Ostern ohne Hefezopf ist doch wie Wohnmobil ohne Räder: Läuft nicht. (Dieses Rezept des Hefezopfs in vegan funktioniert auch in normalen Backöfen.)
Da wir keinen Backofen in unserer alten Mercedes-Benz Lady haben, hatten wir uns mental drauf eingestellt, dass wir Ostern im Camper ohne den heißgeliebten Hefezopf begehen müssen. Traurig, aber wahr.
Was wäre denn ein Frühling ohne Hefezopf, gefüllt mit eventuell Pflaumen oder Mandelstiften oder allem, was man sich ausmalen kann? Wie er noch dampfend aus dem Backofen kommt und seinen Platz in der Mitte des Tisches einnimmt.
Die original 1980er Jahre Ostertischdekoration – bestehend aus Kunststoffhäschen, Kunststofflämmchen und Kunststoffküken – meiner Eltern ist kaum wegzudenken, aber man tut besser daran, dies zu tun.
Abhilfe kam geschwind in Form eines Camping-Backofens, der einfach auf den Gasherd gestellt wird. Damit war unser veganer Hefezopf an Ostern gerettet!
Camping Backöfen im Vergleich
1. Ob es nun direkt die allseits beliebte Omnia* sein muss, bleibt wohl weiterhin Geschmacksache. Uns ist sie für uns vier gefräßige Mäuler eigentlich zu klein. Glücklicherweise hat Omnia nun eine größere Verwandte herausgebracht, die Maxiform*, die doppelt so viel Fassungsvermögen hat, um auch Familien satt zu kriegen.
2. Der Pardini* Gasbackofen hat dies schon vorher geschafft, kommt aber ohne weiteres Zubehör. Sogar ohne die Plattform, auf die Omnia und Home Fornetto setzen. Tatsächlich tut dies der Funktion keinen Abbruch. Auch mit dem Pardini habe ich Kuchen gebacken, der von unten nicht verkohlt war und zudem ein gutes Stück größer werden durfte als in der Original-Omnia.
3. Ebenso bietet der Home Fornetto* mit 28cm eine angenehme Größe, der sich mit seinen Griffen von der Omnia ebenso abhebt wie der Pardini. Er ist allerdings auch mit 24cm erhältlich. Anstelle der Silikonbackform kann die Form auch mit Backpapier ausgelegt oder einfach gut eingefettet werden.
Hast du gesundheitliche Bedenken wegen des Aluminums und Silikon?
Gleich nach dem Rezept für den veganen Hefezopf findest du mehr Informationen.
So original wie die Tischdeko noch heute ist, ist auch mein Rezept, das meine Mutter irgendwann in den 1970ern (?) aus einer Zeitschrift kopierte und in ihrem Rezepteordner abgeheftet hat. Die Veganisierung war ein Klacks und steht dem Original an nichts, auch nicht der Fluffigkeit des Hefezopfs, nach.
Aufgepasst: Ich habe hier zwei verschiedene Mengenangaben für den Hefezopf angegeben, jeweils für die Gasbacköfen mit größerem Volumen und für den etwas kleineren Original Omnia. Wer im normalem Backofen backt, nimmt die größere Portion.
Tatsächlich passt auch die Menge für die großen Modelle in den kleinen Omnia rein, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Teig dann von oben nicht so schön golden wird und mehr an Form verliert. Das Ergebnis könnt ihr aktuell auch auf den Fotos betrachten. Diese werde ich ersetzen, wenn ich ihn dieses Ostern erneut backe und dann noch einmal fotografiere.
Veganer Hefezopf mit Füllung nach Geschmack
Zutaten
Hefeteig für große Omnia, Pardini und Co.
500 g Mehl (Trocken-)Hefe 100 g Zucker (oder Ersatz wie Xucker, Dattelzucker) etwas Salz 100 g vegane Butter 1 Bio-Zitrone (Abrieb und Saft) 250 ml Pflanzenmilch
Füllung nach Wahl (Wähle 3)
100 g Backpflaumen 100 g Mandelstifte 100 g Rosinen 100 g Schokoaufstrich 100 g gehackte Haselnüsse 100 g Zimt & Zucker
Extras
2 EL Rum Puderzucker für Glasur Hagelzucker
Hefeteig für kleinere Form wie Original Omnia
350 g Mehl (Trocken-)Hefe 70 g Zucker (oder Ersatz wie Xucker, Dattelzucker) etwas Salz 70 g vegane Butter 0,5 – 1 Bio-Zitrone (Abrieb und Saft) 175 ml Pflanzenmilch
Füllung nach Wahl (Wähle 3)
70 g Backpflaumen 70 g Mandelstifte 70 g Rosinen 70 g Schokoaufstrich 70 g gehackte Haselnüsse 70 g Zimt & Zucker
Zubereitung
Schritt 1
Das Mehl der Wahl, die passende Menge Hefe (meist 1 Würfel Frischhefe oder 1 Päckchen Trockenhefe auf 500 g Mehl) mit Salz und Zucker gut vermengen.
Anschließend die Butter, die Pflanzenmilch (optional mit Rum) und dem Abrieb der Zitrone (den Saft aufheben) hinzugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Milch und Butter dürfen lauwarm sein, um dem Teig beim Gehen zu helfen, jedoch nicht heißer als 40 Grad Celsius.
Den Teig für den Hefezopf nun zugedeckt an einem warmen Plätzchen gehen lassen bis sich die Menge ungefähr verdoppelt hat. Das dauert circa 30 – 60 min. Erneut gut durchkneten und in drei Portionen aufteilen.
Für den Fall, dass die Hefe nicht aufgehen will, habe ich am Ende des Rezepts noch einen Trick auf Lager!
Schritt 2
Nun die drei gewählten Füllungen für den Hefezopf auf die drei Portionen Teig aufteilen. Mandelstifte, Haselnüsse und Rosinen können einfach eingearbeitet werden. Aus allen Portionen circa 40cm lange Rollen formen. Bei Wahl einer der anderen Füllungen, die jeweilige Teigrolle einfach rollen, denn diese wird erst nach dem Rollen gefüllt. Dazu diese Teigrolle der Länge nach bis zur Mitte mit einem scharfen Messer aufschneiden, die nun entstandene Tasche füllen und den Teig über der Füllung wieder schließen.
Für die Backpflaumenfüllung (mein Favorit!) diese fein würfeln und mit dem Zitronensaft der Bio-Zitrone mischen. Die Zimt & Zucker-Füllung den Zucker mit 1 TL Zimt und Pflanzenmilch vermengen. Tipp: Die gehackten Haselnüsse mit der Zimt & Zucker-Füllung vermengen.
Schritt 3
Aus den drei Teigrollen nun einen lockeren Zopf flechten und zu einem Ring legen. Die Teigenden ineinander stecken, so dass kein Anfang und kein Ende mehr sichtbar ist und ein Kranz entstanden ist. Den Kranz nun vorsichtig in die sehr gut gefettete (wenn du keinen Silikoneinsatz verwendest) Backform legen und den Hefezopf noch 30 min gehen lassen.
Tipp: Um den Hefezopf zum Frühstück zu genießen, den Teig einfach schon fertig geflochten am Abend zuvor zubereiten und über Nacht gut zugedeckt in den Kühlschrank stellen. Am Morgen ein warmes Plätzchen suchen, wo er 40min gehen darf, bevor es auf den Gasherd geht.
Schritt 4
Im Camping Backofen: Deckel drauf und für gut 5 Minuten bei höchster Gasflamme erhitzen und dann für weitere 35-40 Minuten auf kleinster Flamme durchbacken. Nach ca. 30 Minuten den Hefezopf mit Pflanzenmilch bestreichen. Für den goldenen Glanz kann einfach etwas Kurkuma in die Milch gemischt werden (was ihr hier auf dem Foto nicht seht :D).
Im Ofen: Bei 200 Grad 45 Minuten backen.
