Elternzeit und Elterngeld auf Reisen

Elternzeit und Elterngeld auf Reisen

Viele Eltern aus Deutschland möchten die Zeit, die sie zur Verfügung gestellt bekommen, zum Reisen als Familie nutzen. Die Elternzeit eignet sich hierfür besonders gut und das Elterngeld auf Reisen kann es möglich machen. Bis zu drei Jahre ist es möglich, sich von der Arbeit ohne Lohnfortzahlung freistellen zu lassen. Einen Teil der Zeit kann Elterngeld bezogen werden und oftmals möchten die Eltern auch diese Zeit nutzen, in der sie finanziell abgesichert sind.

Solange die Familie in Deutschland gemeldet bleibt, kommt es auch zu keinen Schwierigkeiten beim Anspruch und Bezug des Elterngeldes. Doch sobald eine Abmeldung in Erwägung gezogen wird, stapeln sich die Fragen.

Warum sich abmelden in Elternzeit mit Elterngeld auf Reisen?

Eltern, die bereits schulpflichtige Kinder haben und keine Beurlaubung von der Schule erhalten haben, versuchen oftmals über eine Abmeldung nur des Elternteils (mitsamt schulpflichtigem Kind), das kein Elterngeld bezieht, aus der Schulpflicht zu entkommen und gleichzeitig weiterhin anspruchsberechtigt zu bleiben in Bezug auf Elterngeld (Oder auch Kindergeld. Mehr dazu, findet ihr im Artikel Kindergeld im Ausland und auf Reisen.).


Bei alleinbegleitenden Eltern gibt es diese Wahlmöglichkeit meist nicht. Auch aus diversen anderen Gründen kann eine Abmeldung notwendig werden. Sei es, weil die betreffende Familie aus der Wohnung auszieht und verpflichtet ist sich abzumelden, aber vorhat nach der Reise nach Deutschland zurückzukehren. Oder weil die Wohnung für den Zeitraum der Reise untervermietet wird.
(Achtung: Es kommt auf den individuellen Fall an, ob eine Abmeldung notwendig wird und kann hier nicht pauschal beantwortet werden. Weiteres zum Thema Abmeldung findet ihr im Artikel Abmelden aus Deutschland.)

Wer kann in Elternzeit gehen?

Alle ArbeitnehmerInnen (d.h. Menschen in Anstellung, nicht selbstständig), die mit ihren Kindern in einem Haushalt leben und diese betreuen können Elternzeit beantragen. Ob auch ihr in diesen Personenkreis fallt, lest ihr am Besten direkt in § 15 Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz nach.

Ein kurzer Ausschnitt aus dem BEEG:
„Der Anspruch auf Elternzeit besteht bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres eines Kindes. Ein Anteil von bis zu 24 Monaten kann zwischen dem dritten Geburtstag und dem vollendeten achten Lebensjahr des Kindes in Anspruch genommen werden.“

Euer Anrecht auf Elternzeit wird laut dem obigen Paragraphen nicht durch eine Abmeldung beeinträchtigt.

Wer kann Elterngeld auf Reisen beziehen?

Das oben erwähnte Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) regelt weiter, wer allgemein berechtigt ist, Elterngeld zu erhalten.

§ 1 Abs. 1 BEEG

Anspruch auf Elterngeld hat, wer

  1. einen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland hat,
  2. mit seinem Kind in einem Haushalt lebt,
  3. dieses Kind selbst betreut und erzieht und
  4. keine oder keine volle Erwerbstätigkeit ausübt.

Bei Mehrlingsgeburten besteht nur ein Anspruch auf Elterngeld.

Auf den ersten Blick wirkt dieser Paragraph in Bezug auf Abmeldung nicht sehr hilfreich.
Schauen wir uns aber mal die offiziellen Ausnahmen an, die im folgenden Paragraphen aufgelistet stehen:

§ 1 Abs. 2 BEEG

Anspruch auf Elterngeld hat auch, wer, ohne eine der Voraussetzungen des Absatzes 1 Satz 1 Nummer 1 zu erfüllen,

  1. nach § 4 des Vierten Buches Sozialgesetzbuch dem deutschen Sozialversicherungsrecht unterliegt oder im Rahmen seines in Deutschland bestehenden öffentlich-rechtlichen Dienst- oder Amtsverhältnisses vorübergehend ins Ausland abgeordnet, versetzt oder kommandiert ist,
  2. Entwicklungshelfer oder Entwicklungshelferin im Sinne des § 1 des Entwicklungshelfer-Gesetzes ist oder als Missionar oder Missionarin der Missionswerke und -gesellschaften, die Mitglieder oder Vereinbarungspartner des Evangelischen Missionswerkes Hamburg, der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen e. V. oder der Arbeitsgemeinschaft pfingstlich-charismatischer Missionen sind, tätig ist oder
  3. die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt und nur vorübergehend bei einer zwischen- oder überstaatlichen Einrichtung tätig ist, insbesondere nach den Entsenderichtlinien des Bundes beurlaubte Beamte und Beamtinnen, oder wer vorübergehend eine nach § 123a des Beamtenrechtsrahmengesetzes oder § 29 des Bundesbeamtengesetzes zugewiesene Tätigkeit im Ausland wahrnimmt.

Dies gilt auch für mit der nach Satz 1 berechtigten Person in einem Haushalt lebende Ehegatten oder Ehegattinnen.

Können auch noch andere ArbeitnehmerInnen Elterngeld auf Reisen beziehen – trotz Abmeldung -, obwohl sie in keine der Ausnahmen aus § 1 Abs. 2 BEEG fallen?

Eine pauschale Antwort gibt es auf diese Frage nicht. In den meisten Fällen wird die Antwort leider „Nein“ lauten. Nach meinem bisherigen Verständnis der Zusammenhänge auf diesem Rechtsgebiet, sehe ich durchaus eine Möglichkeit Elterngeld auf Reisen zu beziehen bei Abmeldung aus Deutschland. Trotzdem ist mir persönlich noch kein Fall bekannt, in dem es eine Familie mit der passenden Argumentation versucht und geschafft hätte.

Auch wenn mir da eine Argumentation so durch den Kopf schwirrt, die die Beibehaltung des gewöhnlichen Aufenthalts beinhaltet, so steht der Aufwand vermutlich in keinem Verhältnis zur Dauer des Elterngeldbezugs (von meist lediglich 12 Monaten) und dem Wunsch des stressfreien Reisens und Zusammenwachsens als Familie. Auch die Schulpflicht lässt sich mit dieser Argumentation nur in wenigen Bundesländern umgehen, was wiederum oftmals ja überhaupt erst der Grund zur Abmeldung ist.

Solltet ihr aber eine solche Familie sein oder jemanden kennen, so schreibt mich gerne an und berichtet von euren Erfahrungen! Gerne würde ich von euch und eurem Weg hier berichten.

Gute Reise!

Kinder abmelden aus Deutschland – einfach und schnell?

Kinder abmelden aus Deutschland – einfach und schnell?

Es gibt sicher viele Gründe, warum sich Eltern fragen, ob sie nur ihre Kinder abmelden können. Sei es eine Auswanderung, die deutsche Schulpflicht oder eine Langzeitreise. Fest steht, es ist nicht immer ganz einfach, die eigene Situation den Mitarbeitern einer Behörde zu schildern, so dass alle zufrieden aus der Sache herausgehen.

>>> Auch interessant: Der Gamechanger zum Verhalten im Umgang mit Behörden und Beamten & 4 wichtige Tipps, die bei der Abmeldung aus Deutschland hilfreich sind <<<

Kinder abmelden ohne Eltern? Geht das überhaupt?

Insbesondere in der aktuellen Situation (Herbst 2021 – Masken- und Testpflicht in deutschen Schulen) entscheiden viele Familien, dass es so nicht weitergehen kann und suchen Auswege.
Der wohl am häufigsten probierte Ausweg ist die Abmeldung nur des Kindes ohne Eltern aus Deutschland, meistens zusammen mit einer Auswanderung oder Langzeitreise.

Mittlerweile teilen viele Familien die oftmals selbe Erfahrung: Im örtlichen Meldeamt ist dieser Weg eine Sackgasse.
Aber woran liegt das? Ist das rechtlich einwandfrei und gibt es noch weitere Wege?

Dazu bringt uns ein Blick in BGB § 11 weiter, in dem es heißt:

„Ein minderjähriges Kind teilt den Wohnsitz der Eltern; es teilt nicht den Wohnsitz eines Elternteils, dem das Recht fehlt, für die Person des Kindes zu sorgen. Steht keinem Elternteil das Recht zu, für die Person des Kindes zu sorgen, so teilt das Kind den Wohnsitz desjenigen, dem dieses Recht zusteht. Das Kind behält den Wohnsitz, bis es ihn rechtsgültig aufhebt.“

Doch was steckt hinter diesem Paragraphen?

Zuerst einmal eine Vermutung, nämlich die, dass das Kind den Wohnsitz der Eltern teilt. Dies ist keine Feststellung oder ein Muss, sondern erstmal die Annahme, von der ausgegangen wird. Es folgen Ausnahmen davon und es endet mit der Aussage, dass es einen Wohnsitz behält, bis es ihn rechtsgültig aufhebt. Das ist natürlich die übliche schwammige Ausdrucksweise, die dazu führt, dass man sich streiten kann. Aber sie kann – je nach Familiensituation – auch neue Handlungsmöglichkeiten eröffnen.

Welche Probleme können bei der Abmeldung auf uns zu kommen?

Bleibt ihr als Eltern weiterhin an eurem festen Wohnsitz gemeldet, so wird dem Kind ebendiese Adresse als Wohnsitz unterstellt. Wenn für das Kind bei der Abmeldung keine neue Meldeadresse im Ausland angegeben wird, so fällt es den Sachbearbeitern schwer zu verstehen, wie es sein kann, dass die sorgeberechtigten Eltern in Deutschland sind, wohingegen das minderjährige Kind ins Ausland geht. Ohne Ziel. Aus ihrer Sicht.

Es gab schon Sachbearbeiter, die deshalb das Jugendamt eingeschaltet haben. Ob das so rechtens ist, steht auf einem anderen Blatt. Damit dieser Film in eurem Amt gar nicht erst zu laufen beginnt, muss für die Person, die euren Fall bearbeitet, deutlich sein, mit und bei wem das Kind ist, damit sie guten Gewissens ihrer Arbeit nachgehen kann.

Welche Wege gibt es, Kinder abzumelden?

Der einfachste Weg die Kinder abzumelden, ist die Abmeldung gemeinsam mit mindestens einer sorgeberechtigten Person. Hier ist auch aus Sicht der Behördenmitarbeiter für das Wohl des Kindes gesorgt und Kinder können normalerweise auch ohne Wohnwitz problemlos ins Ausland abgemeldet werden.

Seit neuestem gibt es Berichte von Eltern, die besagen, dass die Familienkasse Kindern ohne festen Wohnsitz im EU-Ausland kein Kindergeld mehr zahlen möchten. Dies ist jedoch ein anderes Thema, über das ihr in Kindergeld im Ausland mehr lesen könnt.

Gibt es nun aber noch Gründe, die gegen eine sofortige Abmeldung mindestens eines Elternteils stehen, so gibt es noch die Option, sie in den Haushalt naher Verwandte im Ausland abzumelden, also die Angabe eines Wohnsitzes des Kindes im Ausland.

Achtet bei dieser Variante natürlich darauf, dass in dem entsprechenden Land die Gesetze so ausfallen, wie sie euch entgegenkommen. Ob eine Meldung im jeweiligen Land dann aber überhaupt von Nöten ist, sei dahingestellt und kommt auf die Meldegesetze des Ziellandes an, weshalb ich darüber an dieser Stelle keine Aussage treffen kann.

