaum durch Bulgarien kommt, bedarf es dieses Routenpasses. Also vor der Fahrt genauestens wissen, wo man hin mag, auf welcher Route, auf kleine Abstecher verzichten, wissen, wo man Pause macht und die Kreditkarte dauerhaft bereit halten, um die tröstlicherweise geringen Beträge abbuchen zu lassen. Unserer Vorstellung einer entspannten Entdeckerreise durch Bulgarien entspricht diese Realität so überhaupt nicht.
Kann man die Maut umgehen?
Wir riefen bei der Hotline von bgtoll.bg an und fragten nach, ob diese Vorgehensweise deren Ernst sei und Touristen, die über ein schwereres Gefährt als 3,5t verfügen, das flexible und freie Reisen durch Bulgarien verwehrt bleiben würde. Man bejahte. Es gebe keine andere Möglichkeit. Ende. Auch ein BG-Toll Beamter am Straßenrand, so wie sie hier an jeder Ecke und hinter jedem Gebüsch versteckt herumlungern, bestätigte uns diese Tatsache etwas mitleidig.
Wir fragten in unseren Reisefamilienkreisen herum. Es gibt durchaus Familien, die mit schwerem Gefährt Bulgarien bereisten. Manche ignorierten die Maut komplett und hoffen noch, dass sie nachträglich keine Probleme bekommen würden. Andere kaufen eine e-Vignette bis 3,5t und kommen so problemlos durch die Videoüberwachung, die ja kein Gewicht messen kann. In einer Kontrolle am Straßenrand, so wie sie hier en masse stattfinden, sieht das ganze sicherlich wieder anders aus.
Achtung liebe Wohnwagenfahrer: Euch betrifft diese Regelung nicht. Auch dann nicht, wenn ihr insgesamt schwerer seid als 3,5t. Für euch gibt es eine extra Vignette für den Anhänger. Na immerhin das!
Wer das Risiko eingeht und sich die falsche Vignette kaufen mag oder gar keine, der kann sich frei bewegen. Wem das nicht zusagt, meidet Bulgarien als Tourist besser (und lässt sein Geld im benachbarten Rumänien, die das Problem wesentlich galanter gelöst haben) oder kauft sich für jede einzelne Tour einen Routenpass über bgtoll.bg oder tollpass.bg. Die Auswahl der Strecke empfinden wir über letzteres als wesentlich einfacher und auch die Zahlung hat hier direkt problemfrei funktioniert. Achtet aber in jedem Fall darauf, dass ihr keinen Betrügern beim Kauf auf den Leim geht, denn auch diese gibt es zu Hauf sowohl online als auch im wahren Leben.
Schade Bulgarien. So disqualifiziert man sich selber. Schaut mal nach Tschechien!
Welche Erfahrungen hast du gemacht auf Bulgariens Straßen?
„Camping ist die Antwort! Wen interessiert da noch die Frage?“ Doch Campingarten gibt es viele: Mit Wohnmobil, Wohnwagen, Zelt, Fahrrad, Einkaufswagen, zu Fuß und biwaken, mit Kutsche (kein Scherz!) und sicher noch einiges mehr.
Jetzt sortierst du in Gedanken vermutlich schon einiges aus und stehst wie ich vor ein paar Jahren genau vor der selben Frage: Wohnmobil oder Wohnwagen? Was ist auf Reisen mit Kindern praktischer, einfacher und sinnvoller?
In diesem Artikel gebe ich dir Anhaltspunkte aus meiner Erfahrung des jahrelangen Dauerreisens mit, damit du am Ende auch die richtige Wahl für dich und deine Familie treffen kannst und du endlich das Abenteuer einer längeren Reise starten kannst oder einfach einen treuen Gefährten findest, mit dem du deine Campingurlaube unvergesslich machen wirst!
Unsere Entscheidung für Wohnmobil oder Wohnwagen
2019 fiel die endgültige Entscheidung: Wir lassen unser gewohntes Leben hinter uns und ziehen in die Welt. Die Frage nach Wohnmobil (kurz: Womo) oder Wohnwagen (kurz: Wowa) nur ganz kurz. Das lag u. a. daran, dass für Marc von Anfang an fest stand, dass er ein groooßes Fahrzeug wie einen LKW fahren wollte. Doch bei mir gab es einen Punkt, an dem ich doch noch in die Welt der Wowa-Reisenden eintauchen wollte.
Über die Jahre habe ich nun viele Familien kennenlernen dürfen, die mich gerne an ihrem Alltag im Wohnmobil oder Wohnwagen teilhaben ließen und so konnte ich einen besseren Einblick in diese doch sehr unterschiedlichen Reisearten gewinnen.
Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Reiseart stelle ich dir deshalb hier anhand der folgenden wichtigen Faktoren vor.
Wenn du wissen willst, wie ich es löse, die Vorteile von beiden Fahrzeugarten bzw. Reisestilen miteinander zu vereinen, lies bis zum Schluss!
Wohnwagen und Wohnmobil im Vergleich
Unter Wohnmobil fasse ich jeden motorisierten Wohnraum zusammen, also auch Vans, Busse, Overlander, kleine und große Wohnmobile. Kurz: jeder mobile Wohnraum, der einen Motor besitzt.
Unter Wohnwagen tummeln sich alle Gespanne. Also Fahrzeuge mitsamt ihren Anhängern, unabhängig davon, ob im Hänger bzw. Wohnwagen gewohnt wird oder dieser nur als zusätzlicher Lagerraum genutzt wird.
Dein Campingerlebnis
Welches Campingerlebnis ziehst du vor? Möchtest du viel in der Natur freistehen (d. h. keine offiziellen Campingplätze oder Stellplätze anfahren, sondern auch einfach mal am Strand, im Hafen oder im Wald morgens aufwachen) oder ziehst du den Komfort eines Campingplatzes vor?
Wohnmobil
In der Natur: Je nach Zielland ist es deutlich einfacher mit einem Wohnmobil geeignete Plätze zu finden. Häufig sind die Zufahrten zu schönen Plätzen wie abgelegenen Buchten noch für kleine oder geländegängigere Wohnmobile machbar und zudem wird das Wohnmobil wesentlich häufiger beim Freistehen geduldet, weil man es ganz easy parken kann.
Auf dem Campingplatz: Hier bist du an gut gelegene Campingplätze gebunden, wenn du nicht für jeden Ausflug dein Fahrzeug abfahrbereit machen willst. Mit deinem Wohnmobil fährst du Sehenswürdigkeiten häufig direkt an und bist nicht selten auf der Suche nach einem Parkplatz, der auch groß genug für dein Wohnmobil ist. Enge Innenstädte treiben dir die Schweißperlen auf die Stirn.
Wohnwagen
In der Natur: Das Abkoppeln des Wohnwagens auf einem Parkplatz oder öffentlichen Freifläche wird vielerorts schon als „Campingverhalten“ gewertet, was ein bloßes „Parken“ überschreitet und als das verbotene Wildcamping gewertet wird. Insbesondere im westlichen (Süd-)europa wird es hier schnell brenzlig und Wohnwagen werden nicht selten sogar von der Nutzung offizieller Wohnmobilstellplätze ausgeschlossen. In Osteuropa hingegen sehe ich vermehrt Wohnwägen, die auch überall, wo sie hinkommen, abgestellt werden.
Zufahrtsstraßen zu schönen Plätzen in der Natur können für lange Gespanne allerdings nicht selten problematisch werden.
Auf dem Campingplatz: Mit dem Wohnwagen auf dem Campingplatz bist du maximal mobil, weil du dein Zugfahrzeug für Tagesausflüge nutzt, während dein Haus auf Rädern sicher auf dem Campingplatz auf dich wartet.