Den Hefezopf noch warm und duftend servieren.
Guten Appetit!
Die Hefe im Teig des Hefezopfs ist nicht aufgegangen, was tun?
Manchmal hat man es einfach nicht in der Hand. Vielleicht war die Frischhefe schon zu alt oder das Wasser doch einen kleinen Ticken zu heiß oder die Mengenverhältnisse passten nicht zueinander. Was auch immer den Hefezopf am Gehen hindert, einen weiteren Versuch gibt es!
Mit diesem Trick habe ich schon mehrmals nicht aufgehenden Hefeteig retten können:
Mische circa 100 ml Flüssigkeit (ich nehme Wasser für herzhaftes und Pflanzenmilch für süßes Gebäck) mit 1-2 EL Mehl und 1 TL Zucker und erwärme diese leicht. Mische dann eine weitere Packung Trockenhefe (oder Frischhefe, wenn wirklich frisch!) darunter. Die Mischung sollte nun etwas schäumen. Nun diese in den rohen, nicht gegangen Teig einkneten und noch so viel Mehl wie nötig dazu geben, um wieder einen glatten, nicht klebrigen Teig zu erhalten. Das Ganze nochmal an einem warmen Ort ruhen lassen bis es sich ungefähr verdoppelt (30-60min).
Ist die Nutzung von Omnia & Pardini & Home Fornetto gesundheitschädlich?
Anfangs hatte ich gesundheitliche Bedenken wegen des Aluminiums. Wer will das schon unfreiwillig beim Essen aufnehmen?! Die Aluminiumgefahr kann ich nicht ganz in die Ecke stellen, auch wenn es mittlerweile Studien gibt, die von Unbedenklichkeit sprechen. Aus diesem Grund verwende ich lieber hochwertiges Silikon. Auch hier kann es gesundheitliche Gefahren geben, allerdings ist es wichtig drauf zu achten, dass das Silikon getempert wurde, d.h. über einen längeren Zeitraum erhitzt, so dass die sich lösbaren Bestandteile rauslösen. Bei einem Billigprodukt, das nicht dieser Prozedur unterzogen wurde, könnt ihr einen chemischen Geruch nach der ersten Nutzung wahrnehmen.
Wer keine Silikonform zur Hand hat, kann auch die Form mit Backpapier auslegen.
Tipp: Das Tempern kannst du auch selbst nachholen: Die Form bei 200 Grad mindestens 4 Stunden in den Backofen stellen.
Ich knalle heulend den Kopf auf den Tisch. War das Ganze wirklich eine so gute Idee? Sobald ich eine Aufgabe unserer Reiseplanung abgehakt habe, kommen fünf neue dazu. Unser Alltag als Familie leidet in dieser Phase der Vorbereitung auf unser neues Leben als Reisefamilie doch erstmal ziemlich und ich will nicht nur einmal den Kopf in den Sand stecken. So viel gibt es zu bedenken, zu organisieren.
Wir haben uns im Februar 2019 (nach vielen Jahren des Liebäugelns) fest für unseren neuen Lebensstil entschieden. Im April ging es in die Umsetzung und im Juli 2019 sind wir gestartet. Alles war sehr spontan und das eine ergab sich aus dem anderen.
Da ich ein Mensch bin, der Listen liebt, war klar: eine Liste muss her! Du willst auch was zum Ausdrucken oder kurz durchgehen? Dann hab ich hier was für dich: Die Checkliste für deine Reiseplanung.
Die Reiseplanung muss doch auch einfacher gehen!?
Alles fängt mit einer simplen Aufgabe an: Setz dir ein Startdatum!
Dies ist wirklich der wichtigste Punkt! Warum? Ganz einfach: So hast du einen fixen Punkt in der Zukunft, auf den du hinarbeiten und an mit dem du deine Aufgaben durchstrukturierst. Du machst dir selber Beine und dein Traum wird dadurch erst tatsächlich Realität. Wie oft höre ich von Familien, die einfach nicht loskommen, weil noch so viel zu tun ist, das sie an einem Start hindert… gehörst du dazu?
Wann mit der Reiseplanung beginnen?
Wir und die meisten anderen Familien, die wir trafen, haben 3-6 Monate vor ihrem Reisestart mit der Planung begonnen. Hast du mehr Zeit, umso besser. Nutz die Zeit und schieb nichts vor dir her, was du schon erledigen kannst. Es wird schon kurz vor Reisebeginn stressig genug.
Hast du weniger Zeit? Keine Sorge, du wirst es trotzdem schaffen. Halte dich ran und schau, dass du dich bei der Reiseplanung trotzdem an den folgenden Punkten orientiert.
Reiseplanung: 6+ Monate vor Reisebeginn
Alles, was du spätestens sechs oder mehr Monate vor Reisebeginn anfangen solltest zu organisieren.
Beginne den Haushalt aufzulösen
Damit kann man einfach nicht früh genug anfangen. Wieviel sich angesammelt hat, merkt man häufig erst, wenn man versucht es wieder loszuwerden. Ob Verkauf, Verschenken, Wegwerfen, Einlagern – das ist euch überlassen. Hier findest du Tipps zur Haushaltsauflösung und unseren Weg ins Wohnmobil: Minimalismus und Marie Kondo? Haushaltsauflösung vor Weltreise
Kündige deine Wohnung / Suche Käufer oder Mieter fürs Haus
Check deinen Mietvertrag gründlich auf Mindestmietdauer und sonstige Klauseln. In der Regel hast du eine Kündigungsfrist von mindestens drei Monaten.
Hast du ein Eigenheim, so kümmere dich frühzeitig um Käufer oder Mieter, sofern du dein Haus als Kapitalanlage behalten willst. In dem Fall lohnt es sich auch, darüber nachzudenken, es von einer Wohnungsverwaltung verwalten zu lassen, damit du möglichst geringen Aufwand damit hast, wenn du nicht mehr im Lande bist.
Suche Lösungen für die Finanzierung deiner Reise bzw. deines neuen Lebenstils
Sprich mit deinem Arbeitgeber über ortsunabhängige Tätigkeiten oder informiere dich ausgiebig über Möglichkeiten des Geldverdienens von unterwegs. Total ideenlos? In meiner Rubrik „Arbeiten unterwegs“ wirst du bestimmt fündig.
Finanzamt, Familienkasse und Co.
Entscheide wie dein Steuerstatus in der Zukunft aussehen soll und leitet alles Erforderliche dafür in die Wege. Möchtest du weiterhin in Deutschland steuerpflichtig sein oder planst du eine Unternehmensgründung ganz woanders?
Zu diesen Entscheidungen zählt auch die Entscheidung, ob du dich aus Deutschland abmelden willst oder nicht. Wenn du dir nicht sicher bist, was eine Abmeldung so nach sich zieht, dann schau mal hier: Abmelden aus Deutschland – so geht’s richtig!
Wie das alles in Zusammenhang steht zu deinem Kindergeldanspruch und auch der Schulpflicht, erkläre ich dir in meinen eBooks: Zwischen Freiheit und Finanzamt.
Einreisebestimmungen, Visa für Mensch und Tier
Informiere dich schon früh während deiner Reiseplanung über Einreisebestimmungen und Visa für euch als Familie, dein Haustier und dein Fahrzeug und leite alles Nötige dafür in die Wege. Bedenke auch, dass deine Haustiere je nach Zielland bestimmte ärztliche Behandlungen benötigen oder bei Wiedereinreise in die EU z. B. eine Tollwuttiterbestimmung, um wieder problemlos in die EU einreisen zu können.
Versicherungen und Kündigungsfristen
Prüf deine Versicherungen und anderweitigen Verträge mit Sinn und Verstand und habe dabei die Kündigungsfristen im Kopf. Welche Versicherung benötigst du wirklich und ist sie auch noch im Ausland oder ohne Wohnsitz für dich verfügbar? Werde während dieser wichtigen Phase der Reiseplanung los, was dich belastet. Das befreit sooooo.