Prüft eure Gründe gegen eine Abmeldung aber gut, denn meistens zeigt sich, dass es auch da Lösungen gibt, die eine Abmeldung ermöglichen! Ihr braucht dabei Hilfe? Schaut mal in unser eBook „Zwischen Freiheit und Finanzamt“!

>>> Auch interessant: Reisen und Auswanderung finanzieren: Online Geld verdienen lernen & 5 Gründe, warum es nicht bei allen klappt. <<<

Und nun viel Erfolg!

Camping in Griechenland – so wird euer Vanlife-Abenteuer unvergesslich

Camping in Griechenland – so wird euer Vanlife-Abenteuer unvergesslich

Überwintern oder Urlaub in Spanien oder Portugal? Nix davon… Camping in Griechenland!!!

Im Herbst 2020 starteten wir auf in den Mittelmeerstaat und haben dort eine wundervolle Zeit verbracht, die ganz anders war, als unser vorheriger Vanlife-Winter in Spanien und Portugal. Hier erfahrt ihr, was euch im Winter (oder auch im Sommer, dann nur mit mehr Touristen) in Griechenland erwartet.

Anreise nach Griechenland

Bei der Anreise habt ihr schon die erste Wahl: Fahrt ihr über die Balkanstaaten und damit über’s Festland runter nach Griechenland oder nehmt ihr eine Fähre von Italien aus? Wir entschieden uns aus Zeitgründen für die Fährüberfahrt. Erst dachten wir, dass es doch recht teuer sein muss – gerade als Familie -, tatsächlich spart ihr aber enorme Spritkosten, so dass ich nicht behaupten kann, diese Route wäre kostspieliger.

Wir buchten über Anek Lines eine der Fähren, die von April bis Oktober „Camping on Board“ anbieten. Beim Camping on Board könnt ihr euren Camper (oder auch euer Dachzelt!) nutzen und braucht keine Kabine buchen oder an Deck auf unbequemen Stühlen schlafen. Denn immerhin ist die Überfahrt einen guten Tag und eine Nacht lang, doch vergeht sie wie im Fluge! Mit der Olympic Spirit ging es nun also in 25h von Ancona direkt auf den Peloponnes nach Patras. Ihr habt natürlich neben Ancona und Patras noch weitere Start- und Zielhäfen wie Bari, Venedi und Igoumenitsa.

Fahrt ihr über die Balkanstaaten, so beachtet die neue Maut in Bulgarien für Fahrzeuge über 3,5t.

Camping in Griechenland

Wasserversorgung/Entsorgung

Die Wasserversorgung in Griechenland funktioniert anders als in Westeuropa. Wer zuvor den Winter eher auf der Iberischen Halbinsel verbracht hat, muss sich nun daran gewöhnen, dass es keine offiziellen Wohnmobilstellplätze gibt und damit auch nicht die meist vorhandenen Ver- und Entsorgungsstationen. Sorry…!

Trotzdem empfanden wir dies als nicht weiter schlimm, denn Wasser gibt es aufgrund des sehr bergigen Landes genug in Griechenland. Auch seine Einwohner brauchen nicht daran zu sparen. Wasser tankt ihr z.B. an Tankstellen, an kleinen Friedhöfen, in kleinen Fischerhäfen oder wohl am häufigsten an Stränden auf. Auch über den Winter sind sehr zur Freude der Vanlifer ein Großteil der Strandduschen weiter in Betrieb und meist noch mit der Möglichkeit ausgestattet, sogar einen Schlauch anzuschließen (eine Gießkanne legten wir uns erst viel später zu). Wunderbar auch, dass dieses Wasser nicht gechlort ist!

Da nun für das Trinkwasser gesorgt ist, geht’s an das, was hinten wieder raus muss. Ich sag es wie es ist: In den meisten Fällen werdet ihr keine offizielle Möglichkeit finden, euer Grauwasser abzulassen. (Nicht nur) Aus diesem Grund haben wir uns bereits vor Abfahrt einen 4,5kg Topf Natron besorgt, um unser Brauchwasser und unsere Umwelt nicht unnötig zu belasten.

Natron ist ein Alleskönner. Wir waschen damit ab, duschen uns und waschen unsere Haare und auch für so ziemlich alles andere, kann es benutzt werden. Wir verzichten schon länger wo es nur geht auf Spüli, Shampoo und Co. und nun wurde dieses Vorgehen essentiell.

Auch wenn viele Griechen oftmals nicht so großen Wert darauf legen mögen, was nun in eurem Grauwasser drin ist, das ihr hier einfach in den Sand oder die Wiese sickern lasst, habt ihr als Vanlifer sicherlich nicht vor, für weitere Verschmutzung eures Gastlandes verantwortlich zu sein.

Toilettenentleerung

Für diejenigen unter euch mit einem Trockentrennklo ändert sich nicht viel. Müllcontainer finden sich fast überall, ansonsten hilft euch der Spaten. Camper mit Chemieklo verzichten selbstverständlich auf die zusätzliche Chemie und müssen häufiger zum Spaten greifen. Bitte denkt daran, eure Hinterlassenschaften nicht dort zu verbuddeln, wo sich auch andere aufhalten und so tief zu graben, dass nicht der nächste Streuner darüber herfallen möchte.

Müllentsorgung

An was es uns nie gefehlt hat, waren Müllcontainer. An fast jedem Strand werdet ihr mindestens einen vorfinden, ansonsten natürlich in den Dörfern.

An was es uns aber fehlt, ist das Verständnis für die anhaltende Vermüllung der Umgebung. Nicht nur von Campern verursacht, sondern auch von der eigenen Bevölkerung und großen Containerschiffen auf dem offenen Meer, die sehr gerne PET Flaschen, Styroporkartons (für den gefangenen Fisch) und Altölkanister über Bord werfen. Besorgt euch also ein paar Mülltüten mehr (am besten wiederverwendbare wie z.B. zwei, drei Jutesäcke), und verlasst eure Stellplätze sauberer als ihr sie vorgefunden habt. Dazu braucht ihr nicht extra auf ein Ocean Cleanup fahren und euch bei eurer guten Tat filmen lassen ;). Not my trash, but my planet.

Gas

Gasflaschen könnt ihr an fast jeder Tanke füllen oder tauschen lassen. Ansonsten gibt’s auch extra Gashändler, die ihr anfahren könnt und die euch eventuell sogar die deutsche Flasche füllen.
Fahrzeuge mit festverbauten Gastanks wie das unsere tanken Autogas/LPG/GPL über den DISH Adapter problemlos an den wirklich vielen Tankstellen.

Internet

Für 25 Euro bekommt ihr 50GB bei dem Anbieter „Wind„. Haltet aber die Augen und Ohren offen für Specials auch anderer Anbieter. So konnten wir von dem „Lockdown“-Angebot von Vodafone Griechenland profitieren, das uns für nur 13 Euro mit Unlimited Datenvolumen beschenkte.

Straßenverhältnisse und Maut in Griechenland

Mit unserem Wohnmobil von 2,40m Breite kamen wir nicht selten ins Schwitzen. Schlaglöcher sind weniger ein Problem, aber einspurige Straßen trieben uns so manches mal die Schweißperlen auf die Stirn. Da aber generell nicht viel Verkehr ist, war das dann gut aushaltbar. Auch die eine oder andere Hauswand kam uns manchmal gefährlich nahe.

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Wir meiden Mautstraßen, wo es uns möglich ist und so auch in Griechenland. Die wenigen Male, die wir eine Mautautobahn befuhren, lassen sich an einer Hand abzählen. Im Schnitt eventuell 10 Euro für 100km. Dafür sind die Autobahnen gut ausgebaut, neu und… leer. Bei unserer Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h (okay, 100 km/h bergab schaffen wir auch) nur aufgrund der geraden Fahrbahn ein Vorteil, wenn man nicht die Serpentinenstrecke fahren will, weil die Kinder schon das dritte mal gekotzt haben. Die Maut wird an Mautstationen bar oder per Kreditkarte entrichtet.

Wetter im griechischen Winter

Wie wird denn das Wetter? Fest steht, die Winterklamotten haben im Camper nichts zu suchen, außer ihr wollt ’ne Runde Skifahren oder Snowboarden in den vor Schnee strotzenen Gebirgen Aroania, Parnon und weitere. Kein Scherz! Auch Winterurlauber kommen in Griechenland auf ihre Kosten.

Die meisten von euch wird es aber wegen des doch recht milden Winters in den Ebenen und an den Küsten nach Griechenland ziehen. Hier erwartet euch noch bis in den November rein sommerliches Wetter, bis Dezember unterbrochen von einigen Tagen oder auch mal zwei Wochen am Stück Regen, Sturm und viele Gewitter.
Trotz allem wird es tagsüber so warm, dass auch noch an Baden im Meer zu denken ist. Zumindest aus Sicht unserer Kinder, die noch am Heiligabend das Mittelmeer für warm genug erklärten.

Nach ein paar ungewöhnlich warmen Tagen im Januar bei tagsüber bis 30 Grad (sonst so knapp unter 20 Grad), kühlte die Luft sich bis Februar auf nachts teilweise bis unter den Gefrierpunkt ab, bei einer Tageshöchsttemperatur von 6 bis 8 Grad. Das ganze dauerte allerdings nur wenige Tage und Nächte und schon zog der Frühling ein und gegen Ende Februar badeten die Kids schon wieder im Meer bei tagsüber bis zu 24 Grad. Lässt sich aushalten ;).

Camping in Griechenland

Erdbebengefahr?

Griechenland ist bekannt für viele Erdbeben. Sehr wahrscheinlich ist, dass auch ihr ein kleines Erdbeben erleben werdet. Aber kein Grund zur Sorge, denn als Vanlifer seid ihr perfekt vorbereitet. Warum das? Euer Zuhause ist es gewohnt zu wackeln und höchstwahrscheinlich verschlaft ihr das ein oder andere kleine Beben, weil ihr leichtes Geschaukel gewohnt seid. Achtet aber drauf, dass ihr nicht unbedingt unter bereits halb umgekippten Bäumen parkt oder direkt neben Häusern, die im Ernstfall euch und eurem rollenden Heim Schaden zufügen könnten.

Wir selbst haben nur durch glückliche Fügung am Abend vor dem Beben Anfang März 2021 noch kurzfristig unsere Route geändert und standen nicht im Epizentrum des Erdbebens, das am nächsten Vormittag große Teile von Tyrnavos bei Larisa zerstören sollte. So blieb es bei uns bei einem lauten Grollen, dass ich anfangs für einen langsam bergauffahrenden, alten LKW hielt, der dann aber einfach nicht auftauchen wollte. Weil er keiner war.

Supermärkte/Lebensmittel

Neben bekannten Namen wie Lidl werdet ihr Supermarktketten wie AB (Foods), Sklavenitis (in griechischen Buchstaben) und MyMarket vorfinden, die alles führen, was ihr braucht. Bioläden siedeln sich nicht nur gerne im Umkreis größerer Städte an, sondern tauchten auch manchmal für uns unvermittelt auf. Nämlich dort, wo wir niemals gesucht hätten. Auch gibt es im Herbst noch viele Obst- und Gemüsestände am Straßenrand.

Veganer kommen auf ihre Kosten

Da Griechenland vom griechisch-orthodoxen Glauben geprägt ist, werdet ihr ab der Fastenzeit, die Mitte November beginnt, vermehrt vegane Käsealternativen in den Kühltheken und Regalen vorfinden. So ist es z.B. möglich 1 Kilo veganen Käse dort für ca. 6 Euro zu kaufen. Das Zauberwort hierfür heißt „nistismó“ (fasten) und bezeichnet in diesem Zusammenhang Produkte, die für die Fastenzeit frei von tierischen Erzeugnissen ist.