Wenn dir wichtig ist, morgens am Strand aufzuwachen und abends zum Wellenrauschen einzuschlafen und immer alles dabei zu haben, mag das Womo besser zu dir passen. Dafür nimmst du bei größeren Fahrzeugen Parkplatzsuche oder öffentliche Verkehrsmittel in gerne in Kauf.
Mit dem Wowa ist freistehen in der Natur natürlich auch nicht gänzlich ausgeschlossen. Manche Familien berichten durchaus, dass sie viel freistehen die meisten treffe ich allerdings auf Campingplätzen an.
Im Vergleich zu meinen bisherigen Erfahrungen, insbesondere was die Zustände, die Breite, die engen Kurven einiger Straßen in diversen Ländern und die Wendemöglichkeiten betrifft, würde mich ein Wowa deutlich mehr ins Schwitzen bringen, wenn ich da so an die bisherigen Spots denke, die wir mit unserem Womo erreicht haben.
In Städten hingegen wünsche ich mir so dann und wann schon ein kleines extra Fahrzeug, das mir all die Nachteile des großen Wohnmobils in der Stadt erleichtert.
Wie flexibel & spontan bist du auf Reisen? Magst du mal eben deine Route wechseln und lässt dich gern von Ort zu Ort treiben? Oder magst du lieber wissen, was dich vor Ort erwartet, ob du allen Komfort vorfinden wirst und einfach nur noch genießen kannst?
Wohnmobil
Flexibel: Ich liebe es meine Route nicht zu planen, sondern grob jeden Tag neu entscheiden zu können, wohin es gehen soll. So bleibe ich spontan und ändere den Weg, wie es gefällt.
Lange Fahrten: Mit Kindern im Fahrzeug kann ein Stau oder ein anderes unvorhergesehnes Ereignis schnell zur Belastungsprobe werden. Der Camper bietet dir die Möglichkeit, deine Fahrten an die Bedürfnisse deiner Kinder noch einfacher anzupassen. Lange Fahrten sind meist aber nicht notwendig.
Ver- & Entsorgung: Bist du mit Campervan oder Womo nicht auf offiziellen Plätzen unterwegs, bist du darauf angewiesen, die Ver- und Entsorgung trotzdem zu erledigen. Dafür benötigen wir etwas mehr Planung, d. h. wir erledigen Einkäufe, die Wasserversorgung und Müllentsorgung an einem Tag, an dem wir sowieso fahren, so dass keine extra Touren nötig sind.
Ausflüge in Innenstädte: Für Ausflüge in Innenstädte sind wir auf bereitstehende Parkmöglichkeiten angewiesen, die nicht immer vorhanden sind oder parken außerhalb und nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel oder Dienste wie Uber & Bolt.
Wohnwagen
Flexibel: Mit Wohnwagen ist eine zumindest grobe Routenplanung sinnvoll, damit du auch sichergehen kannst, dass du an deinem Ziel auch sein darfst. Das ist i. d. R. ein Campingplatz, warum die meisten uns bekannten Reisefamilien mit Wohnwagen häufiger Campingplätze anfahren.
Lange Fahrten: Mit Kindern können diese Fahrten mit Wohnwagen zur Zerreißprobe werden. Du bist drauf angewiesen, dein Ziel zu erreichen und bist möglicherweise weniger spontan in ungeplanten Situationen.
Ver- & Entsorgung: Auf Campingplätzen bist du jederzeit versorgt. Du musst nicht erst alles „abfahrbereit“ machen, sondern hüpfst nur schnell in dein Zugfahrzeug und saust zum nächsten Markt. Dein Wowa ist auf dem Campingplatz meist an Wasser und Strom angeschlossen – zusätzlich uz den vorhandenen Sanitätanlagen. In der Natur wirst du deinen Anhänger jedoch oftmals „pimpen“ müssen, weil viele Wohnwägen ab Werk noch weniger auf den autarken Betrieb eingestellt sind als Womos. Möglicherweise sind Wassertanks, Solaranlagen etc. nachzurüsten.
Ausflüge in Innenstädte: Du bist bestens vorbereitet für Tagesausflüge an schöne Orte. Einfach abkoppeln, Wowa am Campingplatz stehen lassen und mit dem Zugfahrzeug losdüsen. So kommst du auch an Orte, die großen, schweren Womos verwehrt sind. Heimfahren musst du abends leider trotzdem.
Autarkie
Ist dir die größtmögliche Autarkie sehr wichtig, weil du viel in der Natur freistehen möchtest, so kannst du dir sowohl das Womo als auch den Wowa entsprechend ausbauen.
Zu Autarkie zählen für mich Wassertanks, Stromerzeugung (bei mir durch Solar), evtl. Gastanks/-flaschen oder auch Toilette und Duschmöglichkeit. Je nachdem, wo du schaust und wie groß dein Budget ist, findest du mehr Autarkie in Campern als in Anhängern. Wohnwagen werden (nicht immer, aber oft) zum Campen auf dem Campingplatz hergestellt, an denen es bereits Sanitäranlagen, Strom und Wasser gibt, weshalb sie nicht oder nur in Teilen damit selbst ausgestattet sind, dafür aber i. d. R. mit Festbetten, so dass nur selten umgebaut werden muss.
Auch das Gewicht spielt hier mit rein: Große Wassertanks zum langen Freistehen überanspruchen möglicherweise die Anhängelast deines Fahrzeugs. Auch für die Fahrsicherheit ist es enorm wichtig, dass die Gewichtsverteilung im Wohnwagen passt. Natürlich kann überall nachgerüstet werden, ist aber auch eine Frage der Kosten.
Kosten
Wieviel Geld hast du zur Verfügung? Auch wenn es Camper in fast allen Preisklassen gibt, so liegen die Anschaffungskosten bei ihnen im Vergleich oft höher als bei Wohnwägen.
Aber gerade gebrauchte Fahrzeuge findet man zu einem relativ guten Preis (z. B. bei campertrader.de). Natürlich ist beim Kauf so einiges zu beachten, was ebenso für Wowas gilt. Ein preisliches Limit nach oben gibt es natürlich nicht, wobei teurer hier keinesfalls besser bedeutet!
Entscheidest du dich für einen kostengünstigeren Wohnwagen, achte unbedingt darauf, dass dein Zugfahrzeug die nötige Zugkraft hat und die Anhängelast nicht überschritten wird.
Laufende Kosten hängen damit zusammen, ob freistehen für dich interessant ist oder nicht. Wartung, HU, Versicherungen und Reparaturen fallen sowohl bei Womos, als auch Wohnwagengespannen (dein Zugfahrzeug nicht vergessen!) an.
Wer den Campingplatz vorzieht, muss hier mit deutlich mehr Kosten rechnen. Insbesondere in der Hauptsaison kann man auch direkt in ein Hotel einchecken ohne großartigen Preisunterschied. Besuchst du gerne Campingplätze, achte besonders auf Rabatte, wenn du einen ganzen Monat am Stück dort sein magst oder nutze die CampingCard ACSI (keine bezahlte Werbung).
Was sich für dich aus kostentechnischen Gründen lohnt, kannst nur du selbst entscheiden, denn es hängt sehr von deinem bevorzugten Reisestil ab.
Führerschein
Wer nicht gerade noch einen der alten Führerscheine besitzt, kommt kaum um einen neuen oder einen Zusatz drum herum. Warum?
Seit Einführung der neuen Führerscheinklassen (A, B, C usw.) und dem damit einhergegangenen Herabsetzen der zulässigen Tonnenbeschränkung von 7,5t auf 3,5t, begannen Wohnmobilhersteller ihre Fahrzeuge mit einem Leergewicht(!) von oftmals 2,8 bis 3,4t knapp unter dieser Grenze herzustellen.