Kauf/Such dein fahrendes Zuhause oder buch deinen ersten Flug
Wie wirst du reisen? Willst du mit einem Camper reisen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um auf die Suche danach zu gehen. Wenn du ihn selber ausbauen willst, könnte die Zeit schon etwas knapp sein. Du bist dir noch nicht sicher, welche Art Fahrzeug für euch geeignet wäre?
Euch fehlt noch der passende Führerschein? Ab in die Fahrschule.
Auch den ersten Flug kannst du schon jetzt buchen und in diversen Flugsuchmaschinen günstige Flüge ergattern. Auch die Unterkunft für die ersten Nächte in deinem Zielland können jetzt schon gebucht werden.
Du bist mit der Reiseplanung noch nicht soweit? Verschiebt diesen Punkt in den nächsten Block. 😉
Medikamente? Kontaktlinsen? Zahnarzt?
Du benötigst regelmäßig Medikamente? Beratschlage dich mit deinem Arzt, ob es möglich ist, die Medikamente auf Vorrat verschrieben zu bekommen. Überprüfe, ob das jeweilige Medikament in deinem Zielland zugelassen und auch in den Apotheken erhältlich ist. Oft ist es auch so, dass vieles frei verkäuflich ist, wozu du in Deutschland ein Rezept benötigst und dazu kostet es nur einen Bruchteil von dem, was es in Deutschland kosten würde.
Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt in deiner Reiseplanung, um nochmal zum Zahnarzt, Augenarzt oder sonst wem zu gehen, damit du nicht gleich zu Beginn der Reise einen Ärztemarathon im Ausland vor dir hast.
Kindergarten und Schule
Dem Kindergarten kannst du frühzeitig von deinen Reiseplänen in Kenntnis setzen, denn dort ist man froh, wenn bekannt ist, ob ein Platz frei wird und nicht selten hast du auch hier eine Kündigungsfrist zu beachten.
Ob du dich jetzt schon mit eurer Schule auseinandersetzt, hängt ganz davon ab, ob du ohne Schulpflicht reisen oder die Kids beurlauben lassen willst von der Präsenzpflicht. Plane für den Antrag auf Beurlaubung gut Zeit ein und sprich frühzeitig mit Schulleitung und Lehrkraft über deine Reisepläne.
Alles, was du spätestens drei Monate vor Reisebeginn anfangen solltest zu organisieren.
Lagerraum organisieren
Gegenstände, die du definitiv behalten willst, aber nicht mitnehmen (Fotoalben, heiß geliebte Möbelstücke, Erbstücke, Fahrzeuge.. eben Dinge, die sich nicht einfach ersetzen lassen, von denen du dich aber unmöglich trennen möchtest), müssen einen Platz finden. Frag bei Familie oder Freunden, ob noch ein Plätzchen im Keller oder auf dem Dachboden zu ergattern ist. Falls nicht, schau dich nach Möglichkeiten um, Räume zu mieten, Fächer oder Container.
Wir selbst haben sehr günstig einen kleinen Lagerraum in einem unbewohnten Haus gemietet, das der Besitzer zu diesem Zweck in Teilen vermietet. Darin befinden sich noch eine Vespa in Einzelteilen, Erinnerungen, alte und massive Bauernschränke, die wir sehr gerne wieder irgendwann nutzen würden und die schon lange in der Familie vererbt wurden und jede Menge Spielzeug, das die Kids bei Deutschlandbesuchen austauschen.
Alle Dokumente auf den aktuellen Stand bringen
Denk an neue und lange gültige Reisepässe, eventuell beglaubigte Geburtsurkunden, auf jeden Fall aber an Kopien dieser, damit ihr euch nach einem Diebstahl noch recht gut in der örtlichen Botschaft ausweisen könnt.
Kreditkarten
Zur Reiseplanung gehört auch, dass du ein bis zwei Kreditkarten hast, damit du im Ausland relativ leicht bezahlen kannst, z. B. an Mautstellen oder bei Flug- und Unterkunftsbuchungen.
Reiseplanung: 1 Monat vor Reisebeginn
Alles, was du spätestens einen Monat vor Reisebeginn anfangen solltest zu organisieren.
Abschiedsfeier
Feiere mit deinen Freunden und Verwandten! Auch wenn die eine oder andere Träne fließen wird, der Abschied ist nicht für immer. Genießt das Zusammensein.
Die letzten Dinge einlagern / verkaufen / verschenken
Jetzt ist der Zeitpunkt deiner Reiseplanung gekommen, um die letzten Dinge in deinem vor kurzem gefundenen Lagerraum einzulagern, die du bisher noch benutzt hast.
In dieser Zeit sind die Kleinanzeigen noch immer dein bester Freund und du verkaufst und verschenkst noch immer deinen ganzen Kram. Ja, du schafft das!
Unterkunft für die letzten Tage in Deutschland
Organisiere euch eine Unterkunft für die letzten Tage vor Reisebeginn, sollte die Übergabe der Wohnung oder des Hauses nicht Hand in Hand gehen mit eurem Reisestart. Vielleicht nehmen euch Freunde oder Familie für 2-3 Nächte bei sich auf oder du findest eine Ferienwohnung, bevor euer Flug geht oder euer Wohnmobil bezugsfertig ist.
Reiseplanung: 1 Woche vor Reisebeginn
Alles, was du spätestens eine Woche vor Reisebeginn gemacht haben solltest.
Freunde und Familie
Auch ein wichtiger Punkt bei der Reiseplanung: Genieße nochmal bewusst das Zusammensein mit Freunden und Familie und lade sie ein, euch auf eurer Reise digital zu begleiten (sofern du das möchtest).
Wohnungsübergabe
Übergib deinem Vermieter, Mieter oder Käufer die Wohnräume und die Schlüssel und nimm Abschied von diesem Lebensabschnitt. Die Zukunft liegt vor euch!
Packen und einräumen
Die Rucksäcke oder Koffer sind gepackt, euer Wohnmobil, Van, Bus oder Laster ist vollständig eingerichtet und abfahrbereit.
Die Abmeldung
Nun ist erst der Zeitpunkt für eure Abmeldung beim Einwohnermeldeamt gekommen! Diese kannst du frühestens sieben Tage vor oder bis zu 14 Tage nach dem Auszug beim Meldeamt machen.
Und nun geht’s los. Deine ganz persönliche Reise in die Freiheit!
Ich hoffe, ich habe dir mit dieser Checkliste die Reiseplanung etwas vereinfacht. Wenn du sie gerne ausdrucken möchtest, um sir dir gut sichtbar in die Wohnung zu hängen, lade dir die Checkliste zum Abhaken gleich hier runter.
Gute Reise! Safe travels!
Hanna & die Vagabunden-Crew
Wie verlief deine Zeit vor der Abreise? Erzähl mir davon in den Kommentaren
Einfach drauf los fahren und am perfekten Fleck ankommen? Ich gebe zu, das kann schon mal passieren. Meistens jedoch bedarf es etwas mehr Planung und wie die bei uns aussieht, das verrate ich dir jetzt:
Unsere Kriterien für den perfekten Stellplatz
Auch wenn eine geile Aussicht mit perfektem Blick sicherlich auch in diese Liste gehört, gibt es noch weitere Kriterien, auf die wir – ganz besondere mit Kindern unterwegs – bei der Suche nach einem geeigneten Stellplatz achten. Nicht immer ist der Traumstrand unter Palmen auch der perfekte Platz für die Befriedung der unterschiedlichen Bedürfnisse innerhalb der Familie.