Den wirklich besten veganen Feta (kein Griechenland ohne Feta!) fanden wir bei Sklavenitis und AB an der frischen Käsetheke. Vegane Ersatzprodukte hingegen gab es häufig im My Market. So wurde unser Sohn ein großer Souvlaki Fan. 😀 Aber auch Lidl führt den Beyond Meat und Next Level Burger in ihren griechischen Filialen.

Olivenöl

Kauft. Kein. Olivenöl. Im. Supermarkt.
Wer einmal richtig gutes Olivenöl aus echtem griechischen Bioanbau kosten durfte, ist für die restliche Lebenszeit für Supermarkt Olivenöl verdorben. Für einen Liter Olivenöl vom Olivenbauer bezahlt ihr circa 8 Euro und am besten packt ihr euch direkt ein paar Liter mehr ein oder kauft direkt den 5l Kanister.

Christos (Achtung: Fast alle männlichen Griechen heißen so! :D), bei dem wir 3 Wochen verbrachten, erzählte uns, wie das in Griechenland so läuft mit dem Olivenöl: Erst ernten die Bauern ihre guten Oliven und pressen nur ihre eigenen und machen so ihr gutes Öl. Heruntergefallene und schlechte werden von Geschäftsleuten aufgekauft und alle gemeinsam (also die Reste von allen umliegenden Bauern) ebenfalls gepresst. Dieses Olivenöl wird oftmals als teures, gutes Olivenöl nach Westeuropa verkauft oder an Touristen für 4-6 Euro pro Liter angeboten. Zudem solltet ihr drauf achten, dass das Olivenöl bis November gepresst wurde und nicht aus einer Pressung von z.B. Januar des Folgejahres stammt.

Probiert euch durch, vergleicht und genießt!

Wäsche waschen wie echte Vanlifer 😉

Größter Unterschied zu südwestlichen, europäischen Gefilden. Waschmaschinen am Supermarkt werdet ihr in Griechenland nicht finden. In den größeren Städten gibt es Waschsalons, manchmal versteckt, manchmal ohne Parkmöglichkeit für große Mobile. Wir haben viel mit Hand gewaschen, was aber nicht unbedingt nötig ist. Auf Campingplätzen findet ihr natürlich auch Waschmaschinen vor.

Als kleinen Lifesaver mag ich euch den Waschsalon Filia Laundry Shop and more (Facebook & Instagram) an der Westküste des Peloponnes empfehlen. Betrieben von sehr netten Menschen, die nebenbei auch noch Bioprodukte aus Deutschland vertreiben, die ihr sonst nur schwer in Griechenland findet. Und 1A Hundefutter!

Camping in Griechenland

Sprache

… natürlich Griechisch. Allerdings sind uns nur wenige Griechen begegnet, die lediglich Griechisch sprachen. Die meisten sprechen Englisch und auch nicht wenige Deutsch. Und ist es trotzdem immer wichtig, die wichtigsten Floskeln drauf zu haben.

Guten Tag – Καλή μέρα (Kalí méra)

Guten Abend – Καλή Σπέρα (Kalí spéra)

Hallo – γεια σας (Geia sas – gesprochen „Jassas“ und „Jas“)

Tschüs – Αντίο (Antío)

Danke – ευχαριστώ (Efcharistó)

Die griechische Schrift werdet ihr schnell entziffern lernen. Straßenschilder findet ihr aber immer auch in lateinischer Schrift vor.

Freistehen in Griechenland

Auch in Griechenland ist das Wildcampen offiziell verboten. Solange ihr aber nur parkt und euren Kram wie Tische und Stühle im Fahrzeug lasst, werdet ihr kaum mit Problemen konfrontiert werden. Je mehr Fahrzeuge an einem beliebten Platz, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer Polizeikontrolle. Familien werden meist weniger behelligt als Alleinreisende oder Paare. Freundliches Auftreten löst meist auch freundliche Reaktionen der Beamten aus 😉 .

Camping in Griechenland

Campingplätze

Campingplätze findet ihr natürlich auch vor. Meist am Meer gelegen und mit allem, was ihr so braucht. Im Schnitt so ab 20 Euro aufwärts pro Nacht. Wer einen längeren Zeitraum auf dem Campingplatz verbringen mag, kann auch oftmals einen Preis aushandeln.

Pakete empfangen

Weihnachtspost empfangen oder dringend benötigte Ersatzteile?
Auch nach Griechenland könnt ihr euch Pakete senden lassen. Entweder an Menschen, die ihr dort kennenlernt (was sehr einfach ist 😀 ), an Campingplätze oder auch direkt an Kurierunternehmen wie SpeedEx. DHL Pakete landen oft bei Elta. Überhaupt ist es manchmal etwas mühselig herauszufinden, wo euer Paket gelandet ist. Manche Kuriere stellen das Paket auch beim örtlichen Bäcker, an der Bushaltestelle oder in der Tanke ab.

Mit circa drei Wochen ist zu rechnen, die aber in einigen Fällen auch mal zu 6 oder mehr Wochen werden können. Karten und Briefe, die ihr von Griechenland aus absendet, kommen zu 3/4 circa auch an ihrem Zielort an. Unser Schnitt war etwas schlechter, denn nur 50% haben ihre Empfänger in Deutschland erricht. 😀

Tierschutz und Streuner in Griechenland

Wer es nicht gewohnt ist, dem wird schnell auffallen, dass es viele freilaufende Hunde in Griechenland gibt.
Aber ich kann euch beruhigen: Der Mehrheit der Tiere geht es wunderbar, sie leben ein fast artgerechtes, freies Leben, sind gesund und gut genährt.

Dann gibts natürlich auch die andere Seite. Die kranken, alten oder zu jungen Hunde, die sich noch nichts selbst oder nicht mehr selbst versorgen können. Diese werden von den vielen Tierschutzorganisationen aufgenommen und vermittelt. Auch ist es üblich, dass die Streuner von den Einheimischen, aber auch von Touristen gefüttert werden oder mit notwendigen Medikamenten versorgt werden.

Echte Streuner erkennt ihr übrigens daran, dass sie meist scheu sind und sich leicht verscheuchen lassen. Aufdringliche, freilaufende Hunde, die sich kaum verscheuchen lassen, gehören meist zu einem Haus in der Umgebung. Wenn Schafe oder Ziegen in der Nähe sind, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um die Hütehunde des Schäfers handelt. Gebt acht auf eure eigenen Hunde. Nicht selten tun diese Hunde einfach ihren Job zu eurem und vor allem dem Leidwesen eures Hundes.

Viele Griechen, die in Wäldern und am Strand spazieren gehen, haben einen Stock bei sich, um sich im Zweifelsfall vor Hunden schützen zu können. Wir selbst hatten zu keinem Zeitpunkt Schwierigkeiten mit den dortigen Vierbeinern.

Freizeitgeheimtipp

Neben all den Sehenswürdigkeiten und Möglichkeiten eure Zeit in Griechenland zu nutzen, haben wir die Zeit bei Christos & Dörte (eine griechisch-deutsche Familie) im Norden Griechenlands sehr genossen. Am Alonaki Beach standen wir an einer der traumhaftesten Buchten und fuhren täglich mit dem Rad runter zum Alonaki Horse Riding, wo wir und die Kids mit den dortigen Pferden und Ponys wunderbare Ausritte durch Wälder und am Strand entlang machten. Dörte und Christos sind mit viel Liebe bei den Pferden und achten sehr auf einen wohlwollenden Umgang mit den Tieren.

Reiten in Griechenland

Good to know…

  • Ihr werdet schnell bemerken, dass viele Griechen mit dem Auto an den nächsten Strand fahren und im Auto sitzen bleiben und auf’s Meer schauen. Zwei Minuten lang, dann drehen sie um und fahren wieder weg. Griechen lieben ihr Meer und schauen täglich nach, ob es noch da ist. 😀
  • Die Dauer eures Aufenthalts ist zumindest von rechtlicher Seite auf drei Monate begrenzt. Danach müsstet ihr euch theoretisch dort melden. Ab sechs Monaten werdet ihr steuerpflichtig in Griechenland. Aus diesem Grund ist es schon vorgekommen, dass eure Kennzeichen auf Supermarktparkplätzen fotografiert werden und bei einer späteren Kontrolle oder bei Ausreise dann auffallen kann, wenn ihr euch länger dort aufgehalten habt. Dies gilt im Grunde für alle europäischen Länder. Ich erwähne es hier, da es in Griechenland auch manchmal tatsächlich kontrolliert wird.

Was möchtet ihr noch wissen oder habt ihr eventuell sogar noch tolle Tipps, die ihr in den Kommentaren mit uns teilen mögt?

Καλό ταξίδι!

Raus aus der Schulpflicht – jetzt reisen und auswandern ohne Schule

Raus aus der Schulpflicht – jetzt reisen und auswandern ohne Schule

Direkt zur Tabelle der Schulgesetze springen.

Und was ist mit der Schulpflicht?

Auch wenn die meisten von uns mit der Ansicht aufgewachsen sind, dass Kinder die Schule brauchen, um was zu lernen, so nehmen nun doch immer mehr und mehr Eltern die Bildung ihrer Kinder selbst in die Hand.

Diese Entwicklung ist nicht nur bekannten Autoren wie John Holt*, Taylor Gatto* oder auch dem Neurobiologen und Autor Gerald Hüther* zu verdanken, sondern ganz besonders den vielen Familien, die die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu dem Thema „wie Menschen lernen“ anwenden und ihren Kindern damit ermöglichen wollen, ihre Lernfreude aufrecht und damit echte Bildung zu erhalten.

Anstatt in Schulhäusern zu sitzen, abgeschirmt von der Außenwelt, der echten Welt, dem echten Leben, um die Theorie auswendig zu lernen, lernen die Kinder sehr erfolgreich vom Leben selbst, wie Leben funktioniert.

Interessiert an Warum und Wie? Freilernen – Wie kommt man denn auf sowas?

Reisen mit Kindern ohne Schulpflicht

Egal, ob ihr frisch dazu gestoßen seid oder euch erst seit dem Aufkommen des Reisewunsches Gedanken zum Schulthema macht:
Wir alle, die diese Richtung eingeschlagen haben, merken schnell, dass es unzählige Wege zum Ziel gibt. Wir probieren anfangs mal den einen aus, dann schlagen wir einen Haken zum anderen, aber die Richtung bleibt gleich.
Hier möchte ich den doch schon recht gut ausgetrampelten Pfad des Reisens mit Kindern im schulpflichtigen Alter besprechen.

So manche Familie hat schon bei freundlichen Gesprächen mit der Schulverwaltung oder Schulamt versucht eine Beurlaubung, Rückstellung (vor Eintritt in die Schule) oder Befreiung zu erreichen, um noch ein paar Monate mehr reisen zu können. Je nach Schulart und Einstellung der Schulleitung mit mehr oder weniger Erfolg.

Oft bekommen wir von anderen kinderlosen oder pensionierten Reisenden zu hören „Ihr macht das genau richtig! So lange sie noch so klein sind und nicht in die Schule müssen, ist reisen so bereichernd!“.

Ja! Das Reisen ist super bereichernd, aber es hört nicht auf bereichernd zu sein, wenn ein Kind schulpflichtig wird! Wir sprachen sogar schon mit Menschen, die das Reisen dann einstellten, weil sie einfach dachten, sie müssten. Weil sie nicht wussten, dass ihre Kinder nicht dem Staat und der Schule gehören, obwohl sie gerne weitergereist wären.