Warum das Ganze? Dies sollte den Absatz stabil halten, damit jeder Durchschnittsmensch auch weiterhin ein Wohnmobil fahren darf. Die neuen Fahrzeuge sind daher ultra leicht (und daher nicht unbedingt langlebig) gebaut. Trotz allem fehlen oft nur wenige hundert Kilo bis die Gewichtsgrenze von 3,5t geknackt wird.
Gerade größere Familien, die womöglich mehr Platz benötigen und mehr zu verstauen haben, kommen bei einem regulären Wohnmobil mit einer Zuladung von 100kg bis 700kg nicht aus! Grob geschätzt rechne ich mit einer Zuladung von mindestens 1 Tonne für eine mittelgroße Familie, die länger als nur 2-3 Wochen im Jahr mit dem Womo unterwegs ist. Mit einem selbstausgebauten Van sieht das ganze wieder anders aus, weil hier oftmals ein anderes Leergewicht vorliegt.
Überprüfe daher gut, ob du mit deiner jetzigen Fahrerlaubnis ein deutlich schwereres Womo oder Gespann fahren darfst. Eventuell muss auf B96 oder BE für Wohnwägen oder C1, C oder C1E, CE für Wohnmobile und Kombinationen aus beiden aufgestockt werden. Das ist wiederum mit Kosten und Zeit verbunden.
Sicherheit
Bisher habe ich mich in noch keinem Land unsicher gefühlt. Das vorweg.
Sicherheit, insbesondere, wenn wir das Fahrzeug verlassen, ist aber auch bei uns ein Thema, denn das Risiko eingehen, das nach einem schönen Ausflug alle Wertsachen verschwunden sind oder gar unser gesamtes Heim, gehen wir nicht ein.
Planst du auf Campingplätzen zu stehen, scheint mir die Lage auf Privatgelände deutlich sicherer in Bezug auf mögliche Einbrüche als beim Freistehen.
Wir lassen unser Womo beim Freistehen nicht oft ganz alleine, da wir uns meist nur in Fußweite entfernen oder mindestens einer (die Person, die grad arbeiten muss) sowieso am Womo bleibt.
Weitere Sicherheitsvorkehrungen solltest du aber in jedem Fall treffen, egal, wie deine Wahl ausfällt.
Die Entscheidung
Um zu einer guten Entscheidung für dich und deine Familie zu kommen, musst du erstmal entscheiden, wie du reisen magst. Mehr Unabhängigkeit, mehr Autarkie, mehr Komfort, mehr Sicherheit? Du kannst alles bekommen, sowohl mit Womo als auch mit Gespann, wirst aber hier und da an die Grenzen des jeweiligen Fahrzeugtyps und deinen persönlichen finanziellen wie auch zeitlichen Verhältnisse stoßen.
Grundsätzlich behaupte ich, dass ein Wohnmobil sich besser für individuelle Reisen, in verschiedenste Regionen mit insgesamt weiterer Entfernung eignet, wohingegen ein Wohnwagen dann zum Einsatz kommt, wenn längere Aufenthalte an einem Ort geplant sind.
Unsere Entscheidung von 2019 für unser Wohnmobil haben wir auf jeden Fall zu keinem Zeitpunkt bereut, auch wenn wir hin und wieder die Vorteile eines Wohnwagens vermissen. Aus diesem und auch einigen anderen Gründen, haben wir uns für einen zusätzlichen Van entschieden, den wir aktuell über campertrader.de suchen. So ersparen wir uns lästige Parkplatzsuchen für unser großes Wohnmobil und müssen auch an schönen Orten in der Natur nicht alles zusammenpacken, weil uns die Bananen ausgegangen sind ;).
Bei Campertrader musst du dich nicht durch massenhaft falsch inserierte Fahrzeuge scrollen, sondern findest oftmals individuell ausgebaute Vans und Camper in deiner Umgebung, die du sogar nach für Campervans relevante Faktoren filtern kannst!
„Wir lieben es ganz spontan von A nach B zu fahren und dafür eignet sich ein Wohnmobil nach unserer Meinung besser. Außerdem finde ich es total praktisch, nur kurz anzuhalten um z. B. auf Toilette zu gehen oder etwas zu essen oder zu trinken zu holen. Alles ist dabei und vor allem griffbereit.“ – Lisa & Eugen
„Wir hatten früher einen alten LT und sind damit in jeder freien Minute mit den Kindern unterwegs gewesen. Die ewig lange Zeit für Umbau und Aufräumen, bevor man eben noch mal eine Pizza essen oder was besorgen fahren konnte, während gegenüber die Wohnwagenfamilie lässig aus ihrem Chaos ins Auto hüpfte und einfach rausfuhr, war es uns einfach nicht wert. Zudem wussten wir, wie es sich anfühlt, mit dickem Auto schweißgebadet durch kleine Gässchen zu manövrieren. Außerdem geht im Wohnwagen natürlich kein Platz für Fahrerkabine verloren, unser Fiat Ducato bietet aber zusätzlich massig Stauraum. Für uns ist es die perfekte Kombi.“ – Bine & Micha
„Wir können mit dem Wohnmobil überall parken und frei stehen. Überall da, wo campen verboten ist, parken wir halt nur. Die Rangiermöglichkeiten sind viel besser als mit einem Wohnwagen, auch mit unserem 8,2m langem Fahrzeug. Wir haben mehr Stauraum im Wohnmobil und einen größeren Wasserspeicher und nur einen großen Raum für alles, auch die thermische Hülle ist geschlossen, was wir besser finden. Wir haben beides ausprobiert und uns gefällt das Reisen im Womo viel, viel besser!“ – Nicole & Robert
Zitate aus meinem eBook „Weltreise mit Familie – Zwischen Freiheit und Finanzamt – Ein Wegweiser durch den Behördendschungel“.
Ortsunabhängig arbeiten mit dem Ziel Arbeitsstunden zu verkürzen bis hin zum passivem Einkommen – das ist unser Weg. Hier stelle ich dir fünf Möglichkeiten vor ortsunabhängig Einkommen aufzubauen. Vielleicht ist ja auch für dich die passende Idee dabei?
Mann, wie mich das genervt hat, wenn Marc morgens um 6 Uhr schon das Haus verließ und abends um 19 Uhr erst wieder zur Tür herein kam. Das war eine wirklich doofe Zeit für uns (damals nur) drei. Eine junge Familie und den ganzen Tag zerrissen.
Unsere Tochter und Marc hatten leichte Probleme eine tiefe, gute Bindung aufzubauen, weil sie sich ja nur am Wochenende zu Gesicht bekamen. Marc hat leider viel verpasst in den ersten Monaten und Jahren als Vater. Sein Alltag unterschied sich einfach enorm von meinem Alltag und auch das belastete unsere Beziehung. Uns wurde klar, dass es so nicht weitergehen kann und wir dringend was ändern müssen.
Drei Stunden pro Tag nahmen alleine schon die Fahrtwege zur Arbeit und zurück in Anspruch. Plus die üblichen 8 Stunden Arbeit, eine Stunde Mittagspause und der Tag ist rum. Kein Mensch, der gerne Zeit mit seinen Kindern verbringt, kann mir erzählen, dass das so passt. Gemeinsam in den Tag starten, ohne Zeitdruck und Busfahrplan oder morgendlichen Staus auf den Straßen, das wollten wir.
Marc arbeitete zu dem Zeitpunkt in einer Agentur in Köln als Mediengestalter und setzte dann alles auf eine Karte. Er beschloss ein winkendes Jobangebot nur anzunehmen, wenn er im HomeOffice arbeiten darf. Und tatsächlich ließ sich die Firma darauf ein und wir verbrachten die nächsten vier Jahre unserer Lebenszeit mit mehr Familienzeit als zuvor. Zum ersten Mal war ortsunabhängig arbeiten für uns möglich geworden. Und so leicht!