Entfernung und Sehenswürdigkeiten
Zuallererst entscheiden wir, wie weit und wie viel wir an diesem Fahrtag fahren oder welche Stadt oder Sehenswürdigkeit wir besuchen möchten. Anfangs machten wir den Fehler, dass wir unser Fahrziel nur schlicht nach Plätzen in Apps und Kommentaren aussuchten. Letztendlich stellten wir dann aber fest, dass wir auf diese Weise lediglich von schönem Platz zu Platz hetzten und wenig von der Umgebung, dem Land, den Menschen mitbekamen. So kam es, dass wir nun erst entscheiden, was wir sehen wollen oder wie weit wir an diesem Tag kommen müssen wollen und an das angelehnt, beginnt dann die Suche nach einem Stellplatz.
Wetter und Bodenbeschaffenheit
Stehen wir wie meistens frei mit unserem Wohnmobil, spielt auch das Wetter eine Rolle bei der Suche des geeigneten Stellplatzes.
Wir versuchen Plätze zu meiden, die sich bei Regen in Schlammbäder verwandeln und planen so – wenn möglich – vor, damit es keine bösen Überraschungen gibt.
In den verschiedenen Apps gibt es immer wieder Hinweise auf die Befahrbarkeit und diese nehmen wir bei entsprechender Wetterankündigung sehr ernst. Nichts macht weniger Spaß als mit weinenden Kindern im Schlamm zu stecken.
Zufahrt mit großem Wohnmobil
Unsere Maße sind mit unserem 7,5t Mutterschiff „Wendy“ durchaus nicht klein und so fallen einige tolle Spots für uns flach, die nur mit 4×4 Fahrzeugen zu erreichen sind oder eine Höhenbegrenzung haben, die unsere Höhe unterschreitet. Auch diese Informationen finden sich nicht selten in den Kommentarspalten einschlägiger Apps. Allerdings haben wir festgestellt, dass viele Warnungen auch gerne mal von Rentnern kommen, die so manche Strecke, die wir gut befahren können, für unbefahrbar halten, weil dünne Zweige ihr Wohnmobil zerkratzen könnten. Da sind wir wieder eher angstbefreit und nehmen so manche Schaukelei und Kontakt mit der Natur in Kauf. 😉
Stellplatz in der Stadt
Nicht immer treibt es uns in die Natur. Zwischendurch sagen wir auch zu einem entspannten Stadtbummel mit Eis oder Sightseeing in belebteren Gebieten nicht Nein!
Je nach Stadtgröße und Dauer unseres Aufenthalts, stehen wir dazu oftmals auf öffentlichen Parkplätzen. Ist es vom Parkplatz aus möglich, die Stadt zu Fuß zu erreichen, fühlen wir uns auch auf ganz normalen Parkplätzen sicher. Nutzen wir aber zum Beispiel ein Uber (günstige Taxi-Version) oder den ÖPNV, um den Tag in der Stadt zu verbringen, wissen wir unsere Wendy lieber in guten Händen auf einem offiziellen Stellplatz oder Campingplatz.
Ganz besonders bei Stadtbesuchen sind uns ein Spielplatz und Grünflächen in der unmittelbaren Nähe sehr wichtig. Da wir mit unserem Hund Marley reisen, muss auch für die Befriedigung von Hundebedürfnissen gesorgt sein und auch unsere Kids benötigen abends oft noch eine Runde Freilauf zum Lüften.
Absolute No-Gos bei der Suche nach einem Stellplatz
Neben den Dingen, die wir aktiv tun, um einen geeigneten Stellplatz zu finden, gibt es auch Dinge, die wir bewusst vermeiden. Welche das sind, erfährst du hier:
Raststätte als Stellplatz
Wir übernachten niemals auf Raststätten an Autobahnen. Zu oft hörten wir in der Vergangenheit von Einbrüchen in der Nacht, möglichem Einsatz von Gas für tiefen Schlaf und ähnlichen Erlebnissen. Mit Sicherheit kann das auch überall anders passieren, aber warum dieses Risiko eingehen, wenn wir stattdessen auch einfach nur runter von der Autobahn ins nächste Industrie- und Gewerbegebiet oder Dorf fahren können…!
Stellplatz an Straßen oder Klippen
Wir meiden Plätze, die an vielbefahrenen Straßen oder Klippen liegen. So geil die Aussicht an Klippen auch sein mag, mit kleinen Kindern und Hund ist es definitiv kein Spaß und höchstens für eine Nacht zu empfehlen.
Die Laune im Womo steigt und sinkt mit der Qualität des Stellplatzes und auch das durften wir mit der Zeit lernen. Irgendwann sind auch wir genervt, wenn wir ständig auf Autos achten müssen oder der Abgrund eine Sogwirkung auf Kids und Hund entwickelt.
Parkplätze beim Supermarkt in der warmen Jahreszeit
Ja, manchmal ist es schon verlockend nach einem anstrengenden Versorgungstag einfach vor dem Supermarkt oder Einkaufscenter stehen zu bleiben, in die Betten zu kriechen und die Weiterfahrt auf den nächsten Morgen zu verschieben. Bis 21 Uhr geht das meist auch ganz gut, doch dann sind Ohrenstöpsel angesagt. Parkplätze werden mit Vorliebe von Teenagern und anderen jungen Menschen in den Abendstunden angefahren, sei es um noch kurz vor Mitternacht den BMW in der daneben liegenden Waschanlage zu wienern, alle paar Minuten cruisend wieder aufzutauchen oder um den Kumpels das neuste Soundsystem vorzuführen. Gerne parkt man sich dazu auch direkt neben die Wohnmobile, damit auch wirklich alle was von diesem Besuch haben. 😀
Freitagnachmittags auf Stellplatzsuche
In von Campern vielbesuchten Ländern vermeiden wir die Stellplatzsuche nach dem perfekten Spot an Freitagnachmittagen. Zum Wochenende hin scheinen sich alle gern zu bewegen und die besten Spots sind dermaßen überfüllt, dass wir schon öfters erst nach vielen Stunden Fahrt und blank liegenden Nerven am drölften Platz eine Ecke für uns fanden. Wenn wir die Suche nach einem Stellplatz an Freitagen nicht vermeiden können, schrauben wir unsere Ansprüche enorm herunter, um solche Odysseen zu vermeiden.
Der allerwichtigste Hinweis für einen ungeeigneten Stellplatz…
…ist und bleibt nach unserer Ansicht aber das Bauchgefühl. Hat nur ein Familienmitglied ein ungutes Gefühl bei einem angefahrenen Stellplatz, so wird dieser gewechselt. Eine unfreiwillig durchgemachte Nacht mit wenig bis gar keinem Schlaf wegen permanentem Hundegebell, Musik oder einfach einem mulmigen Gefühl kann den Folgetag bei uns schon ziemlich stressen.
Wo wir unseren Stellplatz finden
Wir nutzen die mittlerweile sehr bekannte App Park4Night lediglich als Inspiration. In erster Linie schauen wir auf Google Maps nach möglichen Orten. Auch checken wir jeden P4N Spot bei Maps gegen, weil man mit der Satellitenansicht schon ’ne Menge mehr bzgl. der Tauglichkeit erkennen kann.
Lass dich auch nicht von negativen Kommentaren abschrecken. Manche werden extra gemacht, um zu viele Leute von schönen Spots fernzuhalten. Ein eigenes Bild machen ist da in vielerlei Hinsicht sinnvoll. Ganz besonders auch, was Zufahrtswege anbelangt. Für offizielle Wohnmobilstellplätze oder Campingplätze aber durchaus zu empfehlen, gerade bei Ver- und Entsorgungsfahrten.
Achtung: Offizielle Wohnmobilstellplätze sind nicht in ganz Europa selbstverständlich. Diese findest du meist nicht in den Balkanstaaten.
Tipp: Was uns aber immer wieder an schöne Orte führt, ist das Auge. Nach einiger Zeit im Wohnmobil haben wir einen Blick dafür entwickelt, welcher Ort für uns passend sein könnte. Ob aus dem Womofenster bei der Fahrt oder aber in der Satellitenansicht.