Ich hoffe euch ein wenig die Richtung weisen zu können, in der euer persönlicher Weg liegen kann zu einem legalen Leben ohne Schulpflicht (aber umso mehr Bildung!).

Informationen und Beratung zum Leben ohne Schule in Deutschland, bekommt ihr über den Bundesverband Natürlich Lernen e.V.

>>> Auch interessant: Reisen und Auswanderung finanzieren: Online Geld verdienen lernen & 5 Gründe, warum es nicht bei allen klappt. <<<

Schulpflichtige Kinder an Bord…

… interessieren das Schulamt und die Schule, auf die sie zuletzt gingen bzw. an der sie angemeldet sind.

Vielfach kursieren Gerüchte, dass eine bloße Abmeldung bei der Meldebehörde ausreiche, um der Schulpflicht zu entgehen. Das böse Erwachen kommt dann für einige Familien hinterher, wenn die Schule Nachweise über den Besuch einer Folgeschule fordert oder gar das Jugendamt einschaltet.

In einigen Fällen sind diese Forderungen unberechtigt und entstehen nur, weil es eben Menschen sind, mit denen ihr zu tun habt. Menschen, die sich oftmals nicht vorstellen können, dass jemand tatsächlich ein Leben ohne Schule freiwillig wählt und die auch nicht wissen, dass das in vielen Ländern dieser Welt erlaubt ist. Es gibt allerdings auch Umstände, in denen ihr Vorgehen nicht ganz falsch ist.

Damit ihr selber herausfinden könnt, was in eurer individuellen Situation passt, ist einer der wichtigsten Schritte der Blick ins Schulgesetz eures Bundeslandes.
Dort findet ihr heraus, ob die Schulpflicht bei euch auf der Meldeadresse, dem Wohnsitz und/oder dem gewöhnlichen Aufenthalt oder anderem begründet ist.
Wichtig ist, dass ihr diese drei Begriffe inhaltlich auseinanderhaltet, um zu erkennen, was nun für euch gilt.

Wie regelt mein Bundesland die Schulpflicht?

Zur Zeit sieht es in den Bundesländern von Norden nach Süden folgendermaßen aus:

BundeslandSchulpflicht durchZu finden in
Schleswig-HolsteinWohnung§ 20 SchulG
HamburgWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 37 HmbSG
Bremen(Haupt-)Wohnung§ 52 BremSchulG
NiedersachsenWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 63 NSchG
Mecklenburg-Vorpommerngewöhnlicher Aufenthalt§ 41 SchulG M-V
BrandenburgWohnung oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 36 BbgSchulG
BerlinWohnung oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 41 SchulG
Sachsen-Anhaltalle in LSA wohnenden Kinder und Jugendliche§ 36 SchulG LSA
Nordrhein-WestfalenWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt
(bei Meldeadresse wird der Wohnsitz widerlegbar vermutet)
§ 34 SchulG NRW
Rheinland-PfalzWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 56 SchulG
SaarlandWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 1 SchulPflG SL
HessenWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 56 SchulG HE
ThüringenWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 17 ThürSchulG
SachsenWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 26 SächsSchulG
Baden-WürttembergWohnsitz oder gewöhnlicher Aufenthalt§ 72 SCHG
Bayerngewöhnlicher Aufenthalt§ 35 BayEUG
Diese Liste ist im Mai 2021 zuletzt auf Aktualität überprüft worden.

Lest die betreffenden Stellen in eurem Schulgesetz genau, denn in dem ein oder anderen Paragraphen finden sich Ausnahmen zur obigen Grundlage, über die die jeweilige Schulbehörde selbst entscheidet. Dazu einfach das obige Paragraphenkürzel zusammen mit eurem Bundesland in eure Suchmaschine eintippen und schon habt ihr den entsprechenden Paragraphen eures Bundeslandes vor Augen.

Wann entfällt die Schulpflicht wirklich?

Hier ein paar Hinweise, wie ich die jeweiligen Schulgesetze interpretiere in Bezug auf die Unterschiede Meldeadresse, Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt:

  • In den Bundesländern, in denen eine Wohnung als Voraussetzung zur Schulpflicht aufgeführt wird, ist eine offizielle Abmeldung bei der Meldebehörde aus der Wohnung nach geltendem Gesetz damit unausweichlich, um nicht mehr schulpflichtig zu sein. In Schleswig-Holstein und Bremen ist es daher nach meinem Verständnis möglich, einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in dem Gebiet beizubehalten, aber nicht schulpflichtig zu werden, solange ihr keine Wohnung bezieht (an deren Adresse ihr euch ja melden müsstet).
    Berlin und Brandenburg beugen dem vor, indem der gewöhnliche Aufenthalt ebenso die Schulpflicht begründet.
  • Bayern und Mecklenburg-Vorpommern hingegen machen es möglich, eine Meldeadresse an einer Wohnung zu haben, aber nicht schulpflichtig zu werden, wenn der gewöhnliche Aufenthalt (höchstwahrscheinlich nachweislich) nicht an dieser Adresse oder sonst wo im Bundesland liegt.
  • Was Sachsen-Anhalt genau ausdrücken möchte mit „wohnenden Kindern und Jugendlichen“ bringt sicherlich genug Stoff mit, um diese Formulierung vor Gericht zu diskutieren. Gehen wir der Einfachheit davon aus, dass damit sowohl die Wohnung, in der jemand wohnen kann als auch die Umgebung (der Lebensmittelpunkt -> Wohnsitz), in der gewohnt werden kann, gemeint ist.
  • Sehr fair formuliert NRW im Gesetz, dass der Wohnsitz widerlegbar vermutet wird, sollte es eine Meldeadresse geben. Ihr werdet in diesem Fall also aufgefordert zu widerlegen, dass euer Wohnsitz und eure Meldeadresse identisch sind und könnt euch darauf berufen, solltet ihr eine Meldeadresse in NRW behalten wollen. Grundsätzlich gilt das laut meinem Verständnis auch für die Bundesländer, die nicht ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Meldeadresse auf einen Wohnsitz hindeutet.

Eure Schule will Nachweise für den Schulbesuch im Ausland?

Forderungen eurer alten Schule nach Informationen zu einer Folgeschule oder einer neuen Anschrift, könnt ihr dann getrost ignorieren, solange ihr wirklich Deutschland verlasst und euch alle gemeinsam abmeldet, über keine Wohnungen mehr die Schlüsselgewalt habt und keine Absicht hegt, in diese Wohnungen zwischendurch zurückzukehren. Am Besten bestimmt, aber freundlich reagieren. In einigen Fällen sind diese Forderungen aber leider rechtens, nämlich dann, wenn doch noch die Schulpflicht greift, auch wenn ihr meint, dass das nicht mehr sein kann.

Wie im Artikel zum Thema Abmeldung schon behandelt, teilt laut § 11 BGB ein minderjähriges Kind den Wohnsitz seiner Eltern. Bleibt nun ein sorgeberechtigtes Elternteil, das nicht in Trennung lebt, zurück in D mit identischer Meldeadresse, Wohnsitz und gewöhnlichem Aufenthalt, gilt es diese Situation mit dem Schulamt zu klären.

Ihr könnt je nach Schulgesetz eures Bundeslandes theoretisch in die Situation kommen, nachweisen zu müssen, dass die Kinder sich mit dem anderen Elternteil (oder beiden) tatsächlich im Ausland befinden, ihr gewöhnlicher Aufenthalt und ihr Wohnsitz demnach nicht in Deutschland liegt oder aber, dass die Wohnung des in Deutschland verbliebenen Partners keine Gegenstände der Kinder beherbergen, die einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt an diesem Ort vermuten lassen. Sie müssen komplett ausgezogen sein. Auch könntet ihr durch Langzeitvermietung nachweisen, dass euer Lebensmittelpunkt nicht mehr dort liegt.

Inwieweit diese Konstellationen und die Forderungen nach Nachweisen im Einzelfall tatsächlich rechtens sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch wenn sie in eurem Fall unrechtmäßig gefordert werden, so müsst ihr euch trotzdem mit dem Hindernis herumschlagen.

>>> Auch interessant: Der Gamechanger zum Verhalten im Umgang mit Behörden und Beamten & 4 wichtige Tipps, die bei der Abmeldung aus Deutschland hilfreich sind <<<

Ohne Schulplficht

Kindergeld und Schulpflicht

Kindergeld ist nicht an den Schulbesuch geknüpft. Trotzdem müsst ihr aufpassen, welchen Weg ihr einschlagt, so dass Abmeldung der Wohnung, Schulabmeldung und bei Bedarf weiterer Kindergeldbezug Hand in Hand gehen.
Eine bloße Abmeldung der Meldeadresse führt in den meisten Bundesländern nur dann zum Erlöschen der Schulpflicht, wenn Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt in dem Gebiet ebenfalls entfallen.

Da die Behörden i.d.R. davon ausgehen, dass sich Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt mit der Abmeldung ebenfalls verlegen, habt ihr damit für gewöhnlich wenig Schwierigkeiten. Solltet ihr in Bezug auf Kindergeld aber argumentieren, dass Wohnsitz und gewöhnlicher Aufenthalt noch immer in dem Gebiet liegen, in dem ihr vorher gemeldet wart, um einen Kindergeldanspruch geltend zu machen, so kann das je nach Bundesland in der Folge auch zu Problemen mit dem Schulamt führen.

Welches Amt ist zuständig?

Bei bereits schulpflichtigen Kindern, die schon an einer Schule angemeldet sind, ist es wichtig, das Gespräch mit der Schulleitung (und eventuell auch mit dem Schulamt oder der Schulaufsichtsbehörde) zu suchen und sie über eure Pläne zu informieren, sofern ihr eine Meldeadresse beibehalten wollt.

Bei Kindern, die das Schulamt schon auf dem Schirm hat, die aber an keiner Schule angemeldet sind (z.B. im Jahr bevor die Schulpflicht beginnt), informiert ihr nur knapp die Sachbearbeiter*innen des Schulamts, sofern ihr Deutschland ganz verlasst. Wir haben eine e-Mail geschrieben, in der wir erklärten, dass wir auswandern. Eine Kopie der Abmeldung haben wir angehängt. Nach höchstens zwei Tagen bekamen wir die Mitteilung, dass unsere Tochter (für die wir bereits die Aufforderung zur Anmeldung an einer Schule bekamen) nun nicht mehr schulpflichtig sei.

Für Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind und auch noch nicht beim Schulamt aufgrund des Alters geführt werden, bedarf es keiner Information an Schulamt oder Schule bei Reiseantritt. Sofern sie die Voraussetzungen für eine Schulpflicht in der Zukunft erfüllen (z. B. durch eine noch bestehende Meldeadresse, Wohnsitz etc.), muss sich rechtzeitig darum gekümmert werden.

Generell ist wohl gegen freundliche Gespräche miteinander nichts einzuwenden.
Wichtig ist aus meiner Sicht, dass ihr nicht zum Bittsteller werdet und um Erlaubnis bittet etwas tun zu dürfen, sondern dass ihr die Schulleitung darüber informiert, was ihr plant und nun mit ihr gemeinsam nach Lösungen schauen mögt, die das ermöglichen. Zu keinem Zeitpunkt kann die Schule über Erfolg oder Misserfolg eurer generellen Reise- oder Auswanderungspläne entscheiden!

Als Eltern behaltet ihr die Entscheidungsgewalt und könnt die Grundlagen, die euch zu dem Vertrag (durch Anmeldung an der Schule) so gesehen zwangen, verändern, so dass es keine Basis mehr für dieses Vertragsverhältnis gibt.