Nun ist das aber noch nicht das Ende unserer Geschichte. Nicht jeder Mensch hat einen Job, der sich ganz easy ins HomeOffice verlegen lässt. Nicht jeder Mensch hat Lust dabei trotzdem weiter „9 to 5“ zu arbeiten. Wir auch nicht. Lebenszeit gegen Geld eintauschen. Das kann also noch nicht das gesamte Geheimnis sein, um ortsunabhängig arbeiten zu können mit dem Ziel auch tatsächlich weniger zu arbeiten oder gar ein passives Einkommen aufzubauen. Wir hatten bis dato ja nur die Fahrtwege abgeschafft. Da muss doch noch mehr gehen…
Ortsunabhängig arbeiten – ein Geheimnis?
Welches Geheimnis eigentlich? Nicht selten entwickeln sich in den sozialen Netzwerken Diskussionen darum, dass man, um ortsunabhängig arbeiten zu können, etwas spezielles gelernt haben müsse. Sämtliche Angebote aus dem Netz seien unseriös oder man könne schlichtweg nichts damit verdienen. Außerdem brauche man dazu einen Haufen Kohle vorweg, um notwendige Technik zu kaufen, spezielle Kenntnisse oder ein bereits gefülltes Bankkonto, um sich erstmal „einzukaufen“.
Auch nicht selten bekomme ich den Eindruck, dass auch ein gewisser Neid bei der Bewertung der Arbeit eine Rolle spielt. Es werden Berater, Coaches, Network Marketing Unternehmer, Investment Profis oder Ersteller von Videokursen oder ähnlichem belächelt für die Arbeit, die sie tun. So ohne Büro. Ohne Baustelle. Nicht mal ein Ladengeschäft. Kurz: Online arbeiten sei keine richtige Arbeit.
Wer trotzdem dran verdient, der drehe den armen, unbescholtenen Menschen Ware an, die sie nicht bräuchten, verkaufe ihnen Beratung zu Themen, die sie sich selbst anlesen könnten und ziehe ihnen generell die Kohle aus der Tasche. Ganz besonders denen, die in Not geraten sind.
Im selben Atemzug bezahlen diese Menschen ihren Bäcker für ihr Franzbrötchen oder ihre Semmel am Morgen, obwohl sie selber einen Backofen besitzen, den Architekten für seine Kenntnisse beim Hausbau und ihren Arzt, wenn sie gesundheitlich zu kämpfen haben.
Wo ist also diese seriöse Arbeit, die ortsunabhängig macht und zugleich den Aufbau eines passivem Einkommens ermöglicht? Wäre das alles so einfach, könnte das ja jeder, meinen sie.
Mit einigen dieser Vorurteile möchte ich aufräumen, andere werden sich (teilweise) bestätigen.
Ortsunabhängig arbeiten: Thinking outside the box
Für uns ist der Weg ortsunabhängig ein Passiveinkommen aufzubauen ein Prozess. Nichts, das von heute auf morgen stattfindet. Trotz allem haben wir es in der Hand. Das Tempo, die Zeit, die Menge. Alles definiert durch unseren persönlichen Einsatz. Nach vier Jahren HomeOffice im „9 to 5“-Job war uns auch das genug. Wir verwandelten das HomeOffice in unser OfficeOnWheels und machten uns 2019 mit unserem Wohnmobil auf, um – mittlerweile zu viert – die Welt zu erkunden. In der Vorbereitung gelang es uns noch einmal die Arbeitszeit von acht auf circa sechs Stunden täglich zu kappen.
Zusätzliche Standbeine, um auch in anderen Bereichen ortsunabhängig arbeiten zu können, wollten wir uns aufbauen und kamen lange nicht drauf, wie diese wohl aussehen könnten.
Auch fehlte mir die Abwechslung und berufliche Herausforderung nach mehreren Jahren als „Hausfrau und Mutter“. Wie es so schön heißt. Nicht, dass ich diesen 24/7-Job nicht wertschätze. Ganz im Gegenteil: Ich habe mich damals bewusst dazu entschieden, dass ich zuhause bleiben möchte und das hat sich bis heute nicht geändert. Ich will meine Kinder aufwachsen sehen und für sie da sein und trotzdem ein Einkommen haben und unabhängig sein. Gerade deshalb möchte ich ortsunabhängig arbeiten. Für mehr Zeit mit meinen Kindern und eine ausgeglichenere Mama für sie.
Finanzielle Abhängigkeit fühlt sich für mich nicht gut an. Klar, mir gehört alles zur Hälfte und Marc und ich haben auch keine Differenzen, was unsere Ausgaben betrifft. Marc betrachtet das Einkommen, das auf seinen Namen läuft, als unseres. Und trotzdem kann ein Flügelschlag eines Schmetterlings die Welt so verändern, dass dieses Einkommen wegfällt. Und Rente? Glaubt da noch wer dran?
Wie soll die Zukunft aussehen?
Haben wir als Familie genug Zeit zusammen im 9-5 Job? Nein.
Gibt es genug Zeit für mich und die Dinge, die ich gerne mag? Ebenfalls nope.
Erfüllt mich unser Leben, wie wir es aktuell leben? Kommt auf die Perspektive an.
Wie beantwortest du diese Fragen für dich?
Hast du genug Zeit, für das, was du gerne tust? Hast du das nötige Einkommen, um so zu leben, wie du es möchtest? Bist du erfüllt? Arbeitest du zwar noch gegen Lebenszeit, dafür schon ortsunabhängig? Und wie wünscht du dir, dass deine Antworten in fünf Jahren lauten? Was möchtest du konkret verändern in deinem Leben?
„Stepping onto a brand-new path is difficult, but not more difficult than remaining in a situation, which is not nurturing to the whole woman.“
Maya Angelou
Das passende Mindset
Da ist es wieder, dieses Wort. Mindset. Im selben Atemzug hören wir oft Personal Growth, Online Coach oder ähnliche Begriffe, mit denen wir in den sozialen Medien bombardiert werden.
Bleiben wir einfach mal beim Mindset. Denn das ist nicht mehr oder weniger als das, was du denkst. Was du über dich denkst, über andere oder ganz allgemein über’s Leben. Darin enthalten sind all deine negativen (und positiven) Glaubenssätze. Glaubenssätze sind Sätze, von denen du glaubst, dass sie wahr sind. Ohne sie je überprüft zu haben. Z. B.: „Ein warme Mahlzeit am Tag braucht der Mensch.“ oder aber auch „Das erreichen nur die anderen.“ oder „Ich hab nicht so ein Glück wie andere.“ Erkennst du dich hier?
Beliebig weiter kannst du das auf all deine Lebensbereiche übertragen und mal schauen, ob du auch dich begrenzende Gedanken („limitierende Glaubenssätze“) über dich selbst, deine Fähigkeiten oder deine Umwelt in dir trägst.
Ich jedenfalls habe so einige negative Glaubenssätze und habe in den letzten Jahren schon viele davon Stück für Stück gegen positive ausgetauscht. Viele lösen sich ganz von selbst durch die Erfahrungen, die ich sammeln darf auf unserer Reise. Ich glaube nicht mehr, dass nur andere Menschen ortsunabhängig arbeiten und online Geld verdienen können und ich dafür zu ungeeignet bin. Ich glaube nicht mehr, dass meine Fähigkeiten und Expertise auf gewissen Gebieten dafür nicht ausreichen.
Besser formuliert: Ich kann das auch. Die anderen sind auch nur Menschen. Egal wie erfolgreich sie auf ihrem Gebiet sind; alle sind nicht einfach super intelligent und mit einem Haufen Glück mehr gesegnet als ich.