In unserem Alltag kommt es schon so manches Mal vor, dass der angefahrene Stellplatz so ganz anders ist, als vorgestellt. Sei es eine unmögliche Anfahrt, ein Wetterumschwung oder einfach auch mal Baupläne, die umgesetzt wurden. Aus diesem Grund haben wir im Hinterkopf immer eine Alternative, d.h. wir schauen nicht nach einem einzigen Platz, sondern immer nach mehreren Möglichkeiten in der näheren Umgebung, um auch sicher fündig zu werden.
Wenn mal alle angefahrenen Stellplätze absolut nichts für uns sind, gibt es noch den Joker für die eine Nacht: das Industrie- bzw. Gewerbegebiet.
Was jetzt absolut null romantisch klingt, ist aus unserer Sicht einer der sichersten Orte, um eine Notfallnacht zu verbringen und nicht im Dunkeln durch die Gegend zu tapsen. Industriegebiete sind nachts meistens leer, haben breite Parkplätze, sind beleuchtet, asphaltiert und es wohnen kaum Hunde dort, die nachts bellen. 😉
Doch stress dich nicht in die Suche rein. Manchmal hilft es einfach loszufahren und dann ganz flexibel nach einem Platz Ausschau zu halten. Ganz besonders mit Kindern auf langen Fahrten, mit denen Flexibilität ganz oben steht!
Jetzt hoffen wir, dass dir dieser Beitrag helfen konnte und freuen uns, wenn du deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren mit uns teilst. Wir sind gespannt, was du schon so erlebt hast!
Wenn du neu beim Thema Freilernen oder Homeschooling bist, dann wirst du vielleicht schon ab und zu über den Begriff Deschooling gestolpert sein und dich gefragt haben, was es genau damit auf sich hat. Vielleicht aber hast du auch noch nie was von Deschooling gehört.
Hier gibt’s jetzt die Aufklärung:
Was ist Deschooling?
Deschooling, das „Entschulen“, beschreibt im praktischen Sinne den mentalen Prozess, den ein Mensch durchläuft, wenn das gängige Schulsystem verlassen wird und nun als Freilerner (Unschooler) oder Homeschooler gelernt und gelebt wird.
Doch dieser Prozess betrifft nicht nur diesen einzelnen Menschen, sondern i.d.R. die gesamte Familie, die diesen Menschen begleitet, der nun außerhalb der Institution Schule leben wird.
Der Ursprung des Deschooling und Schulkritik
Der Begriff „Deschooling“ wurde vom Philosophen und Autor des Buches „Deschooling Society“* Ivan Illich geprägt. Das Buch erschien 1971 und entstand aus der 68er-Bewegung, die bereits begann das herrschende Schulsystem zu kritisieren. Andere frühe Kritiker des Schulsystems sind u.a. John Holt, Paul Goodman, Everett Reimer und Ian Lister, die wichtige Werke für alle Interessierten zu bieten haben, ebenso wie die heutigen Kritiker um die Stern-Familie (Arno, Bertrand und André Stern), John Taylor Gatto, sowie der Neurobiologe und Autor Gerald Hüther.
Die Kritik der damaligen Deschooler am Schulsystem ist heute aktueller denn je. Die Institution Schule vermittelt ungefähr so viel Bildung wie ein Pfarrer akkurater Ansprechpartner für Familien- und Eheberatung sein kann. Denn Vermittlung von Bildung ist gar nicht das vorrangige Ziel der Institution Schule, auch wenn dies als Daseinsberechtigung der Schule eingesetzt wird.
Zu erkennen ist dies recht simpel daran, dass vielerorts keine anderen Bildungswege neben der Schule selbst zugelassen werden und dies zu einer Monopolstellung der Institution Schule führt, die über weitere Bildungswege und Berechtigungen entscheidet.
Kinder werden ab einem bestimmten Alter der Indoktrination der Regierung, die grad an der Macht ist, ausgesetzt, ohne die Möglichkeit nach links und rechts zu blicken. Schule ist somit immer politisch. Die Mehrheit der Menschen, die sie durchlaufen, werden von ihr zu Menschen gemacht, die geführt werden müssen, während einige wenige ausgebildet werden, um diese zu führen.
Doch hier soll es nicht vorrangig um die Kritik am Schulsystem gehen. Bist du daran interessiert: Hier findest du unsere Gründe für’s Freilernen und so einige Kritikpunkte am Schulsystem des Autoren Ian Lister.
Weiter geht’s mit dem Deschooling heute:
Der Prozess des Deschooling heute
Heutzutage meint Deschooling in der Praxis den Prozess, der durchlaufen wird, wenn ein Mensch das klassische Schulsystem verlässt. Vom Schooling („beschult werden“) führt nur der Weg über das Deschooling („sich entschulen“) zum Unschooling (Freilernen) oder manch freiere Art des Homeschooling (Heimunterricht).
In der Praxis geht diese Phase des Übergangs oft mit vermeintlicher Strukturlosigkeit, Langeweile und Schwierigkeiten sich in die neue Situation einzugewöhnen einher. Das liegt daran, dass ein beschulter Mensch, der es von kleinauf an gewohnt war,
gesagt zu bekommen, was er zu tun hat,
dem ein Rahmen gesteckt wurde und
der nicht selber wählen durfte, womit er sich beschäftigt,
häufig anfangs von der neuen Freiheit überfordert ist.
Je nach Dauer der Beschulung, Alter des Menschen und Persönlichkeitstyp kann diese Phase von einigen Monaten über mehrere Jahre andauern.
Das Deschooling ist abgeschlossen, wenn der Mensch aus sich selbst heraus gelernt hat, sich eine eigene Struktur zu geben (die nicht mit den Ansichten anderer übereinstimmen müssen, was eine gute Struktur ist!), das schulische Denken verlernt hat und in der Lage ist, sich selbstbestimmt zu bilden.
Deschooling in der gesamten Familie
Deschooling betrifft allerdings nicht nur den (meist jungen) Menschen, der aus dem beschulten Leben ausbricht, sondern sein gesamtes Umfeld, insbesondere die engsten Bezugspersonen wie die eigene Familie.
Durchlaufen die Eltern nur in der Theorie diese Phase, also kritisieren sie eventuell das Schulsystem, zeigen aber nicht in ihrem Alltag, dass sie Vertrauen in ihren neuen Weg und ihre Kinder haben, so werden sie selbst zum häufigsten Fallensteller für ihre eigenen Kinder.
Wenn sich Eltern dazu entscheiden, dass ihre Kinder niemals eine Schule aus Zwang besuchen sollen, dann mögen diese Kinder den Prozess des Deschooling nicht nötig haben.
Die Eltern, die selbst noch beschult wurden, durchlaufen das Deschooling aber trotzdem, da auch sie erstmal Vertrauen in sich und ihre Entscheidung gewinnen müssen. Die neuen Freiheiten weit weg vom durchschnittlichen Familienalltag beschulter Familien müssen erst in ihren Familienalltag integriert werden, um ihren Kindern (und sich selbst!) das Umfeld zu erschaffen, das diese benötigen, um sich optimal zu entwickeln.
Eltern, die sich selbst noch im mentalen Prozess des Deschooling befinden, neigen dazu:
die Leistungen ihrer Kinder mit denen beschulter Kinder zu vergleichen (insbesondere in den ersten Jahren, wenn den Eltern oft Lesen, Schreiben, Rechnen von vorrangiger Wichtigkeit ist),
zu versuchen, dem Kind einen Weg vorzugeben, indem sie z. B. meinen zu wissen, was wichtig für das Kind zu wissen ist, wann es mal „mehr tun“ sollte,
mehr zu erklären, als vom Kind gefragt wird, was dazu führt, dass das Kind belehrt wird und in der Folge weniger fragt, weil es zu viele für es selbst irrelevante Informationen „um die Ohren gehauen“ bekommt,
sich selbst nicht für „gut genug“ zu halten und zweifeln deshalb, ob sie ihre Kinder optimal begleiten können.