Na, läuft doch, würd ich ma‘ sagen.

Viel Erfolg auf dem Weg in eure Freiheit!

Freilernen: Das große FAQ zum Unschooling / Freilernen

Freilernen: Das große FAQ zum Unschooling / Freilernen

Ein Campingplatz irgendwo in Rumänien. Es ist Sommer.

Was unser Alltag ist (wir sind zum Wäschewaschen auf diesem Platz gelandet), ist der Urlaub vieler anderer Menschen, denen wir begegnen. Nicht selten treffen wir auch hier auf andere Deutsche, die nach den ersten Minuten schon feststellen, dass wir nicht zu den üblichen Urlaubern gehören. Unweigerlich werden die Fragezeichen größer, wenn das Thema Schule bzw. Unschooling / Freilernen auftaucht. Auch heute wieder. Inspiriert von diesem wirklich guten Gespräch entsteht nun unser FAQ zum Freilernen / Unschooling.

Ein paar der immer wiederkehrenden Fragen von unseren (teilweise) irritierten, aber interessierten Mitmenschen oder besorgten Familienmitgliedern für euch beantwortet:

Häufigste Sorgen zum Freilernen:

Wie lernen Freilerner, wenn sie keine Schule besuchen?

Sehr häufig begegnet mir der Glaubenssatz, dass Lernen und Bildung nur in Schulen stattfinden kann. Ich fordere dich heraus, diesen Glaubenssatz abzulegen.

Was Freilernen wirklich ist:

  • Lernen kann höchst individuell aussehen und ist nicht an einen Ort gebunden.
  • Lernen bedeutet nicht Hefte aufzuschlagen und Übungen nach Vorgabe darin zu machen.
  • Es ist unmöglich nicht zu lernen.
  • Lernen ist Spiel.
  • Das Leben ist Lernen.

Menschen kommen schon neugierig und wissbegierig auf Welt und nehmen in jungen Jahren alles auseinander und ahmen ihre Bezugspersonen nach (manchmal zu unserem Leidwesen, aber auch das Laufenlernen gehört dazu). Kommen Kinder in die Schule, zeigt sich, dass die Freude an Neuem, an Unbekanntem, am Verstehen und Lernen mit der Zeit nachlässt und weniger wird. Dies ist jedoch nicht dem Alter geschuldet. Desinteresse wird dann geweckt, wenn etwas zur Pflicht wird.

Kennst du vielleicht selber aus deinem Alltag. Sobald du etwas machen musst, fühlt es sich nicht mehr unbedingt gut an. Du fühlst dich fremdbestimmt. Kannst du aber frei wählen, ob du etwas tust, entscheidest du dich mit viel mehr Freude für etwas.

Warum freilernen?

Der deutsche Schulzwang, Leistungsdruck, Gruppenzwang, Belohnung & Strafe, ständige Beobachtung & Bewertung und der Lehrplan, laut dem alle Kinder zu selben Zeit das selbe lernen sollen, obwohl sie total unterschiedliche Menschen sind, ersticken innerhalb kürzester Zeit das Feuer der Neugier in uns Menschen.

Nicht mal am Nachmittag bleibt noch Zeit, um sich tief den eigenen Interessen zu widmen oder diese überhaupt erst zu entwickeln. Was macht ein Mensch unter Druck & Zwang? Zu machen. Die Schotten dicht machen. Alles, was irgendwie mit Schule in Zusammenhang gebracht werden könnte, wird ab jetzt nur noch mit der Kneifzange angefasst.

Freilerner lernen also vom Leben selbst. Ohne Vorgabe von Themen, sondern ganz nach den eigenen Interessen. Sie lernen genau das, was für sie gerade dran ist. Und das in einem irren Tempo, weil sie alles dazu aufsaugen wie ein Schwamm das Wasser. Dieses Lernen findet aus intrinsischer Motivation, also von innen heraus, statt. Hier ist der Mensch kein Objekt, in den etwas „hineingestopft“ wird, das da vielleicht gerade gar nicht hinein will oder drin sein muss. Der jeweilige Mensch entscheidet hier selbst, was hinein soll und wann und in welchem Umfang und genau das ist die Selbstbestimmung, die ich anstrebe.

Freilernen (Unschooling) – Weg in die Freiheit

Wie und wann lernen eure Kinder beim Freilernen lesen und schreiben?

Dazu möchte ich erst etwas vorweg zum Schulsystem sagen: In deutschen Schulen lernen Kinder ab sechs Jahren zu lesen und zu schreiben. Nicht, weil jedes einzelne Kind dazu bereit wäre in dem Alter, sondern weil das Schulsystem mit dem Versuch der Massenbildung – nicht nach Maß – sich selbst begrenzt.

Am besten geht das, wenn man Informationen geschrieben an die Masse verteilt, weil man so eine größtmögliche Anzahl Menschen erreicht und alles weitere mit diesem Werkzeug (nichts anderes ist Lesen) im Klassenzimmer theoretisch erlernt werden kann. Doch der Bezug zum eigentlichen Leben und Alltag geht hier verloren. Wie und wann in Schulen lesen und schreiben beigebracht wird, hat nichts damit zu tun, was das beste für die einzelnen Menschen wäre, sondern nur damit, was das beste für das System Schule ist.

Lesenlernen ist für unsere Kids beim Freilernen, wie für viele Geschwister, höchst individuell und beide Kids verfolgen dabei unterschiedliche Ansätze. Genau sagen, wie sie es im Speziellen lernen, können wir gar nicht, da nicht alle Schritte offen sichtbar sind. Das Ergebnis sehen wir dann im Alltag, wenn eines der Kinder plötzlich etwas liest oder schreibt und uns immer wieder mit neuen Fähigkeiten und Wissen überrascht. Nämlich genau dann, wenn sie selbst dazu bereit sind.

Manche Kinder, die freilernen, können plötzlich lesen und der Lernprozess war nie sichtbar. Andere lernen es über viele Jahre in kleinen Schritten, sichtbar für andere. Manche erkennen Wörter an ihren einzelnen Silben oder Buchstaben, andere verinnerlichen Wörter als Ganzes. Manche stellen viele Fragen und andere beobachten im Stillen.

Lesen wird genau dann wichtig für ein Menschen, wenn er selbst merkt, dass er sich mit dieser Fähigkeit das Leben erleichtern kann oder etwas ohne Hilfe erreicht, wofür er sonst Hilfe brauchte (sich helfen lassen ist gut und schön, aber selbstständig werden ist überlebenswichtig). Nicht mehr warten müssen, dass ein Erwachsener das heißgeliebte Buch endlich weiterliest, mit Freunden über Distanz kommunizieren können oder einen Laptop bedienen können, um noch mehr Informationen zu einem Thema zu zu bekommen, sind nur einige Beispiele.

Freilerner finden vieles neben Büchern und Comics zum Üben: Straßenschilder, Werbetafeln, Namen von Geschäften, Nummernschilder, Spiele, Textnachrichten von Oma, Lebensmittelverpackungen und so weiter.

Es gibt ja schon wichtige Themen wie z.B. Rechtschreibung. Wie lernen eure Kinder sowas beim Freilernen / Unschooling?

Es gibt viele wichtige Themen. Menschen lernen die Dinge, die für sie dran sind, die für sie grad Bewandtnis haben. Und die dann richtig gut und schnell, wenn die intrinsische Motivation (die Motivation aus einem selbst heraus ohne Druck oder Antrieb von außen) sie antreibt. Das ist beim Freilernen nicht anders.

In unserem Beispiel wäre es beim Freilernen / Unschooling so:
Rechtschreibung werden sie dann lernen, wenn andere Menschen Probleme haben, die geschriebenen Texte zu lesen und verstehen. Die eigene Motivation wächst immer dann, wenn die Notwendigkeit dazu besteht und ihnen der Sinn deutlich wird. So wie Kleinkinder lernen deutlich zu sprechen, weil sie merken, dass sie sonst nicht verstanden werden, so lernen Freilerner richtig zu schreiben, weil sie sonst nicht richtig gelesen werden. Zudem lernt sich Rechtschreibung insbesondere durch’s Lesen selbst. Was das Auge immer wieder sieht, kann es sich einfacher so merken.

Jetzt sagst du: „Aber mein Sohn liest gar nicht gern.“
Das mag sein. Aber warum ist das so? Wurde er eventuell zu einem Zeitpunkt gezwungen es zu lernen, als er noch gar nicht selbst das Bedürfnis danach hatte?
Dies ist einer der Hauptgründe, warum Menschen heutzutage Probleme mit dem Lesen haben oder schlichtweg keinen Bock drauf. Sie haben das Lesenlernen als Pflicht/Zwang wahrgenommen. Es war nichts, das sie zu dem Zeitpunkt speziell interessiert hat oder worauf sie besondere Lust verspürten oder es wurde ihnen durch ständige Vorgaben und Wiederholungen auf schon 30x kopierten Aufgabenblättern madig gemacht.

In der Folge meiden sie dann dieses Feld und nutzen ihr mit Müh und Not Erlerntes nur für das wirklich Nötigste. Durfte ein Mensch den Zeitpunkt und auch das „Wie“ selber wählen und erkennt den Nutzen daraus für sich selbst, so entwickelt sich gar nicht erst eine Abneigung und der Mensch bleibt offen für Texte jeglicher Art.

Wusstest du, dass bei der IGLU-Studie von 2021 herauskam, dass 25% der Viertklässler in Deutschland den gerade gelesenen Inhalt eines Textes nicht versteht?

Soll dein Kind wieder Freude am Lesen bekommen? Dann ab ins Deschooling!

Kann man als Freilerner / Unschooler einen Schulabschluss machen?

Japp, das ist möglich (aber nicht für alle nötig). Einen Abschluss kann man in Deutschland als sog. Externe an Schulen machen. Wenn der Mensch das selber möchte, wird sich entsprechend darauf vorbereitet und sich für die Prüfung angemeldet.

Ein Abschluss bei der Berufswahl ist allerdings nicht zwingend erforderlich. Durch den Schulbesuch werden wir auf eine Karriere als Angestellte vorbereitet und nicht auf die Möglichkeit, dass wir uns selbstständig machen. Mit dieser „Angestelltendenke“ meinen wir dann, dass wir unser Wissen & Können erst testen lassen müssen, um uns mit einem Wisch darüber bestätigen zu lassen, dass wir diese Fähigkeiten haben. Wir sind es einfach gewohnt bewertet zu werden.

Handbuch zur externen Prüfung

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„Knowledge has no value except that which can be gained from its application toward some worthy end. This is one reason why university degrees are not guarantees of successful careers.“
Zu deutsch: „Wissen hat nur dann einen Wert, wenn es zu einem sinnvollen Zweck eingesetzt werden kann. Das ist ein Grund, warum Universitätsabschlüsse keine Garantie für eine erfolgreiche Karriere sind.“

Napoleon Hill

Das Ziel ist also nicht bei allen Menschen eine gut bezahlte Anstellung zu finden, sondern sich mit dem selbstständig zu machen, was ihnen liegt. Zudem beginnen auch Arbeitgeber und sogar Universitäten zu verstehen, dass Noten auf einem Blatt Papier nichts über die Person aussagen, dessen Name oben drauf steht, so dass ein Abschluss in Zukunft nicht mehr den Stellenwert haben wird, den er heute vermeintlich noch hat. Kreative, offene und hinterfragende Köpfe werden als Mitarbeiter schon vielerorts sehr geschätzt.

