Fehler beim Freistehen

7 Fehler, die du beim Freistehen unbedingt vermeiden solltest

Sep 8, 2023 | 1 Kommentar

Eines meiner liebsten Spektakel beim Freistehen (nicht verwechseln mit wildcampen wie die Herrschaften gleich) ist folgendes:

Nigelnagelneues Womo kommt irgendwo in der Walachei an (Fun Fact: Die Walachei liegt übrigens in Rumänien). Sie, Mitte 60, springt raus, holt die Auffahrkeile aus einer Seitenklappe und hilft ihrem Mann, ebenfalls zwischen 60 und 70 Jahre, mit wildem Gestikulieren beim Auffahren auf die Keile, weil in der verdammten Wildnis nun mal alles uneben ist. Mäusemist!

Dann wird aufgebaut: Stühle, Tisch und Grill.

Jetzt setzt man sich nur noch gemeinsam auf die Stühle und jeder schaut für Stunden in sein Smartphone. Schöner Urlaub, nicht?

Du planst Campingurlaub in Rumänien?

Und was daran könnte den beiden zum Verhängnis werden (außer dass sie stundenlang in ihre Telefone glotzen)?

Hier kommen die sieben Fehler, die du beim Freistehen (aber auch beim Wildcampen) unbedingt vermeiden solltest:

Fehler beim Freistehen No. 1: Dein Zeug (insbesondere über Nacht) draußen liegen lassen

Nicht nur, dass deine Keile ein eindeutiges Zeichen sind, dass du es dir an diesem Ort gemütlich machen willst und dein Aufenthalt an diesem Platz demnach nicht nur von kurzer Dauer sein soll (nämlich sehr wahrscheinlich über Nacht) – nope! Deine Keile und alles andere wie Klappstühle, Tische, Kinderspielsachen etc., das du neben oder unter deinem Camper, Womo oder Van lagerst, hindert dich auch am zügigen Wegfahren, wenn es sein muss.

Gründe, wieso du dich vor allem nachts gezwungen sehen könntest, wegzufahren, sind:

  • du wirst überfallen (ereignet sich besonders gern in den späten Abendstunden)
  • ein Notfall tritt ein und du musst schnell ins nächste Krankenhaus fahren (Wer Kinder hat, weiß, dass sowas auch immer abends passiert, ansonsten noch Bewusstlosigkeit, Herzinfarkt, you name it!)
  • Eine Gruppe anderer Menschen erklärt deinen Übernachtungsort zur Partyzone und dein Schlaf ist dir heilig (so wie mir meiner)
  • ein Tier (Bären, Wölfe, Schakale, Streuner etc.) wird angezogen und gefährdet sich möglicherweise selbst mit deinem Zeug

Der dritte Punkt ist bei uns definitiv schon mehrfach eingetreten und jedes Mal waren wir enorm froh, dass wir bereits a) in Fahrtrichtung geparkt haben und b) nicht erst noch raus mussten, um Dinge zu verstauen. Im Falle des ersten Punkts willst du vermutlich auch nicht erst noch den Weg frei machen müssen, oder?

Und tagsüber?

Wie du vielleicht weißt, ist das Wildcampen fast überall verboten. Wenn du es dennoch riskieren möchtest, in solchen Gegenden auch freizustehen (d.h. parken, nicht campen!), dann lass auch tagsüber alles drin und breite dich nicht aus, sonst wirst du schnell zum Wildcamper.

Bist du dir sicher, dass freistehen und wildcampen an deinem Ort geduldet wird, musst du zusätzlich abschätzen, ob mögliches „Campingverhalten“ andere Reisende mit in die Scheiße zieht, die möglicherweise mit dir zusammen verscheucht werden, obwohl sie offensichtlich nur geparkt haben.

Nur mit rücksichtsvollem Verhalten untereinander können wir die Situation, wie sie aktuell in Europa herrscht mit viel zu vielen Wohnmobilen, Campern und Vans für alle verbessern oder zumindest erträglicher machen.

Fehler beim Freistehen No. 2: Den Müll draußen ans Fahrzeug hängen

Das zieht Tiere an, die nachts deinen Müll stehlen und überall verteilen. Zudem können sie ihn verschlucken oder sich an scharfkantigem Müll verletzten. Verstreuter Müll zieht auch noch weitere Tiere an.

Fehler beim Freistehen No. 3: Feuer machen im Naturschutzgebiet

Auch wenn ein Lagerfeuer mega schön ist und die Nachbarn doch auch eins machen, ist das kein Grund in einem Naturschutzgebiet Bäume zu schlagen, aus dem Wald zu holen und zu verfeuern. Dass ich das hier überhaupt erwähnen muss, ist der absolute Wahnsinn. Leider schon viel zu oft erlebt.