Insbesondere der letzte Punkt erinnert mich an folgendes Zitat:
„Stelle nicht deine Fähigkeit in Frage, dein Kind zu begleiten. Stelle in Frage dein Kind in das selbe System zu stecken, das dich fühlen/glauben lässt, dass du unfähig bist dein Kind zu begleiten.“
Ich mag an dieser Stelle teaching mit begleiten und nicht mit unterrichten übersetzen, da wir als Freilerner eben nicht unterrichten. Dem Kern der Aussage tut dies aber keinen Abbruch.
Stellst du einen dieser Punkte bei dir fest (das tun wir wohl alle dann und wann mal), dann lass dich nicht davon entmutigen, sondern arbeite verstärkt an deinen Zielen und übe zu vertrauen. Vertrau dir selbst und vertrau deinen Kindern. Nichts einfacher (oder schwieriger) als das.
„Alles was ich in diesem Buch sage, kann in zwei Worten zusammengefasst werden:
Vertraut Kindern.
Nichts könnte einfacher oder schwieriger sein. Schwierig, weil wir, um unseren Kindern zu vertrauen, erst lernen müssen uns selbst zu vertrauen, obwohl die meisten von uns als Kinder lernten, dass man uns nicht trauen könne.“
Als selbst beschulter Mensch habe ich anfangs all die Dinge getan und gedacht, von denen du grad gelesen hast. Das fängt schon vor der Schulzeit an, wenn wir unsere Kinder insgeheim vergleichen, z. B. wenn es darum geht, wann ein Kind zu laufen beginnt oder sprechen lernt.
Was mir massiv geholfen hat, in diesen Prozess voranzukommen, war die Gründung meines eigenen Online Business. Ob jetzt online oder nicht, die Gründung eines Unternehmens ist immer Persönlichkeitsentwicklung und du kommst nur so weit, wie du bereit bist dich zu entwickeln.
Hier war ich plötzlich auf mich selbst gestellt. Niemand mehr, der mir sagte, was ich wann zu tun habe, was der richtige Weg ist und woher ich mein Wissen beziehen soll.
Indem ich diesen Schritt gegangen bin, lernte ich mich selbst wirklich zu strukturieren, selbstbestimmt zu lernen, was ich brauchte und verantwortungsvoll und überlegt meine Entscheidungen zu treffen.
Bist du daran interessiert, einen Weg zu finden, wie du das Leben als Freilernerfamilie finanzieren kannst, so dass du selbstständig und unabhängig von einem Ort Geld verdienen kannst?
Dann vertreib dir die Zeit mit der Vagabundenpost, in der du regelmäßig Wissenswertes & Neuigkeiten auch zum ortsunabhängigen Arbeiten erhältst und immer wieder kleine Guides, Checklisten oder Anleitungen. Gerade jetzt kannst du dir meine Online Business Roadmap sichern. Das ist dein Wegweiser durchs Online Business, eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, so dass du immer weißt, wo du auf deiner Online Business Reise stehst und welche Schritte du möglicherweise noch nachholen willst.
Rumänien und Camping. Es gab kaum ein Land, das bei uns weniger Assoziationen auslöste als Rumänien. Viel mehr als Dracula und Peter Maffay hat da bei uns als erst in den 1980ern geborene Menschen nicht geklingelt. Dafür gab’s für uns dadurch um so mehr Überraschungen und tolle Erfahrungen, weil wir einfach keine Vorurteile hatten. Ist das bei dir ähnlich? Dann mach dich gefasst auf dieses wahnsinnig vielseitige und wunderschöne Land. Nutz genau diese Unwissenheit für deine Offenheit dich in Rumäniens Bann ziehen zu lassen!
Damit du aber nicht gänzlich unvorbereitet bist und dein Campingurlaub oder Roadtrip durch Rumänien keine bösen Überraschungen für dich bereit hält, hab ich dir hier wissenswerte Informationen zusammengestellt.
Anreise nach Rumänien
Aus Norden kommend
Als Sommerurlauber kommst du meist aus dem Norden und durchquerst auf schnellster Route Österreich und Ungarn. Hab hierbei die Maut bzw. Vignette deiner jeweiligen Transitländer im Kopf. Ab und an wird auch die Route durch Serbien empfohlen. Hast du nicht viel Gepäck dabei und eine genaue Kontrolle an einer EU-Außengrenze stört dich nicht, ist auch Serbien mit Sicherheit eine Fahrt wert. Bedenke, dass eventuell mitfahrende Haustiere hierbei häufig besondereren Einreisebedingungen unterliegen als innerhalb der EU.
Aus Süden kommend
Die Türkei und Griechenland Überwinterer kommen natürlich aus dem Süden und durchqueren Bulgarien. Hierbei beachte ganz besonders die neue Maut in Bulgarien für Fahrzeuge über 3,5t. Am Schwarzen Meer entlang erreichst du nach der Grenze als erstes Vama Veche, nur die erste von vielen Möglichkeiten deinen Camper am Schwarzen Meer zu parken.
Wasserversorgung/Entsorgung
Die Wasserversorgung in Rumänien funktioniert gänzlich anders als in Westeuropa. Wer Urlaub oder generell Camping eher auf aus Nord- oder Westeuropa kennt, muss sich nun daran gewöhnen, dass es keine offiziellen Wohnmobilstellplätze gibt und damit auch nicht die meist vorhandenen Ver- und Entsorgungsstationen. Sorry…!
Das ist jedoch absolut kein Kontrapunkt, denn sobald du dich in Transilvanien oder in näherer Umgebung der Karpaten befindest, gibt es massenhaft Bergquellen, die dich mit reinstem Trinkwasser versorgen. Wasserquellen siehst du am Straßenrand, findest du über Apps oder in Kontakt mit Einheimischen, die wir als sehr hilfsbereit kennengelernt haben.
Allerdings gab es auch eine Durststrecke und das war für uns zwischen dem Schwarzen Meer und Bukarest. Hier findest du hauptsächliches flaches Agrarland, viel Armut und leider auch dreckiges Wasser, wenn du überhaupt die Erlaubnis bekommst – aus Ermangelung einer öffentlichen Quelle – an einer Tankstelle Wasser zu tanken. Die meisten werden hier wohl durchfahren, aber diejenigen, die sich entlang der Donau umsehen mögen, raten wir, sich vorher gut für ein paar Tage mit ausreichend sauberem Wasser zu versorgen. Im Zweifelsfall kannst du aber natürlich in jedem Supermarkt Trinkwasser kaufen.
Da nun für das Trinkwasser gesorgt ist, geht’s an das, was hinten wieder raus muss. Ich sag es wie es ist: In den meisten Fällen wirst du keine offizielle Möglichkeit finden, dein Grauwasser abzulassen. Camping nach westeuropäischer Art läuft halt mit mehr Luxus ab. (Nicht nur) Aus diesem Grund haben wir uns bereits vor Abfahrt einen 4,5kg Topf Natron* besorgt, um unser Brauchwasser und unsere Umwelt nicht unnötig zu belasten.
Natron ist ein Alleskönner. Wir waschen damit ab, duschen uns und waschen teilweise auch unsere Haare und auch für so ziemlich alles andere, kann es benutzt werden. Wir verzichten schon länger und wo es nur geht auf Spüli, Shampoo und Co. und dieses Vorgehen empfinden wir als essentiell, wenn man vorhat das Abwasser in die Natur zu leiten.
Auch wenn nicht alle Einheimischen so großen Wert darauf legen mögen, was nun in deinem Grauwasser drin ist, das du hier einfach in den Sand oder die Wiese sickern lässt, hast du als Vanlifer sicherlich nicht vor, für weitere Verschmutzung deines Gastlandes verantwortlich zu sein.