Wer sind diese Menschen, die ortsunabhängig arbeiten und was unterscheidet sie von anderen?
Der größte Unterschied ist wohl: Sie sind Macher. Sie sind Menschen, die sich nicht von ihren negativen Glaubenssätzen leiten lassen, sondern diese in positive verwandeln und tatsächlich losgehen. Scheitern oder Fehler machen gehört zu ihrem Prozess genauso dazu, wie Erfolg. Mit dem Unterschied, dass sie wieder aufstehen und weitermachen, wenn etwas nicht sofort so funktioniert wie vorgestellt. Sie geben sich nicht geschlagen und reden in der Folge alles schlecht, was bei ihnen persönlich nicht funktioniert hat und deshalb auch bei anderen nicht funktionieren kann. Das Wissen, dass Geld (meist) nicht einfach vom Himmel fällt, haben sie alle gemein.
Besitzt du diese Qualitäten? Bist du bereit Neues zu lernen, Verantwortung für dich und dein Leben zu übernehmen und mit Spaß an deine Arbeit gehen? Stehst du wieder auf, wenn du fällst? Wagst du es, über den Tellerrand zu blicken und möglicherweise eine Freiheit zu entdecken, die du dir so nicht vorstellen kannst?
Genug mit dem Gesülze ;). Tausendmal habe ich solche oder ähnliche Fragen und Texte gelesen und doch nicht von alten Denkweisen ablassen können. Es hilft aber alles nichts. Nur wenn du bereit bist loszulegen, kannst du herausfinden, ob du es kannst. Tu es.
Ortsunabhängig Arbeit finden
Mach dich frei von dem Gedanken, dass du, um ortsunabhängig arbeiten zu können, dich irgendwo bewerben musst, eine Anstellung brauchst, eine spezielle Ausbildung nachweisen musst oder bereits so und so viele Jahre in diesem Gebiet tätig gewesen sein solltest. Du bist jetzt frei und machst jetzt deine eigenen Regeln.
Um herauszufinden, was zu dir passt, stelle dir die folgende Frage:
Was kann ich für andere tun? Welche meiner Fähigkeiten und Kenntnisse suchen andere Menschen? Welche habe ich überhaupt? Bleib‘ nicht auf dem Gebiet stehen, auf dem du eine Lehre, Ausbildung oder Studium absolviert hast. Denke weiter. Was macht dich aus, was kannst du gut, aber auch: Was würdest du gern können? Kannst du das auch ortsunabhängig machen?
Es geht um dich und trotzdem auch um andere. Es geht um andere und wie du ihnen einen Mehrwert durch deine Arbeit bieten kannst, den sie als deine Zielgruppe bereit sind, direkt oder indirekt zu entlohnen.
Hier findest du fünf Ideen, die wir teilweise selbst so umsetzen und die uns jetzt schon ein freies, unabhängiges Leben ermöglichen:
Ortsunabhängig arbeiten – 5 inspirierende Ideen
Planst du eine echte Selbstständigkeit mit der Möglichkeit des passiven Einkommens, startet alles mit deinem Thema: dein Wissen, dein Herzblut und das, was du mit der Welt teilen magst. Das muss nichts mit deinem erlernten Beruf zu tun haben, du kannst dich hier völlig frei auf alle stürzen, was dich fesselt und worüber du ununterbrochen reden könntest.
Ortsunabhängig arbeiten: Beratung / Coaching
Der einfachste Einstieg ist für viele die Beratung. Bist du auf einem bestimmten Gebiet sehr bewandert und wirst oft von anderen zu diesem Thema befragt? Es macht dir Spaß mit Menschen in Kontakt zu treten und zu sehen, wie andere mit deinen Tipps Erfolge feiern können? Nutze diese Expertise (und sei offen weiterhin Neues zu lernen) und hilf damit anderen. Du bist in der Gestaltung völlig frei. Aus dieser simplen Beratung kann im Laufe der Zeit auch weiteres entstehen: Erschaffe einmalig Videokurse und pflege die dadurch entstehenden Kontakte in einer Community oder biete 1:1 Beratung am Telefon oder per Zoom an. Hast du Nischenwissen (Wissen, das nicht viele haben, aber viele brauchen!), um so besser! First Step: Fang an!
Vorteil Du hast viele Wege offen vor dir, wie du deine Expertise einsetzen kannst. Deiner Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt. Wenn ein Weg sich für dich als Sackgasse erweist, kannst du einfach einen neuen wählen und deine Expertise auf ganz unterschiedliche Art in die Welt hinaustragen.
Nachteil Wenn du nicht sichtbar wirst, findet dich niemand und kann auch nicht von deinem tollen Angebot profitieren. Einen Großteil deiner Zeit wirst du anfangs dafür einsetzen müssen, Marketing zu betreiben und die Menschen auf dich aufmerksam machen. Dies kann mit weiteren Kosten einhergehen, wenn du dir die dazu notwendigen Fähigkeiten nicht selbst aneignest. Doch das ist gar nicht so schwer.
Möchtest du mehr erfahren über über deine Möglichkeiten, trag dich gern in den Newsletter ein, in dem du auch über ortsunabhängiges Arbeiten informiert wirst.
Ortsunabhängig arbeiten: Bücher und anderes geistiges Eigentum
Nutze obige Expertise und veröffentliche eBooks oder „echte“ Bücher im Selbstverlag, einem anderen Verlag oder über Plattformen wie Amazon und Co. Auch ich habe diese Erfahrung gesucht und gefunden und ich muss sagen: Ja, es ist Arbeit, aber wer gerne schreibt, wie ich (was ich übrigens erst sehr spät so wirklich über mich herausfand, denn in der Schule hatte ich keine Freude daran), wird schnell Spaß daran finden, geistiges Eigentum zu erschaffen, dass dir auch noch Monate und Jahre nach der tatsächlichen Arbeit am Buch noch Einkommen generieren kann. Dies gilt übrigens für alle (digitalen) Produkte. Mein Buch findest du übrigens hier.
Vorteil Ein erstmal geschriebenes Buch ist ein wunderbares Gefühl. Mittlerweile ist sogar der Vertrieb über bekannte Plattformen leicht und (meist) bis zum ersten Verkauf kostenlos. Danach verdient natürlich die Plattform an deinen Verkäufen mit. Auf die Höhe deines Gewinns hast du aber durch Wahl der Plattform und Preis selber Einfluss. An einem einmal geschriebenen Buch kannst du jeden Monat neu verdienen.
Nachteil Die Arbeit hört nicht mit dem Tippen der letzten Zeile deines Buches auf. Wenn niemand von deinem Werk erfährt, wird es auch niemand kaufen. Du bist daher auf Marketing angewiesen. Dies kannst du aus den Händen geben oder aber selber machen. Zeit oder Geld kostet es jedenfalls immer.
Bedenke auch, dass dein Honorar pro Buch nicht unbedingt in der Größenkategorie ausfällt, wie du es dir anfangs ausmalst. Natürlich verdient die Plattform, über die du es vertreibst oder der Verlag, der es verlegt, bei jedem deiner Verkäufe mit.
Ortsunabhängig arbeiten: Affiliate Marketing
Auch hier nutzt du deinen Spaß am Schreiben und bist nichts anderes als eine Vermittlung von Informationen zu Produkten zwischen den Verkäufern und potenziellen Kunden. Entlohnt wirst du hier indirekt über Plattformen, die dich und den eigentlichen Verkäufer zusammenbringen. Für die Kunden entsteht hier kein erhöhter Preis aufgrund des Klickens eines sog. Affiliate-Links, den du auf deiner Website einpflegst.