Gerald Hüther, Neurobiologe/Hirnforscher, sagt dazu folgendes:

„Und wenn Schule anders wäre, um es so auf den Punkt zu bringen und aus allen unseren Schulen tolle junge Leute herauskämen, die richtig gebildet wären und wüssten, was sie wollten, müssten wir unser Wirtschaftssystem zumachen. Weil die brauchen den ganzen Schrott nicht. Das heißt, wir brauchen möglichst schlechte Schulen, damit wir genügend Kunden für den Müll haben, den wir hier ihnen andrehen wollen. Das geht bis in die Politik. Wir brauchen möglichst unmündige Wähler, damit die ihre ständigen Diskussionsveranstaltungen im Fernsehen machen können. Die Schule dient sozusagen dazu, das zu produzieren […].“

Gerald Hüther, deutscher Neurobiologe
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Können Menschen, die mit Freilernen / Unschooling groß geworden sind, ganz normal in unserer Gesellschaft leben oder leben alle in Parallelgesellschaften und können nur selbstständig Geld verdienen?

Jedem Menschen steht es frei, die Art der Gesellschaft zu wählen, die ihm zusagt. Auch Unschooler bzw. Freilerner können ganz normal am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, sofern sie es möchten und als Angestellte in den gängigen Jobs tätig werden. Absolut notwendige Abschlüsse können erlangt werden, sollten sie sich dafür entscheiden (siehe Frage oben drüber). Auch das wäre freilernen.

„Ich bin sehr froh, dass meine Eltern mich dazu gezwungen haben, einen Uni-Abschluss zu machen und nicht abzubrechen. Das bildet einen ja auch charakterlich, wenn man etwas zu Ende bringt, auf das man keine Lust hat und das man nicht braucht.“
Woher nehmen eure Kinder solche Erfahrungen?

Gegenfrage: Tut es das? Was hat man gewonnen, wenn man etwas zu Ende bringt, mit dem man eh nichts anfangen möchte? Bildet es einen charakterlich nicht viel eher, wenn man sich entgegen der weitläufigen Meinung, man sei „gescheitert“ einfach gar nicht als Versager fühlt, sondern sich darüber freut, dass man keine weitere Zeit mit etwas verschwendet, was man eh nicht machen will? Und diese Zeit vielleicht sogar dafür nutzt, etwas zu tun, was den eigenen Bedürfnissen und Interessen eher entgegen kommt? Wer entscheidet, was scheitern ist? Und wer sagt, dass scheitern schlecht ist (sondern wieder eine Option zu lernen)?

Und: Gibt man die Verantwortung nicht auch dabei an andere ab, wenn man erwartet, dass sie einen zu etwas zwingen sollten, was man auch selbst tun könnte, wenn man nur wollte?

Ja, es bildet einen charakterlich, wenn man Dinge tut, die man nicht möchte und nicht braucht. Die Frage dabei ist aber viel mehr, ob diese charakterliche Bildung tatsächlich erwünschenswert und im Leben hilfreich ist.

Natürlich machen wir auch beim Freilernen alle Dinge, sogar tagtäglich, auf die wir eventuell keinen Bock haben. Etwas aufheben, weil es uns runtergefallen ist, abwaschen usw. zählen sicherlich viele dazu. Wenn du aber gerne in einem sauberen Haushalt leben magst, dann ist das entweder ein „Opfer“, das du bringen musst oder du machst es gerne, weil es dir ermöglicht in einem sauberen Haushalt zu leben. Hier steckt ja ein direkter Sinn hinter der Tätigkeit. BWL zu studieren, auf das man keinen Bock hat und in dem man eigentlich auch nicht arbeiten will, gehört definitiv nicht dazu.

Ohne Schule fehlt den Kindern aber doch die nötige Sozialisation, oder nicht?

Menschen werden ihr leben lang „sozialisiert“. Das passiert immer dann, wenn sie auf andere Menschen treffen. Dabei ist es egal, wie alt diese Menschen sind. Sozialisation findet mit der Oma statt und mit dem Nachbarsbaby, mit dem Kassierer und der Treckerfahrerin, mit den Nachbarskindern, den Kindern aus dem Sportverein oder Pfadfindern, der Familie im Gesamten und dem gesamten Umfeld dieses Kindes. Für eine gute Sozialisation empfinde ich Schulen tatsächlich als kontraproduktiv. Jeden Tag im Wettstreit, Ältere gegen Jüngere, Schüler gegen Lehrer, wenig Zeit für echte Freunde und Interessen, dazu Mobbing und Bullying. Freilernen bietet die 1:1 Betreuung, die einfach oft noch nötig ist.

>>> Auch interessant: Sozialisation: Wie gut sind Freilerner wirklich sozialisiert? <<<

Man muss aber doch lernen sich in Gruppen einzufügen!?

Muss man das? Wer sagt das? Und warum?
Es gibt Menschen, die tun das sehr gerne, andere wiederum nicht. Wir sind nicht alle gleich und manchen wird es leichter fallen und anderen nicht. Deshalb sind nicht die einen richtig und die anderen falsch. Wer gerne in Gruppen lebt, wird das tun und dort seinen Platz finden. Wer das nicht so gern hat, lässt es bleiben und wird auch seinen Weg gehen. Gruppen finden sich überall in unserer Gesellschaft. Eine Schule ist dafür nicht die einzige Möglichkeit und kein Garant dafür, dass ein Mensch lernt sich in eine Gruppe einzufügen.

Aber muss nicht jeder mal Dinge tun, auf die man keine Lust hat?

Muss man das? Wer sagt das? Und warum?
Soweit ich mich erinnere, können Erwachsene selber entscheiden, was sie gerne arbeiten möchten, wann sie aufstehen, was sie mit ihrem Geld anfangen, ob sie überhaupt morgens aus dem Bett steigen, jeden Tag Pizza essen, den Job kündigen, wenn man keinen Bock mehr drauf hat u.s.w.

Kinder, die zur Schule gehen, dürfen in Deutschland nicht kündigen. Können sich ihre Kollegen nicht aussuchen. Nicht mal das Arbeitsfeld, müssen sogar noch fragen, ob sie mal aufs Klo dürfen. Warum messen wir mit zweierlei Maß und zwingen unsere Kinder zu etwas, das wir als Erwachsene nicht freiwillig tun würden?

Und ja klar gibt es Situationen, die wir gerne anders hätten. Unsere Kids möchten manchmal auch lieber ein Eis zum Frühstück, anstatt ein gesundes Müsli. Oder müssen mal Zeug aufräumen, wenn Platz für anderes frei wird, können nicht immer entscheiden, was gespielt wird, sondern müssen auch aushalten, wenn andere Kinder was entscheiden möchten. Diese Situationen verhindern wir ja nicht, indem die Kinder nicht in die Schule gehen. Die kommen von ganz alleine und steigern die Frustrationstoleranz eines jeden Menschen. Warum künstlich noch mehr davon erzeugen?

Aber ich bin doch kein Lehrer, ich kann doch nicht alles wissen! Woher nehmt ihr das ganze Wissen fürs Freilernen?

Ganz einfach: Haben wir nicht. Aber das macht gar nichts. Unser Ziel ist, den Kids zu zeigen, wo und wie sie an die Informationen herankommen, die sie benötigen. Und genau das leben wir ihnen beim Freilernen vor, wenn wir selbst etwas nicht wissen. Auch Lehrkräfte wissen nicht alles. Wir ebenso nicht und es ist keine Schande, wenn man etwas nicht weiß. Es ist eher eine Schande, vorzugeben etwas zu wissen, was man nicht weiß. 😉

Wir wenden uns bei Bedarf an Bücher, ans Internet, Dokumentationen und Fachleute (offizielle und inoffizielle), wenn wir etwas wissen möchten und erschaffen uns so eine breite Palette an Möglichkeiten.

Und mal ganz nebenbei gesagt: Der deutsche Lehrplan ist nicht das AO der Allgemeinbildung. Wie oft hast du in deinem Leben eine Kurvendiskussion gebraucht (außerhalb der Schule) und wieviel Zeit deines Lebens hast du für das Lernen verschwendet?
Meinst du nicht, du hättest es auch später noch lernen können, nämlich genau dann, wenn es du es tatsächlich brauchst und der Sinn deine intrinsische Motivation aufbaut?

Ist eure Motivation für’s Freilernen / Unschooling, den Kindern euer eigenes Weltbild überzustülpen?

Kurz: Ja und nein.

Lang: Ja, weil wir es als unsere Aufgabe als Eltern erachten, unseren Kindern unsere Werte zu vermitteln. Wir glauben, dass es Aufgabe aller Eltern ist, ihren Kindern das auf ihrem Lebensweg mitzugeben, was sie selbst für wertvoll, moralisch oder allgemein ethisch halten.

Nein, weil ich unseren Kindern vorleben möchte, nichts einfach so als gegeben hinzunehmen, sondern viel zu hinterfragen. Dabei kann es passieren, dass sie auch mich hinterfragen. So können sie sich jederzeit auch von meinem Weltbild abwenden, weil sie durch’s Hinterfragen auf andere Ergebnisse gekommen sind als ich.

Freilernen ist kein System, keine Glaubensgemeinschaft. Freilerner leben nicht alle nach den selben Regeln und Prinzipien, sondern sind so unterschiedlich, wie Menschen nun mal sind. Sie werden nicht von einem System in ein anderes gepresst, sondern aus den Systemen herausgenommen. Sie verschaffen sich einen Überblick und können frei entscheiden, ob sie Teil eines Systems sein möchten oder nicht und wenn doch, von welchem.

Hinweis: Es ist immer Aufgabe der Schule, den Kindern das Weltbild zu vermitteln, das die jeweilige Regierung gerade als die für sich förderlichste hält. In Schulen passiert ebenso ein Überstülpen von Weltbildern, aber eben oft ohne Kenntnis oder Bewusstsein dafür der Eltern.

Des weiteren denke ich nicht, dass man wirklich frei aufwachsenden Kindern auch nur irgendwas überstülpen kann, das sie nicht wollen. Geht einfach nicht.

Warum sind Freilerner / Unschooling – Familien oft gegen alles mögliche wie Schulmedizin, warum lehnen sie so vieles ab, was gängige Praxis ist?

Ob das oft der Fall ist, kann ich nicht beurteilen. Uns sind sowohl ganz „durchschnittliche“ Freilernerfamilien bekannt, aber ebenso viele, auf die die Beschreibung zutreffen mag.

Wer einmal begonnen hat ein bestimmtes System zu hinterfragen und daraus ausgestiegen ist, beginnt oft auch weitere Systeme zu hinterfragen. Je nachdem wie das Ergebnis der Recherche lautet, wird nun also auch aus weiteren System ausgestiegen. Dazu muss nicht der Ausstieg aus dem Schulsystem die Zündung dieser Kettenreaktion auslösen. Ich denke, es ist egal, aus welchem System man zuerst aussteigt.

Manche Menschen erleben die Grenzen der Schulmedizin oder eine traumatische Geburt ihres Kindes hinterlässt tiefe Spuren in der Familie. Sie beginnen nun zu hinterfragen. Nach ihrer Recherche entscheiden sie sich Stück für Stück aus dem staatlichen System zu Krankheit und Gesundheit auszusteigen. Oder eben auch nicht!

Da sie nun für mögliche fehlerhafte Systeme ein Auge bekommen haben und kritisch überprüfen, erkennen sie eventuell das Schulsystem oder das Rentensystem oder irgendein anderes System für sich als auch fehlerhaft und steigen daraus aus.

Ein Domino-Effekt?