Toilettenentleerung
Camping ohne Klo ist scheiße. Für diejenigen unter euch mit einem Trockentrennklo ändert sich nicht viel. Müllcontainer finden sich vielerorts, manchmal muss man etwas suchen, ansonsten hilft dir der Spaten. Camper mit Chemieklo verzichten selbstverständlich auf die zusätzliche Chemie und müssen häufiger zum Spaten greifen. Bitte denk daran, deine Hinterlassenschaften nicht dort zu verbuddeln, wo sich auch andere aufhalten und so tief zu graben, dass nicht der nächste Streuner darüber herfallen möchte.
Müllentsorgung
Die Müllentsorgung ist komplett durchwachsen in Rumänien. In manchen Gegenden suchst du vergebens, in anderen Orten wird sogar getrennt (und wenn die Müllabfuhr kommt, wird alles zusammen in einen Container gekippt 😀 ). Da es noch wildlebende Bären gibt, wirst du Ortschaften finden mit Käfigen um die Mülltonnen oder nicht eine einzige Mülltonne auf der Straße, um keine Bären in die Dörfer zu locken. Geduld. Die nächste Mülltonne kommt bestimmt.
Insbesondere, wenn du im Frühjahr Rumänien zum Camping bereist, wirst du vermehrt Müll finden, der erst kurz vor der Touristensaison entfernt wird und sich dann bis zum nächsten Frühjahr wieder neu anhäuft. Aber auch hier gibt es sehr saubere Gegenden und sehr vermüllte Gebiete.
Besorg dir ein paar Mülltüten mehr (am besten wiederverwendbare wie z.B. zwei, drei Jutesäcke), und verlass deine Stellplätze sauberer als du sie vorgefunden hast. Dazu brauchst du nicht extra auf ein Ocean Cleanup am Strand fahren und dich bei deiner guten Tat filmen lassen ;). Not my trash, but my planet.
Gas
Zum Camping gehört oft noch Gas. Gasflaschen kannst du an fast jeder Tanke füllen oder tauschen lassen. Ansonsten gibt’s auch extra Gashändler, die du anfahren kannst und die euch eventuell sogar die deutsche Flasche füllen.
Aufgrund eines explosiven Vorfalls vor einiger Zeit, kann es allerdings sein, dass dir kaum wer deine deutsche Gasflasche füllen will. Hier lohnt es sich, wie auch in anderen Ländern auf rumänische Gasflaschen umzustellen.
Fahrzeuge mit festverbauten Gastanks wie das unsere tanken Autogas/LPG/GPL über den DISH Adapter problemlos an den wirklich vielen Tankstellen.
Internet
Für 12 Euro bekommt ihr 100 GB Datenvolumen bei Vodafone. Für 8 Euro Unlimited Daten & Telefonie. Günstiger geht es nicht.
Halte aber auch die Augen und Ohren offen für Specials auch anderer Anbieter. Ein Orange Prepaid SIM kaufst du für nur 6 Euro und bekommst oft direkt 60 GB geschenkt. Interessant ist hier auch, dass du keine Adresse brauchst oder gar einen Ausweis. Du kannst einfach in einen der vielen Telefonanbietershops gehen und bekommst die SIM direkt auf die Hand ohne weiteres.
Die Netzabdeckung soll die beste in Europa sein und so kommt es, dass wir nur sehr selten mal ein schlechtes Signal hatten, z.B. wenn wir grad eng zwischen zwei Bergwänden rasteten oder einfach im „falschen“ Netz unterwegs waren.
Tipp: Wer Roaming nutzt über einen deutschen Vertrag, kann den Netzanbieter an seinem Telefon von automatisch auf manuell umstellen und sich so einfach den besten Empfang auswählen. Wer nicht ausprobieren mag, fragt einfach Einheimische, welches Netz hier am besten Empfang hat oder schaut auf die Anbieter an den Sat-Schüsseln an den Häusern, die bei noch fehlender Glasfaserverbindung das Internet auch zuverlässig in die entlegensten Gebiete holt.
Der Ruf rumänischer Straßenverhältnisse eilt ihnen oft weit voraus. Tatsächlich empfinden wir die Warnungen aber als veraltet, denn es wird sehr viel Straßenbau betrieben und wir hatten auch mit unserem Wohnmobil von 2,40m Breite keine in Erinnerung bleibenden Probleme. Schlaglöcher können tatsächlich mal unvermittelt auftauchen, aber eher in Gebieten, wo du sowieso nicht sehr zügig vorwärts kommst. 😀
Wir meiden Mautstraßen, wo es uns möglich ist. In Rumänien geht das nicht, denn hier muss jeder Maut zahlen durch eine Vignette. Diese wird aber nicht wie in Slowenien oder Österreich ans Fenster geklebt, sondern das Kennzeichen wird ins System aufgenommen und du hast eine Quittung an Bord, die du gut aufbewahren solltest. Recht günstig kommt uns diese „Rovinieta“ für 32 Euro für 30 Tage. Je mehr Tage, desto günstiger im Verhältnis. Diese Angabe bezieht sich zudem auf unser 7,5t Schiff. Leichtere PKWs zahlen weniger. Wir empfehlen auch die Rovinieta an Tankstellen (MOL, Petrom, Rompetrol etc.) zu kaufen und nicht online, da es für den durchschnittlichen Urlauber kaum eine Chance gibt, betrügerische Webseiten von echten zu unterscheiden.
Rumänisches Wetter
Wunderbar warme Sommer und schneereiche Winter (zumindest in den Bergen) mit viel Sonnenschein sind unser Eindruck und damit bestens zum Camping geeignet. Ab April verwandelt sich Transilvanien in ein saftig grünes Meer, alles wächst und gedeiht bis es im Hoch- und Spätsommer auch langsam durch hohe Temperaturen, gerne aus Griechenland und der Türkei kommend auch mal etwas durchröstet. Ein bunter Herbst in allen Farben bleibt auch hier nicht aus.
Diese Ecke Europas soll um die 300 Sonnentage im Jahr haben, was die Chance auf warmen Sommer und nicht zu triste Winter stark vergrößert.
Supermärkte/Lebensmittel
Wie fast überall in Europa ist auch Lidl in Rumänien vertreten. Kaufland, Auchan, Carrefour, Penny, PepCo, Mega Image (oft in Städten mit Bio-Trockenabteilung!) sind so die häufigsten Namen, aber auch dm ist wieder mal vertreten. In den Dörfern findest du hauptsächlich MiniMarkets wie La Doi Pași und viele andere Tante-Emma-Läden (Magazin Mixt, zu deutsch: Gemischtwarenladen).
Wenn du die Chance hast und eine Stadt in der Nähe ist, lohnt sich der Besuch des Wochenmarkts. Diese Märkte sind meist sehr groß und du findest sehr viel regionales Angebot der umliegenden Bauern. Auch an Landstraßen sitzen im Sommer und Herbst Einheimische und verkaufen den Überschuss, den ihr ertragreicher Garten ihnen beschert hat.
Veganer kommen auf ihre Kosten
Obwohl wir eigentlich eher selten zu Fertig- und Ersatzprodukten greifen, lieben wir es, die jeweilige vegane Auswahl an Produkten in den verschiendenen Ländern auszuprobieren. Lidl führt z.B. neben allem anderen erdenklichen eine veganen Ćevapčići- Variante, die sich „Mici Vegani“ nennt und die es in „clasic“ und „picanti“ gibt. Vegane Knoblauch-Mayo dazu von Kaufland und der Grillabend kann kommen. (Die Gourmets unter euch schlagen jetzt die Hände über den Köpfen zusammen.)
Wenn man dann schon mal im Kaufland ist, noch schnell die vegane Salami eingepackt. Fast schon tragisch, dass wir dieses Land wieder verlassen haben.
Wäsche waschen wie echte Vanlifer 😉
Größter Unterschied zu südwestlichen, europäischen Gefilden. Waschmaschinen am Supermarkt wirst du in Rumänien nicht finden. In den größeren Städten gibt es Waschsalons, manchmal versteckt, manchmal ohne Parkmöglichkeit für große Mobile. Wir haben teilweise mit Hand gewaschen an Flüssen oder sind für 1-2 Nächte auf einem der vielen Campingplätze abgestiegen, um zu waschen. Da die Plätze wesentlich günstiger sind als in Westeuropa, haut das dann auch kein großes Loch in die Reisekasse.