Vorteil Theoretisch kannst du von jetzt auf gleich dein erstes Einkommen erzielen. Du musst, sofern du es richtig machst und auch die passenden Fähigkeiten besitzt, nicht warten bis endlich mal genug dabei rum kommt, um davon zu leben. Dein Verdienst ist an deine Leistung, nicht an deine Lebenszeit geknüpft und deshalb nach oben offen.
Nachteil Besitzt du nicht die notwenigen Fähigkeiten, um z.B. Webseiten zu erstellen, musst du dir diese erst aneignen. Das ist weiter nicht schlimm, kann aber mit Zeit- und/oder Kostenaufwand verbunden sein bis das erste eigene Einkommen entsteht. Du magst lernen wie das geht? Trag dich in der Vagabundenpost, meinem Newsletter, ein und du erfährst, wann es wieder einen Workshop zum Erstellen einer Website gibt!
Ortsunabhängig arbeiten: Investment
Du hast dir ein bisschen was zur Seite gelegt, das sich vermehren soll? Oder du möchtest „klein anfangen“ und diese kleinen Beträgen monatlich vergrößern? Wenn das dein Ziel ist und du Bock auf Finanzen und Investment hast, pack es an. Ob die viel beworbenen ETF’s noch was für dich sind, die wunderbaren Möglichkeiten mit P2P-Krediten dein Passiveinkommen aufzubauen verlocken oder aber Kryptowährungen – die Investment-Sparte gibt viel her. Auch in Bezug auf Risiko und Sicherheit gibt es einiges zu entdecken, das du bisher vielleicht nicht wusstest.
Vorteil Ortsunabhängig arbeiten auf diese Art braucht kein Marketing wie die obigen Ideen. Du musst als Person nicht sichtbar werden. Keine möglicherweise lästigen Social Media Kanäle wollen gefüttert werden. Kein Schreiben von Texten wie diesem hier. Eine hohe soziale Anerkennung auf diesem Sektor gibt’s gratis dazu, für die, die es brauchen.
Nachteil Wer schnell und gut verdienen will, steigt nicht mit kleinen Summen ins Geschäft ein. Eine gewisse Liquidität ist durchaus von Vorteil. Natürlich ist ein Aufbau auch mit anfänglichen kleinen Summen möglich, doch der Weg zu einem ausreichenden Passiveinkommen ist logischerweise länger. Um z.B. erfolgreich Trading im Krypto-Bereich zu betreiben, solltest du schon so einiges an Hintergrundwissen haben. Du hast Bock drauf, dann fang an dich in diese Thematik einzufuchsen. Du kannst alles lernen.
An dieser Stelle hole ich etwas aus, denn ich glaube, kaum eine Branche hat einen schlechteren Ruf als diese. Auch ich habe lange Zeit nur verächtlich die Augenbraue hochgezogen, wenn mir jemand (gefühlt aufdringlich in großen Worten) erzählte, wie schnell man damit reich wird. (Achtung: Ich bin in keinem Network und möchte dich auch nicht dazu hier einladen. Hier geht es um objektive Aufklärung.)
Schneeballsystem (Link zur Verbraucherzentrale) leuchtet da blinkend in grellen Neonbuchstaben in meinem Kopf. Und so kam es, dass ich dieses Thema jahrelang nicht mal mit der Kneifzange anfasste, weil ich einfach gar nicht mehr darüber wusste, als das, was ich glaubte zu wissen: Network Marketing ist das gleiche wie ein Schneeballsystem. Die älteren Mitglieder des Systems bereichern sich auf Kosten der Jüngeren und eigentlich kann man daran nichts verdienen, außer man belügt und betrügt und lockt Menschen, so wie man selbst angelockt wurde.
Doch halt! Ist das wirklich so? Ist das wieder einer meiner Glaubenssätze? Gibt es eventuell tiefgreifende Unterschiede? Warum halten sich diese Firmen teilweise über mehrere Jahrzehnte schon und scheinen vollkommen legal zu sein aus rechtlicher Sicht, wohingegen andere als illegale Schneeballsysteme enttarnt werden?
Tatsache: Sehr viele Network Marketing Firmen sind gar keine illegalen Schneeballsysteme, sondern vertreiben echte Produkte und bieten dabei denen, die es möchten, echte Verdienstmöglichkeiten.
Tatsache ist leider auch, dass viele Neueinsteiger veraltete Methoden anwenden, um Kunden zu werben, was dazu geführt hat, dass viele bei dem Wort Network Marketing nur noch zurecht entnervt die Augen rollen.
Vorteil Die Firmen mit gut durchdachten Vergütungssystemen (Das sind bei weitem nicht alle!) bilden Teams, in denen sich die Mitglieder gegenseitig helfen und damit der Firma und dem Produkt, um das es geht. Kein Ideenklau zum Nachteil am Arbeitsplatz, keine Intrigen unter Mitarbeitern, wenn’s um Beförderung geht, kein Druck „von oben“.
Du suchst dir deine Teamkolleg*innen größtenteils selber aus, entscheidest aber weiterhin frei über den Aufwand, der betrieben wird und die Zeit, die investiert wird. Und natürlich über den Weg, das „Wie“. Denn niemand zwingt dich Klinken zu putzen, Leuten auf den Sack zu gehen oder Kaltakquise am Telefon zu machen, die so ganz nebenbei sowieso verboten ist.
Nachteil Du wirst temporär soziale Anerkennung verlieren. Selbst liebe Freunde könnten dich für naiv und leichtsinnig halten. Das kann dazu führen, dass du dir selbst nicht mehr zutraust deine neue Aufgabe zu meistern.
Ein weitaus größerer Nachteil ist aus meiner Sicht die Abhängigkeit von dieser einen Firma (ähnlich einer Anstellung). Ändert sie ihren Vergütungsplan oder geht es der Firma wider Erwarten nicht gut, bist du deine ganze Arbeit und damit Einkommen möglicherweise von heute auf morgen los. Aus diesem Grund empfehle ich immer, sich nie nur auf dieses eine Standbein zu konzentrieren, sondern solch ein Produkt in dein eigenes Unternehmen einzubinden, in dem es lediglich ein Teil vom Ganzen ist, niemals aber alleine steht.
Was haben alle fünf oben erwähnten Möglichkeiten, um ortsunabhängig arbeiten zu können, gemeinsam?
Sie wollen getan werden. Egal, was man dir in der Werbung erzählt: Zurücklehnen und über Nacht reich werden durch ein passives Einkommen ohne je einen einzigen Finger gerührt zu haben, ist utopisch. Außer du erbst gut. 😉
Du investierst wie bei jeder anderen Art von Businessaufbau erstmal in dein eigenes Business, bevor etwas für dich herausspringt. Ob der Kauf von notwendiger Ausrüstung oder Programmen, der persönlichen Testung des Produkts, das du guten Gewissens weiter empfehlen kannst, der Investmentsumme, mit der du einsteigen willst, Hilfe im Aufbau deines Business durch andere Personen oder Firmen oder schlichtweg jede Menge deiner Zeit.
Im Übrigen trifft das nicht nur auf ortsunabhängig Arbeiten zu, sondern auch auf fast jede andere Art des Businessaufbaus. Mal sind es Materialkosten, häufig Werbekosten oder Ausbildungskosten.
Der Aufbau einer Website wird damit essentiell für dein Online Business. Seh‘ ich da eine Schweißperle auf deiner Stirn? Mir ging’s auch mal so… ich hatte nämlich rein gar keine Ahnung davon, wo man da anfängt und wo man wieder aufhört und wie das ganze mit der Technik überhaupt funktioniert und mit welcher Idee bitteschön?