Auch wenn du keinen Baum schlägst, sondern Holz vom Boden sammelst oder dich nicht in einem Naturschutzgebiet aufhältst, kann der Funkenflug mehr in Brand setzen als dir lieb ist.

wohnwagen oder wohnmobil - freistehen

Fehler beim Freistehen No. 4: Vegetation platt fahren

An die schönsten Orte führen nicht immer richtige Straßen. Manchmal musst du ein Stückchen querfeldein fahren. Achte dabei darauf, dass du nicht alles platt fährst oder dich nicht mit Absicht neben einen asphaltierten Platz stellst und dabei ohne Rücksicht auf Verluste deine Umgebung niederwalzt. In ihr wohnen viele Lebewesen, deren Zuhause du sonst auf dem Gewissen hast.

Fehler beim Freistehen No. 5: Deinen Fahrzeugzustand nicht checken

Verliert dein Fahrzeug Öl? Auch wenn’s nur ein paar Tropfen Öl sind: Sobald du davon weißt, solltest du ein Stück Pappe unterlegen, damit das Öl nicht ins Erdreich tropft. Egal was tropft, stell immer sicher, dass es deiner Umwelt nicht schadet (dazu zählt auch der Inhalt deines Abwassertanks, den du möglicherweise in deine Umwelt entlässt).

Fehler beim Freistehen No. 6: Aufenthaltsdauer übertreiben

Dehne deinen Aufenthalt nicht unnötig lang aus. Es gibt Orte, da sind drei Nächte schon zu lang. An anderen Orten solltest du nach spätestens sieben Tagen wieder fahren. Nur an ganz wenigen Orten stehst du länger, aber auch hier musst du es nicht übertreiben. 2-3 Monate an einem Platz sind sehr lang. Überleg dir gut, ob es absolut notwendig ist, dort mehr als diese Zeit zu verbringen.

Um herauszufinden, was an deinem Ort „zu lang“ ist und was angemessen, nimm alle Informationen, die du über diesen Ort hast und wäge sensibel dein Verhalten ab. Schadet es der Pflanzen- und Tierwelt, wenn du dort lange bleibst? Stören sich Anwohner am Freistehen? Nimmst du verstärkte Polizeiaktionen wahr? Gefährde nicht dich und alle anderen Reisenden mit der Dauer deines Aufenthalts.

So wird das Überwintern in Griechenland unvergesslich!

Fehler beim Freistehen No. 7: Spuren hinterlassen

Hinterlasse niemals Spuren deines Aufenthalts in der Natur. Nimm deinen Müll wieder mit und scheiß nicht alles voll, so wie es einige tun, sondern kümmere dich verantwortungsvoll um deine Hinterlassenschaften. Auch um dein Klopapier! Tust du ja sonst auch, ne? 😉

Bestenfalls verlässt du den Platz sauberer, als du ihn vorgefunden hast! Dazu einfach immer ein paar Mülltüten mehr im Gepäck haben.

Fazit

Puh… ich spüre den erhobenen Zeigefinger immer noch, du auch? 😀 Der gilt natürlich nur denen, die sich angesprochen fühlen. Nee Quark: Ich weiß ja, dass ich hier nur umweltbewusste Besucher habe. Die eine oder andere Erinnerung kann sicher trotzdem nicht schaden ;).

Fällt dir noch was ein, was definitiv zu vermeiden wäre? Schreibe es mir hier in die Kommentare und teile diesen Artikel gerne mit deinen Freunden.

Hanna

Hanna

Hanna, Mama von zwei freilernenden Wildfängen, reist seit 2019 Vollzeit mit ihrer Familie im Wohnmobil. Mit Blog, eBooks und Kursen hilft sie als Online Marketing Strategist anderen freiheitsliebenden Familien dabei, ihren eigenen Weg in die Unabhängigkeit zu finden.

VagabundenPost

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1 Kommentar

  1. Den Satz der Autorin, dass Freistehen in weniger begehrten Ländern leichter ist, möchte ich bestätigen und um weniger reglementierte Länder erweitern. Albanien hatte schon immer wenig offizielle Regeln und schafft im Zuge der Touristenwerbung sogar Regeln ab oder kontrolliert sie nicht. Im Gegensatz zu früher werden Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen bewusst nicht mehr kontrolliert, sogar 24 Stunden Parken überall in der Hauptstadt gibt keine Strafzettel mehr. Ich habe auch gestaunt…..

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