Sprache
… natürlich Rumänisch. Doch Überraschung: Wenn du bereits ein paar Fremdsprachenkenntnisse in romanischen Sprachen hast, dann wird dir vieles dort „Spanisch vorkommen“. Rumänisch ist nämlich (und das wussten wir nicht vorher) eine romanische Sprache und klingt gesungen auch gerne mal wie Italienisch. 😀
Viele Rumänen sprechen auch Italienisch, allerdings auch Englisch, ganz besonders sogar kleine Kinder, die das schon sehr früh in der Schule lernen. Aber auch mit Deutsch kommt man dann und wann weiter, allerdings probieren wir das immer als letztes aus bevor wir komplett auf Hand- und Fußsprache umswitchen. Die wichtigsten Floskeln hab ich hier für dich:
Guten Tag – Bună ziua (ungefähr „Buna siua“ gesprochen)
Guten Abend – Bună seara. (oder auch gerne im Dorf nur „Seara“ wie bei uns im Deutschen „N’abend“)
Hallo – Bună oder Ciao oder auch Salut (unter Männern)
Tschüs/Auf Wiedersehen – Pa/La revedere
Danke – Mulțumesc (Mulzumesk) aber auch Merci/Mersi
Sonderzeichen in der rumänischen Sprache sind schnell gelernt. So wird zum Beispiel das deutsche Wort „Schnitzel“ im Rumänischen genau so gesprochen, nur rumänisch geschrieben „Șnițel“. Etwas schwieriger sind da schon die verschiedenen A-Laute, deren Unterschiede du aber schnell raus haben wirst.
Freistehen in Rumänien
Soweit wir informiert wurden, gibt es kein Gesetz, das Camping auf öffentlichem Grund verbietet. Land, das der Kommune gehört, darf von allen genutzt werden. Oft zur Tierhaltung, aber auch an besonders schönen Flecken zur Freizeitgestaltung. Und so kommt es, dass viele Rumänen bei Sonnenschein in ihre Autos steigen und zum Fluss oder auf Wiesen und in Wälder fahren und es sich gut gehen lassen.
Wir hatten in den vielen Monaten, die wir in Rumänien bisher verbringen durften, niemals Ärger mit irgendwem. Wir konnten uns ausbreiten, wie wir wollten, Feuer machen etc. Es kommt aber vor, dass du von Einheimischen gewarnt wirst, wenn du dich in Bärengebiet aufhältst. Lass keinen Müll draußen (sowieso nicht!), geht nicht nach 22 Uhr aus dem Fahrzeug und am Morgen wartet am besten auch etwas ab.
Campingplätze
Campingplätze findest du natürlich auch vor. Insbesondere in Transilvanien liegen diese Plätze in Hinterhöfen und Gärten. Die Ein- und Ausfahrten können daher auch mal abenteuerlich sein, aber tatsächlich machbar. Rumänen zeigen dir wie, wenn du dich nicht weiter traust :D. Je nach Saison zahlst du meist nicht mehr als 10 Euro die Nacht, nicht selten mit Pool. Nach oben aber natürlich auch offen.
Pakete empfangen
Geburtstagspost empfangen oder dringend benötigte Ersatzteile? Nach Rumänien versenden ist super einfach. Entweder an Menschen, die du dort kennenlernst (was sehr einfach ist 😀 ), an Campingplätze oder auch direkt an Kurierunternehmen oder EasyBox (wenn du z.B. beim Amazon-Pendant emag.ro bestellt hast).
Bei uns dauerten die nicht wenigen Pakete im Schnitt fünf Tage von Deutschland bis zu uns. Die Sendungsverfolgung klappte reibungslos. Wichtig ist, dass eine Telefonnummer angegeben ist (am besten eine rumänische), die der Kurier anrufen kann, wenn die Anschrift nicht sehr genau ist. Karten und Briefe, die du von Rumänien aus absendest, kommen laut unserer Erfahrung nicht immer an, insbesondere Postkarten.
Tierschutz und Streuner in Rumänien
Wer es nicht gewohnt ist, dem wird schnell auffallen, dass es in Rumänien noch viel mehr freilaufende Hunde gibt, als anderswo. Viele von ihnen haben Besitzer, bewegen sich aber frei im Dorf, andere sind Streuner. Aber ich kann dich beruhigen: Der Mehrheit der Tiere geht es wunderbar, sie leben ein fast artgerechtes, freies Leben, sind gesund und gut genährt.
Dann gibts natürlich auch die andere Seite. Die kranken, alten oder zu jungen Hunde, die sich noch nichts selbst oder nicht mehr selbst versorgen können. Diese werden von den vielen Tierschutzorganisationen aufgenommen und vermittelt. Auch ist es üblich, dass die Streuner von den Einheimischen, aber auch von Touristen gefüttert werden oder mit notwendigen Medikamenten versorgt werden.
Echte Streuner erkennst du übrigens daran, dass sie meist scheu sind und sich leicht verscheuchen lassen. Aufdringliche, freilaufende Hunde, die sich kaum verscheuchen lassen, gehören meist zu einem Haus in der Umgebung. Wenn Schafe oder Ziegen in der Nähe sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um die Herdenschutzhunde und Hütehunde des Schäfers handelt. Geb dann besonders acht auf deine eigenen Hunde. Nicht selten tun diese Hunde einfach ihren Job zu deinem und vor allem dem Leidwesen deines Hundes.
Um dich zu schützen, hab in der Natur einen Stock dabei. Fühlst du dich unwohl, tauchen zu viele Hunde auf, soll es helfen sich zu bücken und einen Stein aufzuheben. Diese Geste kennen (leider) schon viele Hunde und nehmen Reißaus. Wir kamen bisher aber nicht in eine solche Situation.
Freizeitgeheimtipp
Neben Draculas Schloss, sämtlichen anderen wunderschönen Burgen, Salzbergwerken, Museen etc. haben es und die Schlammvulkane von Berca (Vulcanii noroioși) am meisten angetan. Sie liegen nicht in der typischen Touristengegend, sind aber auch nicht super weit entfernt. Schlammvulkane gibt es nur in wenigen Gegenden Europas wie z. B. Bulgarien, Italien und Ukraine und diese hier zählen in Europa zu den größten und bekanntesten.
Eintrittspreis für 4 Personen + 4 Postkarten insgesamt 3,60 Euro.
Good to know…
Der Fahrstil der Rumänen wird dich vielleicht anfangs verwirren. Versuch dich einfach anzupassen. Schilder gelten nicht so viel wie in Deutschland und du findest dich wunderbar im dortigen Verkehr zurecht! Wie man bei viel Verkehr ohne Ampel links abbiegt, lernst du dort ganz schnell.
Rumänien gehört nicht zum Schengenraum (UPDATE: Rumänien und Bulgarien zählen seit 01.01.2024 zum Schengenraum!), daher sind Passkontrollen bei Ein- und Ausreise vollkommen normal. Es wird auch gerne ins Fahrzeug geschaut, um festzustellen, ob Menschen oder anderweitige Ware geschmuggelt wird. Hab hier bei der Ausreise deine Rovinieta-Quittung griffbereit, falls es Probleme mit dem System gab und du nachweisen sollst, dass du gezahlt hast. Tipp: Kinderpässe immer nach oben legen, so sieht der Beamte direkt, dass Kinder an Bord sind.
Ein abendlicher Spaziergang durchs Dorf kann schnell dafür sorgen, dass du dich plötzlich zur Weinprobe (oder Schnaps/Palinka) im Garten eines Anwohners wiederfindest. Hoffentlich hast du auch genug Hände zum Tragen der Trauben, Walnüsse, Pflaumen und Äpfel, die du oder deine Kids kiloweise geschenkt bekommen.
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