Doch we’re here to help, denn:
Im Januar 2023 haben wir zum Ersten mal super erfolgreich unseren Zwischen Freiheit und FestanstellungWorkshop für 0,- € veranstaltet, in dem wir mit über 200 Teilnehmern eigene Websites aufgebaut haben!
Willst du erfahren, wann es wieder so weit ist, vertreib dir die Zeit mit der Vagabundenpost, in der du regelmäßig Wissenswertes & Neuigkeiten auch zum ortsunabhängigen Arbeiten erhältst und immer wieder kleine Guides, Checklisten oder Anleitungen. Gerade jetzt kannst du dir meine Online Business Roadmap sichern. Das ist dein Wegweiser durchs Online Business, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, so dass du immer weißt, wo du auf deiner Online Business Reise stehst und welche Schritte du möglicherweise noch nachholen willst.
Ich durchforste kilometerlang Suchergebnisse bei Google und Co. und frage mich erneut durch Gruppen in den sozialen Netzwerken. Wie – zur Hölle! – funktioniert eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz in Deutschland und wenn ich gar keine Betriebsstätte brauche?
Immerhin verlangen die Gewerbeämter bei der Gewerbeanmeldung online wie offline eine Meldebescheinigung. Ich will doch „nur ein bisschen Online Marketing“ anmelden… geht’s dir auch so?
Du willst eine gewerbliche (oder freiberufliche) Tätigkeit anmelden, aber für deinen Fall gibt’s kein Formular? Oder du willst dich und deine Familie aus Deutschland abmelden und auf Reisen gehen und dein Gewerbe behalten?
Müde, genervt und ausgelaugt lese ich immer wieder die Worte „Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz geht nicht“. (Und das bei durchaus namenhaften Menschen, die in ihren Blogs und Webseiten Pakete zu diversen Auswanderer-, Digitale Nomaden-, Perpetual Traveller-Themen verkaufen.)
Hm… wieso soll das nicht gehen? Das ist mir doch etwas zu knapp gefasst, denn ein Staat lässt sich doch nicht einfach so Steuergelder durch die Lappen gehen!
Wozu dient die Gewerbeanmeldung eigentlich?
Bei der Gewerbeanmeldung geht es u.a. darum, dass das Gewerbeamt regulierend eingreifen darf, wenn es um die Wahl der Tätigkeit geht. Denn es gibt Tätigkeiten, für die es Zulassungsbeschränkungen gibt, d.h. für die du bestimmte Fähigkeiten/Zertifikate nachweisen musst, um sie ausführen zu dürfen.
Neben diesem wichtigen Punkt, geht es aber auch darum, dass Gewerbesteuer erhoben werden kann. Gewerbesteuer fällt ab einem Betrag von 24.500 Euro Jahresgewinn bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften an.
Darf ich eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz in Deutschland machen?
Zuallererst findest du heraus, in welchem Land du steuerpflichtig bist.
Wenn die Antwort „Deutschland“ lautet, dann: Ja, du darfst eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz machen!
So einfach ist das. Und doch so schwer, denn das alleine hilft dir noch nicht bei hartnäckig abweisenden Behördenmitarbeitern, richtig?
Am Ende des Artikels habe ich dir noch eine Step-by-Step-Anleitung angefügt, damit du dir jetzt nicht alles merken musst.
Wann bist du in Deutschland steuerpflichtig?
Wenn du einen offiziellen Wohnsitz in Deutschland inne hast, dann ist die Steuerpflicht meist eindeutig. Bist du ohne Wohnsitz, kannst du trotzdem steuerpflichtig in Deutschland sein!
Zum Beispiel, weil du…
bei einer Firma festangestellt bist oder
eine freiberufliche/gewerbliche Tätigkeit für den deutschen Markt schon angemeldet hast oder
du Beziehungen zu Deutschland hast, die eine Steuerpflicht begünstigen
oder die Steuerpflicht begründet sich durch den Ehepartner bei gemeinsamer Veranlagung bereits für die jeweils andere Person.
Es gibt noch viele weitere Szenarien, die eine Steuerpflicht begründen. Nicht außer Acht lassen solltest du auch den § 2 des Außensteuergesetzes, das in einigen Fällen eine beschränkte Steuerpflicht über zehn Jahre vorsieht.
Im Zweifelsfall fragst du bei deinem Finanzamt nach, denn dies hat dir gegenüber eine Beratungspflicht und kann Auskunft über deine jetzige und zukünftige Steuerpflicht geben. Ist die Sache nicht eindeutig, kannst du dir auch anwaltliche Hilfe bei einem Anwalt für Steuerrecht holen.
Ohne Wohnsitz steuerpflichtig in Deutschland
Wenn du bereits ohne Wohnsitz bist, so hast du i.d.R. nach § 123 AO (Abgabenordnung) eine empfangsbevollmächtigte Person beim Finanzamt ernannt, sofern du unter die Steuerpflicht fällst. Über diese Person (z.B. Steuerberater, aber auch selber) kannst du weiterhin eine Steuererklärung einreichen. Dies ermöglicht auch deinem Arbeitgeber (bei Anstellung) die Auszahlung deines Gehalts.
Stehst du noch vor dem Abmelden aus Deutschland, so teilst du diese Person deinem zuständigen Finanzamt mit. Die Post an diese Person gilt als offiziell zugestellt, wenn sie dort eintrifft. Das kann ein Familienmitglied mit Wohnsitz sein, gute Freunde oder auch der Steuerberater.
Das macht das Finanzamt glücklich. Es hat eine offizielle Adresse bekommen und kann beruhigt durchatmen.
Übrigens kann auch hierdurch die Zuständigkeit geklärt sein. Im Nachhinein ist es aber auch möglich, dass sich die Zuständigkeit verändert und ein anderes Finanzamt deine Steuererklärung bearbeitet. Das hindert dich aber dennoch nicht daran, eine Tätigkeit beim Finanzamt bzw. Gewerbeamt der empfangsbevollmächtigten Person anzumelden.
Achtung bei Abmeldung deiner Privatadresse
Solltest du bereits ein Gewerbe auf deine Privatadresse angemeldet haben, so ist es durchaus ratsam vor der Abmeldung dieser Meldeadresse, die Änderung mit dem Gewerbe- und Finanzamt zu besprechen. Ansonsten kann es dazu kommen, dass dein Gewerbe abgemeldet wird, sobald du dich von deiner Privatadresse abmeldest.
Die Steuerpflicht in Deutschland steht fest. Welche Behörde ist für dich zuständig?
Handelt es sich bei deiner Tätigkeit um eine freiberufliche, so ist lediglich das Finanzamt für dich zuständig. Gehst du einer gewerblichen Tätigkeit nach, so wird die Gewerbeanmeldung notwendig und das Gewerbeamt kommt hinzu, d.h. du solltest mit beiden Ämtern vorweg kommunizieren, auch wenn sich sonst das Gewerbeamt um den Finanzamtkontakt kümmert!
Da das Finanzamt laut meiner Erfahrung oft lösungsorientierter arbeitet, wirst du eventuell mit weniger Schwierigkeiten konfrontiert werden. Aus diesem Grund widme ich mich im Folgenden der Anmeldung einer gewerblichen Tätigkeit. Nichtsdestotrotz findest du hier auch den entsprechenden Hinweise bei Problemen mit dem Finanzamt zur Anmeldung deiner freiberuflichen Tätigkeit.
Die Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz und ohne Betriebsstätte
Du rufst nun bei deinem zuständigen Gewerbeamt an und bekommt in vielen Fällen so in etwa diese Aussage:
„Möööp, eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz ist nicht möglich und überhaupt, wo soll denn die Betriebsstätte sein? Das sieht die Gewerbeordnung so aber nicht vor. Das geht nicht!“
– durchaus realistische Antwort der Mitarbeiter*innen im Gewerbeamt
Piiieeeep. Aufgelegt.