Was ist mit Kindern aus „bildungsfernen“ Schichten mit Eltern in Schicht- oder Vollzeitjobs? Würde es keine Schulpflicht geben und Unschooling erlaubt, würden diese eventuell vernachlässigt und ungebildete Analphabeten bleiben.

So sehr ich diese Sorge nachvollziehen kann, so ändert die Schulpflicht nichts am Schicksal dieser Kinder. Es gibt auch mit der Schulpflicht Leid in Familien. Dieses Leid wird es auch ohne Schulpflicht geben. Nur weil es keine Schulpflicht gibt, heißt das ja nicht, dass alle Eltern ihre Kinder von nun an zu Freilernern / Unschoolern machen. Es wird ja lediglich die Wahl gelassen, die Kids ins Schulsystem zu schicken oder eben nicht.

Zudem behaupte ich, dass sich Menschen, die sich keine intensiven Gedanken um Bildung machen, eher geneigt sind, ihre Kinder in Schulen zu geben, weil sie glauben, dass ihre Kids damit eine bessere Bildung erhalten als sie sie selbst bekamen. Menschen, die sich intensiv mit Bildung auseinandersetzen, die werden andere Wege wie z. B. Freilernen / Unschooling oder alternative Schulformen suchen und diese Kinder sind dann sehr wahrscheinlich auch nicht der Gefahr der Vernachlässigung ausgeliefert, weil eh ein anderer Denk- und Lebensansatz verfolgt wird.

Zudem gebe ich zu bedenken, dass jetzt bereits tausende (wenn nicht Millionen) Kinder in Deutschland unter der Schulpflicht leiden. Können wir von all diesen Kindern verlangen, dass sie u. U. traumatische Kindheiten erleben aufgrund der Schulpflicht? Die das einfach aushalten müssen für diejenigen, deren Eltern sich nicht sehr mit dem Thema Bildung befassen? Wo fangen wir da an Leid zu bewerten und wo hört es auf?

Sicherlich müssen Lösungen her, um Kindern Schutz zu bieten, die vernachlässigt oder anders misshandelt werden. Doch das ist weder Aufgabe des Schulsystems, noch kann die Schule dieser Verantwortung gerecht werden. Auch im internationalen Vergleich werden in Ländern ohne Schulzwang (aber mit Bildungspflicht) nicht automatisch mehr Kinder misshandelt.

Was ist, wenn eure Kinder feste Freundschaften aufbauen möchten und wieder sesshaft werden wollen?

Unsere Kinder sind unterwegs durchaus in der Lage feste Freundschaften zu bilden. Wir suchen unsere Ziele nicht nur nach Bildungsmöglichkeiten aus, sondern auch danach, ob Freunde vor Ort sind, so dass sie nicht immer nur neue Kinder kennenlernen, sondern auch mit gewohnten Freunden sein können.

Sobald sich Bedürfnisse innerhalb der Familie verändern und einen Lebensstilwechsel nötig machen, ist es für mich selbstverständlich eine Option wieder zeitweise sesshaft zu werden oder meine Art zu reisen an unsere veränderten Bedürfnisse anzupassen. Wir nehmen das Leben wie es kommt.

Dürfen eure Kinder in die Schule, wenn sie das möchten?

Ein absolutes Ja. Sollte der Wunsch aufkommen, mal eine Schule auszuprobieren, werden wir das unseren Kindern ermöglichen. Auf regelmäßige Nachfrage antworten beide bisher immer gleich. Sie treffen viele Kids unterwegs, die bereits Schulen besucht haben und von ihren Erfahrungen berichten. Das alleine sorgt schon dafür, dass sie aktuell nicht erpicht drauf sind und weiter Freilerner bleiben möchten.

Aus unserem Alltag

Wie geht ihr mit Situationen beim Freilernen um, die ihr nicht alleine meistern könnt? Wenn das Kind z. B. ein Instrument lernen möchte, das ihr ihm nicht selbst beibringen könnt oder eine Teamsportart ausüben möchte?

Wir holen uns Hilfe. Wir wissen und können nicht alles, aber wir wissen, wie man Menschen oder Informationen findet, die uns helfen können. Möchte eines unserer Kinder von sich aus ein Instrument lernen, so zeigen wir ihm die uns bekannten Möglichkeiten auf, die auch zum jeweiligen Alter und Typ passen (z. B. selber ausprobieren, Bücher, Internetrecherche, Online-Videokurs, „echter“ Mensch, der online oder offline lehrt).

Im Falle einer Teamsportart suchen wir ein Team, von dem es Teil werden kann. Dieser Punkt ist auf Reisen allerdings manchmal schwierig. Nicht immer hat man im Land so viele Kontakte, dass man eine Fußballmannschaft aufstellen kann oder ist lange genug an einem Ort, so dass sich eine Vereinsmitgliedschaft lohnt. Wenn ein Interesse sehr groß wird und wir uns nicht mehr in der Lage fühlen, das Interesse „bedienen“ zu können aufgrund unseres Lebensstils, dann werden wir auch am Lebensstil feilen. Wir sind und bleiben flexibel und passen unser Leben an unsere Bedürfnisse an.

Ich bin alleinbegleitend. Wie kann ich meinen Alltag im beim Freilernen / Unschooling organisieren und Kinder und Job unter einen Hut bringen, wenn die Kinder nicht durch die Schule betreut werden?

Familien mit einem Elternteil brauchen natürlich mehr Organisation, als Familien, in denen ein Elternteil sich um den Job kümmern kann und das andere betreut. Wir machen das zum Beispiel meist im Wechsel.

Natürlich betrifft die Organisation eines für alle passenden Freilerner-Alltags nicht nur alleinbegleitende Elternteile. Hier ein paar Schräubchen, an denen alle drehen können, die sich fragen, wie ein Alltag ohne Fremdbetreuung funktionieren kann:

1. Netzwerke schaffen

Finde Gleichgesinnte in deiner Umgebung (ob nun in fester Wohnung oder auf Reisen) und teilt euch die Betreuung bei noch jüngeren Kindern für ein paar Stunden am Tag auf. Ab 6 Jahre gehen schon viele (nicht alle) gerne mal woanders hin zum Spielen oder u. U. auch alleine in den Sportverein etc. Ältere Kinder benötigen natürlich nicht mehr so intensive Betreuung und sind auch mal sehr froh, wenn sie was alleine machen können.

2. Den passenden Job finden

Findet einen Job, bei dem du zeitlich und womöglich auch örtlich ungebunden bist und den du nicht 8h pro Tag ausüben musst, um für dein Einkommen zu sorgen. Was jetzt für viele wie ein schlechter Scherz klingt, ist aber durchaus mein Ernst. Es gibt diese Jobs. Es ist nur kaum wer gewillt tatsächlich die Verantwortung zu übernehmen und die Arbeit zu machen, weil es nun mal keine „offiziell anerkannten“ Tätigkeiten sind.
Ein paar Ideen findest du hier: Ortsunabhängig arbeiten ist (k)ein Hexenwerk – 5 Ideen für deine Unabhängigkeit. Darüberhinaus gibt es selbstverständlich noch weitere Möglichkeiten. Bleib offen, werde selbst zur Freilernerin und eigne dir das an, was du dazu brauchst.

Mindsetshift: Selbstständig arbeiten bedeutet gar nicht „selbst und ständig“ zu arbeiten, wenn du es richtig machst. >>> Online Job: Der ausführliche Vergleich zu Selbstständigkeit vs. Anstellung

3. Langeweile zulassen

Die meisten Kinder heutzutage kennen kaum Langeweile. Ständig bekommen sie Reize von außen. Entweder wird ihnen ein Tagesablauf auferlegt, der ihnen keine Zeit für Langeweile lässt (Aufstehen, Schule, Hausaufgaben, Nachmittagsaktion, Ins Bett) oder sie lenken sich bei den ersten ungemütlichen Gedanken an Langeweile direkt mit Unterhaltung ab oder fordern Unterhaltung TV/Smartphone/Tablet ein. Sind wir mal ehrlich: Gelernt haben sie es von den besten, nämlich ihren eigenen Eltern, die ebenfalls gerne zum Smartphone greifen oder meinen sich abends mit TV berieseln lassen zu müssen, wenn man „nichts zu tun“ hat. Hast du mal versucht dich eine Stunde lang auf einen Stuhl zu setzen und nichts zu tun?

Langeweile aber ist essentiell für Kreativität. Erst wenn ein Mensch Langeweile zulässt und aushält, wird das Hirn aktiv und sucht sich selbst eine kreative Beschäftigung, wenn keine von außen kommt. Das dauert meist so 20min und je häufiger „geübt“, desto schneller springt das Gehirn auf „innen“ anstatt „außen“ zu verweilen. Mit dieser Kreativität entwickelt sich auch Selbstwert. Anerkennung und Zustimmung durch Andere braucht dieser Mensch immer weniger und weniger.

Lass also ruhig Langeweile zu. Wenn es um einige Stunden Arbeit geht, die erledigt werden muss, sei es um Geld zu verdienen oder andere alltägliche Organisation, darfst du guten Gewissens deiner Arbeit nachgehen und nicht das Entertainmentprogramm spielen. Die Unterhaltung deiner Kinder liegt nicht in deiner Verantwortung. So kannst du auch erholter und zufriedener wieder in gemeinsames Spiel mit deinen Kindern gehen.

Was tut ihr, wenn euer Kind sich brennend für ein bestimmtes Thema interessiert und gerne ein Buch oder anderes Material „aufsaugen“ möchte? Wo kriegt ihr das auf Reisen her?

Unterwegs ist die Materialbeschaffung meist mit etwas mehr Aufwand verbunden, weil wir ja nicht alles direkt in der richtigen Sprache vorfinden. Wenn möglich, werden Bücher als eBooks gekauft (was natürlich noch den Vorteil hat, dass sie platzsparend sind). Geht das nicht oder ist es nicht sinnvoll, so bestellen wir online. Entweder an eine lokale Adresse, die wir uns organisieren müssen oder, wenn es mehrere Sendungen sind, zu unserer Verwandtschaft nach Deutschland, die dann wiederum alles zusammen an eine lokale Adresse bei uns versendet. Manchmal finden sich aber auch über Reisecommunities Menschen in der Umgebung, die das Gewünschte haben.

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Ist Freilernen / Unschooling nicht ganz schön anstrengend, wenn du zwei/drei/vier Kinder selbst unterrichtest?

Nein. Denn wir unterrichten nicht. Wir leben unser Leben weiter so wie vor dem 6. Geburtstag. Sie lernen beim Freilernen / Unschooling genau so weiter, wie sie die ersten sechs Jahres ihres Lebens auch schon gelernt haben. Ja, ein Leben mit Kindern ist anstrengend. Doch wie bei allem haben wir die Wahl:

Ob wir meinen kämpfen zu müssen oder ob wir auch ein großes Stück Vertrauen in uns und unsere Kinder setzen wollen. Wir können uns dafür entscheiden, nicht die Beziehung zu unseren Kindern auf’s Spiel zu setzen. Eltern, die das tatsächlich tun, haben es leider schwer mit Kindern an deutschen Schulen. Ständig ecken sie an, weil sie nicht mehr bereit sind, den verlängerten Arm der Lehrkraft zu spielen und Gesetze bei sich zuhause durchzuboxen, hinter denen sie selbst nicht stehen. Auf Dauer ist die Belastung innerhalb der Familie, ausgelöst vom Schulsystem, anstrengender als ein Alltag mit der ganzen Familie ;).

Wie vereint ihr Unschooling / Freilernen mit eurer Karriere?