Kein Scherz, haargenau so erlebt. Um den Ruf der Mitarbeitenden aber nicht unnötig zu ruinieren, erwähne ich, dass nicht alle aufgelegt haben oder mir gegenüber laut wurden.
In anderen Bundesländern, in anderen Gewerbeämtern habe ich durchaus freundliche und interessierte Menschen für meine Fragen zur Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz vorgefunden. Leider dachten auch die meist, dass sie bei meinem Problem der Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz nicht weiterhelfen könnten.
Was kannst du machen, wenn das Gewerbeamt deine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz ablehnen will?
Jetzt hast du die Wahl: Sich ärgern, aufgeben oder lieber doch einen Schritt weiter gehen?
Hier der Tipp, auf den du gewartet hast (oder auch nicht):
Du wendest dich an die nächst höhere Instanz (und das ist nicht unbedingt die nächste Vorgesetzte des Menschen, den du grad am Telefon hattest!).
Das Bundesfinanzministerium gab mir den entscheidenen Tipp für mein Problem und erklärte, dass die jeweiligen Wirtschafts- und Finanzministerien der Länder weisungs- und entscheidungsbefugt sind.
Das bedeutet im Klartext für dich, dass sie – sofern sie die Steuerpflicht auf deiner Seite sehen – dir bei deinem Vorhaben weiterhelfen können, z. B. indem sie die zuständige Behörde anweisen deine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz möglich zu machen bzw. zu bearbeiten.
Doch ganz theoretisch ist das nicht mal notwendig. Du hast bereits deine Pflicht getan, wenn du die Gewerbeanmeldung für das Gewerbeamt und den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung für das Finanzamt wahrheitsgetreu ausgefüllt und übermittelt hast. Denn theoretisch du bist nur zur Mitteilung verpflichtet, wie das Finanzministerium mir ebenfalls mitteilte.
Schon bist du deiner Pflicht zur Anzeige einer Erwerbstätigkeit nach § 138 AO nachgekommen.
Denn du bist nicht nur steuerpflichtig in Deutschland. Nein nein… Du hast sogar das Recht auf freie Berufswahl laut § 12 des Grundgesetzes! Eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz – sofern sie nicht unter die Tätigkeiten fallen, die einer Erlaubnis oder Zulassung bedürfen, die du möglicherweise nicht hast – kann dir somit nicht verwehrt werden.
Wo liegt jetzt die Betriebsstätte bei einer Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz?
Bei der Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz deiner (meist online) Tätigkeit kannst du nun die Adresse deiner empfangsbevollmächtigten Person als Betriebsstätte angeben. Dies mag dem Gewerbeamt in vielen Fällen nicht gefallen, jedoch gibt es meinem aktuellen Kenntnisstand nach keine Definition, die eine Betriebsstätte an der Privatadresse eines Empfangsbevollmächtigten verbietet.
Sei dir bewusst, dass viele Gesetze, auch die Abgabenordnung (AO) aus dem Jahre 1977, aus einer Zeit stammen, in der das digitale Zeitalter noch nicht mal ansatzweise eingeläutet wurde und somit remote arbeiten, ortsunabhängig arbeiten oder wie auch immer wir das heute nennen, eher selten war.
Im § 12 AO zur Definition Betriebstätte* heißt es:
„Betriebstätte ist jede feste Geschäftseinrichtung oder Anlage, die der Tätigkeit eines Unternehmens dient. […]“
Da jedes Unternehmen eine Art Postannahmestelle hat, dient auch die Adresse der empfangsbevollmächtigten Person als diese und demnach direkt der Tätigkeit deines Unternehmens.
Schriftlich teilte mir sogar das zuständige Wirtschaftsministerium folgendes schriftlich mit:
„An die Betriebsstätte sind nicht allzu strenge Voraussetzungen zu stellen. Ein inländischer Wohnsitz ist für eine Gewerbeanmeldung nicht erforderlich.“
*Aus Gründen der Suchmaschinenoptimierung nutze ich sowohl die Schreibweise „Betriebsstätte“, da sie weiter verbreitet ist, als auch die eigentliche Schreibweise „Betriebstätte“.
Lass dich nicht einfach abwimmeln
Auch wenn dir Mitarbeiter des Gewerbeamts sagen, dass die GewO (Gewerbeordnung) eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz und Betriebsstätte nicht vorsieht, so ist diese Aussage so nicht in jedem Fall richtig.
Schau gerne in die GewO rein, dort wirst du keine Angaben oder Definitionen zur Betriebsstätte finden oder gar eine Wohnsitzpflicht zur Ausübung eines Gewerbes.
Dies gilt natürlich nicht in jedem Fall. Es kommt auf deine Tätigkeit an und ob diese kompatibel ist mit der Aussage, dass du keine Betriebsstätte benötigt (wenn du z. B. Lagerräume oder Verkaufsräume benötigst, trifft das nicht zu).
Diese Angaben gelten natürlich nur, wenn du
tatsächlich steuerpflichtig bist und
einer Tätigkeit nachgehst, die es dir erlaubt deine Dienstleistungen oder Produkte zu erbringen ohne an Räumlichkeiten gebunden zu sein.
Bitte wende dich im Zweifel- bzw. Einzelfall an einen Rechtsanwalt oder Steuerberater, denn dies hier kann und soll niemals eine Rechts- oder Steuerberatung ersetzen. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der obigen Informationen können wir zu keinem Zeitpunkt Gewähr übernehmen. Sieh sie viel eher als Hinweis, wohin du noch schauen kannst, als Denkanstoß oder Sammlung weiterer Handlungsmöglichkeiten.
Step-by-Step zu deiner Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz
Finde heraus, ob du in Deutschland steuerpflichtig bist oder sein kannst.
Wende dich an ein Gewerbeamt und höre, was sie zu deinem Vorhaben zu sagen haben. Stehen sie deine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz positiv gegenüber, dann Herzlichen Glückwunsch! 😀
Melde deine Tätigkeit selber (warte nicht drauf, dass es das Gewerbeamt tut!) dem zuständigen Finanzamt. Von ihm erhältst du deine Steuernummer.
Theoretisch musst du nichts weiter tun, denn du hast deine Pflicht getan. Praktisch ist es jedoch sehr sinnvoll, sich an die übergeordneten Instanzen wie Finanzministerium des jeweiligen Bundeslandes (für Probleme mit dem Finanzamt) und Wirtschaftsministerium des jeweiligen Bundeslandes (für Probleme mit dem Gewerbeamt), sollte eines der beiden Ämter nicht bereit sein, dein Anliegen zu bearbeiten.
Sei kein Bittsteller, denn auch du hast ein Recht auf freie Berufswahl, wenn du in Deutschland steuerpflichtig sein kannst. Auch dir muss eine Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz möglich gemacht werden, da es keine Pflicht zum Wohnsitz gibt.
Und jetzt ganz viel Erfolg bei deiner Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz!
Gewerbeanmeldung ohne Wohnsitz, aber wofür?
Du willst mehr Freiheit, mehr Unabhängigkeit und mehr Liebe für das, was du tust?
Du hast aber keine Ahnung, wie du das angehen sollst, wie du ortsunabhängig dein Business starten kannst, keine Idee womit und keine Lust auf Technik-Gefriemel?
In der Vagabundenpost bekommst du Wissenswertes und Neuigkeiten auch zum ortsunabhängigen Arbeiten. Gerade jetzt kannst du dir meine Online Business Roadmap sichern. Das ist dein Wegweiser durchs Online Business, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, so dass du immer weißt, wo du auf deiner Online Business Reise stehst und welche Schritte du möglicherweise noch nachholen willst.