Je nachdem, wie man Karriere definiert, kann sich Unschooling in der eigenen Familie als hinderlich erweisen auf die Karriere. Wenn nun also alle Bezugspersonen einen Arbeitsalltag außerhalb der Familie anstreben, so dass niemand zur Betreuung und für Hilfestellung vorhanden ist, so dürfte das Ziel mit den Kindern gemeinsam zu leben verfehlt sein.

Wir halten es für wichtig, das mindestens eine Bezugsperson den Kindern ständig zur Verfügung steht (entsprechend dem Alter und Fähigkeiten des Kindes angepasst natürlich). Ist das Ziel des Freilernens / Unschooling für eine Familie groß genug, so wird sie Wege finden Karriere und gemeinsames Familienleben zu vereinen.

Gibst du Impulse „sich mal an den Tisch zu setzen“? Wie oft findet „begleitetes Lernen“ beim Freilernen / Unschooling statt? Lernt ihr auch mit Lehrplan?

Ich mache Angebote, die aber tatsächlich nur Angebote sind und von meinen Kindern auch als solche verstanden werden. Ein Angebot darf man ablehnen und der/die Anbietende weiß das und hat keinen Grund deshalb sein Verhalten zu ändern oder eingeschnappt zu sein. Diese „Impulse“ sind immer freiwillig und bedingungslos.

Wir wissen, dass lernen hauptsächlich nicht am Tisch stattfindet, sondern immer in unserem Alltag, unserem ganz normalen Leben. Natürlich bieten wir Begleitung oder Hilfestellung an, sollten wir den Eindruck haben, dass ein Kind dies grad annehmen mag oder eben aktiv selbst danach fragt.

Führen deine Kinder Hefte zu bestimmten Themen oder schreiben sich Gelerntes auf?

Das ist von Zeit zu Zeit und auch von Thema zu Thema unterschiedlich. Manchmal gibt es den Wunsch Listen oder Sammlungen zu erstellen. Das wird dann gemeinsam oder auch alleine gemacht, aber haben diese meist im Nachhinein wenig Bedeutung für die Kids. Die Erstellung selbst ist für sie der eigentlich Sinn. Natürlich kann sich das jederzeit ändern.

Wie weit sind deine Kids im Vergleich zu Gleichaltrigen?

Eine gerne gestellte Frage, auch verdeckt als „In welcher Klasse wären deine Kinder jetzt?“ oder „Wie alt sind deine Kinder?“, nachdem gefragt wurde, ob sie schon lesen, schreiben und rechnen können, auftaucht.

Da ich weiß, dass meine Kinder ganz anders lernen und dies absolut nicht vergleichbar ist mit dem wie Kinder im Schulsystem lernen, kann ich darüber keine eindeutige Aussage machen. Würde ich gezwungenermaßen die Kenntnisse meiner Kids in Fächer einteilen, wären sie Gleichaltrigen in manchen Fächern weit voraus und in anderen hätten sie aus schulischer Sicht Nachholbedarf. Da das aber irrelevant ist für mich, stelle ich diesen Vergleich nicht an.

Hat dich schon mal jemand mit 20 gefragt, wie alt du warst, als du fließend laut lesen konntest? Noch nie? Genau deshalb. Ob du es mit 4 Jahren schon konntest, mit 6, mit 9 oder mit 16 gelernt hast, juckt niemanden später mehr.

Was hat euch zum Freilernen bzw. Unschooling inspiriert?

Was mich zum Unschooling / Freilernen inspiriert hat, liest du in meinem Artikel Freilernen (Unschooling) – Weg in die Freiheit

Wo findet ihr (kostenloses) Lernmaterial?

Überall. Das Internet und das Leben draußen vor der Tür ist voll davon. Als Angebote habe sie ein paar „Lernapps“ wie „Anton“ oder „Fiete“ auf den Geräten, die mal mehr und mal gar nicht genutzt werden.

Aber auch ich haben weitere Materialien immer als Angebote parat.

Welche das sind, das ist sehr wechselhaft. Gerade für den Beginn findest du hier ein paar, die nützlich waren: Freilernen mit Material? Womit wir lernen.

Wie könnt ihr freilernen und dabei der Schulpflicht entgehen?

Da wir sowieso länger reisen wollten, sind wir erstmal losgezogen. Haben festen Wohnsitz gegen Abenteuer eingetauscht und haben Deutschland verlassen. Wie du damit aus der Schulpflicht kommst, kannst du hier nachlesen: Raus aus der Schulpflicht – jetzt reisen und auswandern ohne Schule.

Es gibt allerdings auch Familien, die zum Freilernen in Deutschland geblieben sind. Sollte das dein Plan sein, so schau mal beim BVNL vorbei und hol dir die Hilfestellung, die du benötigst.

Wir wir die ganze Bürokratie wie Schulpflicht, Kindergeld und Finanzamt angegangen sind, bevor wir endlich auf Reisen gehen konnten, erzähle ich in meinen eBooks.

Zwischen Freiheit und Finanzamt

Zwischen Freiheit und Finanzamt

Freie Schulen bzw. Waldorfschulen als Alternative zum Freilernen?

Auch Freie Schulen unterstehen den deutschen Schulgesetzen der einzelnen Bundesländer. Sie sind nur so frei, wie es das jeweilige Schulgesetz zulässt. Auch auf diesen Schulen müssen letztendlich die jungen Menschen bewertet, analysiert und in Kurven gepresst werden. Auch wenn einiges davon vielleicht zum Wohle des Kindes nur auf dem Papier passiert.

Viele freie Schulen klingen in der Theorie oftmals schon wunderbar, wenn man sich die wirklich frei anmutenden Konzepte durchliest. Kommt man aber in Kontakt mit der Praxis aus erster Hand, hören wir vermehrt auch anderes.
Auch hier findet ein Großteil des Alltags aus Zwang außerhalb der Kernfamilie statt und auch hier gibt es oft nicht genug Personal, um ungesunde Gruppendynamiken zu erkennen und zu vermeiden.

>>> Auch interessant: Sozialisation: psychische Gewalt unter Kindern <<<

Für kompromissbereite Familien sicherlich im Einzelfall eine tolle Lösung.

Wie gehe ich mit Kritik innerhalb der Familie um?

Ich habe mir über die Jahre einen Ruf in meiner Familie erarbeitet, der dafür sorgt, dass meine Familie nicht mehr allzu überrascht ist, wenn ich wieder mal alles anders mache, als sie es gewohnt sind. Anfangs habe ich mich noch zu Diskussionen und Erklärungen hinreißen lassen. Später, als ich merkte, dass das zu nichts führt, haben ich diese Energie gespart und meiner Familie Literatur und Dokumentationen empfohlen mit dem Angebot, danach gerne darüber zu sprechen.

Ein Teil der Familie hat dieses Angebot angenommen und steht seither vollkommen hinter der Entscheidung. Ein anderer Teil hat sich nicht weiter damit befasst und kommt auch nach vielen Jahren noch mit den immer selben Gedanken und Bedenken auf mich zu. Allerdings entscheiden ich, wie ich damit umgehe und störe mich nicht daran. Niemand muss alles gut finden, was ich mache.

Gibt’s Literatur für skeptische Großeltern oder Partner? Buchtipps?

Ja! Es gibt viele wunderbare Dokumentationen und Bücher übers Freilernen, aber eine ganz besondere möchte ich dir hier vorstellen. Es handelt sich um den Film „Alphabet“ und lässt u.a. auch Hirnforscher wie Gerald Hüther zu Wort kommen, um das ganze Thema „Lernen“ von der wissenschaftlichen Seite beleuchten.

alphabet - Der Film
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An Literaturempfehlungen von der Familie Stern über Klassiker von John Holt und Taylor Gatto und vielen weiteren:

André Stern

… und ich war nie in der Schule

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John Taylor Gatto

Verdummt nochmal

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Arno Stern

Wie man Kinderbilder nicht betrachten sollte

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John Holt

Aus schlauen Kindern werden Schüler

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Bildung in Freiheit

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Wie kleine Kinder schlau werden

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Gemischte Autoren

Geht’s auch ohne Schule?

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Das große Unschooling Handbuch

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Wir sind so frei

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Schulfrei – Lernen ohne Grenzen

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The Unschooling Unmanual

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Radical Unschooling

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Aber mein Kind geht gern zur Schule, warum sollte ich es aus der Schule nehmen?

Ich weiß, dieser Satz fällt oft. Tatsächlich bin ich aber der festen Überzeugung, dass kein Kind gern zur Schule geht.
Zum Einen liegt das daran, dass Kinder bei solchen Fragen gerne so antworten, wie es die Erwachsenen gerne hätten, auch um lästige weitere Fragen zu vermeiden (Hast du deiner Tante immer gesagt, dass du kein Bock auf Schule hast, wenn sie dich 2x pro Jahr danach fragte im Beisein der gesamten Familie?) und auch aus der Erfahrung heraus, dass ihre Meinung dazu eh nicht ernstgenommen wird („Tja, da müssen wir halt alle durch.“).

Zum Anderen liegt das aber an der Sache selbst: Was ist Schule, was beinhaltet Schule eigentlich wirklich und wie trennt sich Schule vom Alltag? Was ist es genau, das mein Kind an der Schule mag und ist es etwas, dass es nur in der Schule erleben kann?

Wir Eltern neigen dazu, Situationen, die wir meinen nicht ändern zu können („Es muss doch jedes Kind zur Schule gehen…!“), uns selbst und anderen schön zu reden. Wir interpretieren dann einfach mehr in die Aussagen unserer Kinder über den ach so schönen Schulbesuch hinein, als unsere Kinder uns damit eigentlich mitteilen wollen.

Beispiel Freundschaft: „Mein Kind geht gern zur Schule, denn da sind seine Freunde.“ Jo, versteh ich. Deshalb geht dein Kind noch lange nicht gerne zur Schule mit all den Dingen, die zum Schulbesuch dazu gehören (nämlich u.a. Zwang), sondern es sieht halt einfach gerne seine Freunde. Du könntest genauso. gut sagen: „Mein Kind spielt gern auf der Spielstraße vorm Haus mit den Nachbarskindern“ oder „Mein trifft nachmittags gerne seine Freunde“. Dass es seine Freunde gerne sieht, hat rein gar nichts mit dem Schulbesuch an sich zu tun. Ich möchte wetten, dein Kind trifft seine Freunde lieber außerhalb der Schule, als in der Schule. Wenn es die Wahl hätte.

Wäre die Schule ein Ort, an den man wirklich gerne hingehen würde, so wäre auch dieses große Tamtam zum Schulanfang schlichtweg überflüssig. Es wäre Freude genug, endlich zur Schule gehen zu dürfen. Genau so, wie es viele Kids lieben, in einen Freizeitpark zu gehen. Oder feierst du dein Kind vor dem Besuch des Freizeitparks auch mit Süßigkeiten und Geschenken, weil es jetzt endlich groß genug ist, um die Achterbahn zu fahren?

Wohl kaum. Dieses TamTam wird veranstaltet, weil wir tief in uns drinnen wissen, dass die Schulzeit nicht geil sein wird. Wir wollen unserem Kind, solange es uns möglich ist, eine Party daraus machen. Wir wollen, dass es Schule mit positiven Dingen verknüpft, bevor es selber merkt, dass Schule all das eben nicht ist. Wir wollen es ihm damit leichter machen. Weil wir es lieben und schützen wollen. Und dazu nehmen wir in Kauf es anzulügen.

Lies hier weiter: „Mein Kind geht (nicht) gern zur Schule“: 4 Gründe, warum kein Kind ernsthaft gern zur Schule geht.

Wirst du auch zum Unschooling bzw. Freilernen befragt oder hast du sogar selber Fragen? Stellt sie mir hier in den Kommentaren oder per Kontaktformular.